[HH] Ein autonomes Zentrum für Altona!

Anna Altona 17.04.2011 16:53 Themen: Soziale Kämpfe
Seit heute morgen verkündet ein Plakat in Hamburg-Altona die Eröffnung eines neuen autonomen Stadtteilzentrums. Dieses soll in einem Gebäude entstehen, dass seit vielen Jahren nicht genutzt wird und leer steht. Als offizieller Eröffnungstermin wird der 1. Mai genannt.
Am Sonntagmorgen wurde in der Bahrenfelder Straße 130 in Hamburg-Altona offiziell die Eröffnung eines neuen selbstverwalteten Stadtteilzentrums für Altona angekündigt. Auf einem Schild über dem Gebäude, welches bereits seit vielen Jahren leer steht, wird die feierliche Einweihung zum 1. Mai 2011 angekündigt. Das Stadtteilzentrum wurde von verschiedenen Anwohnerinnen und Anwohnern und Stadtteilinitiativen durchgesetzt. Wie, wo und in welcher Form das neue Stadtteilzentrum eingeweiht wird, soll eine Überraschung bleiben.

Anlass der selbst in Angriff genommenen Ankündigung ist, dass die AnwohnerInnen von Altona nicht mehr länger tatenlos zusehen wollen, wie die Gegend allein nach ökonomischen Interessen umgestaltet wird. Viele fordern ein autonomes Zentrum, welches sich dieser Entwicklung diametral entgegenstellt. Das selbstverwaltete Stadtteilzentrum versteht sich selbst als Kontrapunkt gegen die von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt angestoßenen Gentrifizierungsprozesse, die in den Stadtteilen St. Pauli, St. Georg, Karo- und Schanzenviertel, aber auch gerade in Altona allgegenwärtig sind. Während im städtischen Raum private Immobilien zu hunderten nur so aus dem Boden sprießen, schließen nach und nach diejenigen Orte, an denen sich Menschen abseits ökonomischer Kriterien begegnen können. In Altona kann man eindrucksvoll beobachten, wie sich die von Politik und Wirtschaft forcierte Stadtentwicklungspolitik auf den Stadtteil und seine Bewohnerinnen und Bewohner auswirkt: vereinsamend und verdrängend. In Altona soll es endlich wieder eine öffentlichen und nicht-kommerziellen Raum geben, der für alle zugänglich ist.

Altona ist momentan von großen Umstrukturierungsprozessen gekennzeichnet. Trotz großem Protest wurde das Frappant-Gebäude in Altona abgerissen und durch einen IKEA mitten im Stadtteil ersetzt. Bemühungen eines nicht-kommerziellen Stadtteilzentrums haben sich hier ebenso wenig erfüllt wie der Versuch eines sozialen Zentrums von der AnwohnerInnen Initiative Anna Elbe in der alten Seefahrtschule. Die alte Seefahrtschule wurde letztendlich an eine private Investorengruppe verkauft. Auch das brachliegende Bahngelände am Altona Bahnhof soll nun bebaut werden. Auch hier werden hochpreisige Wohnungen gebaut, welches durch den allgemeinen Mietenspiegel zu weiteren Mietsteigerungen in den angrenzenden Quartieren zur Folge haben wird.

In Zeiten, in denen Räume wie die Rote Flora bedroht werden, gilt es nicht nur für deren Erhalt zu Kämpfen, sondern sich auch weitere Räume für eine nicht-kommerzielle Nutzung anzueignen.

Nicht nur die Rote Flora bleibt, Zeit zu expandieren!

Wir rufen gleichzeitig dazu auf, an der bundesweiten Demo "Tanz in den Mai: Gegen kapitalistische Zustände, für den Erhalt der Flora und das Recht auf Stadt!" am 30 April teilzunehmen ( http://florableibt.blogsport.de/). Die Demo wird um 15 Uhr an der Roten Flora starten und in Altona enden. Kommt nach Hamburg!
Für 1,2,3, viele autonome Zentren in Hamburg und anderswo!
Stadt selbst machen!
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Ergänzungen

Mitmach-Pappen-Häuser-Block am 30.4.

30.4. Demonstration 15 Uhr Rote Flora 17.04.2011 - 17:16
STADT SELBST MACHEN
Organisiert euch im Mitmach-Pappen-Häuser-Block!

