Nazi-Outing im Kreis Heidenheim

Siempre Antifascista 22.01.2011 22:45 Themen: Antifa Antirassismus
Am Dienstag den 18.01. war es für zwei Nazi-Kader der "AG Schwaben" aus dem Kreis Heidenheim mit der Anonymität vorbei. In Heidenheim wurde Andreas K. mit dutzenden Flugblättern in seiner Nachbarschaft geoutet. K. ist Admin der "AG Schwaben"-Seite und verantwortlich für zig dort veröffentlichte Hetzartikel. Zudem ist er als Aktivist des "Freien Widerstandes Süd" einer der Hauptorganisatoren der faschistischen Aufmärsche am 1. Mai in Süddeutschland.
Im beschaulichen Städtchen Giengen an der Brenz (Kreis HDH) erwischte es Tobias S., ebenfalls "AG Schwaben-Aktivist" und derzeitiger Stützpunktleiter der "JN-Ulm/HDH". Nachdem die Nazi-WG um S., Simon H., Peter R. und Lars G. in
Langenau-Göttingen dank antifaschistischer Intervention der Vergangenheit angehört, hat es S. in den in Giengen verschlagen. Dort versammelte sich am Dienstag Abend eine Gruppe autonomer Antifas, um mit einer lautstarken Demonstration und Flugblattverteilung auf die braune Gesinnung Sauers aufmerksam zu machen. Als eine eilig herbeigerufene Polizeistreife eintraf, waren die AktivistInnen längst schon wieder im Dunkel der Nacht verschwunden.

Für die bundesweit aktiven Faschisten der "Ag Schwaben" ist der Heidenheimer Kreis ein Rückzugsraum in dem sie sich unbeobachtet glauben. Dass dem nicht so ist wurde hiermit untermauert - ebenso wie die Tatsache, dass jedes rechte Zucken in der Region antifaschistische Konsequenzen nach sich ziehen wird.


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Texte der Flyer (Unten auch als Bilder im Original):

ACHTUNG NEONAZIS!

Im alltäglichen Leben gibt sich Andreas K. gerne unauffällig und
zurückhaltend, und wer ihn nur flüchtig kennt wird nicht vermuten,
eine der Schlüsselfiguren der süddeutschen Neonazi-Szene vor sich
zu haben.

K, der in Heidenheim wohnt, gehört
zu den Mitbegründern und führenden Köpfen des „Freien
Widerstand Süd“, eines Zusammenschlusses von rechten
Kameradschaften aus Bayern und Baden Württemberg. Die lokalen
Vertreter dieses Neonazi-Netzwerkes organisieren sich zur Zeit in
der
„AG Schwaben“ bzw. im personenidentischen JN-Stützpunkt
Ulm/Heidenheim. Beide Gruppierungen hat K. mitbegründet. Für die
AG Schwaben betreibt er derzeit sogar eine Webseite, auf der
regelmäßig Hetze insbesondere gegen politisch Andersdenkende und
Migranten verbreitet wird. Auf einem Flugblatt zum 1. Mai forderte
die AG Schwaben zuletzt offen die Deportation von in Deutschland
lebenden „Ausländern“ in ihre „Heimatländer“.

Mit seiner rassistischen und nationalistischen Gesinnung geht K.
in Heidenheim nicht offen hausieren und versuchte in der
Vergangenheit sogar desöfteren, sich nach außen hin als
vermeintlicher
"Aussteiger" zu präsentieren. In der Heidenheimer American Bar
"Jack's", wo K. gelegentlich verkehrt, durfte er bei größeren
Veranstaltungen sogar schonmal den Türsteher spielen.

Auf rechten Aufmärschen, die K. bundesweit besucht, hält er sich
zumeist im Hintergrund. Auf
dem süddeutschlandweiten Aufmarsch am 1. Mai 2010 in Schweinfurt
versteckte er sich die meiste Zeit vor den Kameras von Antifa-
Fotografen im Lautsprecherwagen - vergeblich, wie beigefügtes
Bild zeigt. Auch auf einer Neonazi-Demonstration in Bad Nenndorf
bei Hannover wurde K. kürzlich in den Reihen der Demo-Leitung
gesehen.

