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1. Mai 2011 - Was, Wann, Wo

ANTIFA.gaming 21.04.2011 00:05
Da es bisher noch keine Zusammenfassung der Ereignisse zum 1. Mai 2011 auf Indymedia gibt und nicht jede_r sofort die Web-Adresse von revomai parat hat, wollen wir kurz nochmal  die Daten präsentieren, damit jede_r auf dem aktuellen Stand ist. Da für die Gegenaktivitäten zu den Naziaufmärschen keine sicheren Angaben zu den Treffpunkten und Uhrzeiten gegeben werden können (siehe Heilbronn und Bremen), verweisen wir hier auf die jeweiligen Mobiseiten.

Am 1. Mai 1890 fanden zum ersten Mal weltweit Proteste und Demonstrationen im Kontext mit dem "Kampftag der Arbeiterbewegung" statt. Seitdem kommt es jedes Jahr am 1. Mai zu Demonstrationen, in denen die Menschen ihren Missmut über die Verhältnisse auf die Straße bringen.

In Deutschland finden zum 1. Mai traditionell viele linke Demonstrationen statt, die sich unter anderem kritisch mit den sozioökonomischen Gegebenheiten, der Regierung und Rassismus auseinandersetzen. Seit einigen Jahren sind auch die (Neo)Nazis auf den fahrenden Zug aufgesprungen und versuchen mit augenscheinlich humanitären Parolen Aufmerksamkeit zu erregen.

Wo, welche Aktionen dieses Jahr geplant sind, fassen wir für euch hier kurz zusammen:

30.04.2011

 Bremen
Naziaufmarsch verhindern | checkt die Mobiseite

 Fürth
Vorabenddemo | 19 Uhr | Kleine Freiheit

 Mannheim
Vorabenddemo | 15 Uhr | Paradeplatz

 Stuttgart
Vorabenddemo | 15 Uhr | Marktplatz

 Heidelberg
Antifa-Fest | 19 Uhr | Uniplatz Heidelberg


01.05.2011

 Berlin
Demo | 18 Uhr | Kottbusser Tor

 Duisburg
Demo | 18 Uhr | Hauptbahnhof

 Hamburg
Demo | 18 Uhr | Bahnhof Altona

 Karlsruhe
Demo | 9:00 Uhr | Friedrichsplatz

 Magdeburg
Demo | 12:30 Uhr | Alter Markt

 Nürnberg
Demo | 11 Uhr | Gostenhofer Hauptstraße / Bauerngasse

 Winterthur
Demo | 11 Uhr | Neumarkt

 Greifswald
Naziaufmarsch verhindern | checkt die Mobiseite

 Halle
Naziaufmarsch verhindern | checkt die Mobiseite

 Heilbronn
Naziaufmarsch verhindern | checkt die Mobiseite

 Stuttgart
Antifa-Fest | 18 Uhr | Linkes Zentrum

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                                                      Für einen kämpferischen und revolutionären 1. Mai!
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Ergänzungen

Nochma Berlin

Imma noch wütend 21.04.2011 - 00:22
Berlin, 16 Uhr Mariannenplatz: Infomaterial

Flyer zum ausdrucken und verteilen(PDF):  http://media.de.indymedia.org/media/2011/04//304687.pdf

Plakat zum ausdrucken und aufhängen(PDF):  http://media.de.indymedia.org/media/2011/04//304690.pdf

Was ist mit Leipzig?

.:.:. 21.04.2011 - 00:49
Komisch. Die Leipziger Vorabenddemo ( http://mayday2011.blogsport.eu/) und die in Berlin ( http://wba.blogsport.de/) wurden hier schlicht unterschlagen.
Zufall?

Wuppertal

M. 21.04.2011 - 00:57
30.01.2011
Nachttanzdemo Wuppertal 20:00uhr (Robert-daum-Platz)

01.05.2011
25Jahre 1.Mai in Wuppertal 14:00uhr vorm AZ (an der Gathe)

Heraus zum revolutionären 1. Mai in Magdeburg

in Magdeburg 21.04.2011 - 01:19
Wie oben schon geschrieben. 12:30 Uhr Alter Ḿarkt!

