NPD eröffnet „Bürgerbüro“ in Bremerhaven

endofroad 10.01.2011 00:05 Themen: Antifa Blogwire
Heute wurde ein "Bürgerbüro" der NPD eröffnet. Dagegen formierte sich antifaschistischer Widerstand. Udo Voigt wurde bei seiner Anreise nach Bremerhaven von Antifas aus dem Zug geworfen.
Am heu­ti­gen Nach­mit­tag er­öff­ne­te die NPD, unter Be­tei­li­gung von Udo Voigt und Jörg Häh­nel ein so­ge­nann­tes "Bür­ger­bü­ro" in Bre­mer­ha­ven, Orts­teil Sur­hei­de. Das ab­ge­le­ge­ne Haus, in des­sen Erd­ge­schoss die NPD nun un­ter­kommt, be­fin­det sich im Vie­län­der Weg.

Die kurz­fris­tig be­kannt ge­wor­de­ne Er­öff­nung des rechts­ra­di­ka­len "Bür­ger­bü­ros" nah­men sich circa 60 An­ti­fa­schis­t_in­nen zum An­lass, sich in di­rek­ter Nähe zu ver­sam­meln um dann als kurze Spontan­de­mons­tra­ti­on zum Bür­ger­bü­ro zu zie­hen. Der NPD soll­te auch in einem ab­ge­le­ge­nen Wohn­ge­biet in Bre­mer­ha­ven ge­zeigt wer­den, dass es ihr nicht ge­lin­gen wird, Struk­tu­ren ohne an­ti­fa­schis­ti­schen Wi­der­stand auf­zu­bau­en. Die In­for­ma­ti­on über die Er­öff­nung wurde selbst in in­ter­nen NPD-​Krei­sen nicht weit ge­streut und trotz­dem ge­lang es An­ti­fa­schis­t_in­nen, mit deut­lich zah­len­mä­ßi­ger Über­le­gen­heit vor Ort zu sein.

Vor dem Büro hat­ten sich un­ge­fähr 20 Fa­schis­t_in­nen pos­tiert, wel­che ent­we­der über­rascht oder ver­ängs­tigt, aber auf jeden Fall ziem­lich still waren. Als nach gut 10 Mi­nu­ten immer mehr Schutz­po­li­zei ein­traf, wurde sich sei­tens der An­ti­fa für einen Rück­zug ent­schie­den, da es in men­schen­lee­ren Stra­ßen, durch die Po­li­zei ge­trennt, kei­nen Sinn mehr mach­te sich von so­gen­n­an­ten An­ti-​An­ti­fas fo­to­gra­fie­ren zu las­sen.

Auf dem Weg nach Bre­mer­ha­ven kam es am Haupt­bahn­hof Bre­men zu einem klei­nen Zwi­schen­fall. Der NPD-​Bun­des­vor­sit­zen­de Udo Voigt ver­such­te im sel­ben Zug wie ei­ni­ge An­ti­fa­schis­t_in­nen an­zu­rei­sen und wurde kur­zer­hand mit­samt sei­nes Be­glei­ters, na­ment­lich Jörg Häh­nel, aus dem Zug ge­wor­fen. Dafür, dass Voigt im­mer­hin der Bun­des­vor­sit­zen­de der NPD ist, kann er wohl ganz schön froh sein, un­ver­letzt da­von­ge­kom­men zu sein.

Auf­grund der Ge­heim­hal­tung der NPD und der kur­zen Mo­bi­li­sie­rungs­zeit, kann die heu­ti­ge Ak­ti­on si­cher­lich als Er­folg ge­wer­tet wer­den.

NPD-​Wahl­kampf zum De­sas­ter ma­chen! Nazis am 1. Mai in die Weser schmei­ßen!

