Wikipedia unterwandert?

me 17.03.2011 16:21 Themen: Atom Netactivism
Nachdem hier gestern bereits ein Beitrag gepostet wurde, in dem es um die pro-Atomlobby Ausrichtung des Wikipediaartikels zur Katastrophe von Tschernobyl ging, sind tatsächlich Veränderungen am Artikel vorgenommen worden - und zwar ist es jetzt noch schlimmer als vorher. Wer hat da gerade seine Finger im Spiel.. ausgerechnet jetzt, wo das Thema akut in aller Munde ist, und hochwichtige Entscheidungen bzgl der atomaren Zukunft plus Landtagswahlen anstehen?
Der gestrige Hinweis auf die falsch angegebenen Opferzahlen im Abschnitt 'gesundheitl. Folgen' wurde auf der Diskussionsseite des Artikels rasch aufgegriffen - vor allem von einem User namens 'Katach', der offenbar für die aktuelle Verschlimmbesserung zuständig ist.. zudem hat er scheinbar vor wenigen Tagen auch eine ganze Linksammlung zum Tschernobylartikel gelöscht, und auch ansonsten laut seiner Profilseite diverse tendenziöse Artikel zu Themen wie Gentechnik etc. geschrieben oder überarbeitet.
Es ist ja letztlich nicht überraschend dass sowas passiert, aber wäre es nicht vielleicht angesagt, zur Meinungsbildung beitragende Medien wie Wikipedia mehr im Auge zu behalten, deren Inhalte von vielen Menschen relativ unkritisch konsumiert werden, weil Wikipedia ja ein 'gutes' freies Projekt ist? So ähnlich, näml. als Sympathieträger, wurde Google übrigens auch mal wahrgenommen..

Wäre jedenfalls im konkreten Fall angesichts der Brisanz des Themas schön, wenn ein paar mehr Leute 'Katach' & friends auf die Finger schauen würden.
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Ergänzungen

Wikipedia

.. 17.03.2011 - 17:44
Zum Teil sind Bullen Autoren bei Wikipedia, das siehst Du an den Artikeln zu (ehemaligen)
(politischen) (sozialen) Gefangenen.

Auf Wikipedia schimpfen ohne es zu verstehen

Hein 17.03.2011 - 18:32
Bei Wikipedia kann bekanntlich jeder Autor sein, der sich an die Regeln hält. Also Linksradikale wie leider auch Bullen im Dienst wie leider auch Rechtsradikale. Dass ist der Preis des offenen Systems Wikipedia, das aber, und das dürfte unbestritten sein, gerade und nur durch diese Offenheit auch enorm viel Gutes erreichen konnte. Wer von "Unterwanderung" und "Verschwörung" redet, hat das System Wikipedia leider nicht verstanden, und schadet nur einer Sache die ihm selbst eigentlich nur Nutzen bringt.

Wikileaks über den BND und Wikipedia

Hut ab ! 17.03.2011 - 18:33
Da gibbet nen schnuckeligen Artikel zum Thema:
 http://www.gulli.com/news/wikileaks-bnd-reagiert-mit-2008-11-16/

Schon n bissel älter, aber sicherlich nach wie vor "up 2 date" ...

Was glaubt Ihr eigentlich, was die Jungs und Mädels vom BND im neugeplanten "Nationalen Cyber Abwehrzentrum" vorhaben ?

Es geht doch genau darum: Verschleiern, im Netz falsche Fährten legen usw.

Nach den Revolutionen im Nahen Osten und deren Koordination via Twitter & Co. werden sich die Aktivitäten der Gehemdienste im Onlinebereich noch exponentiell vervielfachen, da kann man aber getrost von ausgehen ...

Grüße !

@hein

ich 17.03.2011 - 19:59
da scheinst DU aber keine ahnung von wikipedia zu haben. gerade solch "heisse" themen sind dot oftmals gesperrt/nur durch eingeschränkten nutzerkreis zu bearbeiten. und gerade dieser kreis ist alles andere als offen/transparent/oder gar irgendwie emanzipatorisch.