Hier noch der Link für weitere Informationen:

Wir sind richtig sauer! - Heraus zum Tag des

Zorns 21.04.2011 - 01:45
In Berlin mobilisiert ebenfalls ein durchmischtes Jugendbündnis zur diesjährigen 18 Uhr Demonstration. Mehr Infos und den vollständigen Aufruf unter www.antifajugend.de

Hinaus zum Tag des Zorns!

„Es herrscht Klassenkrieg, richtig. Aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt. Und wir gewinnen.“ so der Multimilliardär Warren Buffet, drittreichster Mensch der Welt. Die Auswirkungen des Klassenkampfes von oben spüren alle von uns Tag für Tag, sei es in der Schule oder Uni, bei Ausbildung oder im Beruf. Leistungsdruck, Stress und Existenzangst bestimmen den Alltag all jener, die dazu gezwungen sind ihre Arbeitskraft zu verkaufen, noch mehr als vor einigen Jahren oder Jahrzehnten. Der Verwertungszwang des Kapitals fordert immer neue Zumutungen, Abitur nach 12 Jahren, „Bologna-Prozess“ und die Weigerung der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns garantieren hohe Wachstumsraten für das Kapital und ein miserables Leben für uns. Das können wir nicht weiter hinnehmen, es gilt, unser Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

Armut, Leistungsterror und Ausgrenzung…

Immer mehr Jugendliche verbringen immer mehr Zeit in der Schule und müssen zusätzlich zu Hause noch viel zu lange nervige Hausaufgaben machen. Für Freizeit bleibt oftmals kein Platz. Hinzu kommt, dass sich viele Menschen in Berlin Freizeitgestaltung auch gar nicht mehr leisten können, trotz Job haben sie einfach zu wenig Geld. Schlechte Arbeitsbedingungen und niedrige Löhne sind für Menschen, die von der Schule kommen und keine weitergehende Ausbildung besitzen die Regel. Gleichzeitig werden die Berliner Innenstadtbezirke immer teurer. Kreuzberg – ehemals angenehm undeutscher Zecken-Kiez wird zu einem zweiten Prenzlauer Berg, breite Teile der auch langjährig ansässigen Bevölkerung sind nicht mehr in der Lage bezahlbaren Wohnraum zu finden.

Währenddessen nimmt die Hetze gegen Migrant_innen und sozial Schwache seit der „Sarrazin-Debatte“ wieder drastisch zu. Tagtäglich werden Leute abgeschoben oder in Lager gesperrt. Passend dazu schlägt ein sozialchauvinistischer und rassistischer Diskurs um sich, der Migrant_innen, die sich vermeintlich nicht „integrieren“ und der konstruierten deutschen Leitkultur unterordnen wollen auf menschenverachtende Art und Weise geißelt und ein hartes staatliches Vorgehen gegen diese fordert. Aus der Bevölkerung wird dieser wirtschaftsliberale Rassismus gegen Migrant_innen, der den Wert eines Menschen daran festmacht, dass sie_er diesem Land nicht auf der Tasche liegt, sich möglichst qualifiziert und gewinnbringend wirtschaftlich betätigt teilweise begeistert beklatscht.

Um die Kapitalinteressen der Mitgliedsstaaten der EU vor einer „Flut von ungebildeten Ausländern“ zu bewahren, wird die Festung Europa, auch unter deutscher Beteiligung, immer weiter abgeschottet. Die Folgen der durch die imperialistischen Politik der Industrieländer bedeutend mitverursachten Not in der sogenannten Dritten Welt sind fatal: Flüchtlinhe sterben täglich bei der Überfahrt im Mittelmeer oder werden bspw. In Lampedusa in Lagern festgehalten.
Selbst jene die es geschafft haben die Grenzen der Festung Europa zu überwinden sind konfrontiert mit drohender Abschiebung, Armut und rassistischer Ausgrenzung.

… sind kein Zufall!

