Atomforum Jahrestagung 2011
Zwei Monate nach Beginn der Reaktor-Katastrophe von Fukushima trifft sich die Atomlobby zu ihrer „Jahrestagung Kerntechnik" im bcc in Berlin-Mitte. Das (vorläufige) Programm der Tagung ist, gerade angesichts der Geschehnisse in Japan, zynisch und menschenverachtend.
Ein breites Bündnis ruft zu verschiedenen Protestaktionen rund um die Propaganda-Veranstaltung der Atomlobby auf. Geplant sind eine Demonstration, Mahnwachen und Blockade-Aktionen. Außerdem wird auf dem Alexanderplatz ein Widerstands-Camp errichtet.
Hintergrund: Atomforum und Jahrestagung Kerntechnik | Atomforum und KTG | Wer trifft sich im BCC? | Papst warnt vor Atom-Mafia | Atomforum Preisverleihung
Aktuelles: Atomforum auf dem Rückzug | Rückzug Teil 2 | Programm des Camps | Stadtplan | Jahrestagung ohne Sinn | Steine und Farbe für Vattenfall-Zentrale (Fotos) | Brandanschlag auf Vattenfall | Fotos vom BCC | Impressionen vom 1. Camp Tag | 2. Camp-Tag | Demo: 800 Leute trotz Regen (Fotos) | Atommüllfässer im Brunnen | Blockadeaktionen (Fotos)
Radiobeiträge: 1, 2, 3, 4 || Pressereaktionen: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17 || Pressemitteilungen: 9.05. | 11.5. | 15.5. | 17.05.
Weitere Infos: atomforum-blockieren.de | Twitter | Ticker
Das Atomforum
Das Atomforum ist ein als gemeinnützig anerkannter Verein (sic!), der es sich laut Satzung zum Ziel gesetzt hat,
„die friedliche Nutzung der Kernenergie in Forschung und Anwendung im Dialog mit Öffentlichkeit und Gesellschaft in Deutschland zu fördern und somit einen Beitrag zu einem zukunftsfähigen Energiemix für eine möglichst sichere,wettbewerbsfähige und umweltverträgliche Energieversorgung zu leisten sowie dieÖffentlichkeit sachorientiert auf dem Gebiet der friedlichen Kernenergienutzung zu informieren. […] Der Verein ist Plattform für eine sachorientierte Diskussion und wendet sich an allerelevanten gesellschaftlichen Zielgruppen."
Wer in den Augen des Atomforums als „gesellschaftlich relevant" einzustufen ist, lässt sich ganz gut an den Teilnahmegebühren zur Jahrestagung ablesen. So kostet der Eintritt in den erlauchten Kreis mehr als 1.000 Euro, ohne Übernachtung versteht sich.
Proteste gegen das Atomforum
Die Jahres- und Wintertagungen des Atomforums wurden regelmäßig von Protesten begleitet. Größere Mobilisierungen gab es etwa 2002 nach Stuttgart oder 2008 nach Hamburg. Auch in Berlin boten die Tagungen immer wieder Anlass, zu Protest und Widerstand. Die zahlenmäßig größte Demo fand im vergangenen Jahr unter dem Motto „Das Atomforum umzingeln" statt.
Hier zum Nachlesen eine Sammlung von Indymedia-Artikeln über die Mobilisierungen der letzten zehn Jahre:
- Stuttgart 2002 Berichte: 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | Fotos: 1 | 2 | 3 | Audiobeiträge
- Berlin 2004 Fotos: 1 | 2
- Berlin 2005 Berichte und Fotos: 1 | 2 | 3 | 4
- Berlin 2006 Bericht und Fotos | Video 2004 - 2006
- Berlin 2007 Fotos: 1 | 2
- Berlin 2008 Bericht und Fotos
- Hamburg 2008 Bericht
- Berlin 2009 Bericht Fotos: 1 | 2 | 3 | Video
- Dresden 2009 Berichte und Fotos: 1 | 2
Die Jahrestagung 2011
Zwei Monate nach Beginn der Reaktor-Katastrophe von Fukushima steht die Tagung ganz im Zeichen des neuerlichen GAUs. Die Atomlobby versucht zu retten, was zu retten ist und versucht mit Hilfe einer PR-Offensive das angekratzte Image aufzupolieren. So wird gebetsmühlenhaft die Lüge verbreitet, dassAtomstrom der billigste sei und die Wirtschaft vor einem Zusammenbruch stehe, wenn die Bundesrepublik aus dem Atomgeschäft aussteigen würde.
