München: Großdemo - Spontandemo zu E.ON

Ab 13.00 Uhr hatten sich mehrere tausend Demonstranten am Odeonsplatz eingefunden. Zu Beginn der Redebeiträge um 14.00 Uhr mussten einzelne U-Bahnaufgänge am Odeonsplatz wegen des Menschenan-drangs gesperrt werden, so die Polizei in ihrer Pressemitteilung. Auch die Ludwigstraße soll vom Odeonsplatz bis zur Von-der-Tann-Straße, zeitweise sogar bis zur Theresienstraße, für den Verkehr gesperrt worden sein, "um den weiter zuströmenden Kundgebungsteilnehmern Platz zu verschaffen", wie es weiter hieß.

Die Polizei will 30 000 Demonstrierende gezählt haben, die teilweise im strömenden Regen den Reden und dem Musikprogramm lauschten, um immer wieder die Forderung "Abschalten" deutlich zu machen. Die Veranstlter zählten einige tausend mehr. Immer wieder stießen kleinere Züge mit mehreren hundert Teinehmern, von Richtung Hauptbahnhof kommend, über den Marienplatz zur Großkundkundgebung hinzu. Viel wurde an der derzeitigen Regierung kritisiert und sogar das Gesamtsystem der representativen Politik wurde von Zeit zu Zeit in Zweifel gezogen.

Im Anschluss der Kundgebung zogen in einer nicht angemeldeten Demonstration und zur Verdutzung der Münchner Polizei fast 1000 Menschen zur E.ON Zentrale. Die Polizei zählte ca. 700 Menschen, die sich einem "nicht angezeigten Aufzug", anschlossen. dem sich ca. 700 Personen anschlossen. Der Aufzug zog durch die Brienner Straße zur E.ON-Zentrale. Vor der Zentrale forderten die wütenden Menschen den sofortigen Atomausstieg und teilweise die Enteignung des Konzerns. Der produzierte Atomstrom für E.ON Bayern liegt nach Einschätzungen bei fast 35%. Die Kundgebung ging mit einer Schweigeminute zu Ende.

Am Montag wird es bundesweit erneut Mahnwachen auf den großen öffentlichen Plätzen geben. In München wird es ab 18:00 der Stachus sein, in Augsburg der Rathausplatz. Anschließend soll in Augsburg eine Demonstration zur Regierung von Schwaben gehen und am Königsplatz ist wie immer das offene Mikrofon geplant.