Kurzanalyse Naziaufmarsch Magdeburg 2011
Ungefähr 1.000 (Neo)nazis marschierten gestern in Magdeburg anlässlich der Bombardierung der Stadt während des Zweiten Weltkrieges / Bürgerliche Proteste auf der "Meile der Demokratie", Antifaschistische Aktionen am Rande des Aufmarschs
Gestern Nachmittag marschierten, ähnlich wie in den Vorjahren, ungefähr 1.000 (Neo)nazis aus mehreren Bundesländern durch die sachsen-anhaltinische Landeshauptstadt Magdeburg. Eine so genannte „Initiative gegen das Vergessen“ hatte zu dieser Veranstaltung aufgerufen, um vorgeblich den Opfern der Bombardierung der Stadt während des zweiten Weltkrieges „ehrenvoll“ zu erinnern.
Die Vereinigung ist jedoch kein Interessenverband der Bombenopfer, der glaubhaft gegen kriegerische Auseinandersetzungen mahnt oder gar die Versöhnung über den Gräbern sucht. Die „Initiative gegen das Vergessen“ ist eine (neo)nazistische Gruppierung, die von NPD und JN Funktionären für politische Zwecke initiiert wurde. Der Aufmarsch dient dabei als ein Podium für eine bundesweit ähnlich geführte (neo)nazistische Strategie, deren Ziel die Korrektur der Erinnerung an die historischen Ereignisse der Zeit von 1933 – 1945, wider dem wissenschaftlich aufgearbeiteten historischen Kenntnisstand, ist.
Dabei will die Initiative vor allem das staatliche und gesellschaftliche Gedenken an die Verfolgten des Nationalsozialismus in die Vergessenheit drängen und die Opferrolle den Täter_innen zuspielen. Mit überspitzten Schlagworten, wie „Bombenholocaust“ und „alliierter Massenmord“ oder hinkenden Vergleichen mit dem „Massaker von Magdeburg“ (1631), soll zu dem ein besonderes Fanal konstruiert werden, dass vor allem den Holocaust, die millionenfache industrielle Vernichtung von Jüd_innen durch die Nationalsozialist_innen, relativieren soll.
Das „Bündnis gegen Rechts Magdeburg“ hatte deshalb zu einer Gegenveranstaltung aufgerufen und wollte, ähnlich wie in den Vorjahren, mit einer „Meile der Demokratie“ symbolisch eine „Bannmeile für (die) Intoleranz und Demokratiefeindlichkeit“ der (Neo)nazis ziehen. Den (neo)nazistischen Aufzug zu verhindern konnte oder wollte dieses Bündnis jedoch nicht leisten.
Autonome Antifaschist_innen aus Magdeburg hatten darum eigenständig zur Blockade des (Neo)naziaufmarsches aufgerufen und dies auch in der Otto-von-Guericke-Straße umzusetzen versucht. Allerdings wurde dies alsbald durch die Polizei unterbunden.
Ein zweiter Versuch nochmals die Otto-von-Guericke-Straße zu blockieren gelang leider nicht mehr, da die Polizeikräfte frühzeitig alarmiert waren. Dafür wurde aber lautstark von den Seitenstraßen aus gegen den (Neo)naziaufmarsch protestiert. In der Schönebecker Straße gelang es zudem die Zwischenkundgebung der „Initiative gegen das Vergessen“ durch Protestrufe zu stören.
Der (Neo)naziaufmarsch war hingegen ein Schweigemarsch, der lediglich durch Wagners Walkürenritt oder den militärischen Ton der Redner akustisch wahrnehmbar war. Auch die schwarze Uniformierung und eine durchgeplante Marschordnung machten eher den Eindruck einer Militärparade als einer Demonstration. Der Aufzug hat deshalb nicht nur einen „mahnenden“, sondern auch einen drohenden Charakter. Insbesondere dann, wenn Gewaltverbrecher in der „Ordnungsgruppe“ vertreten sind, wie beispielsweise der Vorsitzende des NPD Kreisverband Havel-Nuthe, Michel Müller aus Rathenow (Brandenburg). Er saß drei Jahre wegen Beihilfe zum versuchten Mord im Gefängnis, weil er zur Jahreswende 1999/2000 an einer Hetzjagd auf pakistanische Flüchtlinge beteiligt war, die im weiteren Verlauf der Tathandlung von mehreren Täter_innen brutal zusammengeschlagen wurden.