Wikipedia kurz erklärt für Meckerer

Hein 17.03.2011 - 21:07
Hör doch auf hier solche Halb- und Viertelwahrheiten zu verbreiten!! Wem glaubst du damit zu nützen?

Artikel werden im Fall von Editwars "halbgesperrt" oder ganz gesperrt. Das ist ein Mittel der Administratoren um ein sinnloses hin und her anzuhalten und den Beteiligten Zeit zu geben ihre Differenzen erst mal zu diskutieren.

Im häufigsten Fall der "Halbsperrung" umfasst der "eingeschränkte Benutzerkreis" von dem du redest viele Tausend Benutzer (die sog. "bestätigten Benutzer", wenn ich mich recht erinnere). Das einzige was du tun musst diesem angeblich elitären Kreis anzugehören ist ein paar Wochen angemeldet sein und hundert oder zweihundert Bearbeitungen zu tätigen. Eine Kleinigkeit für jemand der sich dort ernsthaft beteiligt und nicht nur herumtrollt.

Die deutlich seltenere Vollsperrung von Artikeln kommt bei fortgesetzten Editwars zwischen "bestätigten Benutzern" vor; hauptsächlich bei tagesaktuellen Themen wie Fukushima. Das ist aber auch aus Sicht der Enzyklopädisten kein größeres Problem, da Wikipedia gar nicht tagesaktuell sein will! Was für eine Enzyklopädie wichtig und relevant ist wird das auch noch in einer Woche sein, also tut es dem Ziel der Wikipedia überhaupt nicht weh, einen Artikel ein oder zwei Wochen abzuklemmen, bis sich der Streit entschärft hat, gesicherte Fakten verfügbar sind, und die Trolle weitergezogen sind. An einem vollgesperrten Artikel wird in der Regel nichts inhaltliches verändert, wenn ein Admin so etwas tut kann von ihm verlangt werden dies zu rechtfertigen.

Die Administratoren werden gewählt und sind transparenten und sind an Regeln gebunden, die sich die Community selbst gegeben hat.

Natürlich funktioniert nicht alles immer perfekt, auch Administratoren sind nur Menschen, keine Regel ist perfekt, und wenn man offen für alle ist muss man auch offen für eine gewisse Zahl von Arschlöchern sein. Aber ich bin der Meinung dass sich Wikipedia gerade in Sachen Transparenz und Mitbestimmung vor Projekten wie Indymedia nicht zu verstecken braucht. Das große Gemecker kommt meist von Leuten, die den grundlegenden Unterschied in deren Zielen und deren Funktionsweise kein bischen verstanden haben. Ein moderiertes Nachrichtenportal der Globalisierungs- und Kapitalismuskritiker kann und wird immer anders ticken als eine wikibasierte Enzyklopädie. Lass dir das bitte mal durch den Kopf gehen.

Take a look !!!

Hut ab !!! 17.03.2011 - 21:08
Und noch ein Nachtrag, dieses mal aber verdammt aktuell:
 http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,751567,00.html

Soviel zum Thema !

Es wurde kein Titel angegeben!

ant 17.03.2011 - 22:29
Seit nicht so naiv natürlich sind bezahlte Lobbyisten am Werk. Bei manchen Artikeln muß Wikipedia mit vorsicht "Genossen" werden.

@hein

ich 18.03.2011 - 08:01
offenheit und transparenz sind kriterien egal ob für wikipedia oder indymedia, da gibt es nicht "anders zu ticken". im übrigen erfüllen in dieser hinsicht beide ihre (ursprünglichen) ansprüche nicht mal ansatzweise.
wenn das hier aber wikipedia wäre, würde irgendwann ein admin kommen, meine beiträge löschen, deine als wahrheit stehen lassen. hier auf indymedia werden die mods wohl beide verstecken/nach "keine inhaltliche ergänzung" veschieben und wenn wir weiter machen irgendwann einfach löschen.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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