Gegen die Herrschaft des Kapitals! LL(L) 2011

Antifa Genclik International 09.01.2011 17:49
Zehntausende Menschen gedachten den 1919 ermordeten Kommunist_Innen Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht / Rosa-Luxemburg-Konferenz so voll wie nie / Furiose Vorabendparty im Astra-Kulturhaus / Tausende auf Liebknecht-Luxemburg-Demonstration, starker und kämpferischer Antifa-Block

Zehntausende Menschen gedachten an diesem Wochenende auf unterschiedlichste Weise den 1919 von reaktionären Freikorpssoldaten mit Rückendeckung der SPD ermordeten Revolutionär_Innen und Gründer_Innen der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht.
Hunderte Menschen versammelten sich um 10 Uhr am U-BHF Frankfurter Tor zur traditionellen Liebknecht-Luxemburg-Demonstration, im Verlauf des Morgens schwoll der Demonstrationszug auf mehrere Tausend an. Mit einem kraftvollen und kämpferischen Block unter dem Motto „Gegen die Herrschaft des Kapitals!“ gedachten die Antifaschistische Linke Berlin (ALB), die Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin (ARAB), das Antifaschistische/Antimilitaristische Aktionsbündnis und das Kurdistan-Solidaritätskomitee den im Kampf um Befreiung ermordeten Genoss_Innen weltweit und betonten die Notwendigkeit einer revolutionären Überwindung des Kapitalismus.

Trotz einem massiven Polizeiaufgebot ließen sich die Demonstranten in ihrem Ausdruck nicht einschränken und setzten sich gegen repressive Einschränkungen des Demonstrationsrechts - wie dem Verbot von Seitentransparenten, den Fahnen der kurdischen Befreiungsbewegung und Feuerwerk - entschlossen durch.

In Redebeiträgen wurde die Bedeutung eines geschichtlichen Bewusstseins der radikalen Linken betont um in kommenden Kämpfen erfolgreich zu sein, die deutsche Türkei und Kurdistan-Politik seit dem ersten Weltweltkrieg betrachtet und auf die Situation der inhaftierten kurdischen Jugendlichen in Stuttgart und des us-amerikanischen Journalisten Mumia-Abu-Jamal aufmerksam gemacht.

In Gedenken an die unzähligen Genoss_innen die im Kampf um eine Welt frei von Ausbeutung und Unterdrückung ihr Leben gelassen haben, wurden die Bilder von 38 ermordeten Revolutionär_innen, die mit verschiedenen politischen Hintergründen und mit verschiedenen Mitteln auf verschiedenen Kontinenten am weltweiten Befreiungskampf teilgenommen haben, im vorderen Teil des Antifa-Blocks getragen. Einzelne der Personen und ihrer Geschichte, wurde in kurzen Redebeitägen vorgestellt. Unter anderem die us-amerikanischen Anarchisten Sacco & Vanzetti die in den 1920er Jahren in den USA hingerichtet wurden, die Mitbegründerin der Roten Armee Fraktion Ulrike Meinhof und der türkischen Revolutionär und Gründer der Türkischen Volksbefreiungspartei - Front (THKP-C) Mahir Cayan.

Aufgerufen wurde dazu sich an den Antifa.Aktionen gegen Naziaufmärsch nächste Woche in Mageburg und in einem Monat in Dresden zu beteiligen und am 22.Januar bundesweit gegen die Mandatsverlängerung des deutschen Bundestages im Afghanistans-Krieg auf die Strasse zu gehen. Zuvor hatten sich zehntausende zum sogenannten „stillen Gedenken“ am Friedhof der Sozialisten in Friedrichsfelde versammelt um eine Nelke am Grabe der beiden Revolutionär_innen niederzulegen.

Am Samstag hatten sich 2500 Menschen in der Berliner Urania zur 16ste „Internationale Rosa Luxemburg Konferenz“ zusammengefunden um unter dem Motto „lernen wie wir kämpfen müssen“ über Möglichkeiten des Widerstand gegen die kapitalistische Totalität zu diskutieren. Für viel Aufregung hatte im Vorfeld ein Beitrag der Linkspartei-Vorsitzenden Gesine Lötzsch in der jungen Welt gesorgt, der eine massive antikommunistische Hetzkampagne nach sich zog. Unserer Meinung viel Lärm um nichts und verweisen stattdessen auf den sehr interessanten Beitrag den Inge Viett auf der Konferenz gehalten hat.

Am Abend hatten die Antifaschistische Linke Berlin und die Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin zur „grossen Kulturrevolution“ ins Astra-Kulturhaus geladen und mehrere hundert Menschen folgten diesem Aufruf und tanzten auf der legendären Vorabendparty zur Liebknecht-Luxemburg-Demonstration den Kommunismus.

