Köln: Solidarität mit Migrant/innen in Griechenland

AutorIn 11.02.2011 13:11 Themen: Antifa Antirassismus
Bericht von einer kleinen Solidaritätsaktion an der Kölner Uni
Heute haben antirassistische Aktivist/innen den internationalen Aktionstag mit den 300 hungerstreikenden Migrant/innen in Griechenland mit einer kleinen Aktion ergänzt.

An der Fassade des Universitätshauptgebäudes am Albertur-Magnus-Platz wurde ein Transparent aufgehängt und es wurden Flugblätter mit dem Aufruf der Vollversammlung der Hungerstreikenden verteilt.

Ausserdem wurde auf den Zusammenhang von wirtschaftlicher Ausbeutung und politischem Ausschluss durch die militärische Abschottung der Europäischen Union aufmerksam gemacht.


No border - no nation!



Mehr Infos über die Hintergründe:

 http://hungerstrike300.espivblogs.net

 http://clandestinenglish.wordpress.com

 http://tab.blogsport.de

 http://w2eu.net
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Ergänzungen

Flugblatt und Aufrufe

Dein Name 11.02.2011 - 13:22
Wir solidarisieren uns mit den 300 hungerstreikenden Migrant_innen und ihren Forderungen
nach bedingunsloser Legalisierung.

KEIN MENSCH IST ILLEGAL !!


Seit dem 25. Januar befinden sich 300 Migrant_innen in Griechenland im Hungerstreik.
Sie fordern eine bedingungslose Legalisierung all jener, die aufgrund ihrer Herkunft aus
der griechischen Gesellschaft ausgeschlossen wurden.

Von Anfang an übten politische Einrichtung und Medien Druck auf den Hungerstreik der
Immigrant_innen aus, und beschuldigten ihren Kampf als illegale Tat. Ein von den
Migrant_innen genutztes, sonst leer stehendes Gebäude der Universität in Athen, wurde von
einem Großaufgebot der Polizei geräumt, die Hungersteikenden mussten in andere Gebäude
ausweichen.

In einem Klima der Einschüchterung und Repression werden 5 Gefährt_innen aus der
Solidaritätsversammlung in Griechenland vom Staatsanwalt unter den Verdacht des
"Menschenhandels" gestellt. Gleichzeitig verweigerte der Innenminister jede Möglichkeit
der Legalisierung und widerrief die Verordnung, unter der 15 Hungerstreikende Immigranten
2009 legalisiert wurden. Darüber hinaus rief er alle Gemeinschaften der Migranten in
Griechenland auf sich von dem Streik zu distanzieren und auf ihre Gemeinschaft
entsprechend einzuwirken.

Dies ist nicht hinnehmbar!
Wir solidarisieren uns mit den Hungerstreikenden und unterstützen ihre Forderungen!
Die Hungerstreikenden prangern nicht eine besondere griechische Situation an. Sie
sprechen über die Konsequenzen der europäischen Politik.

Wir fordern die bedingungslose Legalisierung aller Migrant_innen!

KEIN MENSCH IST ILLEGAL!!


---
Aufruf der Vollversammlung der Hungerstreikenden


Wir sind Migrantinnen und Migranten aus ganz Griechenland. Wir kamen hierher, vertrieben
von Armut, Arbeitslosigkeit, Kriegen, Diktaturen. Die multinationalen Konzerne des Westens
und ihre politischen Handlanger in unseren Heimatländern haben uns keine andere Wahl
gelassen, als zig mal unser Leben zu riskieren, um an Europas Pforte zu gelangen.
Der Westen, der unsere Länder ausplündert, mit seinem unvergleichlich höheren
Lebensstandard ist für uns die einzige Hoffnung, wie Menschen zu leben. Wir kamen nach
Griechenland (mit regulärer Einreise oder ohne), um zu arbeiten und um uns und unsere
Kinder zu ernähren.
Wir befinden uns in unwürdigen Zuständen und im Dunkel der Illegalität, damit die
Arbeitgeber und die staatlichen Institutionen von der brutalen Ausbeutung unserer Arbeit
profitieren. Wir leben von unserem Schweiß und mit dem Traum, eines Tages gleiche Rechte
mit unseren griechischen Kollegen zu bekommen.