Im März diesen Jahres ist ein Vertrag ausgelaufen und das besetzte Zentrum Rote Flora ist frei auf dem Markt. Das seit 22 Jahren bestehende Projekt ist damit von einem weiteren Verkauf an einen privaten Investor bedroht. Wir rufen aus Anlass einer möglichen Räumung der Roten Flora und der Bedrohung des Wagenplatzes Zomia in Willhelmsburg zu einer überregionalen Demonstration gegen kapitalistische Stadtentwicklung und Gentrifizierung in Hamburg auf. Die Bedrohung dieser Projekte ist Ausdruck neoliberaler Umstrukturierungsprozesse in städtischen Räumen. Überall steigen Mieten, werden Bewohner_innen vertrieben, Wohnungen in Eigentum umgewandelt und die Stadt privatisiert. Im Rahmen einer streng ökonomischen Standortpolitik diktieren Konsum und Kapital die Gestalt der uns umgebenden Architekturen. Wir wollen dieser Entwicklung sichtbaren Protest entgegen setzen, den Auseinandersetzungen um besetzte Häuser und Projekte Ausdruck verleihen und die Proteste um Recht auf Stadt thematisch aufgreifen.

Häuser- und „Recht auf Stadt“-Mitmach-Block

Auf der Demo wird es deshalb einen Häuser- und „Recht auf Stadt“-Mitmach-Block geben, auf dem wir die aktuellen Auseinandersetzungen um Stadt verräumlichen und bedrohte Projekte im wahrsten Sinne des Wortes mitnehmen, um der Stadt Beine zu machen.

Alle, die am Häuser- und „Recht auf Stadt“-Block teilnehmen wollen, sind eingeladen, sich aus Pappkarton als umkämpftes Haus oder zu sonstigem städtischen Konflikt zu verkleiden. Mit dieser Inszenierung wollen wir uns als Stadt und Vorstellung wie Stadt aussehen könnte, durch diese hindurch bewegen. Damit wollen einerseits zu einer Demonstration beitragen, die einen vielfältigen Ausfruck herstellt und andererseits unsere Kritik und Utopien entschlossen und unübersehbar auf die Straße tragen.

»STADT SELBST MACHEN«, bedeutet nicht auf Behörden oder die etablierte Politik zu vertrauen, sondern die Propagierung selbstbestimmter Aneignung. Wir wollen nicht um andere Verhältnisse bitten oder uns in Partizipationsmodellen und Schlichtungsverfahren über einen runden Tisch ziehen lassen. Hausbesetzungen und soziale Projekte sind ein ebenso wichtiger Bestandtteil von dem, wie wir die Stadt gestalten und entwickeln, wie der Widerstand gegen zunehmende Privatisierungen oder die Vertreibung von unerwünschten Bevölkerungsgruppen.

Mit »STADT SELBST MACHEN« wollen wir Stadt als Ort einer frei zugänglichen und gestaltbaren Öffentlichkeit, eines unkontrollierten Kommen und Gehens und der Verdichtung von Unterschiedlichkeit, gegen ausgrenzende Konzepte von Städten und Metropolen als Marken, Unternehmen oder kapitalistischen Standorten verteidigen.

Knautschzone und Skyline des Protestes

Der Mitmach-Pappen-Häuser-Block wird in der Demo starten, Teile werden sich im Falle eines massiven Spaliers aber ggf. auch auffächern und »Out of Control« durch die Straße bewegen. Wir wollen schließlich nicht, dass unsere Kostüme als zensiertes Straßentheater hinter einem uniformierten Vorhang verschwinden.
Wir rufen alle zum Info- und Aktionsbastelworkshop am Mittwoch den 27. April in der Roten Flora auf. Bringt Pappkarton, Folie, Klebeband, Scheren und alle Utensillien mit, die ihr zum Bau eines Papphauses benötigt. Bei der Konstruktion oder euren Motiven sind euch keine Grenzen gesetzt, ihr könnt Bauwagen, Hausboote, öffentliche Plätze, einen Park oder anderes darstellen. Die einfachste Konstruktion bei »STADT SELBST MACHEN« ist ein Karton mit etwas Farbe und 3 Löchern, für Arme und Kopf. Ihr könnt aber auch komplexere Kostüme in Angriff nehmen mit Gelenkteilen an Armen und Beinen, ganze Reihenhauskonstruktionen oder in die Höhe gehen.