Im Aufmarsch auch: Alexander Bode aus Guben (Bandenburg). Der NPD Funktionär saß zwei Jahre im Gefängnis, weil er als Rädelsführer einer Hetzjagd in Guben (12./13. Januar 1999) für den Tod eines Algeriers mitverantwortlich war.
Überhaupt waren in diesem Jahr viele Brandenburger (Neo)nazis vertreten, die aus den Gebieten der NPD Kreisverbände Havel-Nuthe, Dahmeland, Oderland und Lausitz stammten. Auch die Ordnergruppe kam zum überwiegenden Teil aus Brandenburg. Die dort eingesetzten brandenburgischen Kräfte waren dem NPD Kreisverband Havel-Nuthe zu zurechnen.
In den Marschblöcken waren die Brandenburger (Neo)nazis mit Bannern der „Freie Kräfte Neuruppin / Osthavelland“ und einem „Freundeskreis Brandenburg“ vertreten.
Weitere Gruppen mit Bannern waren aus den Bundesländern Sachsen („Freie Kräfte Dresden“), Niedersachsen („BfZ Wolfsburg“, „Nationaler Widerstand Hildesheim“ und die „JN Niedersachsen“), Nordrhein-Westfalen („Nationale Sozialisten aus Dortmund“, „Nationale Sozialisten Wuppertal“ und „Kameradschaft Hamm“) und natürlich auch Sachsen-Anhalt („Freie Kräfte Altmark-West“, „Aktionsgruppe Burg“, „Freie Aktivisten Staßfurt“ sowie „Freie Nationalisten aus Dessau und Anhalt-Bitterfeld“) vertreten.
Koordiniert wurde der (Neo)naziaufmarsch von den Magdeburger (Neo)nazis Andreas Biere, Andy Knape und Sascha Braumann, der harte Kern der „Initiative gegen das Vergessen“.
Weitere Fotos hier: http://westhavelland.wordpress.com/2011/01/16/kurzanalyse-des-neonaziaufmarsch-in-magdeburg-am-15-januar-2011/
Die Vereinigung ist jedoch kein Interessenverband der Bombenopfer, der glaubhaft gegen kriegerische Auseinandersetzungen mahnt oder gar die Versöhnung über den Gräbern sucht. Die „Initiative gegen das Vergessen“ ist eine (neo)nazistische Gruppierung, die von NPD und JN Funktionären für politische Zwecke initiiert wurde. Der Aufmarsch dient dabei als ein Podium für eine bundesweit ähnlich geführte (neo)nazistische Strategie, deren Ziel die Korrektur der Erinnerung an die historischen Ereignisse der Zeit von 1933 – 1945, wider dem wissenschaftlich aufgearbeiteten historischen Kenntnisstand, ist.
Dabei will die Initiative vor allem das staatliche und gesellschaftliche Gedenken an die Verfolgten des Nationalsozialismus in die Vergessenheit drängen und die Opferrolle den Täter_innen zuspielen. Mit überspitzten Schlagworten, wie „Bombenholocaust“ und „alliierter Massenmord“ oder hinkenden Vergleichen mit dem „Massaker von Magdeburg“ (1631), soll zu dem ein besonderes Fanal konstruiert werden, dass vor allem den Holocaust, die millionenfache industrielle Vernichtung von Jüd_innen durch die Nationalsozialist_innen, relativieren soll.
Das „Bündnis gegen Rechts Magdeburg“ hatte deshalb zu einer Gegenveranstaltung aufgerufen und wollte, ähnlich wie in den Vorjahren, mit einer „Meile der Demokratie“ symbolisch eine „Bannmeile für (die) Intoleranz und Demokratiefeindlichkeit“ der (Neo)nazis ziehen. Den (neo)nazistischen Aufzug zu verhindern konnte oder wollte dieses Bündnis jedoch nicht leisten.
