Göttingen: 700 Leute auf kämpferischer Demo!
+++ 700 Leute auf lauter Solidemo +++ Gesuchter Genosse kam zur Demo zurück und wurde nicht aus der Demo gezogen +++ 30 Verletzte +++ Polizei sucht den Genossen mit Durchsuchungsbefehl in Berlin +++
Am Samstag, den 22. Januar 2011 fand eine lautstarke Solidemo mit 700 Leuten in Göttingen statt. Ein junger Antifaschist, der zur Fahndung ausgeschrieben war weil er der Polizei seine DNA nicht geben wollte, lief in der Demo mit. Er war untergetaucht, um von der Polizei nicht gewaltsam zu einer DNA-Entnahme vorgeführt zu werden. Unsere Solidarität machte es möglich, dass er von der Polizei nicht aus der Demonstration gegriffen wurde! Das werten wir als großen politischen Erfolg.
Am Anfang der Demo in der FußgängerInnenzone war ein Redebeitrag zu hören, in dem sich der junge Antifaschist zu Wort meldete: "Ich bin wieder da!" Er verkündete, von seiner Flucht zurückgekehrt zu sein, in der Demo mit zu laufen und nunmehr sein gewöhnliches Leben in Göttingen zu führen. Die Demo erwiderte dies lautstark, um ihn solidarisch zu begrüßen.
Auf Höhe der Göttinger Staatsanwaltschaft kam es zur ersten Auseinandersetzung mit der Polizei. Die neue Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE), die künftig fest in Göttingen stationiert sein soll, ließ die Demo erst nicht weiterlaufen. Stattdessen knüppelte sie der Demospitze das Fronttranspi aus den Händen und setzte das erste Mal Pfefferspray ein. Es gab mindestens fünf Verletzte in der Demo durch Tonfaschläge.
Die nächste Auseinandersetzung mit der Polizei gab es auf der Leinekanal-Brücke in der Goetheallee. Die Polizisten stürmten auf die Demo zu, knüppelten und versprühten Unmengen an Pfefferspray. Damit verletzten sie mindestens 25 DemoteilnehmerInnen.
Dennoch zog die Demo lautstark und kraftvoll weiter. In der Nikolaistraße wurden neben Böllern auch kleine Silvesterraketen gezündet. Am Gebäude der Landkreisverwaltung wurde ein weitere Redebeitrag verlesen. Ein angebliche Verpuffung in einer Teeküche hatte im Januar 2010 den Vorwand für die bis heute andauernden Kriminalisierungen linker Strukturen in Göttingen geliefert. Die Demo endete in der Roten Straße. Nachdem ein sogenannter Mantrailer-Dog angeblich vor der Tür des Hauses gebellt haben soll, fand im Januar 2010 eine Hausdurchsuchung in einem linken Wohnprojekt statt. Auf der Solidemo am 30. Januar 2010 soll der junge Antifaschist einen Böller geworfen und damit einen Polizisten per Knalltrauma sehr gefährlich verletzt haben. Diese hanebüchene Geschichte, wird von Polizei. Staatsanwaltschaft und Landgericht als offizieller Grund vorgeschoben, um die DNA des 20-Jährigen zu verlangen.
Bereits am Freitag, den 21. Januar 2011 - zwei Wochen nach der Ausschreibung zur Fahndung - klingelte die Polizei bei einer linken WG in Berlin-Wedding und suchte den untergetauchten Genossen. Nachdem der Polizei mitgeteilt wurde, dass er nicht anwesend sei, wollte sie die Wohnung betreten. In der Tasche hatten die Berliner Beamten einen Durchsuchungsbefehl für den Wohnraum des gesuchten Genossen, nicht aber für die WG im Wedding. Alle BewohnerInnen der Berliner Wohnung mussten ihre Personalien vorzeigen, betreten konnte die Polizei die Wohnung aber nicht.
