Rosenheim: Übergriff im Polizeirevier

Joachim 27.04.2011 12:35 Themen: Repression
Nachdem ein Rosenheimer im Oktober bei der Entlassung am Morgen aus einer Ausnüchterungszelle von Polizisten im Revier bewusstlos geprügelt worden ist und schließlich ins Krankenhaus musste, steht nun ein Verfahren wegen Widerstands gegen ihn an, welches durch die prügelnden Polizisten eingeleitet worden ist.
Der Betroffene B. wurde um 4 Uhr früh am 12.10.10 in die Ausnüchterungszelle gebracht. Einzige Begründung war dessen Alkoholisierung; ein Promillewert wurde für den Zeitpunkt nicht angegeben. Als er am Morgen durch die Polizisten W. und K. am Morgen um 9 Uhr 15 entlassen werden sollte, machte B. die Beamten darauf aufmerksam, dass er das Revier nicht ohne seinen Geldbeutel, seine Schlüssel und sein Handy verlassen wollte und drehte im Gang des Reviers um. Daraufhin wurde ihm durch den Polizisten W. ein Bein gestellt und er wurde die Treppe zum Zellentrakt hinuntergestoßen(laut Anklageschrift:"er ließ sich zu Boden fallen um dem Platzverweis aus dem Revier nicht nachzukommen"). Im weiteren Verlauf wurde B. wieder auf die Beine gezerrt und durch die Polizisten W. und S. durch die Luft geschwungen und sein Kopf gegen einen Türrahmen geschlagen. Dabei verlor er das Bewusstsein und wurde wieder in die Zelle gebracht.(laut Anklageschrift:"ein Armstreckhebel musste eingesetzt werden, da er sich bewusst einer polizeilichen Maßnahme widersetzte"). Auf Grund seiner schweren Verletzungen wurde B. eine Stunde später durch andere Beamte ins Krankenhaus gebracht.

Dem Polizisten W.(welcher in Rosenheim bereits einen schlechten Ruf genießt) genügt dies freilich nicht. Er schrieb auch noch eine Anzeige wegen Widerstands und versuchter Körperverletzung - kein Polizist ist verletzt worden. Die Leiter des Polizeireviers M. unterstützte das auch noch, indem er Anzeige stellte wegen Hausfriedensbruch im Polizeirevier im Sinne der Sraftatenvermehrung. Das Verfahren findet nun am 5.Mai am Rosenheimer Amtsgericht statt. Wir gehen davon aus, dass die Polizei routiniert und mit allen Vorabsprachen meint, dieses Gericht schon in der Tasche zu haben. Für den vorbestraften B. droht nun akut Haft.

Wir brauchen kein Blatt vor den Mund zu nehmen wenn wir benennen worum es sich bei solchen Repressionen handelt, nämlich der gezielten Vernichtung von Existenzen, gnadenlose Einschüchterung und purer Sadismus. Aber das letzte Wort in dem Fall ist noch lange nicht gesprochen
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ergänzung — krümelkacker

richter zum henker — fuck cops. fuck bayern.

keep cool — ICH