In der letzten Zeit ist die Situation für uns sehr schwierig geworden. Je mehr Löhne und
Renten gekürzt werden, je teurer alles wird, desto mehr wird der Migrant als der Schuldige
vorgeführt, als der Verantwortliche für die Verelendung und die brutale Ausbeutung der
griechischen Erwerbstätigen und Kleinunternehmer.
Die „Vorschläge“ der extremen Rechten werden als staatliche Politik verkündet: eine Mauer
am Evros, schwimmende Internierungslager und europäisches Militär in der Ägäis, Repression
in den Städten, Massenabschiebungen. Sie wollen die griechischen Arbeiter_innen
überzeugen, dass wir plötzlich zu einer Bedrohung für sie geworden sind, dass wir für den
beispiellosen Angriff ihrer eigenen Regierung verantwortlich sind.

Die Antwort auf diese Lügen und diese Barbarei muss jetzt gegeben werden und wir, die
Migranten und Migrantinnen, werden sie geben. Wir setzen unser Leben aufs Spiel, um jetzt
die Ungerechtigkeit zu unseren Lasten zu stoppen. Wir fordern die Legalisierung aller
Migranten und Migrantinnen, wir fordern die gleichen politischen und sozialen Rechte und
Pflichten wie die griechischen Arbeiter_innen.

Wir fordern unsere griechischen Kolleg_innen, alle ausgebeuteten Menschen auf, sich an
unsere Seite zu stellen. Wir fordern sie auf, unseren Kampf zu unterstützen. Damit sich
nicht die Lüge, die Ungerechtigkeit, der Faschismus und die Alleinherrschaft der
politischen und wirtschaftlichen Eliten auch bei ihnen durchsetzen, diese ganzen
Bedingungen, die in unseren Ländern herrschen und uns gezwungen haben zu migrieren, uns
und unsere Kinder, damit wir in Würde leben können.

Wir haben keine andere Wahl, unsere Stimme hörbar zu machen, damit Ihr von unserem
gerechten Anliegen erfahrt. Dreihundert (300) von uns beginnen am 25. Januar in Athen und
Thessaloniki einen gesamtgriechischen Hungerstreik. Wir bringen unser Leben in Gefahr,
weil so oder so dieses Leben für einen Menschen mit Würde kein Leben ist. Wir ziehen es
vor, hier zu sterben, als dass unsere Kinder das erleben, was wir durchmachen mussten.

Januar 2011
Die Vollversammlung der Hungerstreikenden

--

Aufruf für einen gemeinsamen Aktionstag - 11. Februar 2011

Am Dienstag den 25. Januar wurde das historische Gebäude der juristischen Fakultät in
Athen, das zur Zeit nicht benutzt wird, Ort eines fairen und demokratischen Kampfes;
dieser Platz, in dem eine Menge Sozialkämpfe in der Vergangenheit stattgefunden haben, hat
jezt die Gelegenheit den Kampf von 250 von insgesamt 300 migrantischen Arbeiter/innen,
die in Athen und Thessaloniki für bedinungslose Legalisierung aller Immigranten kämpfen,
zu unternehmen. Ein Kampf für gleiche Rechte zum Leben, der durchgeführt wird durch die,
die nicht mehr unsichtbar sein möchten.
Von Anfang an übten politische Einrichtung und Medien Druck auf den Hungerstreik der
Immigranten aus, und beschuldigten ihren Kampf als illegale Tat; auf diese Art
legitimierten sie die Aufhebung des akademischen Asyls und die Zwangsevakuierung des
Gebäudes.
Am Nachmittag von Donnerstag, den 27. Januar, unterbricht die Polizei den Verkehr im
Zentrum von Athen, verursacht so ein Bild einer besetzten Stadt und umstellt das Gebäude
der juristischen Fakultät. Tausende von Leuten, die in Solidarität kamen, ist der Zugang
des Bereichs unmöglich, da er durch die Polizei versperrt ist, und spontan entstehen
Protestversammlungen. Von 6 Uhr nachmittags bis 5 morgens, werden die Streikende gezwungen
das Gebäude zu verlassen. Mitten in dieser sehr langen Nacht bewegen sich die
Hungerstreikenden zusammen mit den Leuten in Solidarität schließlich in ein anderes
zentrales Gebäude in Athen mit einer Demonstration um 4 Uhr morgens!