Obwohl offenbar ein Durchsuchungsbeschluss für den Wohnort des verfolgten Antifaschisten vorliegt, hat die Göttinger Polizei bisher darauf "verzichtet", erneut die Rote Straße zu stürmen. Nicht zuletzt dürfte diese "Zurückhaltung" auf die relativ breite öffentliche Diskussion und Solidarisierung zurückzuführen sein.
Sollte es die Polizei nun dennoch wagen unseren Genossen für eine DNA-Entnahme festzunehmen, rufen wir dazu auf, ihn nicht alleine zu lassen. Achtet auf Informationen, checkt das Internet, belagert die Polizeiwache, kommt am Tag X um 18.00 Uhr an den Markt und geht mit uns erneut auf die Straße!
Wir danken allen Freundinnen und Freunden, allen Genossinnen und Genossen, die durch ihre Unterstützung und Entschlossenheit, den Begriff der Solidarität mit Leben füllen und die der heutigen Solidemo zu einem kraftvollen Ausdruck verholfen haben.
Weitere Berichte:
http://goest.de/polizei.htm#dna
http://monsters.blogsport.de/2011/01/22/eine-frage-der-polizeigewalt/
Am Anfang der Demo in der FußgängerInnenzone war ein Redebeitrag zu hören, in dem sich der junge Antifaschist zu Wort meldete: "Ich bin wieder da!" Er verkündete, von seiner Flucht zurückgekehrt zu sein, in der Demo mit zu laufen und nunmehr sein gewöhnliches Leben in Göttingen zu führen. Die Demo erwiderte dies lautstark, um ihn solidarisch zu begrüßen.
Auf Höhe der Göttinger Staatsanwaltschaft kam es zur ersten Auseinandersetzung mit der Polizei. Die neue Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE), die künftig fest in Göttingen stationiert sein soll, ließ die Demo erst nicht weiterlaufen. Stattdessen knüppelte sie der Demospitze das Fronttranspi aus den Händen und setzte das erste Mal Pfefferspray ein. Es gab mindestens fünf Verletzte in der Demo durch Tonfaschläge.
Die nächste Auseinandersetzung mit der Polizei gab es auf der Leinekanal-Brücke in der Goetheallee. Die Polizisten stürmten auf die Demo zu, knüppelten und versprühten Unmengen an Pfefferspray. Damit verletzten sie mindestens 25 DemoteilnehmerInnen.
Dennoch zog die Demo lautstark und kraftvoll weiter. In der Nikolaistraße wurden neben Böllern auch kleine Silvesterraketen gezündet. Am Gebäude der Landkreisverwaltung wurde ein weitere Redebeitrag verlesen. Ein angebliche Verpuffung in einer Teeküche hatte im Januar 2010 den Vorwand für die bis heute andauernden Kriminalisierungen linker Strukturen in Göttingen geliefert. Die Demo endete in der Roten Straße. Nachdem ein sogenannter Mantrailer-Dog angeblich vor der Tür des Hauses gebellt haben soll, fand im Januar 2010 eine Hausdurchsuchung in einem linken Wohnprojekt statt. Auf der Solidemo am 30. Januar 2010 soll der junge Antifaschist einen Böller geworfen und damit einen Polizisten per Knalltrauma sehr gefährlich verletzt haben. Diese hanebüchene Geschichte, wird von Polizei. Staatsanwaltschaft und Landgericht als offizieller Grund vorgeschoben, um die DNA des 20-Jährigen zu verlangen.
Bereits am Freitag, den 21. Januar 2011 - zwei Wochen nach der Ausschreibung zur Fahndung - klingelte die Polizei bei einer linken WG in Berlin-Wedding und suchte den untergetauchten Genossen. Nachdem der Polizei mitgeteilt wurde, dass er nicht anwesend sei, wollte sie die Wohnung betreten. In der Tasche hatten die Berliner Beamten einen Durchsuchungsbefehl für den Wohnraum des gesuchten Genossen, nicht aber für die WG im Wedding. Alle BewohnerInnen der Berliner Wohnung mussten ihre Personalien vorzeigen, betreten konnte die Polizei die Wohnung aber nicht.
