Griechenland: Mindestens 20 Verletzte in Keratea
Letztes Wochenende gab es ein großes Kunst und Widerstand Festival im attischen Keratea und selbst die Widerstandsikonen Manolis Glezos und Mikis Theodorakis gaben sich neben vielen anderen landesweit bekannten Künstlern die Ehre.
Gestern morgen machten sich besorgte Bürger mit schwerem Gerät an der Schnellstrasse zu schaffen und unterbrachen erneut die wichtige Verbindung zwischen Athen und der Hafenstadt Lavrion. Unbemerkt von polizeilichen Besatzungstruppen, deren Millionen teurer Einsatz übrigens aus der Gemeindekasse Kerateas beglichen werden soll, wurde brav der Asphalt aufbebrochen und die Erde auf ganzer Breite ausgehoben. An anderen Stellen versperrte Geröll die Straße und als Räumfahrzeuge mit Polizeieskorte anrückten, gab die Sirene Alarm. Obwohl sich die Gewerkschaft und einzelne Polizisten über Doppelschichten und Verheizen durch die Regierung beklagten, schickten sie mindestens 20 Bürger Kerateas mit Verletzungen ins Krankenhaus.
Gestern morgen machten sich besorgte Bürger mit schwerem Gerät an der Schnellstrasse zu schaffen und unterbrachen erneut die wichtige Verbindung zwischen Athen und der Hafenstadt Lavrion. Unbemerkt von polizeilichen Besatzungstruppen, deren Millionen teurer Einsatz übrigens aus der Gemeindekasse Kerateas beglichen werden soll, wurde brav der Asphalt aufbebrochen und die Erde auf ganzer Breite ausgehoben. An anderen Stellen versperrte Geröll die Straße und als Räumfahrzeuge mit Polizeieskorte anrückten, gab die Sirene Alarm. Obwohl sich die Gewerkschaft und einzelne Polizisten über Doppelschichten und Verheizen durch die Regierung beklagten, schickten sie mindestens 20 Bürger Kerateas mit Verletzungen ins Krankenhaus.
Möglicherweise gibt es dann einen speziellen Befehl, insbesondere, wenn die Schläger in Uniform davon schwadronieren, daß sie Angst vor einer "Vendetta" hätten.
Entscheidend ist schliesslich, daß die Baustelle eigentlich gerichtlich verboten wurde, die Regierung Berufung einlegte (soll im Mai entschieden werden) und der Müll auf einem Gebiet entstehen soll, das weitläufig untertunnelt ist, denn dort ist ein Labyrinth von ehemaligen Minen, die bereits seit dem Altertum ausgebeutet wurden...
Der Graben:
http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_wsite1_1_14/04/2011_387572
Von Oben: http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_wsite1_15_14/04/2011_387686
http://www.athensnews.gr/portal/9/40382
videos: http://www.keeptalkinggreece.com/2011/04/14/keratea-residents-clashed-with-police-it-rained-tear-gas/
http://athens.indymedia.org/front.php3?lang=el&article_id=1282418
Angeblich wollen die Cops nicht mehr... Vendetta: http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_wsite1_1_13/04/2011_387436
Während die Gewerkschaften einen weiteren Generalstreik für Anfang Mai und eine Eskalation des Widerstands, der seit dem letzten landesweiten Generalstreik zugenommen hatte, ankündigten, krachte auch andernorts die letzten Tage.
In Korinth stürmten erboste Autofahrer eine Station der Verkehrspolizei, verbrannten hunderte von Knöllchen und eigneten sich entzogene Führerscheine an.
Zur Abschreckung gegen die nach Dario Fo's Theaterstück "Bezahlt wird nicht!" benannte Schwarzfahrermassenbewegung waren Strafen beschlossen worden: Knollen bis zu 200 Euro und 1-monatiger Führerscheinentzug, wenn die Barriere der Autobahnmautstelle ohne zu bezahlen gehoben wird.