Unsere Gesellschaft und unser Leben unterliegen allgegenwärtigen Prinzipien des Kapitalismus: Verwertung, Warenproduktion und Profitmaximierung. Da wir wie ein Großteil der Menschen weder Produktionsmittel besitzen noch uns welche kaufen können, sind wir gezwungen, für andere zu arbeiten. Die Bedingungen für diese Arbeit legen die Besitzer der Produktionsmittel fest. Dabei schaffen wir bei der Arbeit täglich Reichtum für einige wenige, für uns selbst bleibt gerade soviel, wie wir zum Leben brauchen, manchmal nicht mal das.

Der Staat hat die Aufgabe, für einen möglichst reibungslosen Ablauf dieses Vorgangs zu sorgen. So sind die Schikanen auf dem Arbeitsamt, der Leistungsdruck in der Schule, nervige Chefs oder stressende Bullen nur ein Versuch, den Prozess kapitalistischer Ausbeutung zu beschleunigen und zu optimieren. Dieses Handeln geschieht nicht aus einer persönlichen Bosheit Einzelner, auch die ausbeutenden Kapitalisten sind, wie die ausgebeuteten Lohnabhängigen insofern unfrei, dass sich ihr Handeln primär nach Kriterien von „Wirtschaftlichkeit“ sprich Profitmaximierung orientiert. Wer sich nicht anpasst und unterwirft hat in der stetig intensivierten Konkurrenz schlechte Karten. Dabei spielen die Bedürfnisse der Menschen keine Rolle.

A propos Staat und seine verkackten Schweinebullen. Nicht nur, dass diese widerwärtige Spaßverderber_innen sind, Partys beenden, Leute wegsperren, Graffitisprüher_innen und Kiffer_innen einknasten – Nein, weil es ihre Aufgabe ist die kapitalistische Herrschaft und seine Ordnung aufrechtzuerhalten. Dafür schrecken sie nichtmal vor Mord zurück. In Berlin sind seit dem Jahr 2008 mindestens Zwei Menschen von Polizisten ermordet worden. So wurde in der Silvesternacht 2008/2009 Dennis J. von Zivilbeamten erschossen und im Jahr 2010 starb Slieman Hamade nach massiver Gewaltanwendung durch Polizisten in Berlin-Schöneberg vor seiner Haustür. Ganz zu schweigen von der Zahl der durch Staatsgewalt Ermordeten weltweit.

Widerstand auch nicht!

Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass eben jene Staatsmacht in Kreuzberg spätestens seit Ende Ziel kollektiven Zorns ist. Im Jahr 1987 hatten sich Kreuzberger_innen gegen den Angriff der Polizei auf ein Straßenfest gewehrt und für einige Stunden die Bullen komplett aus dem Kiez vertrieben. Seitdem geht es am 1. Mai jedes Jahr rund – mal mehr, mal weniger. International ist der 1. Mai der Tag der Arbeiter_innen-Bewegung. Im Jahr 1886 hatten in den USA Arbeiter_innen zum Generalstreik aufgerufen, dabei kam es in den folgenden Tagen zu Massenentlassungen und Auseinandersetzungen bei denen mindestens Sechs Arbeiter_innen ums Leben kamen.

Die Verwertungslogik des Kapitals, die weltweit zu Kriegen führt, Menschen verhungern lässt, dem und uns Jugendlichen den Alltag vermiest, darf nicht länger das gesellschaftliche Geschehen bestimmen. Schon immer, wenn der „gesellschaftliche Fortschritt“ eine Verschlechterung der Lebenslage der Ausgebeuteten mit sich brachte, war er mit Kämpfen und Widerstand verbunden. Diese Kämpfe gilt es zu organisieren und offensiv zu führen. Dass Geschichte eine unerwartete Wendung nehmen und der Aufstand von uns Jugendlichen dazu Initialzündung sein kann, haben die Revolten in der arabischen Welt gezeigt. Am 1. Mai 2011 rufen wir dazu auf, ein unmissverständliches Zeichen gegen Krieg, Kapitalismus und Unterdrückung zu setzen.

