19.03.11 - Antifa-Demo in Tostedt
Bei Sonnenschein kamen am gestrigen Samstag rund 800 Menschen in Tostedt zusammen, um gemeinsam auf die Straße zu gehen. Das Örtchen Tostedt ist seit Jahren Schwerpunktgebiet des organisierten Neofaschismus in Niedersachsen und in den vergangenen zwei Jahren kam es zu diversen Übergriffen durch Nazis.
Die antifaschistische Demonstration stand unter dem Motto: „Kein Vergeben, kein Vergessen! Den Nazis offensiv entgegentreten!“. Die Teilnehmer_innenzahl übertraf die Erwartungen der Organisator_innen der Demo und insgesamt kann mensch zufrieden mit dem Tag in Tostedt sein. Selbst anfängliche Rangeleien mit und Übergriffe durch die Polizei können den Erfolg nicht schmälern.
Mit der Demo konnte ein erster Schritt beim Aufbau antifaschistischer Strukturen in Tostedt getan und die Verhältnisse im Ort etwas zum tanzen gebracht werden.
Die antifaschistische Demonstration stand unter dem Motto: „Kein Vergeben, kein Vergessen! Den Nazis offensiv entgegentreten!“. Die Teilnehmer_innenzahl übertraf die Erwartungen der Organisator_innen der Demo und insgesamt kann mensch zufrieden mit dem Tag in Tostedt sein. Selbst anfängliche Rangeleien mit und Übergriffe durch die Polizei können den Erfolg nicht schmälern.
Mit der Demo konnte ein erster Schritt beim Aufbau antifaschistischer Strukturen in Tostedt getan und die Verhältnisse im Ort etwas zum tanzen gebracht werden.
Anfangs sah es noch danach aus, dass die Demo nicht sehr weit kommen würde und durch die Einsatztaktik der Polizei schon am Auftaktort – am Bahnhof – eskaliert werden sollte, um sie gleich dort aufzulösen. Die Polizei kündigte an, dass sie sämtliche Demonstrationsteilnehmer_innen, die mit den Zügen anreisen würden, kontrollieren wolle. Bei Ankunft des ersten Zuges wurde der gesamte Bahnsteig abgeriegelt und mehrere hundert Menschen sollten durch nur zwei Abgänge geleitet und dann durchsucht werden. Die Menschen wurden dazu auf dem Bahnsteig eingekesselt und nach den ersten beiden Durchsuchungen wurde deutlich, dass dies nicht sonderlich schnell geschehen würde. Gegen diese Behinderung der Demonstration intervenierte die Versammlungsleitung und forderte die Beendigung dieser provokativen Polizeimaßnahme. Auch wurde schnell klar, dass sich kaum jemand kontrollieren lassen wollte und die Menschen versuchten, die Polizeisperre zu passieren. Die Polizei drängte die Menschen zurück auf den Bahnsteig und es entstand eine sehr bedrohliche Situation für die Demonstrationsteilnehmer_innen, da Gefahr bestand, auf die Gleise zu stürzen oder von vorbeifahrenden Zügen erfasst zu werden. In dieser Situation wurde der Einsatzleiter der Polizei erneut aufgefordert, die Verhältnismäßigkeit zu wahren und die Menschen durchzulassen. Wegen der lebensbedrohlichen Situation auf dem Bahnsteig wurde die Polizei auch aufgefordert, den Bahnverkehr einzustellen, was dann auch geschah. Nach längeren Diskussionen sicherte die Polizei dann den freien Abgang am anderen Bahnsteigende zu. Dies war dann allerdings nicht möglich, da die dort eingesetzten Polizeibeamte die Demonstrationsteilnehmer_innen dort ebenfalls aufhielten. Da zwischenzeitlich ein weiterer Zug eintraf, vergrößerte sich die Menschenmenge auf dem Bahnsteig. Nun gelang es, die Polizeisperre zu durchbrechen und die Menschen konnten ungehindert zum Auftaktort gelangen. Die Polizei zog sich dann auch vom Bahnsteig zurück.