Obwohl offenbar ein Durchsuchungsbeschluss für den Wohnort des verfolgten Antifaschisten vorliegt, hat die Göttinger Polizei bisher darauf "verzichtet", erneut die Rote Straße zu stürmen. Nicht zuletzt dürfte diese "Zurückhaltung" auf die relativ breite öffentliche Diskussion und Solidarisierung zurückzuführen sein.
Sollte es die Polizei nun dennoch wagen unseren Genossen für eine DNA-Entnahme festzunehmen, rufen wir dazu auf, ihn nicht alleine zu lassen. Achtet auf Informationen, checkt das Internet, belagert die Polizeiwache, kommt am Tag X um 18.00 Uhr an den Markt und geht mit uns erneut auf die Straße!
Wir danken allen Freundinnen und Freunden, allen Genossinnen und Genossen, die durch ihre Unterstützung und Entschlossenheit, den Begriff der Solidarität mit Leben füllen und die der heutigen Solidemo zu einem kraftvollen Ausdruck verholfen haben.
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Ergänzungen
Weitere Bilder...
Göttingen Demo-Bilder
Alenta, Alenta...
http://buergerstimmen.de/politik/stadt_1125.htm
(muss ausgefüllt werden)
die verletzten waren wohl größtenteils "opfer" der pfeffersprayeinsätze und ein paar haben sicherlich prellungen durch die tonfaschläge erhalten, wenn aber was ernstes passiert wäre, was ja sowohl durch pfeffer wie auch durch tonfas leicht verursacht werden kann, hätten die gruppen bzw. die ali das schon längst veröffentlicht.
nach den bullenangriffen weiterzulaufen und trotzdem nochmal feuerwerk abzufeuern drückt die soldiarität mit dem genossen ganz gut aus.
passende antwort?
Kennzeichnungspflicht jetzt!
Positiv kann angemerkt werden, dass es eine kraftvolle Demo war und dass so viele kritische PolizeibeobachterInnen aktiv waren. Auch dass polizeiliche Übergriffe per Video dokumentiert worden sind, ist sehr gut.
subjektiv
BFE Göttingen??
bfe? genau
begründung ist auch nicht die göttinger linke, sondern fussball und castor und dann weitere großevents, die es gö ja nun nicht so häufig gibt.
auch wenn ich auf schünemanns begründungen scheißen würde, wenn er eine weitere bfe-einheit in nds. will, dann macht es auch sinn die in den süden zu packen, da die bisherigen in hannover (2), oldenburg und braunschweig hocken und im norden von nds. ja sonst wirklich nicht viel los ist und gö für amtshilfe in anderen bundesländern nun mal verkehrstechnisch günstig liegt.
die drohgebärde an die göttinger linke würde ich eher als "zusatznutzen" von schünemann interpretieren. so viel los ist hier nun auch nicht, als das es nicht reichen würde, ein paar mal im jahr eine oder zwei bfe aus den genannten städten hier runter zu karren.
trotzdem würden die, falls der bund mitmacht, natürlich richtig nerven hier, besonders wenn sie sich dann langweilen, weil zu wenig "action" ist. auch ist davon auszugehen, dass sie sich dann z.b. bei demos ihre lieblings"opfer" suchen werden.
ne anti-bfe-kampagne wäre also durchaus angebracht. da sollte allerdings nicht der fehler gemacht werden, alles nur auf die kleine linke szene vor ort zu beziehen, sondern lieber etwas weiter über "innere sicherheit", funktion von bullen und ihren sondereinheiten etc. nachgedacht werden.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Genossen??
Grüße raus
LIEBIG14 BLEIBT!
LIEBIG14 BLEIBT!
(muss ausgefüllt werden)