Seine Aktivitäten bestehen größtenteils im Aufbau rechter
Gruppierungen
und ihrer Vernetzung untereinander, ideologischer Schulung und dem
Erstellen von Internet-Seiten für die rechte Szene. Darüber hinaus
hat sich K. allerdings auch mehrfach an gewalttäigen Übergriffen
beteiligt. Als im Jahre 2005 Neonazis aus ganz Süddeutschland
versuchten, einen Fachtag gegen Rechts im Heidenheimer Rathaus zu
stören, war K. in der ersten Reihe mit dabei, ebenso wie bei den
anschließenden Auseinandersetzungen in der Innenstadt, bei der die
Faschisten zum Teil mit Holzlatten und Gaspistolen (!) bewaffnet
waren. Seite an Seite mit K. waren hierbei auch die Münchner
Neonazis Hajo K. und Philipp Hasselbach, mit denen er
zuvor die rechten Aufmärsche in HDH organisiert hatte.

Auch in Duisburg, wo er derzeit Mediendesign studiert, setzt K.
seine Aktivitäten fort und beteiligt sich am Aufbau der lokalen
Nazi-Strukturen. Als Reaktion der Duisburger Antifa-Gruppen wurde
Kolb bereits dort mit hunderten Flugblättern geoutet, und wir
werden dafür sorgen dass er auch in Heidenheim seine faschistische
Gesinnung nicht länger unter dem Deckmantel der Anonymität
verbergen kann!

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Seit einiger Zeit wohnt in Giengen einer der
führenden
Aktivisten der süddeutschen Neonazi-Szene.

Der derzeitige Stützpunktleiter der "Jungen Nationaldemokraten Ulm-
Heidenheim" ist bereits seit Jahren einer der aktivsten Neonazis in
der Ulmer und Heidenheimer Region. Vor seinem Umzug nach Giengen
bewohnte er gemeinsam mit den AG-Schwaben-Aktivisten Simon H.
und Peter R., sowie dem Landesvorsitzenden der JN-Baden
Württemberg, Lars Gold, eine WG in Langenau.

Die Liste an gewalttätigen Übergriffen, an denen sich S. in der
Vergangenheit beteiligte, ist lang:
Bereits 2005 versucht er gemeinsam mit Gesinnungsgenossen aus ganz
Süddeutschland einen angekündigten Info-Stand der Antifa im
Heidenheimer Rathaus während eines Fachtages anzugreifen. Die zum
Teil vermummten sowie mit Schlagstöcken und Gaspistolen bewaffneten
Neonazis liefern sich Auseinandersetzungen mit Antifas in
der Heidenheimer Innenstadt, und werden letztlich unter
Polizeischutz aus der Stadt geleitet.
Am 27.7.2007 veranstalten ca. 15 Angehörige der JN-Baden
Württemberg sowie der „Freien Nationalisten Ostalb“ um den Aalener
Philipp H. einen „Wandertag“ im Rems Murr Kreis, in dessen
Verlauf sie mit braunen Uniformen und Reichskriegsfahnen von Lorch
nach Alfdorf und zurück laufen. Dabei kommt es auch zu einer kurzen
Auseinandersetzung mit Jugendlichen aus der Region. Auch hier wird
S. Auto gesehen.

Nach einer antifaschistischen Demonstration 2008 in Friedrichshafen
versuchen Neonazis am Ravensburger Bahnhof heimfahrende
Demonstrationsteilnehmer abzupassen – auch S. ist unter den
Angreifern.
Vorallem in Langenau tritt S. oftmals in Erscheinung:
Während eines Vortrags der örtlichen SPD zum Thema
Rechtsextremismus versucht er gemeinsam mit seinen Kameraden die
Veranstaltung zu stören.
Mehrfach bedroht er antifaschistisch gesinnte Langenauer Schüler
und versucht Auseinandersetzungen zu provozieren.