Es ist an der Zeit…

Seit Jahren kämpfen wir in unterschiedlichen Bereichen für ein selbstbestimmtes Leben – leisten aktiven Widerstand, malen, sprühen, schreiben und tanzen für einen Umsturz des kapitalistischen Wahnsinns. Und das möchten wir mit dir tun. Dazu gibt es mindestens eintausend Möglichkeiten. Organisier dich in einer Jugendantifagruppe, mit deinen Freund_innen zusammen und/oder komm am 1. Mai zu uns in den Antifa-Jugend-Block und lass es mal wieder richtig knallen…

Heraus zum Tag des Zorns!

Für eine Gesellschaft frei von Konkurrenz, Ausbeutung und Unterdrückung!
Ohne Bullen, Chefs und andere Arschlöcher!
Für die soziale Revolution!

1. Mai Landshut

1. Mai Landshut 21.04.2011 - 01:49
Am 1. Mai in Landshut am Postplatz geht es um 9:30 los!

Mehr infos hier:  http://www.a-i-z.net/region-landshut/339-heraus-zum-1-mai

Heraus zum Revolutionären 1. Mai 2011!!!

30.4.19 Uhr.Duisburg HBF

DUiy 21.04.2011 - 03:52
Vorabenddemo in Duisburg wurde ebenfalls vergessen:
 http://duiy.blogsport.eu/

nichthierarchische Demo

egal 21.04.2011 - 05:50
Berlin - 18 Uhr - Kottbusser Tor - Evolutionäre 1. Mai-Demo - Für den grossen Knall

Her mit dem schönen Leben

Keks? 21.04.2011 - 10:05
Aufruf

Aufruf zum Euromayday am 1. Mai 2011 in Dortmund
→ call in english
→ appel en français
Her mit dem schönen Leben!

Die Arroganz der Macht kotzt uns an und wir werden nicht müde, unsere Kritik und unsere Forderungen auf die Straße zu tragen. Der Euromayday ist eine Einladung, um gemeinsam zu kämpfen und feiern.

Die Aufstände in den arabischen Ländern zeigen uns, welche Macht der Wunsch nach einem guten Leben entfalten kann. Auch wenn wir heute noch nicht wissen wie sie ausgehen werden, begrüßen wir sie als Ermutigung diese Welt die wir selbst sind, auch selbst zu gestalten.

Wir brauchen keine Politiker, die uns sagen was gut für uns ist. Das wissen wir selbst. Wir brauchen keine Unternehmen, die uns sagen was wir kaufen sollen, und unsere Ideen, Wünsche und Bedürfnisse in eine Geschäftsidee verwandeln. Wir brauchen keine Arbeit sondern ein Einkommen, denn Arbeit haben wir genug.

Mit den Zumutungen unseres Lebens haben wir auf unterschiedliche Weise zu kämpfen. Das Fehlen von Sicherheiten und Garantien verbindet uns dabei. Ob wir aktuell von einer Betriebsschließung bedroht oder schon erwerbslos sind. Ob wir keinen Aufenthaltsstatus haben oder ob wir als neue Selbständige unser unternehmerisches Selbst vor uns her treiben. Die Forderung „Her mit dem schönen Leben!“ lässt uns gemeinsam werden. Der Euromayday ist die Aufforderung an Euch, dieses positive Gemeinsame zum Schwingen und Tanzen zu bringen. Das meinen wir durchaus wörtlich.

Wir wollen kein Klagelied singen, sondern Vorschläge zu einem anderen Gebrauch des Lebens machen. Darum bringt eure Ideen und Forderungen mit – bunt und unübersehbar. Ihr seid alle willkommen!

Wir wollen auch zu aktuellen Konflikten in der Stadt Dortmund Stellung nehmen. Zu fehlenden Freiräumen, zu Vertreibungen, zur Verwandlung der Stadt in ein Unternehmen und zu Nazis. Die diesjährige Demo-Route von der Nordstadt ins Westviertel wird uns dazu Gelegenheit geben.

Her mit dem schönen Leben!

