Probesitzen für den 13. und 19.2. in Dresden

akaline 17.01.2011 12:27 Themen: Antifa
Zum bundesweiten Aktionstag von Dresden-Nazifrei am 15. Januar in Dresden versammelten sich 50 AktivistInnen auf dem Theaterplatz in Dresden, um vor der barocken Kulisse schon mal eine kleine Blockade zu errichten - probehalber für die geplanten Massenblockaden am 19. Februar 2011 in Dresden.
Unter Live-Sambaklängen und mit allerlei Protestzubehör formierte sich auf dem Theaterplatz in Dresden eines schönen Nachmittags etwa einen Monat vor den geplanten Aktionen am 13. Februar und den Massenblockaden am 19.2. schon mal eine Blockade probehalber. Während ganz in der Nähe die Elbe bereits weit über ihre Ufer getreten ist und die Straße unterhalb der Brühlschen Terasse geflutet hat, zog es die Schaulustigen vom Terassenufer auch zum Reiterstandbild König Johanns, vor dem sich die AktivistInnen von Dresden-Nazifrei versammelt hatten. Dort posierte man vor Touristen, Presse und PassantInnen, informierte über Megafon, verteilte Flugblätter und die Massenzeitung von Dresden-Nazifrei.

Interessanterweise blieb die Staatsmacht bei dieser nicht angemeldeten Versammlung untätig, bzw. beschränkte sich auf das Zuschauen vom anderen Ende des Platzes aus. Noch in den Jahren zuvor sah dies völlig anders aus: Beim Probesitzen im Januar 2009 war eine gefühlte Hundertschaft zugegen und auch im Januar 2010 rückten Ordnungsamt und Polizei den Leuten mächtig auf die Pelle. Zuvor hatte das Ordnungsamt das Probesitzen gleich ganz verboten, was jedoch vom Verwaltungsgericht sowie vom Oberverwaltungsgericht zurückgewiesen wurde. Allerdings verbot das Oberverwaltungsgericht Rollenspiele, die auf das Errichten von Blockaden abzielen. Ein Unding, jedoch wurde immerhin der Stadt Dresden klargemacht, dass Probesitzen legal ist, was das Ordnungsamt zähneknirschend akzeptieren musste, auch wenn es dann vor Ort noch versuchte, das Probesitzen als Rollenspiel zu deklarieren. Nun zeigt sich jedoch: Noch viel einfacher wird die ganze Angelegenheit, wenn mensch auf eine Anmeldung solcher Aktionen gänzlich verzichtet.

Vorbereitet wurde mit diesem Probesitzen das Großevent mit Massenblockaden am 19. Februar 2011 in Dresden. Die Nazis haben für diesen Tag mehrere Aufmärsche angekündigt und mobilisieren europaweit. Aber auch am Sonntagabend, den 13. Februar 2011 wollen die Nazis einen Fackelmarsch abhalten, vermutlich von der Innenstadt in Richtung Prohlis (nazidominierter Plattenbau in Dresden-Ost). Auch hiergegen wird es wirksame Aktionen von Dresden-Nazifrei geben.

Mehr und stets aktuelle Infos über den Stand der Dinge findet ihr hier:  http://dresden1302.noblogs.org/mobilisierung-13-februar-2011-dresden/
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Ergänzungen

eins fehlte noch

akaline 17.01.2011 - 12:39
Auch von hinten erkennbar: Hier blockiert Dresden-Nazifrei. Auf diese Weise zu sehen: Die Hofkirche neben dem Dresdner Schloss.

Probesitzen in anderen Städten

no-fa 17.01.2011 - 14:38
In Regensburg fand am Wochenende der Bundeskongress des Verbunds von die.Linke SDS statt, hier ein Link zur PM:  http://www.linke-sds.org/nc/presse/pressemitteilungen/detail/zurueck/presse/artikel/pressemitteilung-die-linkesds-kommunismus-auch-unser-langfristiges-ziel/
Ferner findet man einen Flickr-Link zu Fotos dieser Aktion.

Hintergründe zum 13. Februar

olaf 17.01.2011 - 15:57
Termin: 19. Januar 2011 || 17 Uhr || Dresden || HSZ 03 || Bergstraße 64

Der größte Naziaufmarsch Europas steht wieder kurz bevor. Am 13. und 19. Februar werden alte und neu Nazis wieder versuchen zu Tausenden durch Dresden zu demonstrieren. Wie konnte dieses Datum zu so einem Hype in der rechten Szene werden. Und warum eigentlich gerade Dresden wenn doch im Krieg so viele Städte viel stärker zerstört wurden. Darüber wird am 19. Februar das Antifa Recherche Team Dresden referieren. Anschließend wird vom Bündnis 'Dresden Nazifrei' über die geplanten Gegenaktionen gegen den Großaufmarsch informiert.
 http://venceremos.sytes.net/kvmd/termine/da/hintergruende-zum-13.-februar.html

Dresdner Denkmal Stories - Widersprüche...

hermine 17.01.2011 - 16:01
Dresdner Denkmal Stories - Widersprüche zwischen Wiederaufbau und Opferidentität

ange Zeit hatte Dresden einen sehr markanten Ort der an die Bombardierungen vom 13. und 14. Februar 1945 erinnerte. Die Ruine der Frauenkirche, zum Zeitpunkt des Einsturzes »Dom der Deutschen Christen«, war ein weithin bekanntes Zeichen, dass das Ergebnis des 2. Weltkrieg auf den Punkt brachte: das nationalsozialistische Deutschland hat verloren.

weiter lesen...
 http://venceremos.sytes.net/kvmd/texte/co/dresdner-denkmal-stories-widersprueche-zwischen-wiederaufbau-und-opferidentitaet.html

venceremos-nulpen

Rechtselberich 17.01.2011 - 17:38
Ich habe nach dem ersten Absatz aufgehört den Denkmalartikel zu lesen. Den Text hat offenbar jemand geschrieben, der noch nie in Dresden war bzw. mal durch die Innenstadt gelaufen ist.

