Spontandemonstration in [B] wegen Greifswald

Beobachter 27.04.2011 23:28 Themen: Antifa
Gegen 21:15 Uhr trafen sich heute Abend an der S + U Bahnstation ca. 40 AntifaschistInnen um auf die gewaltsamen Brandanschläge von Neonazis in Greifswald aufmerksam zu machen
Indymedia Bericht.
Die Spontandemonstration bewegte sich schnell und lautstark die Karl Marx Straße in Richtung Rathaus Neukölln hinunter. Parolen sowie ein Transparent sollten die Aufmerksamkeit der recht zahlreichen PassantInnen und AnwohnerInnen auf die Brandanschläge in Greifswald und die Aktionen von Neonazis im allgemeinen aufmerksam machen.

Nach nur wenigen hundert Metern entschlossen sich einige AntifaschistInnen einen Schlecker Supermarkt mit Steinen zu attakieren. Ob es grundsätzlich sinnvoll ist auf einer Demonstration, die auf Neonazis aufmerksam machen soll Scheiben von Geschäften einzuschmeißen soll hier jetzt nicht diskutiert werden. Das die Steine allerdings nur wenige Meter neben einer größeren Gruppe von PassantInnen einschlugen ist völlig inakzeptabel und grob fahrlässig. Der Sinn dieser Demonstration lag in der Vermittlung von Informationen und nicht im Abschrecken von Menschen, die in vier Tagen nun sicherlich nicht die 1. Mai Demo begrüßen oder unterstützen werden!

Einige hundert Meter weiter gingen noch die Scheiben einer Bank zu Bruch. Im Anschluss verliefen sich die DemonstrantInnen in den anliegenden Seitenstraßen. Die Polizei rückte sehr spät mit zunächst 2 Einsatzwagen an und versuchte einzelne Gruppen festzuhalten. Angaben zu Verhaftungen o.ä. bitte ergänzen.

Infos zu den Brandanschlägen:
 http://greifswaldnazifrei.blogsport.eu/
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Ergänzungen

Sachbeschädigungen nach Spontandemonstration

ticker 28.04.2011 - 15:29
Sachbeschädigungen nach Spontandemonstration
Neukölln

Im Anschluss an eine Spontandemonstration in Neukölln haben mehrere Personen die Schaufensterscheiben von zwei Drogeriemärkten und einer Bank beschädigt.
Eine größere Personengruppe zog gegen 21 Uhr 30 kurzfristig über die Karl-Marx-Straße bis zum U-Bahnhof Neukölln. Im Verlauf der Wegstrecke warfen Personen Steine auf die Fensterscheiben von zwei Drogeriemärkten sowie einer Bank in der Karl-Marx-Straße und brannten Feuerwerk ab. Nachdem ein Großteil der Personen in den U-Bahnhof Neukölln lief, um sich mit der U-Bahn der Linie U 7 zu entfernen, wurde der Bahnverkehr unterbrochen. Alarmierte Beamte der Bereitschaftspolizei überprüften in der Karl-Marx- Ecke Ganghoferstraße neun Personen und stellten deren Identität fest. Ob die Personengruppe im Zusammenhang mit den begangenen Sachbeschädigungen steht, ist Gegenstand der Ermittlungen, die der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt übernommen hat.

 http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/342377/index.html

@ ihr 28.04.2011 - 15:07

... 28.04.2011 - 15:58
Ok, das positive ist, dass Springer Futter für seine Propaganda bekommt.

 http://www.bz-berlin.de/tatorte/und-wieder-flogen-farbbeutel-und-steine-article1170952.html

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Schade

egal 27.04.2011 - 23:38
Die Demo hatte einen guten Ausdruck und hatte einige Sympathien auf ihrer Seite, schade, dass es zu dieser unüberlegten Aktion gekommen ist.

