Leipzig: Nach Razzien - 600 bei Antirepdemo
Etwa 600 Menschen – darunter zahlreiche linke und antifaschistische Gruppen – haben am Dienstagabend (12. April) im Leipziger Süden gegen staatliche Repression demonstriert. Anlass waren groß angelegte Polizeirazzien am Dienstagmorgen, bei denen in Sachsen und Brandenburg insgesamt 20 Wohnungen und Geschäftsräume durch das Landeskriminalamt zeitgleich durchsucht worden sind. Die meisten Durchsuchungen haben in Dresden stattgefunden, eine in Leipzig.
Hintergrund: Das LKA ermittelt wegen des Polit- und Gummi-Paragraphen 129 des Strafgesetzbuches ("Bildung krimineller Vereinigungen"). Laut Presseberichten wird den Beschuldigten unterstellt, an Aktionen beteiligt gewesen zu sein, die sich vorrangig gegen Neonazis gerichtet haben sollen. Aus diesem Grund hat scheinbar auch eine monatelange Telekommunikations-Überwachung (TKÜ) dieser Personen (und aller Menschen, die mit ihnen per Handy oder Internet kommuniziert haben) stattgefunden.
Gegen diesen krassen Versuch, antifaschistisches Engagement zu kriminalisieren, versammelten sich nach wenigen Stunden Vorlaufzeit [1] zahlreiche Menschen am Leipziger Wiedebachplatz, zogen auf die Karl-Liebknecht-Straße und liefen bis zum Polizeirevier in der Dimitroffstraße. Die Polizei begleitete die angemeldete Demonstration zunächst spärlich. Allerdings gab es schon vor Beginn der Demonstration willkürliche Personenkontrollen. Vor dem Polizeirevier hatte sich die Polizei vermummt und behelmt aufgestellt.
Weiter ging es in umgekehrter Richtung: Bei einem kleinen Sprint kam die Polizei ins Schwitzen und eine Beamtin versuchte, die Demonstrationsspitze durch einen CS-Sprühnebel zurückzuhalten. Zuvor hatten Polizisten eine Person aus dem hinteren Teil der Demo herausgegriffen, weil sie – oh weh! – einen Aufkleber verklebt haben soll.
Laut und kämpferisch endete der Demonstrationszug am Connewitzer Kreuz. Die Online-Ausgabe der Leipziger Volkszeitung berichtete kurz darauf, dass es laut Angaben der Polizei, die übrigens von 400 bis 500 Demonstrierenden spricht, keine "Auseinandersetzungen" gegeben habe. Auch im Anschluss habe es "keine weiteren Vorkommnisse gegeben". [2] Dasselbe berichtete die BILD-Zeitung in ihrer gedruckten Leipzig-Ausgabe vom Mittwoch. Am selben Tag erschienen noch ein Artikel der "Leipziger Internet-Zeitung" (L-IZ), in dem es ebenfalls heißt: "Auseinandersetzungen und andere besondere Vorkommnisse blieben jedoch (!) aus." [3]
AugenzeugInnen berichten allerdings, dass nach dem Ende der Demonstration mehrere hundert Menschen ihren Weg auf der Bornaischen Straße fortgesetzt und spontan einen Weg durch die Biedermannstraße eingeschlagen haben. Dort soll es laut Hörensagen zu Beschädigungen an Fassade und Fenstern einer Bürgeramts-Filiale gekommen sein. Außerdem sollen einige Mülltonnen in Bewegung geraten sein.
Sicher ist, dass der Leipziger Süden seit Dienstag nun verstärkt bestreift wird – dabei werden im "Szeneviertel" auch Zivilpolizisten eingesetzt. Passt also auf euch auf. Und wie in jedem Repressionsfall gilt auch diesmal: Klappe halten!
Solidarität mit allen Betroffenen!
Für konsequenten Antifaschismus und eine starke, radikale Linke!