Fast die gesamte Innenstadt ist ein einziger (hässlicher) Betonklotz im modernen Stil und erinnert damit überdeutlich daran, dass mit Dresdens Innenstadt was nicht stimmt. Da ändert auch die Herrichtung von ein paar barocken Prunkbauten zwischen Theaterplatz und Frauenkirche nichts dran.

Wenn das schon am Anfang mit so einem Blödsinn losgeht, kann man sich den Rest des Textes gleich sparen. Die Zwischenüberschriften vermitteln eh nicht den Eindruck, dass da was Neues drin steht.

@venceremos - nulpen

verwundert 17.01.2011 - 18:19
Na du hättest den Text der Vencen vielleicht doch lesen sollen. Da finden sich nämlich einige Aussagen die mensch ihnen gar nicht zugetraut hätte. Kostprobe:

Dass die Bombentoten ausnahmslos »Opfer« sein sollen, darin ist sie sich über alle politische Spektren hinweg einig. Keine Rolle spielt etwa, dass sich unter den Toten die Namen einiger Jüdinnen und Juden, Zwangsarbeiter_innen und politisch Verfolgten befinden. Keine Rolle spielt, dass der Großteil der Namen denen gehört, die deren Verfolgung in die Tat umsetzten, sei es als überzeugte Nazis, als heimliche DenunziantIn, als Wehrmachts- und Volkssturmmitglied oder stillschweigende Mitläufer. Die Frage, ob diese Individuen tatsächlich gemeinsam unter den Begriff »Opfer« subsumiert werden können, wurde von der Dresdner Stadtpolitik gar nicht erst gestellt.

Für Venceremos Verhältnisse ist das ja schon beinah eine 180° Wendung. Es gibt also in Dresden auch Leute die, denn das ist der Umkehrschluss, nicht Täter_innen waren. Das unselige Gebrabbel von wegen "Bomber Harris - do it again" mithin also vielleicht doch nicht so cool wäre. Aber es kommt noch besser:

Das Denkmal mit dem Titel „Tränenmeer" zeigt ein Mädchen mit verschränkten Armen vor einem Wasserbecken. Bemerkenswert ist die Wahl der Figur und deren Darstellung. Das ausgerechnet ein weinendes, trauerndes Mädchen als Figur dargestellt wird, ist kein Zufall. Das Bild des Kindes, das bei den Bombardierungen sein Leben oder nahe Angehörige verloren hat, wird regelmäßig im Gedenkdiskurs genutzt. Im Angesicht der unbestreitbaren Unschuld der Kinder erscheint die Bombardierung besonders monströs und verächtlich.

Sagenhaft. Also nicht nur Verfolgte der Nazis, nein auch DEUTSCHE Kinder hatten keine Schuld. Wie hieß es doch früher immer: "Was tut allen Deutschen gut, Bomba Harris und die Flut!".
Ich weiß nicht, ob das ihr Aufruf sein soll, mensch sollte den Tag ja nicht vor dem Abend loben. Aber zumindest in dem Text haben sich offenbar die Verbalradikal_innen nicht so durchsetzen können.
Blöd nur für venceremos, dass dies wohl für sie 2 Jahre zu spät kommt.

21.1.: VA // Dresden – Von Bomben und Nazis,

dfgf 18.01.2011 - 22:23
21.01.2011 / 19.00 / Alte Feuerwache (Melchiorstr. 3 Köln)
Podiumsdiskussion mit:
Avanti – Projekt Undogmatische Linke, Gruppe d.i.s.s.i.d.e.n.t (angfr.),  Venceremos – »Keine Versöhnung mit Deutschland« (angfr.) & TOP-B3RLIN

Wie in den vergangen Jahren mobilisieren auch 2011 wieder Nazis aus ganz Europa nach Dresden, um einen sog. “Trauermarsch” zur Erinnerung an die Bombardierung durch die Alliierten im 2. Weltkrieg durchzuführen. Es geht Ihnen darum, die Täterschaft Nazideutschlands zu verschleiern, den Angriff auf Dresden zum “Bombenholocaust” umzudeuten und “die Deutschen” zu den wahren Opfern des Krieges zu stilisieren.

Sowohl der Blick in die regionale, sächsische Presse, als auch die Aussagen diverser Lokal- und Landespolitiker macht deutlich, dass Teile dieses geschichtsrevisionistische Anliegens zu einem festen Bestandteil des allgemeinen Diskurses geworden sind. Wie revanchistische Ideen und Nationalismus den gesellschaftlichen Diskurs prägen, wollen wir mit den Teilnehmer_innen der Runde diskutieren. Auf Grundlage differenten Positionen wollen wir versuchen, gemeinsame Perspektiven zu entwickeln zu zusammen zu den Aktivitäten nach Dresden zu mobilisieren.

Bei der Veranstaltung wird es Tickets für den Bus am 19.02.2011 nach Dresden geben.

Veranstaltet von: Interventionistische Linke Köln & Antifa AK Köln

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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dummköppe — xxx

Erstens,zweitens,drittens — Anarcho antifa

@xxx — selber dummkopp

afsdgf — sdadsda

Deeskalation - Ohne uns. — Antifaschistische Aktion

LOL — hahahäh?!

mal sehn — ausgefüllt

Dresden 13.2.2011 — Endlich