Ausbeuter Schlecker

blop 27.04.2011 - 23:41
Traf mit Schlecker bestimmt nicht die Falschen:
 http://www.stern.de/wirtschaft/news/unternehmen/ausbeutung-schlecker-und-das-callgirl-1537523.html
oder einfach mal googeln: "schlecker" und "ausbeutung", dann findeste genug argumente denen die scheiben zu zerdonnern.
ob nun mit oder ohne sachschaden, die message das die demo wegen greifswald war, kam ohne flugis oder megafon-ansagen leider mit sicherheit eh nicht rüber...

Nicht so sinnvoll...

Professor Peter van Nostrand 28.04.2011 - 00:00
...war auch der Böllerwurf in Richtung Eingangstür eines asiatischen Restaurants/Imbiss an dessen Tür gerade der Mitarbeiter eine Zigarette rauchte.
Und nach der Bank war es dann leider vorbei.

Und es ist definitiv nicht sinnvoll die Scheiben einzuwerfen und sich danach aufzulösen wenn man auf etwas aufmerksam machen will.

Ich glaube hier können einige nicht den 1.Mai erwarten.
Da kommt mal etwas sinnvolles zustande und solche unreflektierten Aktionen machen alles zunichte.

Gerade weil dort noch Leute direkt neben dem Schlecker standen und diese sich attackiert fühlten.
Denkt doch bitte mal ein bisschen nach.

Und deinen Schlecker kannst du auch einwerfen wenn da keine Sau ist und nicht gerade eine Demo vorbei zieht (die eigentlich noch weiter ziehen wollte).



Mal als Randbemerkung: Die Polizei fährt verstärkt Streife auf der Karl-Marx-Straße und Umgebung, vor dem Schlecker steht eine süße Streife, Zivis in einem schwarzem Toyota Van waren auch vor Ort.





Fünf ist Rechtsaußen.

dem volk nich aufs maul schauen

wees nich 28.04.2011 - 00:20
soziale kämpfe und anti-naziarbeit gegeneinander ausspielen zu wollen führt doch zu nix. genausogut könnte behauptet werden, die vermummung oder die lauten böller hätten die sympathien der passanten vergrätzt. wenn sone aktionsformen nicht erwünscht sind, muss das vorher halt kommuniziert werden.

falsche im richtigen

jojo 28.04.2011 - 00:22
die kritik an schlecker ist richtig, aber an der falschen stelle. aktion unnötig. damit habt ihr nazis weder eingeschüchtert, noch beeindruckt. epic fail!

@falsche im richtigen

Dein Name 28.04.2011 - 00:34
welche nazis willste denn auf der karl-marx straße einschüchtern? und machste aktionen nur um die zu beeindrucken?? wasn das für ne krude logik

@wees nich

H.E. Pennypacker 28.04.2011 - 00:38
Als ob du noch jemandem zuhören würdest der mit Steinen und/oder Böllern in deine Richtung wirft.
Und bei einer SPONTAN-Demonstration vorher etwas zu kommunizieren ist irgendwie....schwierig oder nicht?



Fünf ist Rechtsaußen.

Aktion

für 'n Sperrmüll 28.04.2011 - 00:49
Keine Ahnung, was sich einige bei solchen Aktionen denken?

Protest heißt bewegen, nicht verschrecken!

Neukölln

egal 28.04.2011 - 00:53
Aktionsformen sollten wir natürlich nicht gegeneinander diskutieren. Aber egal was für eine Aktion, so sollte sie doch überlegt stattfinden.

Gerade in der aktuellen Situation in Neukölln - Brandanschläge auf "migrantische Wohnhäuser" bei denen immerhin bereits Menschen gestorben sind oder auch die Anschläge auf Moscheen - hätte eine positive Ausenwirkung nicht schlecht getan.
Die sogenannte migrantische Bevölkerung nimmt das als Angriffe von Deutschen auf sie wahr. zumindest ist das eine Wahrnehmung von Migrantenorganisationen. Allein die Aussage, dass sich "Deutsche" als Antifaschisten mit ihnen solidarisieren kann da entgegen wirken.