Angesichts dessen, dass eine ganze Region auf unabsehbare Zeit unbewohnbar sein wird, dass aller Voraussicht nach tausende Leiharbeiter als Liquidatoren in den sicheren Tod geschickt werden und noch viele Generationen später mit genetischen Veränderungen leben bzw. sterben müssen, kann die Agenda der Atomlobby nur als menschenverachtend bezeichnet werden.
Die Anti-Atom-Bewegung hat nicht erst durch Fukushima wieder an Breite gewonnen. Der offen atomfreundliche Kurs der Bundesregierung hat dazu beigetragen, dass der Atomwiderstand gesellschaftlich wieder wahrnehmbar geworden ist. Doch reichen Großdemos wie am 26. März aus, um die Atom-Mafia und ihre willfährigen Gehilfen in Politik, Wissenschaft und Medien in die Knie zu zwingen?
Anscheinend nicht: genauso wie in Japan die Atommeiler weiter in Betrieb sind (bei einigen eher unfreiwillig), betreiben auch die deutschen Energiekonzerne weiterhin ihr Geschäft mit dem Tod. Da kann auch kein eilig beschlossenes Moratorium für einige AKWs hinweg täuschen. Alles andere als eine sofortige und bedingungslose Stilllegung aller Atomanlagen bedeutet schließlich das bewusste Inkaufnehmen einer Katastrophe a la Fukushima.
Während die Parteien an einem neuen "Atomkonsens" arbeiten, der diese einzig logische Konsequenz aus Fukushima (und Tschernobyl) ad absurdum führen wird – alle werden von einem Atomausstieg sprechen, während die AKWs weiterlaufen, die UAA in Gronau in Betrieb bleibt und Siemens und Co. munter Atomtechnologie exportiert – muss sich die Anti-Atom-Bewegung darüber Gedanken machen, wie sie den gesellschaftlichen Konflikt zuspitzen kann, um die schon längst überfällige Stilllegung der Atom-Mafia und ihrer Anlagen endlich zu erreichen.
Sonntag (15.05.), 17 Uhr - Mittwoch (18.05.): Camp auf dem Alexanderplatz
Das Widerstandsnest auf dem Alexanderplatz bietet während der Tagung der Atomlobby einen Ort, an dem alle, die an der sofortigen und bedingunglosen Stilllegung aller Atomanlagen mitwirken wollen, sich austauschen und vernetzen können. Es bietet Raum fürs kennenlernen, diskutieren und Pläne schmieden.
Das komplette Programm findet ihr unter atomconcern.wordpress.com
Montag, 16. Mai, 17 Uhr, Schlesisches Tor: Demo
Ursprünglich war geplant zum Kino Kosmos zugehen, wohin das Atomforum zu einem prunkvollen Abendessen geladenhatte. Aufgrund der kurzfristigen Absage des Gala-Dinners verläuft die Route nun durch Kreuzberg (Skalitzer Str., Oranienstr.) und endet beim Camp am Alexanderplatz. Entlang der Strecke wird es die Möglichkeit geben, einige Protagonisten der Atom-Mafia zu treffen.