Zum Weiterlesen:
Neuer Mann, neuer Kurs – Hausdurchsuchungen in Sachsen: http://www.addn.me/antifa/neuer-mann-neuer-kurs-hausdurchsuchungen-in-sachsen-und-brandenburg/
Stelleungnahme des Libertären Netzwerkes Dresden zu Razzien in Sachsen und Südbrandenburg: https://www.libertaeres-netzwerk.info/libertaeres-netzwerk/news-detail/datum/2011/04/12/pm-stellungnahme-zu-razzien-in-sachsen-und-suedbrandenburg/
Quellen:
[1] http://de.indymedia.org/2011/04/304590.shtml
[2] http://nachrichten.lvz-online.de/leipzig/citynews/mehrere-hundert-demonstranten-ziehen-in-richtung-leipziger-innenstadt/r-citynews-a-83766.html
[3] http://www.l-iz.de/Politik/Leipzig/2011/04/Nach-Hausdurchsuchungen-Leipzigs-Linke-Demonstration.html
Gegen diesen krassen Versuch, antifaschistisches Engagement zu kriminalisieren, versammelten sich nach wenigen Stunden Vorlaufzeit [1] zahlreiche Menschen am Leipziger Wiedebachplatz, zogen auf die Karl-Liebknecht-Straße und liefen bis zum Polizeirevier in der Dimitroffstraße. Die Polizei begleitete die angemeldete Demonstration zunächst spärlich. Allerdings gab es schon vor Beginn der Demonstration willkürliche Personenkontrollen. Vor dem Polizeirevier hatte sich die Polizei vermummt und behelmt aufgestellt.
Weiter ging es in umgekehrter Richtung: Bei einem kleinen Sprint kam die Polizei ins Schwitzen und eine Beamtin versuchte, die Demonstrationsspitze durch einen CS-Sprühnebel zurückzuhalten. Zuvor hatten Polizisten eine Person aus dem hinteren Teil der Demo herausgegriffen, weil sie – oh weh! – einen Aufkleber verklebt haben soll.
Laut und kämpferisch endete der Demonstrationszug am Connewitzer Kreuz. Die Online-Ausgabe der Leipziger Volkszeitung berichtete kurz darauf, dass es laut Angaben der Polizei, die übrigens von 400 bis 500 Demonstrierenden spricht, keine "Auseinandersetzungen" gegeben habe. Auch im Anschluss habe es "keine weiteren Vorkommnisse gegeben". [2] Dasselbe berichtete die BILD-Zeitung in ihrer gedruckten Leipzig-Ausgabe vom Mittwoch. Am selben Tag erschienen noch ein Artikel der "Leipziger Internet-Zeitung" (L-IZ), in dem es ebenfalls heißt: "Auseinandersetzungen und andere besondere Vorkommnisse blieben jedoch (!) aus." [3]
AugenzeugInnen berichten allerdings, dass nach dem Ende der Demonstration mehrere hundert Menschen ihren Weg auf der Bornaischen Straße fortgesetzt und spontan einen Weg durch die Biedermannstraße eingeschlagen haben. Dort soll es laut Hörensagen zu Beschädigungen an Fassade und Fenstern einer Bürgeramts-Filiale gekommen sein. Außerdem sollen einige Mülltonnen in Bewegung geraten sein.
Sicher ist, dass der Leipziger Süden seit Dienstag nun verstärkt bestreift wird – dabei werden im "Szeneviertel" auch Zivilpolizisten eingesetzt. Passt also auf euch auf. Und wie in jedem Repressionsfall gilt auch diesmal: Klappe halten!
Solidarität mit allen Betroffenen!
Für konsequenten Antifaschismus und eine starke, radikale Linke!