In der Zwischenzeit kam es zu einem anderen Zwischenfall. Eine glatzköpfige Person in hohen Stiefeln und mit einem Agnostic Front Pullover bekleidet näherte sich der Demo. Menschen, die für den Schutz der Demo sorgen sollten, kam diese Person zweifelhaft vor und beobachteten sein weiteres Tun. Unmittelbar vor dem Lautsprecherwagen zog der Glatzkopf einen Schlagstock unter seiner Jacke hervor und schwang diesen über seinem Kopf. Offensichtlich wollte er in die Demo stürmen. Bevor Antifas eingreifen mussten, entdeckte auch die Polizei diese offensichtlich verwirrte Person und nahm ihn in Gewahrsam.
Hier zeigte sich die Erforderlichkeit eines intensiven Schutzkonzeptes für die Demo. Rund um die Demo wurden kleinere Gruppen abgestellt, die die Umgebung im Auge behalten und notfalls eingreifen sollten. So konnten auch zwei Gruppen junger Männer abgewiesen werden, die sich im Umfeld der Nazikameradschaften bewegen.
Während der Demonstration fuhren mehrere Fahrzeuge mit Tostedter Neonazis durch den Ort. In der unmittelbaren Nähe zur Demo übernahmen junge Frauen diese Aufgabe, da die Nazis wohl davon ausgingen, dass diese nicht erkannt würden.
Zu Angriffen auf die Demo kam es nicht und auch vor- und nachher kam es zu keinen Aktionen durch Neonazis. Außer einigen Naziplakaten an Laternen, die unter großem Jubel entfernt wurden, waren Nazis sonst nicht an der Demo wahrnehmbar.
Nach dem etwas turbulenten Auftakt am Bahnhof ging die antifaschistische Demonstration mit nur geringer Verspätung los. Nach einem Redebeitrag Tostedter Antifas über die Nazistrukturen und die alltägliche Situation im Ort ging die Demo ihrem ersten Zwischenziel entgegen. Lautstark zog die Demo Richtung Naziladen „Streetwear Tostedt“ in der Niedersachsen Straße.
Rund 50 Meter vor dem Laden konnte eine Zwischenkundgebung durchgeführt werden. Der Laden wurde von starken Polizeikräften abgeriegelt. Während der Kundgebung musste wieder gegen eine rechtswidrige Polizeimaßnahme interveniert werden. Aus dem Feuerwehrgebäude wurde die Demonstration abgefilmt.
Auf der Zwischenkundgebung wurde in einem Redebeitrag von Antifas aus Stade und Buxtehude an den Kapitän Gustav Schneeclaus erinnert, der vor 19 Jahren, von dem heute in Tostedt aktiven Nazi Stefan Silar ermordet wurde. In einem weiteren Redebeitrag wurde auf die Zusammenhänge von Morden durch Neonazis und gesamtgesellschaftliche Diskurse hingewiesen. Im Anschluß daran berichtete eine Antifaschistin über die Situation in Wunstorf und rief zu antifaschistischen Aktionen dort auf.
Danach ging es dann durch verschiedene Wohnstraßen Richtung Polizeiwache und Rathaus. Unterwegs traf die Demo auf nur wenige Menschen in den Straßen. Viele schauten zwar aus den Fenstern aber ansonsten war Tostedt fast wie ausgestorben. Dennoch konnten entlang der Demonstrationsroute Flugblätter verteilt werden und so auf die Hintergründe der Veranstaltung hingewiesen werden.
In der Schützenstraße fand dann die zweite Zwischenkundgebung statt. Hier fand eine Rednerin deutliche Worte zum Umgang mit den Nazis in Tostedt, der zum einen geprägt ist von Verharmlosen und Verschweigen und zum anderen durch Diffamierungskampagnen und Repressalien gegen aktive Antifas. In einem weiteren Redebeitrag berichteten zwei Antifaschistinnen aus Celle über die Nazitreffen in Eschede, den Mord an Peter Deutschmann durch Nazis im Jahr 1999 und riefen zu antifaschistischen Aktionen im Juni in Eschede auf.
Dann ging es auf die letzte Etappe zum Ausgangspunkt zurück. Unterwegs wurden einige Naziplakate entsorgt und die Polizei hielt sich, bis auf eine Personenkontrolle, zurück.
Nach drei Stunden endete die Demonstration dann wieder am Bahnhof und nach abschließenden Worten und diversen Terminhinweisen (26.03. Lübeck, 01.05. Bremen, 04.06. Braunschweig) begann die Abreise.