Dieses Gebäude (Privatbesitz) stellte sich jedoch als soetwas ähnliches wie ein
Flüchtlingslager heraus, da es nicht genügend Raum und hygienische Infrastruktur gibt, und
viele der Hungerstreikende gezwungen sind in Zelten im gefrorenen Hof zu schlafen.
Regierung und Medien werten den Kampf dieser Immigranten total ab, der dargestellt wird
als ob er von Promotoren motiviert wird, um "sozialen Unruhen im Land " zu erschaffen.
Einer der Hungerstreikenden gibt die Antwort darauf: „Das Frustrierendste von allem ist,
dass sie nicht verstehen können, dass die Not so groß ist, die uns hierher bringt. Dass
wir nicht Promotoren sondern Anhänger brauchen.“

In einem Klima der Einschüchterung und Repression werden 5 Genoss/innen aus der
Solidaritätsversammlung vom Staatsanwalt verdächtigt das Verbrechen des "Menschenhandels"
begangen zu haben. Gleichzeitig verweigerte der Innenminister jede Möglichkeit der
Legalisierung und wiederrief die Verordnung, unter der 15 hungerstreikende Immigranten
bereits im Jahr 2009 legalisiert wurden. Darüber hinaus rief er alle Gemeinschaften der
Migranten in Griechenland sich so zu entsprechen damit sie „verhindern dass ihre
Mitglieder teilnehmen an Veranstaltungen, die als brenzlige Stellen dienen würden“.

Wir, Menschen in Solidarität mit den fairen Kampf der Immigranten Hungerstreikenden,
erklären unsere gemeinsame Verantwortung zusammen mit den 5 Gefährten und wir erklären uns
auch als "Menschenhändler" in Würde und Solidarität.

In einem Klima der Unterdrückung und der Anti- Immigranten Politik in Griechenland und
ganz Europa, müssen wir handeln, um symbolische Risse im System zu erschaffen und
politische Siege zu erreichen.
Es ist dringender denn je, die ausgedehnteste Unterstützung zum Kampf der 300
Hungerstreikenden zu schwören. Wir rufen zu einen gemeinsamen Aktionstag am 11. Februar,
einen Tag, wo Aktionen der Solidarität in ganz Griechenland stattfinden werden. Wir
sprechen unser Appell an alle Vereine, Gewerkschaften, Organisationen, politischen Gruppen
und alle in Solidarität mit den fairen Kampf der Immigranten zu protestieren. In
Solidarität mit den 300 Immigranten, Arbeitnehmer, Hungerstreikenden.
Wir fordern die bedingungslose Legalisierung aller Immigranten.
Wir unterstützen das Verlangen der Immigranten für gleiche politische und soziale Rechte
mit allen griechischen Arbeitnehmern

KEIN MENSCH IST ILLEGAL!

Solidaritätsversammlung der hungerstreikenden Immigrant/innen

Frankfurt

anarchist 11.02.2011 - 15:17
In Frankfurt nahmen 40 Menschen an einer Kundgebung vor dem griechischen Konsulat teil.
Diverse Redebeiträge, die Verlesung der Erklärung der Hungerstreikenden, Bericht aus Griechenland, Sambaband.
Dem Konsulat wurde eine Forderung nach sofortiger Legalisierung überreicht.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Sehr plakativ — der don