Dienstag, 17. Mai: Blockade des bcc
Am darauf folgenden Tag ist geplant, den Eingangsbereich des bcc, wo um 11:30 Uhr die Jahrestagung beginnen soll, zu blockieren. Wie das genau geschehen soll, beschreibt das Bündnis folgendermaßen:
"Um die Eingänge des BCC zu blockieren, setzen wir auf verschiedenste fließend-dynamische Aktionskonzepte – von sitzen bis flitzen, von türmen bis stürmen, mitPfiff und Esprit. Wir gehen kreativ und entschlossen vor. Das Anti-Atomforum stupst sich aufmunternd an, während es die Trutzburgen der Atommafia umzingelt und blockiert."
"Treffpunkte für die Blockaden sind ab 9 Uhr die angemeldete Mahnwache auf dem Alexanderplatz (zwischen Saturn und U-Bahn-Eingang) und um 10.30 Uhr (pünktlich!) vor dem Eingang des Einkaufszentrums "Alexa".
Vorbereitung und weitere Infos
Alles weitere findet ihr auf der Internetseite atomforum-blockieren.de oder bei Twitter.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Korrigierte Links zu den Protestberichten
2004: http://de.indymedia.org/2004/02/73752.shtml
http://de.indymedia.org/2004/02/73860.shtml
2005: http://de.indymedia.org/2005/02/105693.shtml
http://de.indymedia.org/2005/02/105775.shtml
http://de.indymedia.org/2005/02/105790.shtml
http://de.indymedia.org/2005/02/105941.shtml
2006: http://de.indymedia.org/2006/02/138437.shtml
http://de.indymedia.org/2007/02/167749.shtml
2007: http://de.indymedia.org/2007/02/167873.shtml
http://de.indymedia.org/2007/02/168249.shtml
2008: http://de.indymedia.org/2008/02/208618.shtml
http://de.indymedia.org/2008/05/218572.shtml
2009: http://de.indymedia.org/2009/02/241170.shtml
http://de.indymedia.org/2009/02/241142.shtml
http://de.indymedia.org/2009/02/241183.shtml
http://de.indymedia.org/2009/02/241278.shtml
http://de.indymedia.org/2009/02/241638.shtml
http://de.indymedia.org/2009/05/250327.shtml
http://de.indymedia.org/2009/05/250448.shtml
Bitte entsprechende Links auch für 2002 korrigieren.
Weitere Infoveranstaltung in der H48
Radio-Beitrag
Kampagne: Atomindustrie Stilllegen
ATOMINDUSTRIE STILLLEGEN !
ENERGIERIESEN ZU FALL BRINGEN !
Wir rufen auf zu offensiven Aktionen gegen die vier großen Energieerzeuger RWE, E.on, EnBw, Vattenfall und die mit ihnen verflochtene Atomindustrie. Mit einer dezentralen Kampagne wollen wir den Atomkonzernen zu nahe treten und das menschenverachtende Atomgeschäft aktiv blockieren und sabotieren.
Weiterlesen:
kreative begleitung der veranstaltung
Proteste bei Eon-Hauptversammlung
Hier die Bilder dazu. http://www.flickr.com/photos/bundphotography/sets/72157626527255163/
Demo und viel Polizei bei Eon
http://www.youtube.com/watch?v=TZ5BEW0BYz8
Pressemitteilung vom 9. Mai
Atommafia geht in Deckung. Das Bündnis “Atomlobby treffen, Atomforum
blockieren”, ruft zu praktischem Widerstand gegen das Atomforum auf! +++
Unter dem Motto “Atomlobby treffen, Atomforum blockieren” ruft ein
Bündnis zahlreicher Gruppen zu Aktionen und Protesten gegen das
Atomforum vom 17.-19.5.2011 im Berliner Congress Center (BCC) am
Alexanderplatz auf.