Nach verschiedenen Antifa-Aktionen in der letzten Zeit in Tostedt stellte die Demonstration einen ersten Höhepunkt einer antifaschistischen Kampagne da. Nicht nur die hohe Teilnehmer_innenzahl stellt einen Zwischenerfolg dar, sondern auch das durchaus gemischte politische Spektrum der Demo. Die größte Gruppe stellten autonome Antifa-Gruppen aus der Region, Norddeutschland sowie aus Burg (Sachsen-Anhalt) dar.
Aber auch erste Erfolge der Bündnisarbeit stellten sich ein. So nahm eine größere Gruppe der Grünen Jugend Niedersachsen an der Demo teil. Daneben Mitglieder verschiedener Gewerkschaften, der regionalen Friedensinitiative, der Partei Die Linke und deren Jugendorganisation. Anwesend waren ein Bundestagsabgeordneter der Grünen und eine niedersächsische Landtagsabgeordnete der DKP. Erfreulich war zudem, dass sich auch mehrere Tostedterinnen und Tostedter an der Demo beteiligten, darunter auch Mitglieder des Ortsverbandes der Grünen und des Forums für Zivilcourage. Für diese war es eine gute Gelegenheit, einmal Antifa-Gruppen kennenzulernen und vielleicht auch die von der Polizei geschürten Vorbehalte zu hinterfragen.
Die Kampagne Landfriedensbruch, die die Demo organisierte, wird den Schwung der Demo nun sicher mitnehmen und weitere Akzente in Tostedt setzen. Am 19. März konnte den Nazis ihr Freiraum genommen werden und jetzt geht es darum, die Nazistrukturen dort effektiv zu bekämpfen und regionale Antifa-Strukturen zu schaffen und zu stärken.
In der Zwischenzeit kam es zu einem anderen Zwischenfall. Eine glatzköpfige Person in hohen Stiefeln und mit einem Agnostic Front Pullover bekleidet näherte sich der Demo. Menschen, die für den Schutz der Demo sorgen sollten, kam diese Person zweifelhaft vor und beobachteten sein weiteres Tun. Unmittelbar vor dem Lautsprecherwagen zog der Glatzkopf einen Schlagstock unter seiner Jacke hervor und schwang diesen über seinem Kopf. Offensichtlich wollte er in die Demo stürmen. Bevor Antifas eingreifen mussten, entdeckte auch die Polizei diese offensichtlich verwirrte Person und nahm ihn in Gewahrsam.
Hier zeigte sich die Erforderlichkeit eines intensiven Schutzkonzeptes für die Demo. Rund um die Demo wurden kleinere Gruppen abgestellt, die die Umgebung im Auge behalten und notfalls eingreifen sollten. So konnten auch zwei Gruppen junger Männer abgewiesen werden, die sich im Umfeld der Nazikameradschaften bewegen.
Während der Demonstration fuhren mehrere Fahrzeuge mit Tostedter Neonazis durch den Ort. In der unmittelbaren Nähe zur Demo übernahmen junge Frauen diese Aufgabe, da die Nazis wohl davon ausgingen, dass diese nicht erkannt würden.
Zu Angriffen auf die Demo kam es nicht und auch vor- und nachher kam es zu keinen Aktionen durch Neonazis. Außer einigen Naziplakaten an Laternen, die unter großem Jubel entfernt wurden, waren Nazis sonst nicht an der Demo wahrnehmbar.
Nach dem etwas turbulenten Auftakt am Bahnhof ging die antifaschistische Demonstration mit nur geringer Verspätung los. Nach einem Redebeitrag Tostedter Antifas über die Nazistrukturen und die alltägliche Situation im Ort ging die Demo ihrem ersten Zwischenziel entgegen. Lautstark zog die Demo Richtung Naziladen „Streetwear Tostedt“ in der Niedersachsen Straße.
Rund 50 Meter vor dem Laden konnte eine Zwischenkundgebung durchgeführt werden. Der Laden wurde von starken Polizeikräften abgeriegelt. Während der Kundgebung musste wieder gegen eine rechtswidrige Polizeimaßnahme interveniert werden. Aus dem Feuerwehrgebäude wurde die Demonstration abgefilmt.
