12.03.Dessau - Bericht und Zeug*Innen Aufruf

maximal 45 Zeichen 15.03.2011 12:32 Themen: Antifa
Massive Polizeigewalt auf der Demonstration gegen den Naziaufmarsch am 12. März in Dessau

Auf den Gegenaktionen zum Naziaufmarsch am Samstag in Dessau kam es bei der Räumung mindestens einer von vier Sitzblockaden auf der direkten Route der Nazis zu gewaltsamen Übergriffen bis hin zu gezielten Angriffen durch die Polizei, gegen friedliche Sitzblockierer*Innen.

Erster kurzer Bericht zu den Gegenaktionen am 12. März in Dessau

Die Nazidemonstration begann am Samstag gegen 13:30Uhr ab Hauptbahnhof mit ca.150 Nazis. Die sich ebenfalls am Bahnhof befindlichen ca. 300 Gegendemonstrant*Innen, versuchten zu diesem Zeitpunk sich in Richtung Innenstadt auf die Route der Nazis zu begeben. Eine Blockade der Nazidemo auf der Höhe UCI-Kino konnte anders als im letzten Jahr von den äußerst aggressiv und bedrohlich auftretenden Polizeikräften verhindert werden.

Vier Straßen weiter und damit nicht einmal 600m für die Nazis, gelang die erste Blockade auf der Zerbster Straße ca. 150m vor dem NH-Hotel. Etwa 13:40Uhr begann der Versuch der Polizei die Sitzblockierer*Innen zur Aufgabe der Blockade zu bewegen und endete mit einer frisst bis 14Uhr. Während dessen formierten sich ebenfalls auf der Zerbster Straße weitere zwei Sitzblockaden, was nach Ablauf der frisst – 14Uhr – zur Aufgabe der ersten Blockade führte um sich ca. 50 Meter weiter auf der Naziroute neu zu formieren.

Die mit dieser Situation äußerst überforderten Einsatzkräfte reagierten auf diese Entwicklung gereizt und aggressiv. So wurde den Versuchen weiterer Gegendemonstrant*Innen zu den Blockaden vor zu dringen mit Beleidigungen und Androhungen von Gewalt oder weiteren repressiven Maßnahmen begegnet.

Ab 15:20 wurden diese Drohungen dann auch in die Tat umgesetzt und die Polizei begann die Blockade direkt vor dem NH-Hotel brutal zu räumen. Als sich dies, durch die ineinander verhakten Mensch, doch als schwierigeres Unterfangen herausstellte, begannen die Einsatzkräfte wild auf die Sitzblockierer*Innen, unter ihnen auch ältere Menschen und Jugendliche, einzuschlagen, einzutreten und sie durch die Anwendung von beispielsweise Würgegriffen aus der Blockade zu ziehen. Die Straße komplett zu räumen, erwies sich jedoch als unrealistisch, sodass sich die Polizei dazu entschied die Blockier*Innen festzusetzen und ED zu behandeln.

Währende dessen standen die Nazis nun schon ca. anderthalb Stunden an der Ecke Kavalierstraße / Zerbster Straße. Anfangs wehrte sich der Anmelder der Nazis Alexander Weinert aus Dessau noch gegen eine Umleitung der Demo. Nach mehr als anderthalb Stunden wurde es wohl auch ihm zu langweilig und er stimmte einer Umleitung über die Kavalierstraße und somit vorbei an der blockierten Zerbster Straße zu. Nun war der Weg für die Nazis mehr oder weniger frei. Durch die zahlenmäßig recht kleine Anzahl von Nazigegner*Innen - ca. 800 Personen im gesamten Innenstadt-Bereich - war es von nun an nicht mehr möglich die Nazis auf der großen Bundesstraße 184 zu blockieren. Dennoch schafften es immer wieder Gegendemonstrant*Innen an den Naziaufmarsch heranzukommen. So gab es zahlreiche Störungen der dumm-deutschen Trauergemeinde bis hin zu einer kurzen Hit & Run Aktion auf den theatralisch vor der Demo getragenen „Trauer“-Kranz der Nazis.

Kurzes Fazit:

Den Nazis konnte entschieden entgegen getreten werden. Durch kalkulierte Blockaden war es möglich ihnen ihre Route durch die Innenstadt über den Marktplatz, vorbei am Rathaus und auch ihre Zwischenkundgebung auf dem Schlossplatz zu versperren. Der Versuch die Blockaden des letzten Jahres noch zu toppen gelang zum Teil, wohingegen die Beteiligung der Nazis sich um gut 100 Personen nach unten dezimierte.

Ein ausführlicher Bericht folgt in den nächsten tagen auf  http://dessau12maerz.blogsport.de


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Zeug*Innen Aufruf

Bei der Räumung mindestens einer von vier Blockaden gegen den Naziaufmarsch am 12. März in Dessau, kam es zu äußerst gewalttätigen Übergriffen der Polizei auf die sich in den Sitzblockaden befindlichen Gegendemonstrant*Innen, mit zum Teil erheblichen gezielten Verletzungen. Wir rufen alle Betroffenen und Zeug*Innen dazu auf Gedächtnisprotokolle zu schreiben und sich bei uns zu melden. Des weiteren bieten wir unsere Hilfe beim vermitteln von Anwält*Innen an.

