NPD-NDH - von spaltende Diskussionen und ...

Wer sich etwas näher mit der extrem rechten Szene beschäftigt wird unlängst festgestellt haben: Am 4.6. soll nicht nur das unsägliche Pseudo-Fest "Thüringentag der nationalen Jugend" stattfinden, sondern ebenso der "Tag der deutschen Zukunft". Dieser "Tag" soll unter dem Motto – "unser Signal gegen Überfremdung" im knapp 100 km entfernten Braunschweig als Demonstration durchgeführt werden. - Also, zwei neonazistische Veranstaltungen an einem Tag, in doch recht unmittelbarer regionaler Nähe. Szenestreitigkeiten sind somit vollends vorprogrammiert und bereits im vollen Gange.

Wie immer mangelt es nicht an Vorwürfen: Welche Veranstaltung war zuerst angemeldet? Warum kann sich nicht abgesprochen werden? Welche der beiden Veranstaltungen ist politischer? Welche ist kämpferischer und bringt der Szene mehr? Wo ist der Assi-Anteil am höchsten? und und und ...ach schön.

Tja, Marco Kreutzer war mit seiner Anmeldung später drann als die werten Nazi-Herrschaften mit ihrer für Braunschweig. - 1:0 für Braunschweig - Auch wird unter den Diskutierenden Braunschweig ganz klar der größere politische Charakter zugesprochen. - 2:0 für Braunschweig - Den Bands [bisher Kraftschlag, Words of Anger, Sleipnir und schauder-schüttel Frank Rennicke] mit ein paar regionalen Rednern wird eher die übliche Geldmacherei vorgeworfen [Stimmt ja auch, man ey], also schon ein 3:0 für Braunschweig. Allerdings war doch der "Thüringentag" schon immer in diesem Zeitfenster des Monat Juni und besteht seit nunmehr 10 Jahren, während der deutsche Zukunftstag "erst" zum dritten Mal durchgeführt werden soll [2009 Pinneberg, 2010 Hildesheim] - macht nen Anschlusstreffer: 3:1. Viele werten die Band-Zusammenstellung als gut [auch wenn Sleipnir dabei am schlechtesten wegkommt, die spielen einfach zu oft] und sind eh eher an "Kultur" interessiert, was dann zu einem 3:2 führt. Die Organisatoren in Thüringen hoffen jetzt noch zu punkten, indem sie Udo Voigt [Stammes-Oberhaupt der NPD] als Redner aufbieten und nicht umhin kommen auf das anreisende "NPD-Flagschiff" zu verweisen. Wir erinnern uns an das klapprige Wohnmobil aus dem thüringer Wahlkampf 2009, genau das ist DAS "Flagschiff" [bezeichnend, irgendwie]. Eigentlich müsste das nen Punktabzug geben, aber "die Nationalen" gehen voll drauf ab, also Ausgleich 3:3.

...na mal abwarten, die Streitigkeiten werden schon noch weitergehen, vor allem wenn die Mitlesenden erfahren: selbst der Veranstaltungsort ist in Nordhausen noch nicht gesichert.

Ursprünglich sollte in dem Gebiet der sog. "Darre" ein grünes Fleckchen Erde als Veranstaltungsort herhalten. Direkt an einer Brücke, welche einen kurzen Weg zum BHF versprach, auf grüner Fläche mit guter Sicht [ca. 75m Entfernung] auf die Gebäude der Polizeidirektion und -inspektion und in ca. 150m Entfernung zu der Asylbewerber-Gemeinschaftsunterkunft-Nordhausen. Dann erfuhren wir von einem redseligen NPD-Kameraden: "Wir haben den August-Bebel-Platz, mitten in der Stadt angemeldet." [Danke nochmal für das Gespräch und die Biere!] Mensch, die NPD mitten in Nordhausen, das versprach ein Fest. Doch irgendwie war ihnen das wohl selber nicht so recht geheuer, es wurde das "Gehege" [ein Festplatz in einem waldigen Park, etwas erhöht über Nordhausen liegend und gern genutzter Konzertplatz für städtische Sommer-Veranstaltungen oder Anfang der 90er durch ein rechtes Skinhead-Konzert mit knapp 1.000 Besuchern bekannt geworden] angemeldet.

Irgendwie macht sich da der Eindruck breit, die werten NPD-Herren von vor Ort haben sich nicht genügend Gedanken über mögliche Örtlichkeiten für den "nationalen Thüringentag" gemacht, geschweige denn Infos zu deren Inhabern bzw. den entsprechenden Nutzungsbedingungen eingeholt. - Es wirkt eben recht planlos! - Und nun schon wieder eine Änderung des Ortes. Es soll zurück auf die "Darre" gehen, diesmal ein Grundstück direkt neben der Polizei. Ob die Kameraden das so toll finden werden? Aber bisher besteht ja noch genug Zeit für Änderungen, immer schön im An-/Abmelde-Rhythmus bleiben. Na und wir, wir treffen uns dann wohl doch noch regelmäßiger mit NPD-lern [in solchen Fällen echt ein Segen] auch wenn es dann spätestens am 4.6. mit der Trinkfreundschaft aus sein dürfte.

Also, der Text endet hier: Wir wünschen den "Nationalen" noch weitere schöne und spaltende Diskussionen und viel Glück auf der Suche nach einem geeigneten Flecken Erde für ein so schön braunes Fest. - Es macht echt Spaß, eure Beiträge zu lesen und zu beobachten wie ihr euch anstellt.