Die Demo wurde interessiert wahrgenommen und es gab positive Resonanz, das mit unüberlegten Aktionen wieder zu Nichte zu machen kann nicht in unserem Interesse sein.

was für ein schwachsinn

kommt klar 28.04.2011 - 05:05
ich kann beim besten willen nix schlimmes erkennen wenn eine deutsche bank und schlecker filialen gesmasht wurden. was wollt ihr eigentlich. was für ein besseres symbol als gerade die deutsche bank gibt es denn, wenn es um nazi verbrechen geht. über schlecker und deren ausbeutungspraxis könnt ihr selber nachlesen.

fragt euch mal was ihr mit eurer politik ausdrücken wollt. die sponti war der richtige ausdruck, was wolltet ihr denn mit einer unangemeldeten demo ausdrücken? dann hättet ihr euren bürgerlichen antifaschismus auch anmelden können und in bullenbegleitung protestieren können. scheiben klirren und ihr heult, menschen streben und ihr schweigt!

warum gibt es in berlin immer eine elend lange diskussion wenn mal steine fliegen? auch beim bio laden nach der jeton sponti, kann ich nur sagen, richtiges ziel! scheisst euch nicht ein, wenn wir schon bei einer eingeworfenen deutschen bank reden müssen, geht lieber am ersten mai zu berlin lacht und lasst uns lieber unsere steine und brühwürfel!

Außenwirkung

Icke 28.04.2011 - 07:19
Also ich bin ca. 20 m hinter der Demo hergelaufen. NIEMAND hat mitbekommen, worum es ging, die Passanten äußerten eher Unverständnis bis Ablehnung.
Beim Schlecker kurz vor Ende entstand eine Ansammlung von ca. 20 Jugendlichen, vermutlich hielten sie sich im Schlecker, oder direkt daneben auf. Sie schienen zu glauben, dass der Angriff ihnen galt.
Diese Demo bracht nix außer Selbstinszenierung. Schade, wenn es schon mal klappt in Berlin ne Sponti ohne Bullen zu machen.

@ kommt klar

ich 28.04.2011 - 12:40
Die beteiligung der Deutschen Bank oder von Schlecker an dem Anschlag in greifswald erschliesst sich mir jetzt nicht direkt. Beides hochgradig unsympathische kapitalistische Firmen, aber ich glaube nicht das die hinter den Neonazistrukturen stecken.

habt

ihr 28.04.2011 - 15:07
nichts anderes zutuen außer zu meckern?

versucht mal das Positive aus dem Abend zu ziehen.
Anscheint gab es kein Spitzel in der kompletten kette obwohl die ganze stadt davon wusst.

Fazit:
Demo war laut.
Entschlossen.
Keine Festnahmen.
Keine Verletzte.
Keine Bullen.

Der erste Mai in Berlin wird heiß.
In Berlin muss man sein nicht in Hambur

Diskussion um Solidarität und Vernunft

Gedankenmensch 28.04.2011 - 16:36
Warum wird die Diskussion über Sachbeschädigungen die von Demonstrationen ausgehen eigentlich immer auf einem derart traurigen Niveau geführt.
Zusammenfassend kommen doch zu über 90% immer dieselben Argumentationen:

Pro:
- 'Die Bösen' habens verdient
- 'die Bösen' habens sowieso verdient
- endlich haben 'die Bösen' auch mal was abbekommen
- Kritik = Spaltung
- Kritik am handeln einzelner = nicht solidarisch = nicht legitim


Contra:
- Sachbeschädigung wirkt unattraktiv auf 'die Öffentlichkeit'
- Sachbeschädigung wird nicht verstanden = darf nicht gemacht werden
- Unnötige Gefahr

So, der Konflikt wird wohl immer bestehen bleiben - hier einige Fragen von mir:
1. Auf welcher Grundlage wirft man Menschen, denen es um das Leben und die Gesundheit von Menschen geht (konkret: Böllerwürfe auf Menschen) unsolidarisches Verhalten vor? Ist Rücksichtnahme auf das Leben und die Gesundheit von Menschen neuerdings unsolidarisch?

2. Das Anliegen war klar genug für alle (Angriffe von Nazis auf linke Strukturen in Greifswald). Jetzt die Frage: Wo liegt die Verbindung von Nazis die linke Strukturen angreifen zur Deutschen Bank und zu Schlecker?

