Dresdner Neonazi in Litauen

tk 11.03.2011 20:31
Der Dresdner Neonazi Maik Müller hielt heute in der litauischen Hauptstadt eine Rede auf einer Demonstration litauischer Nazis.
Am 11. März 1990 erklärte Litauen gegenüber der Sowjetunion seine Unabhängigkeit von 1918 als wiederhergestellt. Seitdem gilt in Litauen dieser Tag als die Geburt des heutigen Litauens.
In den letzten Jahren versucht die zunehmend wachsende litauische nationalistische Bewegung diesen Tag für sich zu besetzten. Vor vier Jahren zogen sie mit Hakenkreuzfahnen und 'Sieg Heil'-Rufen über die zentrale Straße der litauischen Hauptstadt Litauens. Im letzten Jahr wurde angesichts des Jubiläums die Demonstration zwar versucht etwas an den Rand zu drängen, was aber nichts daran änderte, dass sie nicht wenig Aufmerksamkeit auf sich zog. Auch im letzten Jahr spielte dann auf einem offiziellen Konzert anlässlich der zwangzig jährigen Unabhängigkeit von der Sowjetunion die größte Neonazi-Band Litauens (Diktatūra).
In diesem Jahr zogen sie wieder über die zentrale Straße Vilnius - den Gediminas Prospekt.
Das Frontbanner war das gleiche wie im letzen Jahr: 'Ich bin stolz Litauer zu sein' (Didžiuosiu būti Lietuviu). Neu waren Banner wie: 'Litauen nicht den Östlern oder Westlern - sondern den Kindern Litauens' (mit einem zerschlagenen Kommi-Stern und einem zerschlagenem Euro-Zeichen).
Aber auch ein deutsch-litauisches 'Freundschaftstranspi' war mit von der partie: Für die Völkerfreiheit in der die drei baltischen Flaggen auf eine etwas veraltete (schwarz-weiss-rot) deutsche Flagge trafen (nur als Gag am Rande: das heutige Lettland und Estland waren ca. 700 Jahre von dem 'Deutschen Ritterorden' beherrscht - und zwischen 1941 und 1944 kamen die Deutschen wieder, vernichteten unter tatkräftiger Unterstützung der Einheimischen die sehr große jüdische Bevölkerung - weigerten sich aber den Balten die Unabhängigkeit zu gewähren. Soviel nur zum Thema Völkerfreundschaft und Freiheit den Völkern aus deutsch-nationaler Perspektive...).

Nun, aber es sprach eben auch der deutsche Nazi Maik Müller (im verlinkten Artikel sind unten Bilder, die anklicken. Auf dem 50. ist Maik sehr gut zu erkennen).

Es ist traurig aber wahr. Was die Verknüpfung mit Litauen angeht, sind die Nazis den Linken voraus. Was aber auch daran liegen kann, dass es in Litauen faktisch keine linke Bewegung gibt (zu dem, was es gibt kann man über 'www.hardcore.lt Kontakt aufnehmen). Demgegenüber ist der Nationalismus in Litauen ein ständiger Begleiter der Menschen. So, dass es auch vollkommen normal ist als 'Normalo' bei einer Nazidemo mitzulaufen.

Oder wie es im letzten Jahr eine der größeren litauischen Tageszeitungen sagte:

'Es gibt noch echte Patrioten in Litauen'

Also knüpft Verbindungen nach Litauen, damit die Nazis im nächsten Jahr auf echte Gegenwehr treffen.
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Ergänzungen

“Who is who?” – Einblicke in die Dresdner Naz

otto 11.03.2011 - 21:26
Gut zu erkennen ist auch Sven Hagendorf mit der altdeutschen Fahne.

noch mehr nazis aus dd

nadja 21.03.2011 - 22:23
Die 3 anderen die noch mit warn beim ausflug mit sven hagendorf und maik müller im KGB Museum. http://www.genocid.lt/muziejus/en/