Antifa Bildungsarbeit in Ostsachsen

Sympathisantin 04.04.2011 11:53 Themen: Antifa Bildung Freiräume
Antifaschistische Bildungsarbeit in der sächsischen Provinz im „Infoladen Zittau“

Zittau, eine kleine ostsächsische Stadt im Dreiländereck zur polnischen und tschechischen Republik. Und ein Infoladen. Ein Laden, der ein Ort ist, von dem aus offensiv politisch agiert und interveniert werden kann, ein Ort an dem und von dem aus radikale Gesellschaftskritik aus einer antifaschistischen und antikapitalistischen Perspektive betrieben werden kann. In unserer Vorstellung sollen hier unterschiedlichste Impulse und Initiativen zusammenfließen können und auf einen Pool an Möglichkeiten und Wissen treffen, der es ihnen ermöglicht, gebündelt und gestärkt soziale Kämpfe zu führen und gemeinsam eine Kritik zu formulieren und wahrnehmbar zu machen.
Im Infoladen kann kostenlos das Internet genutzt werden, Bücher und linke Szenezeitschriften ausgeliehen und gelesen werden und sich über aktuell politische Themen informiert werden. Ebenfalls gibt es kostenlose Anziehsachen zum mitnehmen, denn in diesem System gibt es Menschen, die sich keine Kleidung leisten können. Natürlich kannst du auch selbst Vorträge organisieren – wir stellen die Räumlichkeiten nach Absprache gern zur Verfügung. Bisher nutzen diese Möglichkeit schon der Tamara Bunke Verein für internationale Jugendverständigung e.V., die Initiative für eine lebendige Gedenkkultur sowie der Autonomal Versand. Dieser bietet verschiedene Kleidung, Graffiti-Zubehör sowie Buttons, Aufkleber und CD’s an.

Außerdem kannst Du dich an uns wenden, wenn Du Opfer eines Übergriffes durch Nazis geworden bist – wir helfen dir mit der Vermittlung an die RAA Sachsen und/oder an die Rote Hilfe.
Menschen im Alter von 14 bis 59 Jahren aus Zittau und Umgebung haben sich zusammengefunden und schaffen mit dem Infoladen ein Kleinod, in dem es um Bildung geht. Und zwar Bildung aus linker, antifaschistischer Sicht. So finden regelmäßig Vorträge und Informationsveranstaltung zu vielfältigen Themen statt.
Mit dem befreundeten Eine-Welt-Laden Gaia wurde ein Abend zum Thema „FAIR TRADE“ initiiert, zu antifaschistischen Aktivitäten im Zusammenhang mit Naziaufmärschen in Leipzig, Dresden und Liberec (CZ) informiert und mobilisiert. Das „Eichhörnchen“ Cecille Lecomte informierte über den Castortransport, zu dem auch aus Ostsachsen ein Bus fuhr um deutlich zu machen, dass Atomstrom keine sichere Antwort auf die Nachfrage nach Energie geben kann. Bildungsreisen führten zu den Konzentrationslagern Auschwitz / Birkenau und Sachsenhausen. Gemeinsam mit Freunden wurde auf den Spuren der Partisanen in der Sächsische Schweiz und in Slowenien gewandert, dabei konnten noch etliche Zeitzeugengespräche geführt werden. Momentan wird der antifaschistische Widerstandskampf im Dreiländereck erforscht, es soll darüber eine Broschüre gedruckt und ein Film gedreht werden. Alles in Eigenregie und ehrenamtlich.

Für die nahe Zukunft ist eine weitere Bildungsreise über Saarbrücken nach Paris organisiert. Auf dem Plan steht ein Besuch des Resistance-Museum, ein alternativer Stadtrundfahrt mit Zeitzeugen und Treffen mit antifaschistisch engagierten GewerkschaftlerInnen. Unterstützung erfährt der Infoladen-Zittau durch das Projekt „Jugend für Europa“, der LINKEN. Görlitz, und der Löbauer Landtagsabgeordneten Heiderose Gläß (Linksfraktion im Sächsischen Landtag).
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