Rettet den TSV 1860 München

Max Brym Freier Journalist 19.03.2011 21:31 Themen: Kultur
Der Fußballverein TSV 1860 München steht am Abgrund. Vor dem Spiel gegen den Karlsruher SC gaben Geschäftsführer Schäfer und Präsident Schneider, am vergangenen Freitag eine Pressekonferenz. Die Pressekonferenz war ein einziger Hilfeschrei.
Rettet den TSV 1860 München -Dramatische Pressekonferenz in München

Der Fußballverein TSV 1860 München steht am Abgrund. Vor dem Spiel gegen den Karlsruher SC gaben Geschäftsführer Schäfer und Präsident Schneider, am vergangenen Freitag eine Pressekonferenz. Die Pressekonferenz war ein einziger Hilfeschrei. Für die laufende Saison muss der TSV 1860 München, 3,5 Millionen Euro auftreiben und für die kommende Saison 4,5 Millionen € um die Lizenz zu erhalten. Die Deadline bei der DFL endet am 1. April. Den Löwen bleibt nur wenig Zeit um die benötigten Gelder aufzutreiben. Geschäftsführer Schäfer erklärte in der Pressekonferenz: „ In München darf es nicht nur einen Club für die Maximilianstraße. und die Champagnertrinker geben. München braucht einen Verein für die normale Familie und den Lehrling.“ Direkt appellierte damit Schäfer an die Stadt München, dem „ Arbeiterverein“ zu helfen. Offensichtlich sind einige potentielle Investoren und Banken abgesprungen. Dem TSV 1860 München droht der Absturz in die fünftklassige Bayernliga. Dies obwohl Schäfer und Schneider sich optimistisch zeigten, um die Lage doch noch zu retten. Eine Garantie vermochten SIE aber nicht abzugeben.

Was zur Misere führte

Der ehemalige Meisterlöwe Fredi Heiß erklärte heute in der tz: „ Ich denke mit Grauen an den Tag im Jahr 2001 als wir beschlossen haben den Stadionbau mitzumachen. Wir haben uns einfach übernommen.“ In der Tat, der ehemalige Präsident Wildmoser setzte den Einstieg der Löwen -zum gemeinsamen Stadionbau mit dem FC. Bayern- durch. Die Volksabstimmung zwecks Bau der Allianz Arena gewannen die Befürworter des Stadionbaus, Stadt, FC. Bayern TSV 1860, nur weil eben auch die „Sechziger“ offiziell mitmachten. Heute sind die „ Löwen“ nur noch Mieter in der Arena. Pro Jahr bezahlen sie an den FC. Bayern Stadionmiete und Cateringkosten in Höhe von 5,5 Millionen Euro. Aber es hat wenig Zweck, die Vergangenheit noch Näher zu analysieren. Es kommt darauf an hier und jetzt die Löwen zu retten.

Was nun ?

Jedem echten Löwen blutet angesichts der engen Verquickung von Fußball und Business das Herz. Gerade deshalb muss jetzt unbedingt der Freistaat und die Stadt München in die Verantwortung genommen werden. Die Bayerische Landesbank setzte Milliarden auf Kosten des Steuerzahlers am Balkan in den Sand. Es wäre angebracht vom Freistaat zu verlangen, Landesbankgelder in die Sanierung des TSV 1860 zu investieren. Selbst nach einem Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft „Deloitte“ gilt 1860 als Sanierungsfähig. Das Risiko Geld zu verzocken geht gegen Null und der Betrag ist etwas für die Portokasse der Landesbank. Ähnliches gilt für die Kreissparkasse München. Die Stadt kann und muss aktiv werden. Krokodilstränen des langjährigen Löwenfunktionärs Oberbürgermeister Ude- helfen nicht. Die Stadt ist kreditwürdig und verfügt über Rücklagen, Eigenkapital, sowie hochprofitable Stadtwerke. Der nötige Geldbetrag, um 1860 zu retten ist für die Stadt kein Problem. Zudem hat die Stadt München ,die Misere des TSV 1860 München mitzuverantworten. Der Stadionbau auf den die Stadt drängte führte letztendlich zur jetzigen Finanzsituation der Löwen. Zur Not könnte die Stadt, die Kosten für die Rettung der Löwen auf die Firma Allianz als Sonderabgabe umlegen. Seit Jahren spielte auch 1860 in der Allianz Arena und lief damit Werbung für die Allianz Versicherung.