Während einer Rosenmontagsfeier 2009 im Langenauer Jugendclub Kaos
Keller liefert er sich gemeinsam mit seinen Kameraden (mit dabei
u.a. auch Andreas K. aus HDH, Simon H. und Peter R.)
eine Schlägerei mit Besuchern der Veranstaltung.

In Aalen, wo er beste Kontakte zur ansässigen Nazi-Szene pflegt,
beteiligte sich S. an Schlägereien im
Fußballstadion, des weiteren belästigten er und seine Kameraden im
November 2008 die Besucher einer Mahnwache zum Jahrestag der
Reichspogromnacht.
S. ist regelmäßig auf Nazi-Aufmärschen im gesamten Bundesgebiet
anzutreffen, sei es am 1.Mai 2008 in Nürnberg, im Februar 2009 in
Dresden oder am 1. Mai 2010 in Schweinfurt. Hierbei tritt S.
zumeist als Mitorganisator in Erscheinung, fährt den
Lautsprecherwagen oder hält Reden.


Nazis aus der Deckung reißen - kein Rückzugsgebiet für braune
Ideologie!
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Ergänzungen

Andreas Kolb in NRW

Ergänzer 23.01.2011 - 13:57
Andreas Kolb in NRW - Outings in der Nachbarschaft und an der Universität:

 http://de.indymedia.org/2010/07/286218.shtml

 http://de.indymedia.org/2010/08/287932.shtml

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 9 Kommentare

Ach wir mögen...

Einige von Vielen 22.01.2011 - 23:18
solch regionale aktionen mit so viel engagement. Egal was euch manch Idiot aus den größeren Städten schreibt: Widerstand im kleinen ist immer noch wertvoller als in der Masse!

Viel Erfolg und Kraft weiterhin!

Einige Autonome aus Berlin

Richtige Antwort auf Naziaktivitäten

gir 23.01.2011 - 00:09
Super Aktion. Nur wenn Nazis bei jeder ihrer Aktivitäten merken, dass ihr Handeln Konsequenzen hat, lässt sich die theoretische und praktische Artikulation faschistischen Gedankenguts eindämmen. Von daher habt ihr alles richtig gemacht.

Weiter s!

super

aktion 23.01.2011 - 01:30
so muss das sein, klasse aktion, die ag schwaben wird noch ihr blaues wunder erleben! weiter so! antifaschistische grüße aus auxburg!

alle berlin ma bitte uffs dorf

berlina/fhainer 23.01.2011 - 11:49
an alle nicht berliner:


es gibt auch berliner mit den gleichen ansichten.
bei euch in in dörfern , ländlichen regionen und klein städten gibts größeren widerstand und vernetzung , weniger schubladendenken als in berlin.
Hier ist größtenteils nur noch livestyle und vielleicht
noch um sein eigenes ego aufzubessern oder vielleicht um bei den festtagen auch ma wat zuerzähln hat wenn man wieder nach hause fährt


Mal ne Frage

--- 23.01.2011 - 13:45
Wie siehts denn mit den Black Jackets aus, kümmern die sich nicht auch etwas um die Nazispinner in der Gegend?

gehört der...

(A) 23.01.2011 - 13:59
...typ auf bild nr 6 mit dem "im krieg gegen ein scheißsystem"-schild auch zu der ag-schwaben?
falls nicht, wer is es denn dann?

@(A)

rollo 23.01.2011 - 15:44
heisst jürgen knorrer und ist inzwischen zur antifa gewechselt und jetzt der antifa karlsruhe aktiv ;-)

Mal ne Antwort

Black Jacket 23.01.2011 - 15:49
Warum sollte man seinen Geschäftspartnern Schaden zufügen?

Unsinnsaktion

Martina 28.02.2011 - 15:07
Derartige Aktionen bringen gar nichts. Mit dem ganzen Antifa-Lifestyle Kindergehabe kommt die Linke echt nicht weiter!