Auf der Zwischenkundgebung wurde in einem Redebeitrag von Antifas aus Stade und Buxtehude an den Kapitän Gustav Schneeclaus erinnert, der vor 19 Jahren, von dem heute in Tostedt aktiven Nazi Stefan Silar ermordet wurde. In einem weiteren Redebeitrag wurde auf die Zusammenhänge von Morden durch Neonazis und gesamtgesellschaftliche Diskurse hingewiesen. Im Anschluß daran berichtete eine Antifaschistin über die Situation in Wunstorf und rief zu antifaschistischen Aktionen dort auf.
Danach ging es dann durch verschiedene Wohnstraßen Richtung Polizeiwache und Rathaus. Unterwegs traf die Demo auf nur wenige Menschen in den Straßen. Viele schauten zwar aus den Fenstern aber ansonsten war Tostedt fast wie ausgestorben. Dennoch konnten entlang der Demonstrationsroute Flugblätter verteilt werden und so auf die Hintergründe der Veranstaltung hingewiesen werden.
In der Schützenstraße fand dann die zweite Zwischenkundgebung statt. Hier fand eine Rednerin deutliche Worte zum Umgang mit den Nazis in Tostedt, der zum einen geprägt ist von Verharmlosen und Verschweigen und zum anderen durch Diffamierungskampagnen und Repressalien gegen aktive Antifas. In einem weiteren Redebeitrag berichteten zwei Antifaschistinnen aus Celle über die Nazitreffen in Eschede, den Mord an Peter Deutschmann durch Nazis im Jahr 1999 und riefen zu antifaschistischen Aktionen im Juni in Eschede auf.
Dann ging es auf die letzte Etappe zum Ausgangspunkt zurück. Unterwegs wurden einige Naziplakate entsorgt und die Polizei hielt sich, bis auf eine Personenkontrolle, zurück.
Nach drei Stunden endete die Demonstration dann wieder am Bahnhof und nach abschließenden Worten und diversen Terminhinweisen (26.03. Lübeck, 01.05. Bremen, 04.06. Braunschweig) begann die Abreise.
Nach verschiedenen Antifa-Aktionen in der letzten Zeit in Tostedt stellte die Demonstration einen ersten Höhepunkt einer antifaschistischen Kampagne da. Nicht nur die hohe Teilnehmer_innenzahl stellt einen Zwischenerfolg dar, sondern auch das durchaus gemischte politische Spektrum der Demo. Die größte Gruppe stellten autonome Antifa-Gruppen aus der Region, Norddeutschland sowie aus Burg (Sachsen-Anhalt) dar.
Aber auch erste Erfolge der Bündnisarbeit stellten sich ein. So nahm eine größere Gruppe der Grünen Jugend Niedersachsen an der Demo teil. Daneben Mitglieder verschiedener Gewerkschaften, der regionalen Friedensinitiative, der Partei Die Linke und deren Jugendorganisation. Anwesend waren ein Bundestagsabgeordneter der Grünen und eine niedersächsische Landtagsabgeordnete der DKP. Erfreulich war zudem, dass sich auch mehrere Tostedterinnen und Tostedter an der Demo beteiligten, darunter auch Mitglieder des Ortsverbandes der Grünen und des Forums für Zivilcourage. Für diese war es eine gute Gelegenheit, einmal Antifa-Gruppen kennenzulernen und vielleicht auch die von der Polizei geschürten Vorbehalte zu hinterfragen.
Die Kampagne Landfriedensbruch, die die Demo organisierte, wird den Schwung der Demo nun sicher mitnehmen und weitere Akzente in Tostedt setzen. Am 19. März konnte den Nazis ihr Freiraum genommen werden und jetzt geht es darum, die Nazistrukturen dort effektiv zu bekämpfen und regionale Antifa-Strukturen zu schaffen und zu stärken.
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Ergänzungen
Zwei Bilder zur Ergänzung
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Flickr Fotos
Frage an Landfriedesnbruch
Warum habt ihr die Kundgebung in der Innenstadt so kurzfristig abgesagt?
Wir hatten alle das Gefühl, dass wir wirklich durch einen menschenleeren Vorort von Tostedt gelaufen sind.
