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verhinderter Nazi-Groß-Aufmarsch u Barrikaden

FinderIn 20.02.2011 12:52 Themen: Antifa Blogwire Freiräume Medien
Der 19. Februar 2011 dürfte ebenso zu einem Synonym werden, wie der 13. Februar 2010. Auch dieses Jahr konnte erfolgreich verhindert werden, dass Alt- und NeoNazis, Revanchisten, Antisemiten an die zahlenmäßigen Erfolge aus den Jahren zuvor anknüpfen und marschieren konnten. Nur dieses Jahr lief es doch etwas anders als 2010 ab.

2010 sammelten sich immerhin noch ca. 5.000 dieser Pappnasen in Dresden und verharrten in einem eiskalten Kessel, bis ihr Aufmarsch, aufgrund der unzähligen Blockaden und dezentralen Aktionen im Umfeld, abgesagt werden musste. Die Wut der Nazis schien grenzenlos wie ebenso dumm, von der Wand zur Tapete ist eben nicht weit.

2011 wollten sie Revanche, doch es klappte weder am 13. noch am 19. damit. Am 13.Februar 2011 konnten gerade mal knappe 1.300 der sogenannten Kameraden zu einem Fackelmarsch, welcher dann auch aufgrund von Protesten verkürzt wurde, mobilisiert werden. Am 19. sollten dafür aber bis zu 6.000 der Kameraden bundesweit und aus den europäischen Nachbarländern anreisen - es wurden gerade mal 2.000. Doch diese 2.000 fanden niemals zusammen. So verharrten versprengte Häuflein auf der Südseite des Dresdener Hauptbahnhofs, eingekesselt in Hamburgergitter und Polizeiketten und die wiederrum eingeschlossen von Blockaden, brennenden Barrikaden und zu allem entschlossenen Kleingruppen. Zum Nürnberger-Platz schaffte es ein Teil der "NPD-Politprominzen", doch blieben die knapp 70 Hanseln ebenso abgeschirmt und eingeschlossen, wie die vielleicht 600 vor dem Hauptbahnhof. Anreisende Nazi-Busse kamen nicht durch oder mussten dann an den Stadtrand ausweichen, da lauten die Zahlen bisher von 15 - 20 Bussen und somit von 650 bis max. 1.000. Alles zusammen im Höchstfall also 2.000.

Das vielleicht soviel zu den Zahlen. Doch was für uns und wohl für tausende anderer (autonomen) AntifaschistInnen entscheidend und von Belang sein dürfte: wir konnten die Bullenstrategie unterlaufen und die ebenso verhasste Staatsmacht somit vor erhebliche Probleme stellen. UND genau DAS wiederum führte dazu, dass die Nazis nicht zu ihren Treffpunkten gelangten und schlußendlich nicht marschieren konnten.

Seit den frühen Morgenstunden des 19. Februar zogen tausende (autonome) AntifaschistInnen, wie die engagierte Zivilgesellschaft, durch die Südvorstadt. Es wurden Plätze besetzt und blockiert, Kleingruppen verwickelten die überforderten Bullen immer wieder in Auseinandersetzung - Barrikaden wurden gebaut und abgebrannt, bündelten so Einsatzkräfte, die wiederum an anderer Stelle fehlten, wodurch wichtige Punkte in der Südvorstadt besetzt werden konnten. In der direkten Konfrontation konnten wir (autonomen) AntifaschistInnen den Nazis die Angst in's Gesicht treiben und der Staatsmacht eindrucksvoll (auch wenn nur über kurze Strecken) Paroli bieten.

Wir betrachten unser Agieren in einer Kleingruppe, eingebettet in das Konzept der dezentralen Aktion, und zusammen mit anderen unabhängig agierenden Gruppen, im Zusammenspiel mit den bürgerlichen Blockaden als Wechselspiel, welches es am 19. Februar ermöglicht hat der Staatsmacht zu zeigen - Wir lassen uns nicht verarschen! Wir agieren flexibel und entschlossen und unterwandern eure Strategie der räumlichen Trennung UND den Nazis geben wir ordentlich was auf den Kopf!

Bedauerlich ist der Angriff von ca. 200 Nazis, wohl aus dem Umfeld der "Autonomen Nationalisten", auf ein Dresdener Hausprojekt. Wir erklären uns solidarisch mit der "Praxis" und freuen uns, dass keinerlei Personen zu Schaden gekommen sind.

Für uns war Dresden, sowohl am 13. als auch am 19. Februar, ein Erfolg. Wir werden auch nächstes Jahr unseren Beitrag leisten, um der verkorksten Gedenkpolitik der Stadt Dresden und den Nazis einen wirksamen Protest entgegenzusetzen. Ob brennende Barrikaden oder friedliche Blockaden, zusammen sind wir stark. Also kann für uns derzeit nur lauten:

Autonome AntifaschistInnen und engagierte Zivilgesellschaft gegen die extreme Rechte! - an jedem Ort, auf jeder Ebene, mit ALLEN MITTELN! - Auch am 04. Juni 2011, gegen den "10. Thüringentag der nationalen Jugend" in Nordhausen!

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