Proteste gegen die Mandatsverlängerung in NRW

Rote Antifa [NRW] 24.01.2011 01:52 Themen: Antifa Militarismus SiKo München
Bundesweiter Aktionstag gegen die Mandatsverlängerung – Berichte aus Essen, Duisburg und Köln

Am 28.01.2011 wird der Bundestag den Einsatz von ca. 5300 deutschen Soldaten für den Krieg in Afghanistan durch sein Mandat erneut verlängern. Dagegen demonstrierten wir heute in den Städten Essen, Duisburg und Köln und beteiligten uns damit an dem bundesweiten Aktionstag gegen die Mandatsverlängerung des Antifaschistischen/Antimilitaristischen Aktionsbündnises. Auch in Bonn, Hamburg, Berlin und Stuttgart gingen heute hunderte AntimilitaristInnen und KriegsgegnerInnen auf die Straße um gegen Krieg und Besatzung zu demonstrieren.
Essen:
Um die 75 KriegsgegnerInnen nahmen an einer Kundgebung in der Essener Innenstadt gegen die Mandatsverlängerung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan teil. Ein Bündnis aus Parteien, Frauenverbänden, Jugend- und Migrantenorganisationen forderten in einem Aufruf zur der Kundgebung den sofortigen Truppenabzug, sowie das Fernbleiben der Bundeswehr aus Schulen und Jobcentern.

Viele interessierte PassantInnen beobachteten die Kundgebung, hörten den Redebeiträgen zu und diskutierten mit den KundgebungsteilnehmerInnen. In mehreren Redebeiträgen wurde zum einem auf die Situation und das Leid der Menschen in Afghanistan aufmerksam gemacht, zum anderen der imperialistische Charakter dieses Krieges verdeutlicht. Unteranderem redeten das Antifaschistische/ Antimilitaristische Aktionsbündnis, die MLPD Essen, die SDAJ Essen, Young Struggle NRW und die Gruppe der "Freiheitsliebenden AfghanInnen aus Essen".

Ebenso wurde eine Grußbotschaft von Olli, einem der ehemaligen Gefangenen aus dem mg-Verfahren verlesen. Aufgrundessen nahm die Polizei die Personalien des vortragenden Genossen auf, weil sie diesem Mitgliedschaft oder mind. Kontakt zu Militanten Gruppe unterstellen.

Der heutige Tag sowie die Vorbereitung dazu war ein wichtiger Schritt für ein Etablieren von antimilitaristischen und internationalistischen Protest sowie des Zusammenkommens von KriegsgegnerInnen in Essen.

Duisburg:
Etwa 100 KriegsgegnerInnen demonstrierten lautstark in Duisburg Hochfeld. Die Demonstration fand unter dem Motto "Keine Stimme für den Krieg – Sofortiger Abzug aller deutschen Truppen aus dem Ausland!" statt. Mit Transparenten und Flugblättern informierte man die DuisburgerInnen über den Krieg und die kapitalistischen Interessen der Besatzermächte. Nicht wenige AnwohnerInnen widmeten der Demonstration ihre Aufmerksamkeit und verfolgten sie interessiert vom Straßenrand oder Fenster aus.

Köln:
Am Freitag zeigten wir in der alten Feuerwache den Film des ZDF „Die Afghanistan Lüge“. Ziel der Filmvorführung war es nicht einen möglichst großen Input zu schaffen, sondern aufzuzeigen wie unkritisch scheinbar kritische bürgerliche Berichterstattung funktioniert. Der Film blendete das Leid der Afghanen komplett aus und hielt sich mit dem „Leid“ der deutschen Soldaten auf. In der anschließenden Diskussion wurde eben dieser Punkt thematisiert.

Über 10.000 Flyer wurden in der Woche vor dem bundesweiten Aktionstag in Köln verteilt, hunderte Plakate wurden in Mülheim, Chroweiler, der Uni und dem Agnesviertel rund um den Hansaring verklebt. So konnte eine breite breite Öffentlichkeit für den Krieg am Hindukusch geschaffen werden. Samstag gab es Flyeraktionen in Mülheim, am Barbarossaplatz, Neumarkt und in der Schildergasse.

Die Kundgebung startete aufgrund von technischen Problemen eine Stunde zu spät. Die Zeit wurde genutzt um hunderte weiterer Flyer an PassantInnen zu verteilen. Die Kundgebung startete anders als geplant mit dem „Die-In“. Hunderte schauten zu als sich der Bahnhofsvorplatz in den Kriegsschauplatz Afghanistan verwandelte.

Anschließend sorgte der Kölner Rapper Momo für sozialkritische Unterhaltung. Zwischen den Liedern wurden verschiedene Reden gehalten z.B. des antifaschistischen / antimilitaristischen Aktionsbündnis. Die Infostände waren über die ganze Zeit gut besucht.

Die geringe Teilnahme der deutschen Linken an der Kundgebung zeigt uns wieder einmal das es versäumt wurde eine Antikriegsbewegung in Köln aufzubauen.

Besonders bedanken möchten wir uns bei der Spaßgruppe aus dem „Ums ganze Bündnis“ dem Antifa Ak Köln der es wieder einmal geschafft hat mit einem "allgemein verständlichen" Flyer bei uns und der Bevölkerung zu Punkten.

Macht weiter so!
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Ergänzungen

Video aus Köln

antifa 24.01.2011 - 09:24
Video aus Köln: Die-In, Rapps und Rede

 http://www.youtube.com/watch?v=J0k97OAdTpg

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 8 Kommentare an

titel — name

@papua — hf

?! — besnarodniji cosmoproljet

Tolleriert werden... — ein mensch

name 24.01.2011 - 12:12 — blaufront

man — könnte