Da hatte man so viele entschlossene Menschen auf der Demo, es wäre ein viel deutlicheres Zeichen gegen Naziterror geworden, wenn wir die (hoffentlich nicht menschenleere) "Innenstadt" von Tostedt besucht hätten.
zwar nicht landfriedensbruch
Der Anmelder und das Bündniss hat ja angekündigt das es wieder Aktionen in Tostedt geben wird! Kommt das nächste mal wieder... Der Tag und die Demo war einfach der Hammer, sowas hat der Ort mal gebraucht! Heute ist nicht alle Tage Abend, wir kommen wieder keine Frage ;)
fotos
http://www.flickr.com/photos/chajmshalom/sets/72157626176635983/
Guter Tag in Tostedt
Auch wenn die Ortschaft ziemlich ausgestorben erschien, haben die letzten Aktionen in Tostedt doch vor Ort für Gesprächsstoff gesorgt und sicher alle haben im Ort von der Demo etwas mitbekommen. Wichtig war auch, dass nochmal so viele Flugblätter verteilt worden sind.
Trotz dem dämlichen Polizeieinsatz zu Beginn, ließ sich niemand provozieren und alle hatten die Demo im Auge. Gut so!
Ergänzung
Danke!
Ich möchte mich bei der Antifa Aktion Lüneburg/Uelzen bedanken, die in den letzten Monaten durch Norddeutschland gereist ist und überall Veranstaltungen gemacht hat. Dies war wohl entscheidend für die gute Mobilisierung. Dank auch an alle, die sich am 19.03. in die Stuktur eingebracht haben. Die Demoleitung hatte es anfangs wegen den Polizeiübergriffen sicher nicht leicht, aber doch alles im Griff. War schön zu merken, wie die Demoleitung bei den unsinnigen Polizeimaßnahmen interveniert hat. Gut das da auch Anwälte vor Ort waren. Danke an alle!
gelungene Anreisen !
Bullen
Der Einsatzleiter ist die ganze Zeit aufgeregt hin und her gerannt und offensichtlich wusste seine linke Hand nicht, was die rechte Hand tat. Der wirkte total überfordert. Für die Versammlungsleitung war das sicher nicht einfach, mit so einem unfähigen Einsatzleiter der Polizei zu kommunizieren. War witzig anzusehen, wie der Anmelder den Bullen mehrmals lautstark zu einem korrekten Handeln auffordern musste.
erstes Video
Germanen?
Die Demo am 19.3 und die Kampagne Landfriedensbruch sind eine klare Kampfansage. Die Nazis könnnen gegen organisierte Antifa-Strukturen auch nicht viel machen, halt nur vorher oder nachher die örtlichen GenossInnen angreifen.
ABER sollte das passiert kommt wieder ein böses Medienecho und wir sind auch nicht weit weg. An die Tostedter Antifas, hinter euch steht die gesamte Antifastruktur in Norddeutschland, alleine seid ihr nie! Gemeinsam packen wir das und schaffen euch Freiräume!
Das schreibt die Presse
500 Menschen demonstrieren gegen Rechtsradikalismus in Tostedt. Fazit:
Es blieb friedlich
Tostedt. "Die Neonazis haben sich in Tostedt etabliert. Sie machen Jagd
auf uns. Täglich sind wir hier ihren Beschimpfungen und
Einschüchterungsversuchen ausgesetzt. Wir lassen uns von den Neonazis in
Tostedt nicht mehr terrorisieren und fordern die Schließung des
Geschäftes von Stefan Silar. Tostedt mag vielleicht kein Problem mit
Neonazis haben, wir aber haben ein Problem mit ihnen. Manche hier in
Tostedt sagen zu uns, ihr seid doch selbst schuld, dass euch die
Neonazis angreifen, wenn ihr sie provoziert. Wir sehen das anders", sagt
ein Jugendlicher am Sonnabend. Er ist gekommen, um gegen den
Rechtsradikalismus in Tostedt zu demonstrieren.
Schon Stunden vor dem offiziellen Start des Demonstrationszuges um 13
Uhr, warteten mehrere Hundertschaften der Polizei auf das Eintreffen der
rund 500 angemeldeten Demonstranten am Tostedter Bahnhof. Aufgerufen zu
der Demo hatte die Lüneburger Antifa. Dann, kurz vor 13 Uhr, hielt der
Metronom aus Lüneburg via Harburg auf Gleis 1, danach der Metronom aus
Richtung Bremen. Und aus den Zügen strömten die Mitglieder der
Antifa-Gruppen.