Fotos von PM_Cheung:  http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/sets/72157625658432687/
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Ergänzungen

kämpferisch

jaja 09.01.2011 - 18:58
zeigten sich teile des oben bejubelten blocks vorallem als es um die verteidigung der ehre stalins ging

sehr traurig das

Ich war, ich bin, ich werde sein...

(a) 09.01.2011 - 19:14
@ Antifa Berlin

Wo ist dein Problem? Stört doch sonst keinen wenn Faschos und Ähnliches etwas unsanft angefasst werden, warum jetzt? Der mergwürdige Stalinismusopferverein und ihre Kumpels mit den Deutschlandfahnen, pahhh. Was wollten die da? Streß. Und den haben sie bekommen.
Und bevor hier irgendwelche Storys über die Demo und die Geschehnisse an dem Stein der Salinismusopfer kursieren sei ein Blick auf die Fotos angepriesen.

Dieser Kranz, der ganz klar eine Provokation darstellt und versucht die Geschichte im Sinne der herrschenden Riege umzudeuten (die DDR, die SED, sowie die bewaffneten Organe der DDR haben sich unmittelbar nach Stalins Tod und dem Bekanntwerden diverser Entgleisungen von diesen distanziert und z.B. die Stalinallee unmittelbar in Karl-Marx Allee umbenannt sowie einen kritischen Umgang mit der Ära Stalin und der damit einhergehenden Geschichte propagiert) wurde beseitigt:

 http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/5339595378/in/set-72157625658432687/

und tschüß!:

 http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/5339598238/in/set-72157625658432687/

Habe ich, ehrlich gesagt, kein Problem mit.

Der Rest war dann eine Auseinandersetzung zwischen Stalinisten und durch die Hetzkampagne um einen Junge Welt Artikel angeheiztem, geifernden, antikommunistischen Mob der Bundesstiftung und des Stalinismusopfervereins.

Gefreut hat mich der Hinweis auf einem Pappschild am Eingang der Gedenkstätte welches selbst schon von Blumen umringt war und auf das Grab des ermordeten Volkspolizisten Just (  http://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Just )hinwies, welches sich ebenfalls im hinteren Teil des Friedhofes befindet und an dem ebenfalls viele Menschen Blumen niederlegten.

@ "anarchist"

Wähl einfach CDU und wechsel in den rechten Flügel, da kannst du dann deine antikommunistischen Befindlichkeiten ausleben. Und fang gar nicht erst an in der Geschichte nach Belegen zu kramen wie schlimm alles Kommunistische war, ist und sein wird, denn das ist das was deinesgleichen gerne den Kommunisten vorwirft, albernster Dogmatismus.


@ ja, ja

Ja, Ja! Wenn man keine Ahnung hat einfach mal ....


Ergänzung

Ergänzer_in 09.01.2011 - 19:45
''Trotz einem massiven Polizeiaufgebot ließen sich die Demonstranten in ihrem Ausdruck nicht einschränken und setzten sich gegen repressive Einschränkungen des Demonstrationsrechts'' - dass ich nicht lache! Was ist denn das für eine Selbstheroisierung? Das Polizeiaufgebot während der Demo war keinesfalls massiv (schon allein, da schon vom Großteil der vergreisten DKP-Gefolgschaft keine wirkliche Gefahr mehr ausgeht... Ein ''massives Polizeiaufgebot'' sieht defintiv anders aus...

Aber auch sonst war das ganze LL(L)-Spektakel wirklich ziemlich gruselig um nur einige Beispiele zu nennen:
palästinafahnen,palitücher,ska-p (intifada vom lauti),stalin- raf- intifada-parolen, überall rebell leute die ihren scheiss verteilen, überall wird die junge welt verteilt, stalinisten, die den gedenkstein ''den opfern des stalinismus'' kaputthauen wollten, reservistenverband der nationalen volksarmee, überall ddr fahnen... und blockwart, und lea won mit 'ner riesigen roten fahne ^^