Teilweise gaben Polizeibeamte die Führerscheine freiwillig zurück, um zu deeskalieren, trotzdem gab es Festnahmen und Verfahren gegen mindestens 3 Aktivisten:
http://www.grreporter.info/en/they_did_not_pay_first_and_then_burst_traffic_police_station/4362
In Perama gab es mindestens 5 verletzte Werftarbeiter bei Zusammenstössen mit Prügelbullen und als Beamte am nächsten Tag bei einer Gewerkschafterversammlung auftauchten, dumme Fragen stellten und beleidigten, wurde ein Streifenwagen auf die Seite gelegt:
http://www.keeptalkinggreece.com/2011/04/13/piraeus-shipyard-workers-turn-over-police-car-video/
http://www.keeptalkinggreece.com/2011/04/12/piraeus-5-injured-at-port-workers-riot-police-clashes-video/
Derweil gibt es Hoffnungsschimmer für die kämpfenden Vertragsarbeiter. Aufgrund eines Urteils des Obersten Gerichtshofes zu ihren Gunsten, beschlossen die Vertragsarbeiter des öffentlichen Dienstes, die seit Wochen das Athener Rathaus besetzt halten, die Besetzung zu beenden: http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_wsite1_1_14/04/2011_387690
Erneut wurde ein Mitglied der Regierung von ärgerlichen Bürgern attackiert, bei einer Altersheimeröffnung, diesmal mit Eiern und Farbe: http://www.athensnews.gr/portal/9/40380
http://www.keeptalkinggreece.com/2011/04/14/eggs-and-paint-against-the-greek-minister-of-health/
Nobelpreisträger und Entdecker der DNA wurde in Patras von Studenten angegriffen:
http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_wsite1_1_14/04/2011_387663
Entscheidend ist schliesslich, daß die Baustelle eigentlich gerichtlich verboten wurde, die Regierung Berufung einlegte (soll im Mai entschieden werden) und der Müll auf einem Gebiet entstehen soll, das weitläufig untertunnelt ist, denn dort ist ein Labyrinth von ehemaligen Minen, die bereits seit dem Altertum ausgebeutet wurden...
Der Graben:
http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_wsite1_1_14/04/2011_387572 Von Oben:
http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_wsite1_15_14/04/2011_387686 http://www.athensnews.gr/portal/9/40382 videos:
http://www.keeptalkinggreece.com/2011/04/14/keratea-residents-clashed-with-police-it-rained-tear-gas/ http://athens.indymedia.org/front.php3?lang=el&article_id=1282418 Angeblich wollen die Cops nicht mehr... Vendetta:
http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_wsite1_1_13/04/2011_387436 Während die Gewerkschaften einen weiteren Generalstreik für Anfang Mai und eine Eskalation des Widerstands, der seit dem letzten landesweiten Generalstreik zugenommen hatte, ankündigten, krachte auch andernorts die letzten Tage.
In Korinth stürmten erboste Autofahrer eine Station der Verkehrspolizei, verbrannten hunderte von Knöllchen und eigneten sich entzogene Führerscheine an.
Zur Abschreckung gegen die nach Dario Fo's Theaterstück "Bezahlt wird nicht!" benannte Schwarzfahrermassenbewegung waren Strafen beschlossen worden: Knollen bis zu 200 Euro und 1-monatiger Führerscheinentzug, wenn die Barriere der Autobahnmautstelle ohne zu bezahlen gehoben wird.