Ein sympathischer Gedanke

In der Pause und nach dem Spiel diskutierte ich mit einigen Löwenfans über die Lage. Einige meinten: „Notwendig sei eine Massendemonstration und eine Kundgebung der Löwenfans vor dem Münchner Rathaus.“ Dieser Gedanke hat etwas, es bringt wenig nur auf den 1. April „SCHICKSALSERGEBEN“ zu warten. Die beste Unterstützung für den Verein ist tatsächlich die Selbstaktivität der Löwenfans.

PS: Das Spiel zwischen 1860 München und dem KSC endete 5:1. Die jungen Löwen unter Trainer Rainer Maurer überzeugten durch Kampf und Spielwitz. Das Spiel war an diesem Abend vor allem für die Vertreter der schreibenden Kunst, ziemlich nebensächlich.
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Ergänzungen

legale Links

auch Fan 19.03.2011 - 22:01
Fußball sollte dir nicht so wichtig sein

trotzdem:
 http://www.bolzplatz2006.de/de/
www.kicker.de
www.dfb.de
www.sportschau.de
www.sky.de
 http://www.wdr.de/tv/sport_zeigler/

keine Sonderhilfe für München 60

die sache hat einen

haken 20.03.2011 - 16:07
Im Vergleich zum damals als „Judenclub“ geschmähten FC Bayern, zählten die Münchner Löwen „zu den wenigen großen Fußballvereinen, die schon vor 1933 eine deutliche Affinität zum erstarkenden Nationalsozialismus zeigten.“[2] Als (neben Werder Bremen, dem VfB Stuttgart und dem FC Schalke 04) einer der vier „nationalsozialistischen Vorzeigevereine“, übernahmen bei den Löwen Nationalsozialisten wie die NSDAP- und SA-Mitglieder Fritz Ebenböck, Sebastian Gleixner und Emil Ketterer zudem fast alle hohen Ämter im Verein.[2]

Dabei halfen vor allem die Beziehungen zur NSDAP dem Club in den dreißiger Jahren sich vor der Insolvenz zu retten und legten gleichzeitig den Grundstein für den anschließenden Erfolg in den 1950er und 1960er Jahren.[3]

1942 konnte mit dem Gewinn des Tschammerpokals der erste Titel auf nationaler Eben geholt werden.

Bis in die 2000er Jahre beschränkten sich Berichte des Vereins über diese Zeit rein auf das sportliche Geschehen, der politische Hintergrund wurde nicht angesprochen. So wird zum Beispiel die NS-Zeit auch heute noch auf der offiziellen Internetseite der Löwen nicht erwähnt. (aus wikipedia)

karten

preise 20.03.2011 - 21:58
wieviel billiger sind denn die eintrittskarten bei deren spielen?

Verstehe die Aufregung nicht

egal 21.03.2011 - 03:38
Ich verstehe die Aufregung, und natürlich den zu Grunde liegenden "Artikel", gar nicht.
Die "Löwen" waren niemals und sind selbstverständlich kein fortschrittlicher Arbeiterverein.
Objektiv waren vor allem in Gießing die Menschen, zumeist Arbeiterfamilien, dem TSV zugeneigt.
Nur deshalb war dieser Verein aber zu keinem Zeitpunkt dem Fortschritt verschrieben. Im Gegenteil.

@Max
Sag mal, fängst du jetzt auch an, deine subjektiven Empfindungen zur politischen Leitlinie zu machen? Oder was soll das?
Was soll dieser Text? Klingt ja fast wie von Karsten Wettberg diktiert...
(Off topic: Geh doch mal bei einem Heimspiel deiner "Löwen" in die U-Bahn Richtung "Arena". Es gibt nur noch wenige Massengesänge des sog. "U-Bahn-Liedes" - wenn die 60er aber Heimspiel haben, dann kannst du dir diese Schweinerei von einem gro der anreisenden Sechzigerfans live anhören. Ekelhafter, rassistischer, antisemitischer Sauhaufen. Leider.)

Rettungswürdig?

Mux 21.03.2011 - 14:53
Die Frage die sich mir stellt ist folgende: Ist ein Verein, der über Jahre Schläger und offenkundig Rechte in den Reihen des Fanblocks duldet überhaupt rettungswürdig?
Ich war auf jedem Spiel gg. St.Pauli im Stadion und bei jedem Spiel wurden wir von "60ern" mit rechten Parolen bis zu Schlägen von Vermummten in 60er Pullis bedacht.
Absolut klar, dass das nicht die Mehrheit der 60er darstellt aber getan wurde trotzdem nichts.

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