- Palästinafahnen und Palitücher ohne Ende (-> Bezug?!)
- Ska-P Lied: Intifada (von dem ganzen andren Quatsch über Ernst Busch bis Mellow Mark möchte ich erst garnicht sprechen - das kann man doch wirklich nicht ernst nehmen...)
- permanente Stalin verherrlichende Rufe
- permanente RAF verherrlichende Parolen
- Parolen âla ''Intifada bis zum Sieg''
- ständig nervende ''Rebell-Propagandist_innen'', die scheinbar nicht einsehen wollten, dass es auch Menschen gibt die nicht genauso denken, wie sie ( gleiches gilt für die vielen ''Junge Welt-Propagandist_innen'', die ebenfalls nicht einsehen konnten, dass es dort tatsächlich Menschen gab die sich erdreisteten die Jungle World zu bevorzugen)
- bekloppte Stalinist_innen, die es wirklich fertigbrachten so Menschenverachtend zu sein und auf einem Friedhof (!) gewaltsam Menschen angriffen, die nicht zulassen wollten, dass sie den Gedenkstein ''Den Opfern des Stalinismus'' zerstören (Prädikat: unglaublich!)
- Traditionsverband der Nationalen Volksarmee (und das ist nur die Spitze des Eisbergs)
- DDR-Fahnen (WTF?!)
- Spartakisten, die Solidarität mit Nordkorea einforderten (wieder mal so eine Spitze des Eisbergs)
- scheinbar Konzert des aus Funk und Fernsehen bekannten Spaßrappers Money Boy, der vielleicht ganz lustig ist aber mit seinen Inhalten doch alles andere als auf eine Veranstaltung gehört, die sich ''vielleicht'' noch emanzipatorische Inhalte auf die Fahnen geschrieben hat

Fazit: Eine gruselige Linke-Spuk-Karnevals-Veranstaltung, die scheinbar nichts, aber auch garnichts aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat und meiner Meinung einfach nur abstoßend ist...
Schade - denn der Grund auf die Straße zu gehen war richtig und wichtig - nur wer den Menschen solche Inhalte als alternative zum Bestehenden anbietet sollte sich nicht wundern, wenn sich die Menschen dann doch für das kleinere Übel entscheiden...

eichel

hanibal 10.01.2011 - 02:27
Bilder und kommentare 2004


 http://de.indymedia.org/2004/01/71966.shtml

andere fotos

anti stalin 10.01.2011 - 10:43
 http://www.flickr.com/photos/rassloff/sets/72157625656716195/

ich fande es erschreckend , das es immer noch leute gibt die auf stalin und mao stehen.

und ddr fahnen sind auch kein zeichen für fortschrittlichen kommunismus.

DDR-Fahnen? Stalin-Fahnen?

Stargate 10.01.2011 - 14:23
Ne oder? Ihr habt da nicht echt mit DDR-Fahnen rumgewedelt? Über die Stalinisten und Maoisten lasse ich mich nicht aus, die sollten sowieso konsequent von jeder Demo ausgeschlossen werden. Was kommt als nächstes, die roten Kmher?

Ich finde es ja schon stellenweise schwierig den Vietkong als "Gute" darzustellen, aber Stalin? Ulbricht? Honecker? Kann man euch geschichtlich Zurückgebliebene nicht mal ne Fahrt nach Mödlareuth spendieren (auch wenns arg auf Deutschland feiert), ne kleine Kunde über Selbstschussanlagen und ähnliches?

"Unsere" AntiFa wäre in der DDR observiert, bespitzelt und zusammengeschlagen worden (Analogien zur BRD sind reiner Zufall), da feiert man doch nicht drauf...

is schon besser geworden

kein jubel 10.01.2011 - 14:41
die letzten jahre waren auch die fahnen von nordkorea mit dabei:

 http://www.flickr.com/photos/rassloff/4261672977/

palästina halte ich persönlich auch nicht gerade für den ort des blühenden kommunismus, genauso wie das baskenland.

aber was diese nationalfahnen auf einer luxemburg liebknecht demo zu suchen haben???

wer will das schon wissen ?!?

Kritik formulieren

na bitte 10.01.2011 - 16:27
Ganz einfach:

dieser Aufzug war mehrheitlich von Dogmatikern getragen und organisiert.

Gesetzt dem Fall morgen wäre Revolution, dann wären es genau diese Leute, die als erstes ein eigene Geheimpolizei errichten würden : Stasi KGB etc.

alle politischen Gegner, vor allem aus der undogmatischen Linken, würden im Gulag oder an der Wand vor einem Erschiessungskommando enden.

Wie diese Leute mit anderen Linken umgehen, hat sich in dne leztzten Jahren immer wieder gezeigt.

Wie soll man bei Stalin Mao und positivem Bezug auf die DDR noch eine Kritik äußern?

Mit sowas will doch keiner ernsthaft zusammen arbeiten.

Die Roten mahnen uns.

Er Mahner 10.01.2011 - 20:56
Alle Jahre das gleiche Theater. Ein Schaulaufen der übrig gebliebenen Dogmatiker und Autoritärkommis, die alle Flagge zeigen müssen. Da sammelt sich stets der übrig gebliebene Politmüll der letzten 30 Jahre. Dafür eine gute Gelegenheit revolutionäres Bildmaterial zu sammeln. Wer es nicht nach Berlin schafft, darf im www nach coolen Pics Ausschau halten. Mas sehn was es wieder an Grusel zu sehen gibt.
Da hofft man nur, das noch einige moderate Linke zeigen, das die Linke nicht nur aus Alt und Neustalinisten besteht.

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