Autonome Antifaschist_innen aus Magdeburg hatten darum eigenständig zur Blockade des (Neo)naziaufmarsches aufgerufen und dies auch in der Otto-von-Guericke-Straße umzusetzen versucht. Allerdings wurde dies alsbald durch die Polizei unterbunden.
Ein zweiter Versuch nochmals die Otto-von-Guericke-Straße zu blockieren gelang leider nicht mehr, da die Polizeikräfte frühzeitig alarmiert waren. Dafür wurde aber lautstark von den Seitenstraßen aus gegen den (Neo)naziaufmarsch protestiert. In der Schönebecker Straße gelang es zudem die Zwischenkundgebung der „Initiative gegen das Vergessen“ durch Protestrufe zu stören.
Der (Neo)naziaufmarsch war hingegen ein Schweigemarsch, der lediglich durch Wagners Walkürenritt oder den militärischen Ton der Redner akustisch wahrnehmbar war. Auch die schwarze Uniformierung und eine durchgeplante Marschordnung machten eher den Eindruck einer Militärparade als einer Demonstration. Der Aufzug hat deshalb nicht nur einen „mahnenden“, sondern auch einen drohenden Charakter. Insbesondere dann, wenn Gewaltverbrecher in der „Ordnungsgruppe“ vertreten sind, wie beispielsweise der Vorsitzende des NPD Kreisverband Havel-Nuthe, Michel Müller aus Rathenow (Brandenburg). Er saß drei Jahre wegen Beihilfe zum versuchten Mord im Gefängnis, weil er zur Jahreswende 1999/2000 an einer Hetzjagd auf pakistanische Flüchtlinge beteiligt war, die im weiteren Verlauf der Tathandlung von mehreren Täter_innen brutal zusammengeschlagen wurden.
Im Aufmarsch auch: Alexander Bode aus Guben (Bandenburg). Der NPD Funktionär saß zwei Jahre im Gefängnis, weil er als Rädelsführer einer Hetzjagd in Guben (12./13. Januar 1999) für den Tod eines Algeriers mitverantwortlich war.
Überhaupt waren in diesem Jahr viele Brandenburger (Neo)nazis vertreten, die aus den Gebieten der NPD Kreisverbände Havel-Nuthe, Dahmeland, Oderland und Lausitz stammten. Auch die Ordnergruppe kam zum überwiegenden Teil aus Brandenburg. Die dort eingesetzten brandenburgischen Kräfte waren dem NPD Kreisverband Havel-Nuthe zu zurechnen.
In den Marschblöcken waren die Brandenburger (Neo)nazis mit Bannern der „Freie Kräfte Neuruppin / Osthavelland“ und einem „Freundeskreis Brandenburg“ vertreten.
Weitere Gruppen mit Bannern waren aus den Bundesländern Sachsen („Freie Kräfte Dresden“), Niedersachsen („BfZ Wolfsburg“, „Nationaler Widerstand Hildesheim“ und die „JN Niedersachsen“), Nordrhein-Westfalen („Nationale Sozialisten aus Dortmund“, „Nationale Sozialisten Wuppertal“ und „Kameradschaft Hamm“) und natürlich auch Sachsen-Anhalt („Freie Kräfte Altmark-West“, „Aktionsgruppe Burg“, „Freie Aktivisten Staßfurt“ sowie „Freie Nationalisten aus Dessau und Anhalt-Bitterfeld“) vertreten.
Koordiniert wurde der (Neo)naziaufmarsch von den Magdeburger (Neo)nazis Andreas Biere, Andy Knape und Sascha Braumann, der harte Kern der „Initiative gegen das Vergessen“.
Weitere Fotos hier: http://westhavelland.wordpress.com/2011/01/16/kurzanalyse-des-neonaziaufmarsch-in-magdeburg-am-15-januar-2011/
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Ergänzungen
Antifa heißt ANGRIFF!
Die Nase in der Mitte ist der ist auch bei Facebook und nennt sich dort Tim Braun
http://www.facebook.com/?ref=logo#!/profile.php?id=100001615673189
wuppertaler
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Guter artikel!
Und wie ich sehe war "KINN jong il"war auch wieder dabei xD
Alerta!