Aber denkt bitte daran, dass ihr später damit auf einer Demo unterwegs seid. Eure Konstruktion sollte nicht viel wiegen, die Arme und Beine frei beweglich lassen und so stabil sein, dass sie nicht gleich auseinanderfällt, falls ihr mal zusammen stosst. Bastelt euch eine persönliche Knautschzone und macht euch zur Skyline in der Demo. Die Stadt sind wir alle!

Mietenwahnsinn stoppen! - Leerstand besetzen!
Autonome Projekte verteidigen!

Öffentliches Basteltreffen und Vorbereitung
Mi. 27.4. ab 18 Uhr in der Roten Flora

Treffpunkt auf der Demo am 30.4.
15 Uhr vor der Haspa im Schulterblatt

 http://florableibt.blogsport.de

NPD Demo um einen Tag vorverlegt

Bremer 17.04.2011 - 20:18
 http://endstation-rechts.de/index.php?option=com_k2&view=item&id=6134:keine-1mai-veranstaltung-%E2%80%93-npd-knickt-in-bremen-ein&Itemid=376

"Die Absage Pastörs´, der zum Zeitpunkt der Planung nicht feststehende Aufmarsch in Greifswald und die sich dadurch abzeichnende geringere Teilnehmermobilisierung sollen nach Informationen von „Weser-Kurier“ und NDR-Info nun zu einer Verschiebung der Demonstration in Bremen geführt haben. Statt am Sonntag, dem 1. Mai, soll der „Sozialkongress“ nun schon einen Tag vorher, am Sonnabend, dem 30. April, stattfinden. Eine entsprechende Anmeldung soll den Behörden nach Informationen des „Weser-Kurier“ bereits vorliegen."

30.04. Bremen NPD 11 Uhr vor Hauptbahnhof

Bremer 17.04.2011 - 23:59
Neuer Treffpunkt ist nun am 30.04.2011 um 11.00 Uhr das Investorengrundstück gegenüber dem Bremer Hauptbahnhof. (laut NPD Bremen Internetseite)

Video Flora 30.04. verteidigen!

TheChamp 19.04.2011 - 09:55

weitere Presse

ergänza 20.04.2011 - 12:41
"Linke kündigen Hausbesetzung an

20. April 2011 | 00:10 Uhr | von Markus Lorenz"

 http://www.barmstedter-zeitung.de/nachrichten/norddeutschland/artikeldetail/article/1751/linke-kuendigen-hausbesetzung-an.html?no_cache=1&cHash=dd8c15bcc7


"Widerstand in Ottensen
Zweite Flora für Altona

Anwohner und Aktivisten wollen in Ottensen ein autonomes Zentrum schaffen, um sich gegen die Gentrifizierung zu wehren. Eine Besetzung sei denkbar. "

 http://www.taz.de/1/nord/hamburg/artikel/1/zweite-flora-fuer-altona/


"SCHANZENVIERTEL
Rote Flora macht vor dem 1. Mai mobil"

 http://mobil.abendblatt.de/hamburg/article1862797/Rote-Flora-macht-vor-dem-1-Mai-mobil.html

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 6 Kommentare

Auf nach Hamburg!

Redical M Göttingen 17.04.2011 - 17:15
Nazis in Bremen versenken, Flora verteidigen!  http://dufte.blogsport.de/

Macht kaputt was euch kaputt macht

Rote Szene HH 17.04.2011 - 17:27

Bleibt in Hamburg, wenn ihr clever seid

Dody 17.04.2011 - 22:20
lasst euch nicht verstreuen und umleiten denn das wollen die cops und nazis. außerdem kann man nazis fast jedes wochenende hinterherfahren.

lieber rote flora verteidigen und am 1.5. 18 uhr altona!

Szenesumpf oder gesellschaftliche Interventio

Potere Operaio Hamburg-Altona 18.04.2011 - 13:42
lieber einmal versuchen, ein revolutionär-autonomes Programm zu formulieren: Anregeungen gibt es hier wie dort

Hmmmmm....

Autonomer Hamburger 19.04.2011 - 00:01
Leute, ihr wisst schon - was euer Anliegen an diesen tagen, dass wichtigste ist.

Es sind soviele Sachen auf einen haufen - dass man sich als Gruppe frei entscheiden sollte, wo man ist.


Die Hauptsache:


RAUS AUF DIE STRAße!




P/S Flora bleibt! Leerstand zu Wohnraum!