[HB] Kein Konto für die NPD!

captnx 10.04.2011 14:48 Themen: Antifa Antirassismus
Heute versuchte die neofaschistische "NPD" auf dem Bremer "Domshof" eine öffentliche Kundgebung zur Bremer Bürgerschaftswahl abzuhalten. Trotz extrem kurzer Mobilisierungszeit versammelten sich insgesamt rund 300 GegendemonstrantInnen um diesem Spuk lautstark und entschlossen entgegenzutreten.
Die Kundgebung der "NPD" stand unter dem quasi realsatirischem Motto:"Kein Konto für die NPD!", dem nur noch die Forderung nach einem sofortigen Verbot hinzuzufügen bleibt.
Die "NPD" hatte ihre Kundgebung für 18.00 Uhr angemeldet. Anlaß war die Weigerung der "Bremer Landesbank" der "NPD" ein Konto zu eröffnen. Gegen 17.20 Uhr fuhren 10 Einsatzfahrzeuge der Lüneburger Bereitschaftspolizei auf dem "Domshof" auf. Kurze Zeit später kamen mehrere Bremer Einsatzwagen hinzu. Der "Domshof" wurde von weiteren Polizeikräften weiträumig abgeriegelt. So wurde die Fußgänger Passage "Bischofsnadel", die Violenstraße in Höhe "Schüsselkorb", als auch in Höhe des Trekkingladens "Unterwegs" mit Polizeiketten bzw. -fahrzeugen abgesperrt. Auch der Ausgang der "Katharinenpassage" wurde überwacht, ebenso wie die Zugänge aus Richtung "Buchtstraße", "Marktplatz" und "Liebfrauenkirchhof".

Polizeiabsperrung Bischofsnadel Polizeiabsperrung Richtung Markplatz Polizeiabsperrung Violenstraße

Gegen 17.30 Uhr traf dann der "Materialwagen", ein oranger Pritschenwagen der Marke "VW LT" mit Lüneburger Kennzeichen, der "NPD" auf dem Domshof ein. Dieser wurde vor die "Bremer Landesbank" gefahren und die NPD'ler begannen mit dem Aufbau einiger Plakate, ihrer Lautsprecheranlage und Videokameras für die Dokumentation ihrer Veranstaltung und der zu erwartenden Gegenproteste. NPD Kundgebung

Trotz der massiven Polizeiabsperrungen war es bis 18.00 Uhr rund 50 GegendemonstrantInnen gelungen direkt vor die Polizeikette am Kundgebungsort der "NPD" zu gelangen. Eine Demonstration von rund 200 AntifaschistInnen stand derweil vor der Polizeiabsperrung am Bremer Dom, zogen von dort durch die City zum Schüsselkorb und nachdem auch dort eine Polizeikette den Zugang auf den "Domshof" unterband, zurück zum "Liebfrauenkirchhof". Demo Höhe Schüsselkorb Bei dem Versuch die Polizeiabsperrungen zu durchfließen wurde nach Informationen des "Keinen Meter!" Bündnisses mindestens einmal Pfefferspray eingesetzt. Inzwischen war die Anzahl der DemonstrantInnen auf dem Domshof auf ca. 100 angewachsen. Nun war die Kundgebung der "NPD" von beiden Seiten eingekreist, von den Redebeiträgen war aufgrund des anhaltenden lautstarken Protestes nichts zu verstehen - nicht dass jemand da gewesen wäre, den das Gerede interessiert hätte.

Gruppenführer Hundestaffel Nachdem über die Polizeiketten hinweg die NPD'ler mit Obst und Wasserbomben beworfen wurden, setzten die PolizistInnen ihre Helme auf und auf dem Domshof wurde eine Hundestaffel zwischen Polizeikette und DemonstrantInnen postiert. Die Hunde waren von Beginn an ohne Maulkorb, kläfften ununterbrochen und sprangen immer wieder in Richtung sich nähernden DemonstrantInnen, die sich aber nicht von dieser aggressiven Taktik provozieren ließen.

Die "NPD" Kundgebung wurde von etwas mehr als 10 Personen durchgeführt.Darunter der stellvertretende Landesvorsitzende "Karlo Ronstadt", "Gabriele Yardim", "Matthias Faust", "Thorsten und Gerold Schibblock", "Marcus Prievenau" und "Andreas Hackmann".
Gegen 18.45 Uhr begannen die NPD'ler sichtlich gefrustet ihre Sachen einzupacken. Die Polizei bereitete die Abreise der Neonazis vor indem sie aus Richtung "Alex" kommend die DemonstrantInnen in Richtung "Marktplatz" von den Neonazis trennte und diese mit einem Zug BereitschaftspolizistInnen in Richtung "Bischofsnadel" und weiter in Richtung "Wall" eskortierte. Währenddessen begann die Bremer Straßenreinigung den Domshof von den dreckigen Überresten der Neonazi-Kundgebung zu reinigen.

Polizei bereitet Eskortierung der Neonazis vor Polizei zieht Trennung zwischen Neonazis und GegendemonstrantInnen Abmarsch der Neonazis

VW LT der Neonazis am Alex Der Pritschenwagen der Nazis wurde auf seiner Abfahrt etwas lax gesichert, sodass ein kleinerer Angriff in Höhe "Alex" gelang, an dieser Stelle leider ohne nachhaltig Wirkung zu entfalten. Eilig heraneilende Polizeikräfte sicherten danach die weitere Abfahrt der NPD'ler. Nach "End of road" flogen etwas später einige Steine recht tief und sorgten wohl für den Verlust einer Fahrzeugscheibe. Next chance, more luck...

Im Anschluss vereinigten sich die beiden Gegenkundgebungen und zogen geschlossen in einer Spontandemo über die "Violenstrasse" in Richtung "Buchtstrasse" ab.
In Anbetracht der extrem kurzen Mobilisierungszeit ein großartiger Erfolg für die emanzipatorischen Kräfte in Bremen, der in Hinblick auf den 1. Mai in Bremen Hoffnung macht!

Auf der Internetseite des Bremer antifaschistischen Bündnisses Keinen Meter! ist, wie auch auf dem Bremer Blog End of road und der Seite des "Weserkuriers" sind ebenfalls bereits Artikel zu der erschienen, zu finden unter:
Keinen Meter!:
NPD-Kundgebung auf dem Domshof kann nur unter massivem Polizeischutz stattfinden
End of road:
NPD, das war wohl nix
Weserkurier:
NPD protestiert vor Bremer Landesbank mit einer Fotostrecke

Für weitere Informationen zum 1.Mai in Bremen checkt Keinen Meter, die auch auf twitter unter twitter.com/keinenmeter zu finden sind und für Personalien der Bremer Neonazi-Szene: www.antifa-bremen.org/enemy

Und ganz am Ende noch ein paar Bilder von Teilnehmern der NPD-Kundgebung:

Teilnehmer der NPD Kundgebung Anti-Antifa Fotograf auf der NPD Kundgebung Teilnehmer auf der NPD Kundgebung

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