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Ergänzungen

koordinierte Solidarität

Liebig14 Antifaschistischer AK 10.01.2011 - 07:35
Wir müssen endlich zusammenstehen und gemeinsam und koordiniert an der Überwindung der kapitalistischen Klassengesellschaft und der faschistischen Nazibedrohung arbeiten. Erste Voraussetzung erfolgreicher anitkapitalistischer, antinazistischer Arbeit ist der unbedingte Wille zur Solidarität mit politisch Verfolgten. Alle Kräfte der linken Szene müssen sich endlich bedingungslos unterstützen! Wir fordern daher Solidarität mit der Liebig14 in Berlin und mit allen Menschen die in Wohnprojekten und in besetzten Häusern leben und die politisch verfolgt werden! Wir fordern daher auch absolute Solidaritat mit jüdischen Menschen weltweit! Auch diese Menschen sind immer wieder Opfer der kapitalistischen und nationalistischen Terrors geworden. Es ist unsere Pflicht diese Menschen bedingungslos und solidarisch zu unterstützen - egal ob sie in Castorp Rauxel oder in einer jüdischen Siedlung leben. Solidarität mit allen politischen Gefangenen! Knäste zu Baulücken und Schwerter zu Pflugscharen! Solidarität ist eine Waffe! wir bleiben alle! kein Vergessen, kein Vergeben!

Nicht übertreiben

Dieter D. 10.01.2011 - 12:37
Bitte nicht übertreiben, es wir waren niemals 60 Leute! Ich habe genau 36 gezählt. Immer schön bei der Wahrheit bleiben Genossen! ;)

Gründgung eines breiten Bündnis gegen Rechts

X 10.01.2011 - 16:51
Die NPD plant im kommenden Jahr am 1. Mai eine bundesweite Kundgebung in Bremen. Dazu werden 1.000 Teilnehmer erwartet, so ein Sprecher des NPD-Bundesvorstandes auf Nachfrage von Radio Bremen. Die Veranstaltung sei bereits angemeldet. (Radio Bremen, 5. November) In der heißen Phase des Bürgerschaftswahlkampfs will die Partei mit einem “Sozialkongress” auf der Bürgerweide und ihrem zentralen Aufmarsch “in die öffentliche Wahrnehmung”.
Das sagte NPD-Landeswahlkampfleiter Jens Pühse der taz. Nach der Fusion mit der Deutschen Volksunion (DVU) wollen die Neonazis als “NPD – Die Volksunion” antreten.
DGB-Vorstandsmitglied Henner Günther: “Wir versuchen, ein breites Bündnis hinzubekommen.” Vorbild soll das “Keinen Meter”-Bündnis sein. Das hatte im November 2006 fast 10.000 Menschen gegen einen NPD-Aufmarsch in Walle auf die Straße gebracht. (taz-Bremen, 3. Dezember). Ein erstes Treffen zur Vorbereitung für ein neuerliches breites Bündnis gegen Rechts findet statt.

DGB-Haus
Bahnhofsplatz 22/28
Bremen

npd-besuch angekündigt

aliK 10.01.2011 - 20:53
auf der npd-landesverband bremen seite hat pühse einen pakt mit den "freien" nationalisten sowie einen besuch des anti-nazidemo-bündnisbildungstreffen am 13.januar im dgb-haus (17uhr) angekündigt.
mit den "freien" nationalisten sollen vor allem jungwähler_innen an schulen geworben werden.

Das wäre das erste Mal

dass Udo Voigt 11.01.2011 - 20:36
mit dem Zug angereist wäre. Nicht sehr glaubhaft, dieser Teil des Berichts. Bisher kam Voigt zu solchen Anlässen immer mit dem Auto.Aber in Bremen und Bremerhaven gehen die Uhren wohl anders.....

Titel der Ergänzung

Zeugin 13.01.2011 - 21:55
Voigt und Hähnel waren definitiv im Zug.

Entweder sind die, nachdem die rausgeflogen sind, wieder unbemerkt in den selben Zug eingestiegen oder haben den nächsten Zug nach B'haven genommen.
Ab dort ist zumindest Voigt dann mit einem Tag zur Eröffnung gefahren.

Definitiv!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 7 Kommentare an

Gut. — miau

entschlossenheit — egal

udo — der shmuck

in die Weser? — Naturschützer

solidarität — grenzenlos

War vielleicht ganz gut so... — Berliner Schnauze

@endofroad — Ork