Teilweise gaben Polizeibeamte die Führerscheine freiwillig zurück, um zu deeskalieren, trotzdem gab es Festnahmen und Verfahren gegen mindestens 3 Aktivisten:
http://www.grreporter.info/en/they_did_not_pay_first_and_then_burst_traffic_police_station/4362 In Perama gab es mindestens 5 verletzte Werftarbeiter bei Zusammenstössen mit Prügelbullen und als Beamte am nächsten Tag bei einer Gewerkschafterversammlung auftauchten, dumme Fragen stellten und beleidigten, wurde ein Streifenwagen auf die Seite gelegt:
http://www.keeptalkinggreece.com/2011/04/13/piraeus-shipyard-workers-turn-over-police-car-video/ http://www.keeptalkinggreece.com/2011/04/12/piraeus-5-injured-at-port-workers-riot-police-clashes-video/ Derweil gibt es Hoffnungsschimmer für die kämpfenden Vertragsarbeiter. Aufgrund eines Urteils des Obersten Gerichtshofes zu ihren Gunsten, beschlossen die Vertragsarbeiter des öffentlichen Dienstes, die seit Wochen das Athener Rathaus besetzt halten, die Besetzung zu beenden:
http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_wsite1_1_14/04/2011_387690 Erneut wurde ein Mitglied der Regierung von ärgerlichen Bürgern attackiert, bei einer Altersheimeröffnung, diesmal mit Eiern und Farbe:
http://www.athensnews.gr/portal/9/40380 http://www.keeptalkinggreece.com/2011/04/14/eggs-and-paint-against-the-greek-minister-of-health/ Nobelpreisträger und Entdecker der DNA wurde in Patras von Studenten angegriffen:
http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_wsite1_1_14/04/2011_387663
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Ergänzungen
Hintergrund zu Keratea
Nachts brennen 3 private Bullenkarren
Bowling Molotow
Manolis Glezos, Mikis Theodorakis in Keratea
"Aufgebrachte Bürger attackieren Wohnhaus
Vize-Bürgermeister dementiert Beteiligung von Ortsansässigen oder Teilen der Stadtverwaltung an dem Angriff auf Autos der seit 15 Jahren in Keratea lebenden Familie und eines Freundes:
Keratea gibt Perspektive
»Das Interessanteste ist, dass sich die Menschen von Keratea verändert haben. Jetzt verfügen sie über Kampfgeist, sie haben sich selbst „zu den Waffen gerufen“, sie haben begonnen revolutionär zu denken, sie haben die Gewohnheiten und Reaktionen des Gegners beobachtet, ihre Vorteile genutzt, gemeinsam die Spitzel zwischen ihnen enttarnt. Sie sind unvorhersehbar geworden und haben erkannt, dass die Entscheidung auf die Straße zu gehen bedeutet, dass sie in der Niederlage nicht zurückweichen können, sie haben ihre Ängste überwunden und ohne Angst war der papiernerne Turm der Autoritäten zu einem Nichts zusammengeschrumpft. Die Menschen Kerateas schrieben und werden weiter an ihrer epischen Geschichte schreiben und ihr eigenes Leben als ihre Fahnen benutzen, – und niemand kann das überblicken, ganz gleich wie viele Interessen in dieser Sache begünstigt werden.
Sie zogen die Solidarität sozialer Gruppen auf sich, von „bewussten Menschen“ im Kampf. Sie gewannen sogar den Respekt ihrer Gegner. Sie beugten sich nicht vor ungerechter Verfolgung. Nicht für einen einen einzigen Moment, dachten sie, sie hätten nicht das Recht auf ihrer Seite.
Was danach folgt, kann nur der Generalangriff der Gesellschaft gegen die Feinde Kerateas sein, den Mega-Baufirmen, den PolitikerInnen, den Bullen (im Auftrag der Herrschenden). Die Besatzungsmächte gingen über alle akzeptierten Grenzen des kollektiven Bewusstseins und wurden als das entlarvt, was sie wirklich sind.
Alle, die selbst Teil des Kampfes der Leute von Keratea sind, können verstehen, warum ich emotional aufgeladen bin, wenn ich mir die Gründlichkeit der „Scouts“ vergegenwärtige, die bis gestern noch einfache Angestellte, ArbeiterInnen, Pensionäre und Hausfrauen waren, die Tapferkeit der „Kommandos“ die bis gestern Maurer, Bauern, StudentInnen, SchülerInnen, MigrantInnen und kleine Händler waren… Die Impulsivität der in Bereitschaft stehenden „KorrespondentInnen“, deren Wörter mit der Geschwindigkeit des fließenden Wassers in Ovriokastro [das für die Mülldeponie vorgesehene Gebiet] aus den Mündern kommen.
Sie brauchten den Guerillakampf zurück in unser Leben. Jeder von uns, entzürnt durch die Polizei-Bestialitäten, Lohnsenkungen und der galoppierenden Inflation, die uns erstickt: Jede(r) von uns weiß, das es irgendwo in Keratea eine Front gibt, die weiter Widerstand leistet.