Wendet euch bitte via mail an:  afa06@riseup.net

Aus gründen des Zeug*Innenschutzes bitten wir euch erst einmal nur Kontakt mit uns aufzunehmen in dem ihr uns einen kurzen Abriss eurer Beobachtungen schildert und uns noch keine Gedächtnisprotokolle zusendet.

Danke
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Ergänzungen

Quatsch !

Hulk 15.03.2011 - 15:31
1. es waren niemals 800 personen im stadtgebiet unterwegs, aller höchstens 300 die wiklrich vorhatten sich den nazis in den weg zu stellen !!!

2. die sitzblockade war sowas von sinnlos,da die nazis einfach auf der großen paralel straße gelaufen sind statt in den kurzen knick einzubiegen also is die nazi route um ca. 200meter verkürzt wurden ! wär es da nich schlauer gewesen sich auf der großen straße zu begeben?

3. man sieht das ohne militanz es so gut wie unmöglich is nazidemos zu verhindern, da keine polizeikräfte gebunden werden und somit zeit haben in aller ruhe die sitzblockierer zu vermöbeln !


dessau war nur in der hinsicht ein erfolg das es weniger nazis waren !!!

Quatsch ?

Kalk 15.03.2011 - 16:06
1. Es waren ca. 300 die Blockiert und/oder in der Stadt aktiv waren,wenn man dann noch den unwichtigen Teil von "Gelebte Demokratie" einbezieht waren es 8oo Gesamt.

1.1. "Gelebte Demokratie" ist deshalb unwichtig,weil sie nicht gelebt wird sondern sich von Bühnen beschallen lässt wo jeder Politiker sich ergötzen lässt.

2. Die Sitzblockade(n) waren schon aus dem Grund nicht sinnlos,da sie nicht ihre Geplante Route laufen konnten und sie immerhin 1,5 std stehen mussten,also ein Teilerfolg der im Vergleich zum letzten Jahr deutlich gesteigert wurde.

Es wäre natürlich von Vorteil gewesen wenn noch mehr Leute nach Dessau gekommen wären und die große Straße zusätzlich dicht gemacht hätten.Dies war leider nur zum Teil der Fall und wir haben das bestmögliche draus gemacht!

3. Zum Teil richtig aber es fehlt die überregionale Unterstützung die dies ermöglichen würde.
Da bei den Bürgern die Angst noch zu groß ist blieb es meist wieder an Antifas hängen sich zu Setzen.Schön war dennoch das daraufhin auch Bürger den Mut fassten und sich hinsetzten.

Dessau war in der hinsicht ein Erfolg das die Nazis ihre geplante Route verkürzen mussten,dass sie lange warten mussten um weiter zu kommen,dass viele Menschen den willen fanden auf die Straße zu gehen,dass die Nazi-Demo von außen gestört wurden(Hit and Run aktion) und das sie immer weniger Symphatie in ihrer Szene kriegen.


Nächstes Jahr wirds noch besser wenn die dann überhaupt noch laufen wollen,ist ja noch bis 2014 angemeldet der Dreck.

Dessau am WE!

jo, meiner! 15.03.2011 - 19:52
Wir haben es nicht verhindern können, das die Nazis um A. Weinert laufen können.
Jedoch wurden sie empfindlich gestört und mussten ihre Route, dank der Sitzblokaden, ändern.
Für Dessau ist das mehr als ein Gewinn. Wir haben es mit rückläufigen Zahlen der Nazianhängern(ca. 100 weniger als 2010) zu tun und konnten den Widerstand deutlich bemerkbarer auf die Straße tragen.

Es begann schon relativ früh, da schafften es die angereisten Antifa's die Polizei so zu beschäftigen, das sie für min. 1,5 h gebunden waren. Sie spielten Katz und Maus zwischen dem "Schwabehaus" und der "Zerbsterstraße". Das dann die relevante Sitzblockade genau in der Zerbsterstraße entstand, und diese die Nazis effektiv aufhielt, sei nur am Rand dokumentiert.

Ein Dank daher an alle Antifas, die in Dessau waren!

Die bürgerlichen Proteste waren wie immer völlig daneben!
Die SPD + die Jusos laufen an aktiven Sitzblokaden vorbei. Bei Nachfrage, warum sie sich nicht beteiligten, kommen Sprüche wie,"Wir sind doch keine 18 mehr"! Der Rest lässt sich befeiern und huldigt den Parteiengrößen am Rathaus. Die einziegen, die mensch wahrnehmen konnte, waren die Grünen und die Linken. Auch sie beteiligten sich an den Sitzblokaden.

Ohne den Antifaschistischen Zusammenhalt wär Dessau am letzten Wochenende untergegangen!