Zum Weiterlesen:
Neuer Mann, neuer Kurs – Hausdurchsuchungen in Sachsen: http://www.addn.me/antifa/neuer-mann-neuer-kurs-hausdurchsuchungen-in-sachsen-und-brandenburg/
Stelleungnahme des Libertären Netzwerkes Dresden zu Razzien in Sachsen und Südbrandenburg: https://www.libertaeres-netzwerk.info/libertaeres-netzwerk/news-detail/datum/2011/04/12/pm-stellungnahme-zu-razzien-in-sachsen-und-suedbrandenburg/
Quellen:
[1] http://de.indymedia.org/2011/04/304590.shtml
[2] http://nachrichten.lvz-online.de/leipzig/citynews/mehrere-hundert-demonstranten-ziehen-in-richtung-leipziger-innenstadt/r-citynews-a-83766.html
[3] http://www.l-iz.de/Politik/Leipzig/2011/04/Nach-Hausdurchsuchungen-Leipzigs-Linke-Demonstration.html
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Feuer und Flamme der Repression!
http://media.de.indymedia.org/images/2007/12/202791.jpg
Respekt
Man beachte
http://media.de.indymedia.org/images/2011/04/304710.jpg
Richtig so, Tonfa gegen Antifa-Knüppelfähnchen tauschen ;) Ich hoffe, im Gegenzug hat der nun fahnenlose Genosse (oder die fahnenlose Genossin) ein entsprechendes Tauschobjekt des Polizeivollzugsbeamten erhalten.
Nazis jagen, Bullen stressen - kein Vergeben, kein Vergessen!
Fahnnatiker
Fahne müssen einfach mehr werden.
schöne Demo aber ...
Aber dieses andauernde platte Bullen-Gedisse ging mir (nicht nur mir) ziemlich schnell auf die Nerven. Die Kriminalisierung wird nicht von den Prügeljungs auf der Straße vorangetrieben. Da wollen sich einzelne Karrieristen profilieren, die nie auf der Straße standen. Im schwarzen Sachsen profiliert man sich wunderbar mit Schlägen nach links. Das Problem trägt aktuell also wohl den Namen Jörg Michaelis. Er schlägt Lärm und ahnt noch nicht, dass ihm das Echo in den Ohren weh tun wird.
Völlig dämlich, wenn aus der Vergangenheit hinlänglich bekannt: Der Demozug bleibt anderthalb Stunden friedlich. Doch sobald er wieder in Connewitz ist, wird randaliert. Ihr lebt alle nicht in Connewitz, oder? Mensch, randaliert mal woanders.
Eigenen Kiez...?!?
Randalieren gut&schön bzw. sinnlos&doof. Aber damit anfangen sobald man wieder im eigenen Kiez ist und die Polizei endlich nicht mehr Spalier läuft sondern sich zurückzieht!? Wahnsinns Tat. Mutig mutig. Bitte nur: Was soll das, seinen eigenen Kiez zu verwüsten? WENN es Sinn für die einen oder anderen machen sollte sich auszutoben, warum nicht 2 km weiter nördlich bitte schön? Naja wenigstens wurden keine Autos von Hinz&Kuntz beschädigt.
Und zum Polizeigedisse: Erstmal: Wer hat sich diese unfassbar schlauen Spruch " die ganze Welt hasst die Polizei" ausgedacht?? Platter gings nicht? Diese Aktion war wohl nun wirklich politisch motiviert. Durch Linke-Dissen will sich da wer unter lauter CDU-Heinis noch weiter hoch dienen. Das geht da immer gut. Nur: Ich kann mir richtig vorstellen, was man (zb in Leipziger Polizeistellen) gedacht haben wird: Na Prima, da kommt so ein Neuer, der denkt er macht alles besser, will sich hochdienen, und sitzt in Dresden. Und wir hier dürfen seine Scheisse ausbaden.
Von so dermaßen repressionistischer Polizei ist MIR jedenfalls in letzter Zeit nichts aufgefallen. Im Gegenteil kann Mensch in Leipzig sich doch nun wirklich nicht sonnderlich beschweren, gerade was den polizeilichen Umgang mit rechts angeht (Da erinnere ich mal an die letzten 2 Oktoberaufmärsche oder die 500 Faschos, die aus Dresden kamen).
Jedenfalls denke ich die Sprüche gingen an die falsche Adresse.
@athur
Das bisschen Blur reicht net
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