Berlin: 22000 auf Demo "Wir haben es Satt!"
In Berlin Mitte sind nach Veranstalterangaben ca. 22000 Menschen gegen die industrielle Landwirtschaft und für eine faire, ökologisch nachhaltige, gentechnikfreie... bäuerliche Landwirtschaft auf die Straße gegangen. Eine kleine Gruppe von etwa 20 Rechten wurde erfolgreich aus der Demo gedrängt. Kurze Eindrücke aus subjektiver Sicht
Am Morgen sind 70 Traktoren bereits vor dem Messegelände der "Grünen Woche" aufgefahren, um gegen die industrielle Landwirtschaft und - Lebensmittelindustrie zu protestieren. Um 12.30 Uhr setzte sich dann eine bunte Demo mit über 20.000 Menschen vom Hauptbahnhof in Bewegung. Gerechnet wurde zuvor mit 5000 TeilnehmerInnen und vielleicht ein paar mehr durch den Dioxinskandal. Mit so vielen, und die Zahl scheint realistisch, hat kaum wer gerechnet.
Im Gegensatz zur Antiatomdemo letzten September, wo das Spektrum der aufrufenden OrganisatorInnen ähnlich breit aufgestellt war, viel positiv auf, dass es im Verhältnis viel mehr selbstgemachte Transparente, Schilder etc. gab und B90/ Die Grünen nicht so dominant auftraten. Das Alter war gut gemischt. Thematische Schwerpunkte waren die Massentierhaltung, Gentechnik, industrielle Landwirtschaft, Nord - Süd - Gerechtigkeit, Umweltschutz, Artenvielfalt, Ernährungssouveränität, Ökollandwirtschaft und im Ganzen eine gehörige Portion Kapitalismuskritik ohne in Massen das Wort Kapitalismus zu nutzen...
Kurz hinter der Brücke nach den Hauptbahnhof, wo es eine andere Brücke gibt, die zu den Fraktionsbüros des Bundestages führt, kam es zu einer Auseinandersetzung mit einer offensichtlich rechten Gruppe. Nach Berichten anderer TeilnehmerInnen wurde die Gruppe aus der Demo gedrängt es kam Minutenlang immer wieder zu Nazi raus - Rufen. Also ich am Ort des Geschehens war wurden die Rechten von den Bullen abgeschirmt und weiter von der Demoroute wegbegleitet. Es gab auch da Rangelleien zwischen Rechten und Bullen. Alles in allem wurde das deutliche vorgehen vieler gegen die Vereinnahmung von Rechts, begrüßt und klar gestellt: die nicht! nie! Ein Großteil der Demo kann durchaus als Teil linker globalisierungskritischer Bewegungen verstanden werden. Es gab Gruppen von Kommunen, Saatgutbörsen, Bürgerinitiativen etc. die auch in europäischer Hinsicht und darüber hinaus in Netzwerken gegen Mosanto, BASF und co kämpfen und alles andere als rechts sind. Es gab aber natürlich auch die Bauern, die mit Fähnchen irgendwie klar machen müssen, dass auch um sie als "deutsche Bauern" geht. Aber, das waren echt nicht viele.
Der aus meiner Sicht beste Redebeitrag, war wieder mal unerwartet, vom Vorsitzenden des BUND gehalten. Schon bei der Antiatomdemo überraschte er mit einer an Radikalität schon ziemlich weitgehenden Rede. So benannte er klar die Ursachen - es gab eine Kapitalismuskritik ohne das Wort selbst in den Mund zu nehmen vom feinsten. Vorschläge wie diese, dass die Lebensmittelindustrie auf ihre tolle Werbung doch bitte die Realität abdrucken sollen und bei Lidl, Aldi und co Liveübertragungen aus der Massentierhaltung sowie den Schlachthöfen und von den Riesenäckern kommen sollten, wurde mit heftigen Applaus gewürdigt. Alles in allem eine schöne große Demo, die ländlichen Widerstand Hoffnung machen sollte...
Bitte ergänzt gern innhaltlich, von anderer Stelle, aus anderer Sicht, aber lasst das Lästern, Abwerten, Beschimpfen, Dummreden - Danke!
Im Gegensatz zur Antiatomdemo letzten September, wo das Spektrum der aufrufenden OrganisatorInnen ähnlich breit aufgestellt war, viel positiv auf, dass es im Verhältnis viel mehr selbstgemachte Transparente, Schilder etc. gab und B90/ Die Grünen nicht so dominant auftraten. Das Alter war gut gemischt. Thematische Schwerpunkte waren die Massentierhaltung, Gentechnik, industrielle Landwirtschaft, Nord - Süd - Gerechtigkeit, Umweltschutz, Artenvielfalt, Ernährungssouveränität, Ökollandwirtschaft und im Ganzen eine gehörige Portion Kapitalismuskritik ohne in Massen das Wort Kapitalismus zu nutzen...