Keratea kann nicht besiegt werden. Je länger sie brauchen, dass sie es das verstehen, so schlechter wird es für sie.«
Rede Manolis Glezos, Keratea 10.04.11, deutsc
Manolis Glezos beim Festival in Keratea (geplante Mülldeponie) am 10.04.2011
Liebe Einwohner, liebe Freunde Kerateas-
während der Besatzungszeit sagten wir: "wir kämpfen und singen und so schafften wir es und erreichten die Freiheit der Heimat. Damals erreichten wir sicherlich nicht die Unabhängigkeit, das ist heute eine große Herausforderung. Aber hier in Keratea, wo die Menschen mich schon seit sehr langer Zeit kennen, haben die Bewohner besondere Entscheidungen getroffen. Ich will eine bestimmte Tatsache nennen: Geologen, Hydrologen, Universitätsprofessoren wie Georgios Kalleris von der Uni Patras und Apostolis Alexopoulos von der Uni in Athen haben eine besondere Untersuchung über den für die Mülldeponie vorgesehenen Ort gemacht und in ihrem Bericht die Deponierung des Mülls an dieser Stelle aufgrund der hydrologischen Beschaffenheit abgelehnt. Sie nennen bestimmte Tatsachen, die der Stadt Keratea bekannt sind und die ich hier nicht wiederholen brauche. Wer möchte, kann die Fakten dort ansehen.
Ich beginne mit einer anderen Blickrichtung: was wäre wenn die Wissenschaftler den Ort hier für geeignet für die Deponie hielten, aber die Bewohner das nicht einsehen würden, welche der beiden Seiten wäre ausschlaggebend? Und hier ist das Problem- ich stelle fest- hier ist das Problem.
Als ich Gemeindevorsteher im Dorf meines Vaters auf der Insel Naxos war, schlug ich vor, dass der Friedhof aus dem Dorf ausgelagert werden sollte. Doch die Bewohner lehnten das mit überwältigender Mehrheit ab, ich bekam für meinen Vorschlag nur vier Stimmen. Und sie warteten nun ab, ob ich mein Recht ausnutzen würde, den Friedhof zu verlegen. Aber ich habe ihn nicht verlegt. Warum? Weil über allem der Wille der Menschen steht. Und nicht die Meinung irgendeines hirnlosen Bürohengstes, der aus seinem Büro heraus auf Papier plant, ob die Deponie besser hier oder vielleicht besser dort entstehen soll. Denn irgendwann muss alles den Worten und auch der Realität entsprechen. Wir können nicht sagen: der Bürger zuerst und schließlich ist er der letzte. Wenn wir das ernst meinen, dann müssen wir das achten: der Bürger zuerst. Und wenn die Bürger es nicht akzeptieren, dass die Mülldeponie hier entstehen soll, dann müssen wir uns mit ihnen verständigen. Das ist das wesentliche Merkmal der Demokratie.
Ich will Euch nicht weiter ermüden, und will nur noch sagen: wenn Keratea und jedes Keratea als Ort des Widerstandes gegen die Pläne des Auslandes [IWF, EU] ein Anliegen des Volkes wird, dann gewinnen wir. Eure Anwesenheit beweist, dass dies allmählich zum Willen des griechischen Volkes zu werden beginnt. Wenn die Menge sich hier morgen verdoppelt und übermorgen vervielfacht, dann wird kein hirnloser Bürohengst, der gerade an der Macht ist, seine Pläne durchsetzen können. Danke für Eure Geduld.
fanx fuer uebersetzungen
Bereits der dritte komische Anschlag in
Die vom Brandanschlag betroffene Familie ist wie alle Einwohner Kerateas beunruhigt von den Bauplänen, genauso wie der Bürgermeister, dem bereits Wochen zuvor ein Brandanschlag galt.
Neben Autos von Bürgern - die nachweislich von Polizei beschädigt wurden - hatte es auch wenige Meter neben einer Polizeiwache Verwüstungen mit Vorschlaghämmern an einer Baustelle des Seniorenheims gegeben.
Bei dem Molotow-Angriff auf den Bürgermeister wurde ein PKW gesichtet, der oft von Zivilpolizei benutzt wird...
In Patras angegriffene DNA-Nobelpreisdepp
MAT-Cops und Bagger werden abgezogen
Waffenstillstand zu Ostern
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Rede Mikis Theodorakis Keratea 9.4.11 dtsch. — summertime.69