Zur Polizei und deren eingreifen sag ich nur:

A.C.A.B.

Wir bleiben alle!

SPD war auch dabei

icke 15.03.2011 - 22:54
Wer in Dessau war, konnte nicht übersehen, dass Leute von der SPD und ganz normale Bürgis jeden Alters bei einigen Blockaden dabeiwaren. Warst Du überhaupt in Dessau, jo meiner?

@jo meiner, icke, Donald Duck, alle anderen

Juso 16.03.2011 - 10:37
Es waren Jusos/SPDler sowohl beim Rathaus als auch bei den Sitzblockaden. Beim Rathaus waren vor allem die älteren SPDler. Sitzblockaden sind eben nicht für jeden, aber das muss eh jede/r individuell für sich entscheiden. Sollte der Spruch "Wir sind doch keine 18 mehr" tatsächlich gefallen sein, so tut mir das Leid. Ich hab mich auch an den Sitzblockaden beteiligt und ich bin auch keine 18 mehr.
Ist aber gut zu wissen wenn alle anderen mit dem Spruch von einer/m Einzigen gleichgesetzt werden (schon mal was von Individualismus gehört?!?).
Ich finde die Klugscheißerei/Engstirnigkeit/alle-über-einen-Kamm-scheren einiger User hier richtig lustig, bitte weiter so!

Ich nehme an DIESES Plakat ist gemeint:
 http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/xpage&atype=ksFotoLine&aid=1300000790391&akt=5&anzahl=9

Aber hey, vielleicht wurde das auch nur nachträglich mit Photoshop reingeschnitten, bis nächstes Jahr in Dessau-Roßlau, ich hoffe wir können das Gespräch da fortführen :-)

Wo sind unsere Rechte?

Bürger 16.03.2011 - 11:44
SPD hin SPD her,man sollte es doch auf dem Standpunkt belassen das dort Einzelpersonen Blockiert haben.Wenn Mensch es nur des willen einer Partei wegen macht soll Mensch es gleich lassen,weil dann macht Mensch es nicht mit Überzeugung sondern aus Zwang.

Welche Diskussion ich hier viel wichtiger finde ist die Polizeigewalt die an dem Tag passiert ist.

Ist sie gerechtfertigt?
Gab es einen Anlass für dieses Brutale vorgehen obwohl die Blockierer sich nicht gewehrt haben?
Warum wurde überhaupt noch so Brutal geräumt wenn die Nazis doch umgeleitet wurden?
Sind die Beleidigungen der Polizist_Innen in ihrem "Beruf" maßgebliche einsatzmittel?
Wieso durften sich die Polizist_Innen Maskieren?
Wo war die Kennzeichnung die im falle einer Anzeige zur Beweisaufnahme gebracht werden kann?
Haben Polizist_Innen das Recht Anonym Gewalt auszuüben ohne dafür Strafrechtlich belangt werden zu können?
WelcheR Beamte hat den Befehl für dieses Vorgehen gegeben?
Wo ist der Polizeibericht für diesen Tag oder eine Stellungnahme für die geschehnisse?

Fragen gibt es noch viel mehr aber ich verlange Antworten und zwar vom Innenminister Herr Holger Hövelmann(SPD) und vom Einsatzleiter der Polizei an diesem Tag.

Auch wenn dieses Vorgehen alltäglich ist darf es nicht alltäglich bleiben denn es ist ein falsches Vorgehen!

info

afa 16.03.2011 - 22:01
Rechtsextremismus – Gallert erstattet Anzeige wegen Anstiftung zu terroristischen Handlungen sowie zu sexueller Nötigung und Vergewaltigung

„Laut Bericht des Rechtsextremismus-Experten Patrick Gensing auf dem Nachrichtenportal „tagesschau.de“ gab es in einem nichtöffentlichen Internet-Forum Anleitungen zum Bombenbau sowie den Aufruf, linke Frauen zu schänden.

Das Portal „tagesschau.de“ zitierte einen unter dem Pseudonym „Junker Jörg“ schreibenden Internet-Nutzer mit den Worten „20 Koffer, 20 Mann, 20 Bahnhöfe. Bundesrepublik lahm gelegt. Alles legal. Kosten unter 1.000,-€. Wo ist das Problem?“. In einem Unterforum namens „Waffen“ beschrieb „Junker Jörg“ in sieben Schritten detailliert, wie Sprengstoff hergestellt werden kann.
Unter Hinweis auf eine sächsische Linken-Politikerin rief er ferner dazu auf, Frauen zu „schänden“.

Diese in den Medien veröffentlichten Darstellungen begründen den o. g. Verdacht zur Anstiftung zu schweren Straftaten.“

 http://www.dielinke-sachsen-anhalt.de/politik/aktuell/

Samstag Linke wählen!!!


Gegen Nazis und Rassisten.


 http://www.dielinke-sachsen-anhalt.de/wahl_2011/aktuell/kampagne/download/


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