Das Verhalten einiger Menschen auf der Demo gestern war meiner Meinung nach nicht zu rechtfertigen.


Mein Dank geht an die Menschen, die aktiv geworden sind, und diejenigen angesprochen und gefeedbacked haben, die ihr Handeln anscheinend lieber an irgendwelchen destruktiven Filmen ausrichten, als an einer zunächste einmal selbstkritischen Reflektion über das eigene Handeln und die eigenen Werte.

Jan Sturm

NK 28.04.2011 - 16:57
Warum ihr nicht einfach zu Jan Sturm, der für die NPD im Neuköllner Lokalparlament BVV sitzt, geht und ihm zeigt, was Antifa heißt, bleibt mir schleierhaft. Der wohnt ein paar Meter entfernt, was eigentlich auch bekannt ist. Siehe hier:  http://www.antifa-recherche-neukoelln.de.vu/
Würde doch deutlich besser zum Thema passen.
Naja, nächstes Mal besser.

Solidarität und Vernunft

Ergänzung 28.04.2011 - 17:00
In Mecklenburg Vorpommern, wie auch in anderen Flächenländern in denen es dünnbesiedelte Regionen gibt, ist es wichtig langfristig zu arbeiten, zu bleiben, Kontakte zu halten, zu unterstützen und sich mit anderen Überregional zu vernetzen. Dies geschieht seit den Vorbereitungen zum G8 in Rostock 2007 stetig aber immer noch viel zu wenig. In Großstädten, wie Berlin, wird nur von wenigen wahrgenommen, welche Realität die Menschen auf den Land erleben, die sich täglich wehren und dort leben. Solidarität heißt für diese Menschen, kommt nach Greifswald, kommt nach Demmin zu den Antifademos, mobilisiert zu Antiatomdemos in den Nordosten - wie zu Ostern geschehen, bleibt nicht nur zum Urlaub in der Ostseeregion oder der Seenplatte, sonder schaut euch die alternativen Projekte auch außerhalb dieser Regionen an. Denn die gibt es ohne Zweifel. Lernt die Menschen dort kennen, setzt Euch mit ihnen auseinander und lernt verstehen, was geht und was nicht - auf keinen Fall macht es Sinn Sachen zu machen, die Leute vor Ort eher isulieren und wo die wenigen progressiv bürgerlichen Leute verschreckt werden, die brauchen wir hier, um den Nasen das Wasser abzugraben. Überlegt, ob ihr nicht doch lieber mit anderen netten Leuten auf dem Land leben wollt, dass wäre ja auch mal wieder ein konsequenter Schritt - antifaschistisch, wie antikapitalistisch und globalisierungskritisch und ökologisch allemal, wenn mensch es richtig anpackt.

na wieder schön am heulen?

hier ein taschentuch 28.04.2011 - 18:53
was kann die heutige deutsche linke am besten von allen linken auf der welt? na? richtig, rumflennen! was machen die hippies bloß wenn tatsächlich mal die revolution in deutschland ausbricht? richtig, in die usa zum großen weltweit um freiheit bemühten bruder auswandern!

Gegen die Wand denken?

Gedankenmensch 28.04.2011 - 23:08
An die klammheimliche Freude der Menschen appellieren als lebendige Kritik an der Gesellschaft?

Soll das die Einsicht in eine phantisierte "Natur des Menschen" sein? (wie auch immer die konkret aussieht, sie wird spekulativ bleiben)



Wenn ich dicht richtig verstehe, dann sollten Aktionen für sich selbst sprechen.

Menschen (zumindest 1 Mensch) wollten gestern über Greifswald sprechen. Soviel dazu.



Wenn du nicht über Greifswald sprechen möchtest, dann kannst du das gerne tun - aber nimm mich nicht als Geisel für deine Gedanken.

Ein Vorschlag: wenn du das nächste mal kapitalistisches Verhalten beobachtest: organisier eine eigene Sponti - an der Kasse, auf der Bank, auf der Arbeit...

vielleicht beteiligen sich andere - vielleicht aber auch nicht.


so far...