Weiterlesen:
update: Atomforum teilweise auf dem Rückzug
http://de.indymedia.org/2011/05/307402.shtml
Helmut Schmidt und Brokdorf
http://www.youtube.com/watch?v=jX2HfjKYfQk&feature=channel_video_title
nächtliche Aktion gegen Vattenfall
näheres zu Aktion und Fotos:
https://linksunten.indymedia.org/de/node/39677
https://linksunten.indymedia.org/de/node/39685
http://de.indymedia.org/2011/05/307566.shtml?c=on#c715705
Neuer Urantransport trotz Japan
Wir fragen: Wo bleibt die Landesregierung? Schläft die Atomaufsicht in Düsseldorf, denn Urenco-Chef Ohnemus hatte doch selbst angekündigt, die Uran-Behälter seien nicht gegen schwere Brände etc. gesichert. Dennoch dürfen die tickenden Zeitbomben weiter unbehelligt und unter dem Mantel der Verschwiegenheit durch die Lande rollen und den Super-GAU in alle Welt exportieren. Das ist unfassbar.
Deshalb rufen wir zu entschlossenem Widerstand gegen die Urantransporte auf, damit der Urananreicherungsanlage Gronau endlich der Saft entzogen wird.
Firmenautos abgefackelt
anlaß war das gleichzeitig stattfindende treffen der atommafia in berlin. DEUTSCHE BAHN und SIEMENS werden erst auf das geschäft mit der kernenergie verzichten, wenn der wirtschaftliche schaden nachhaltig ist. um diese nachhaltigkeit bemühen sich militante gruppen seit jahren. beide konzerne sind so vielfältig im alltag präsent, das wir jetzt zu ihrer völligen abwrackung aufrufen möchten:
bis zum ausstieg aus der atomkraft - zerstört SIEMENS!
zerstört die DEUTSCHE BAHN! der nächste castor kommt nicht durch!
autonome gruppen"
Her mi der Versicherungspflicht
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
depleted uranium
wer glaubt an die Atomenergie?
Bei genauer Rechersche stellen sich jedoch einige Fakten heraus, die der offiziellen Version widersprechen aber darauf schließen lassen, dass die Tepco nach dem kleineren Beben am Mittwoch von 7.3 noch zwei weitere Atommeiler auf die Kontinetalscheibe gestellt hätten und Staat und Polizei dort das Recht der Tepco dauf Atomkraft an die Japnische Küste zu stellen mit brachialer Gewalt durchgesetzt und das große Beben vom Freitag 11-03-2011 sich noch zwei Jahre Zeit gelassen hätte.
Wenn also die Mittel des friedlichen Widerstandes gegen die Atomkraft (Herbst 2010) so würkungslos bleiben wie bisher, sollten Forderungen klarer artikuliert werden! Ein Anti-Atom-Gesetz muss her!!!!!
Das ANTI-ATOM-GESETZ,
gegen jegliche kommerzielle Nutzung der Kernenergie (Missbrauch!),
ANTI-ATOM-GESETZ!
Eye du verpisste Legislative
das Anti-Atom-Gesetz!
Du verblödete Jurislative
das Anti-Atom-Gesetz
du beschissene Exekutive!!!
Das Anti-Atom-Gesetz!
Atomlobbyist_Innen, wer glaubt denn an die Atomkraft¿
DAS ANTI-ATOM-GESETZ!!!!!
München heute Abend
Hallo liebe Leute
angesichts der Entwicklungen der letzten Monate würden wir gerne mit allen Interessierten über Perspektiven linksradikaler Interventionen in der Anti-Atom-Bewegung diskutieren. Dabei würden wir gerne v.a. über Möglichkeiten von lokalem Protest/Widerstand reden. Wir haben keinen Masterplan und verstehen das Treffen als offene Debatte über Ideen/Ansätze/Vorschläge usw.
Zur Sprache könnte aber auch eine Beteiligung an bundesweiten Protesten, wie z.B. dem Atomforum in Berlin (gemeinsamne Anreise etc.).
Über eine große Beteiligung würden wir uns sehr freuen