Kurz hinter der Brücke nach den Hauptbahnhof, wo es eine andere Brücke gibt, die zu den Fraktionsbüros des Bundestages führt, kam es zu einer Auseinandersetzung mit einer offensichtlich rechten Gruppe. Nach Berichten anderer TeilnehmerInnen wurde die Gruppe aus der Demo gedrängt es kam Minutenlang immer wieder zu Nazi raus - Rufen. Also ich am Ort des Geschehens war wurden die Rechten von den Bullen abgeschirmt und weiter von der Demoroute wegbegleitet. Es gab auch da Rangelleien zwischen Rechten und Bullen. Alles in allem wurde das deutliche vorgehen vieler gegen die Vereinnahmung von Rechts, begrüßt und klar gestellt: die nicht! nie! Ein Großteil der Demo kann durchaus als Teil linker globalisierungskritischer Bewegungen verstanden werden. Es gab Gruppen von Kommunen, Saatgutbörsen, Bürgerinitiativen etc. die auch in europäischer Hinsicht und darüber hinaus in Netzwerken gegen Mosanto, BASF und co kämpfen und alles andere als rechts sind. Es gab aber natürlich auch die Bauern, die mit Fähnchen irgendwie klar machen müssen, dass auch um sie als "deutsche Bauern" geht. Aber, das waren echt nicht viele.
Der aus meiner Sicht beste Redebeitrag, war wieder mal unerwartet, vom Vorsitzenden des BUND gehalten. Schon bei der Antiatomdemo überraschte er mit einer an Radikalität schon ziemlich weitgehenden Rede. So benannte er klar die Ursachen - es gab eine Kapitalismuskritik ohne das Wort selbst in den Mund zu nehmen vom feinsten. Vorschläge wie diese, dass die Lebensmittelindustrie auf ihre tolle Werbung doch bitte die Realität abdrucken sollen und bei Lidl, Aldi und co Liveübertragungen aus der Massentierhaltung sowie den Schlachthöfen und von den Riesenäckern kommen sollten, wurde mit heftigen Applaus gewürdigt. Alles in allem eine schöne große Demo, die ländlichen Widerstand Hoffnung machen sollte...
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
BUND-Vorsitzender
schöne demo
und schicke fotos hab ich auch gefunden:
http://www.flickr.com/photos/rassloff/sets/72157625754570557/
Fotos
Wichtig waren z.B. die Reden von Sprecher(inne)n aus den Regionen (Ost und West!), in denen Anlagen zur Massentierhaltung und -schlachtung geplant sind und gegen den massiven Widerstand der Ortsansässigen durchgepeitscht werden sollen. Ob das wirklich gelingt, kann nach der heutigen Demo zum Glück bezweifelt werden - aber der Widerstand braucht auch die Unterstützung aus den Städten (nicht zuletzt durch ein geändertes Konsumverhalten, sprich: Umstieg auf ökologisch erzeugte regionale Produkte).
Ebenso wichtig die Rede eines Sprechers von "Frieds of the Earth" aus Nigeria: er machte noch einmal deutlich, dass die industrielle Überproduktion in den Ländern des Nordens die Existenz der Kleinbauern und -bäuerinnen in Afrika, Lateinamerika und Asien vernichtet. Oder, wie es eine Sprecherin der Bauern aus Bayern ausdrückte: "Ich will nicht, dass meine Kollegen in Afrika in der Milch ertrinken, die ich produziere". Beide Reden waren außerordentlich kämpferisch; der afrikanische Sprecher forderte außerdem, dass Lebensmittel nur für den Tisch und nicht für Maschinen produziert werden dürfen. Auch Renate Künast hielt eine gute Rede, in der sie die Abkehr von der Förderung der industriellen Lebensmittelproduktion forderte und an Beispielen deutlich machte, wohin die Gelder derzeit noch fließen.
Den Abschluss der Kundgebung bildeten ein "Küchen-Sänger", der die gesamtete Menge zum Mitmachen brachte, und Wolf Mahn, der es ihm gleichtat und in alter Frische ein paar Ohrwürmer und selbstgemachte Lieder zum Besten gab.
Die Fotos geben leider nur einen sehr kleinen Eindruck von der Vielfalt der Demo.
Fotos (2)
Fotos (2)
Fotos (3)
Veganismus
Go Vegan!
Smash Capitalism!
noch mehr bilder
Film: "Wir haben es satt!" von graswurzel.tv
hier der film:
http://www.graswurzel.tv/
unterstützt die arbeit von graswurzel.tv durch einen kauf in unserem solishop:
http://www.graswurzel.tv/solishop/dvds.php
graswurzel.tv findet ihr auch auf:
http://bewegung.taz.de/organisationen/gwtv/ueber-uns
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Weitere Bilder
http://www.flickr.com/photos/mikaelzellmann/sets/72157625888102356/
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