Der Euromayday 2011 startet am 1. Mai um 14 Uhr am Nordmarkt und endet am Nachmittag im Westpark.

mehr Artikel- und Linksammlungen zum 1. Mai

ID 21.04.2011 - 10:46
* Wohin am 1. Mai? (trend)

* Infos zum 1. Mai 2011 (Syndikalismus.TK)

*Internationale Termine (MIA, unten auf der Seite)

* Termine der CGT (spanischer Staat)

Hamburg Vorabend

Hamburg Vorabend 21.04.2011 - 11:58
30.4. Überregionale Demonstration
15 Uhr Rote Flora Hamburg

STADT SELBST MACHEN
Gegen Vertreibung, Mietenwahnsinn und kapitalistische Stadtentwicklung!

Wir rufen aus Anlass der aktuellen Bedrohung der Roten Flora und des anstehenden Räumungstermins des Wagenplatzes Zomia am 30. April zu einer überregionalen Demonstration gegen kapitalistische Stadtentwicklung und Gentrifizierung in Hamburg auf.

Im März diesen Jahres ist der Vertrag der Stadt mit Investor Kretschmer ausgelaufen und das besetzte Zentrum Rote Flora seit April auf dem Markt. Das seit 22 Jahren bestehende Projekt ist von einem Weiterverkauf an private Investor_innen bedroht. Angeblich soll es mehrere Interessent_innen geben, die alle die Räumung bereits geplant haben. Wir verlassen uns auch nicht auf die Worte von Bürgermeister Scholz, niemand habe vor, an dem jetzigen Zustand im Großen und Ganzen etwas zu ändern.

Auch der Bauwagenplatz Zomia hat eine Räumungsverfügung zum 30.4. erhalten. Bezirksamtsleiter Markus Schreiber von Mitte ist fest entschlossen, den Platz zu räumen. Wir halten dagegen und werden diese drohende Räumung gemeinsam verhindern. Der Versuch einer gewaltsamen Vertreibung von Zomia ist Ausdruck einer politischen Entscheidung, keine weiteren Wagenplätze in Hamburg zuzulassen. Wie der neue Senat mit dem Wagenplatz Zomia umgeht, ist für uns auch ein Vorgeschmack für die weiteren Konflikte um Recht auf Stadt in Hamburg.

Alle Lebensbereiche werden zunehmend privatisiert und sollen der gesellschaftlichen Auseinandersetzung um Stadt entzogen werden. Arbeitskämpfe in Krankenhausbetrieben, die Verantwortlichkeit für eine gute Wasserqualität oder bezahlbare Mieten sollen aus dem Konfliktfeld und Bewusstsein der Öffentlichkeit verdrängt werden. Die Politik versucht, ihre strukturelle Verantwortlichkeit zu verbergen und gestaltet sich als nicht verantwortliche Adresse und lediglich moderierend. Teile und herrsche ist das Prinzip der modernen Stadt. Über so genannte Partizipationsgremien wird Zustimmung erzeugt und Betroffene gegeneinander ausgespielt. In Schlichtungsverfahren werden Proteste über den runden Tisch gezogen, um sie auf der Straße zu verhindern. Beteiligungsverfahren reproduzieren gesellschaftliche Hierarchien und Gewaltverhältnisse. Insbesondere die Bedürfnisse von ökonomisch schlechter gestellten Anwohner_innen, Obdachlosen oder Illegalisierten werden ignoriert und abgewickelt, stattdessen privatwirtschaftliche Belange als Interesse aller verkauft und als Standortfrage in den Vordergrund gestellt.