Die Ausgänge des Bahnhofs und der Bahnhofsvorplatz waren besetzt mit
Beamten aus ganz Norddeutschland. Der erste Konflikt bahnte sich an. Die
Demonstranten wehrten sich gegen die von der Polizei angekündigten
Durchsuchungen nach Waffen. Es entstand ein Tumult auf dem Bahngleis.
Schließlich ließen die Beamten die Jugendlichen ohne Durchsuchungen den
Bahnhof verlassen. "Wir wollten verhindern, dass die Situation gleich
hier eskaliert und wollten auch verhindern, dass es auf dem Bahnsteig zu
Tumulten kommt", erklärt Michael Düker, Sprecher der Polizei, den
Rückzug seiner Kollegen.
Während die ersten Demonstranten sich auf dem Bahnhofsvorplatz
versammelten, hatten Beamte des Einsatzkommandos auf der anderen
Straßenseite einen jungen Mann hinter einem Einsatzfahrzeug überwältigt
und zu Boden geworfen. Der Mann hatte einen Baseballschläger bei sich.
Etwa 30 Minuten später setzt sich der Demonstrationszug mit etwa 500
Menschen in Bewegung. Der Anlass für die Demonstration gegen Rechts war
der Jahrestag des brutalen Überfalls auf den arbeitslosen Kapitäns
Gustav Schneeclaus am 18. März 1992 in Buxtehude. Rechtsextremisten
hatten den Mann in der Buxtehuder Innenstadt krankenhausreif geschlagen.
Vier Tage später erlag er seinen schweren Verletzungen. Zugeschlagen
hatten die Neonazis, weil Schneeclaus Adolf Hitler öffentlich als einen
Verbrecher bezeichnet hatte. Einer der Täter von damals heißt Stefan
Silar. Der Mann aus Tostedt zählt zum Kern der rechtsradikalen Szene in
Norddeutschland. Seit 2005 betreibt Silar das Geschäft "Streetwear
Tostedt". Es gilt bei der Polizei als Treffpunkt für die rechte Szene.
Die Lüneburger Antifa-Gruppe hatte die Demonstration durch die Tostedter
Innenstadt beantragt. Das war nicht genehmigt worden. Die erlaubte Route
führte an Silars Geschäft vorbei und auf Nebenstraßen zurück zum
Tostedter Bahnhof. An der Demonstration gegen Rechts beteiligten sich
auch die Nachwuchsorganisation der Grünen im Landkreis Harburg und
einige Grünen-Politiker aus Tostedt, um "zu zeigen, dass Tostedt
keineswegs nur braune Provinz ist", sagte ein Demonstrant
Insgesamt verlief die Demonstration ruhig. Es gab keine Ausschreitungen.
"Ich glaube, gerade vor dem Hintergrund, dass etwa 200 Menschen zur Demo
erwartet worden waren und am Ende dann doch mehr Menschen daran
teilnahmen, dass hier heute in Tostedt ein gutes und sichtbares Zeichen
gegen Rechts und gegen die Neonazi-Szene in Tostedt gesetzt wurde",
sagte Christian Hinrichs von den Grünen nach der Demonstration.
Insbesondere habe er sich darüber gefreut, dass nicht nur "Leute von der
Antifa mitgegangen sind, sondern eben auch Tostedter und Menschen aus
dem ganzen Landkreis". Die Demonstration sei friedlich verlaufen, teilte
die Polizei als Fazit am Abend mit.
Harburger Rundschau - Hamburger Abendblatt, 21. März 2011
Redebeitrag
Ob Tostedt oder Bückeburg: Betroffen sind einige, gemeint sind wir alle!
Demo am 09.04.2011 // Bückeburg // Bahnhof
http://copyandpaste.blogsport.de/
Darbietung einer „Überzeugung“
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Gutes Ding! — Tostedterin
26.03.2011 - Auf nach Burg! — ROTFRONT HH
hm? — klausi
Zahlenspiele — noname
Bilder — bärbel
Super Demo! — kla
Das war toll - Hätte ich nicht gedacht — rock-die-provinz
Wo waren — denn die germanen?
Germanen ade — Hellboy
geile scheiße — harryausndorf