Ruhrgebiets Nasen
http://img171.imageshack.us/img171/2664/80786648.jpg
Marie Leder - Wuppertal
http://img524.imageshack.us/img524/9080/16980998.jpg
Miguel Becker - Essen
http://img18.imageshack.us/img18/4659/77791606.jpg
bild zwei, NeoNazis aus Dortmund
hinter der Essener Naziaktivistin Betty (Freundin von Florian Engels) ist Martin kalfack zu sehen.
weitere Neonazis aus Berlin
Bitte noch mehr Bilderr mit Berliner Faschos posten.
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http://westhavelland.files.wordpress.com/2011/01/2011-01-15-magdeburg-008-6.jpg
Titel der Ergänzung
fotos abgleichen:
http://recherche-ruhrgebiet.net/advent/
bzw.:
http://recherche-ruhrgebiet.net/
29.01.10 Nazigroßaufmarsch Wuppertal
http://www.ag-freiburg.org/cms/index.php?option=com_eventlist&view=details&id=36:naziaufmarsch-in-wuppertal-verhindern&Itemid=15
http://aaviersen.blogsport.de/2011/01/12/79/
http://www.antifa-netzwerk.de/2010/01/13/don-quijote-info-mobilisierungsveranstaltung-zum-naziaufmarsch-wuppertal
http://afal.blogsport.eu/2010/12/24/wuppertal-nazis-kundigen-demo-gegen-das-az-an/
http://actiondayswpt.blogsport.de/
http://eams.blogsport.eu/antifaschismus/info-und-mobilisierungsveranstaltung-treffen-gegen-den-naziaufmarsch-in-wuppertal-am-29-01/
http://direkteaktion.over-blog.de/article-29-1-2010-nazi-aufmarsch-in-wuppertal-63160923.html
http://antifavelbert.wordpress.com/2010/12/26/wuppertal-nazis-kundigen-demo-gegen-das-az-an/
http://www.antifa-gaming.de/portal/forum/index.php?action=showthread&id=4250
http://antifaessen.blogsport.de/
es gibt diverse Mobilisierungsveranstaltungen. Über 350 Gruppen unterstützen den Aufruf.
Dresden auf Startseite
Ruhrgebiets Nasen 2
http://img89.imageshack.us/img89/9599/61587287.jpg
Ruhrgebiets Nasen 3
http://img690.imageshack.us/img690/2307/38882554.jpg
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http://img833.imageshack.us/img833/6774/20110115magdeburg020.jpg
Wuppertal wird zweites Göttingen
Essener Nazis
Lustig was da für eine bildungsferne Truppe antrifft um die deutsche Kultur zu retten!? Die Frage ist doch: WARUM, wenn sie selbst die Sprache so sehr hassen?!
@ Bln Antifa
Alter
;) Aber gut zu wissen dass Du den Charakter alleine aller Antifaschist_innen im Land auf Dich und Dein Ego schaufelst. Der Großteil Deiner Klonarmee war 2005-2006 noch Emo, Popper oder sonst irgendwas. Aber garantiert nicht Antifaschist_in!
Macht ja auch nix. Jeder von uns fängt mal klein an und ich behaupte auch nicht das Einzige, Gröste, Beste zu sein, - aber - ich lass mir von Dir Führerchen nicht meine Soverenität als Antifaschist kaputt schreiben!
Geb mir Geld dann sind meine Artikel qualitativ hochwertiger ^^ *Hand aufhalt*
Aber Du hast Recht vielleicht sollte ich meine Ausführung an irgend eine Zeitschrift schicken?! Wie wäre es mit der Antifa-Info?! Vielleicht krieg ich die dann gratis und kann endlich mitlesen und in 15 Jahren sagen was fürn toller Hecht ich doch bin weil ich arme kleine Anarchist_innen als Nazis bezeichne und damit den Nazis und den Anarchisten gleichermaßen Unrecht tue!
ich könnte jetzt Anarchos und Nazis fragen ob sie sich das gefallen lassen wollen und vielleicht wollen ja unsre großen Geschwister die Kommunisten und Autonomen da auch mal ne Runde mitsprechen?
Aber ich tus nicht. Meine Ergänzungen sind einwandfrei!
Siehe meine Ergänzung bei "Nazischmierereien in Koblenz":
BURN MAGDEBURG BURN!