In vielen Städten organisieren sich Menschen gegen diese Verhältnisse und finden sich in Netzwerken wie Recht auf Stadt in Hamburg zusammen. Mieter_innenkämpfe, der Widerstand von Prostituierten und Drogenkonsument_innen gegen Vertreibung, der Protest gegen Großprojekte und Gentrifizierung, der Kampf für den Erhalt von Bildungseinrichtungen, von öffentlichen Grünflächen, von Kinos, Theatern und Museen besitzt bei allen Unterschieden einen gemeinsamen Kern: den Wunsch nach mehr Selbstbestimmung und den Widerspruch gegen eine Politik von oben. Haus- und Platzbesetzungen sind dabei legitime und richtige Aktionsformen, um Leerstand zu beenden.
Wir sehen solche Projekte nicht als Selbstzweck und Nische, sondern als Teil einer weitergreifenden Bewegung und Frage nach Aneignung des Lebens. „Wir bleiben alle!“ ist mehr als eine identitätsstiftende Parole. Es ist eine solidarische Kampfansage gegen einen Begriff von Stadt als Konkurrenz, gegen Vereinzelung und Vertreibung. Das Hamburger Gängeviertel, die Liebigstraße 14 in Berlin oder das AZ in Köln stehen für einen Versuch des Widerspruches zur strukturellen Gewalt der Ökonomie.

Wir vertrauen nicht der etablierten Politik und auch keinen staatlichen Institutionen.
Atomausstieg bleibt ebenso Handarbeit wie der Kampf gegen steigende Mieten oder die Verteidigung von sozialen Projekten. Politische Perspektiven ergeben sich für uns aus der Vernetzung von Konfliktorten und kommenden Aufständen gegen eine Weltordnung, in der die Metropolen und Städte in zerstörerischer Weise um Märkte konkurrieren.

Lohnarbeit und Kapitalismus bieten keine Perspektive für eine befreite Gesellschaft.
Ohne eine globale Umverteilung und radikale Infragestellung des kapitalistischen Systems werden sich diese Ungerechtigkeiten weiter reproduzieren. Zwar sind wir alle, ob wir wollen oder nicht, Teil dieser Verhältnisse, aber genau deshalb können wir uns auch zum Teil von deren Überwindung machen. Wir machen jetzt und heute unsere Situation zum Ausgangspunkt. Mit solidarischem Blick über den eigenen Tellerrand und der Lust, sich immer wieder neu zu erfinden, in Frage zu stellen und ohne Scheren im Kopf am Leben teilzuhaben.
Wir sehen die Demonstration am 30.4. nicht nur als solidarischen Ausdruck, dass wir eine Räumung der Roten Flora, des Wagenplatzes Zomia oder anderer Projekte aktiv verhindern werden, sondern vor allem als Ausdruck und Teil solcher sich überregional entwickelnden Auseinandersetzungen.

Es geht uns ums Ganze!
Darum, dass wir nicht im Bestehenden verbleiben, sondern in Bewegung geraten und der scheinbaren Alternativlosigkeit kapitalistischer Realpolitik das Aufbegehren für eine andere Welt entgegen stellen.

Wir wollen mit dieser Demonstration in den Mai feiern und verstehen sie auch als Teil der Mobilisierung gegen den Naziaufmarsch am darauf folgenden Tag in Bremen. Wir laden alle ein, gemeinsam mit dem Zug von Hamburg aus dort anzureisen. Kein Fußbreit, keine Bahn für Faschist_innen und Rechtspopulist_innen!

Keine Vertreibung, Platzverweise und Gebietsverbote!
Wagenplatz Zomia und Rote Flora verteidigen!
Stadt aneignen – Investor_innen enteignen – Leerstand besetzen!

Wir benötigen Schlafplätze für die Demonstration. Bitte meldet euch, wenn ihr Platz habt oder sucht, unter der Adresse  schlafplaetze@gmx.de.
Die Rote Flora wird vor der Demo geöffnet sein und bereits ab 14 Uhr gibt es von dort Beiträge und Informationen.
Mehr Infos:  http://florableibt.blogsport.de

Nazidemo in Brno (Cz)

xxx 21.04.2011 - 12:19
In Brno (Tschechien) findet am 1.Mai eine Nazidemo statt.
Gegenmobilisierung hier:  http://brnoblokuje.cz/ (auch auf deutsch)

München darf nicht fehlen

minga oida 22.04.2011 - 11:08
"Stadt für Alle! Alles für Alle!"
Antikapitalistische Demonstration am 30.04.2011 um 18 Uhr am Weißenburger Platz

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