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LKA Spitzel Brenner heißt real Simon B.

Spitzel sind das allerletzte 03.01.2011 21:36
Heidelberger LKA Spitzel Simon Brenner heißt mit Klarnamen Simon B.,

Alle Bilder und Infos gibts hier:  http://linksunten.indymedia.org/de/node/31404
Heidelberger LKA-Spitzel "Simon Brenner" als Simon B. enttarnt
Am 12. Dezember 2010 wurde in Heidelberg ein in die linke Szene eingeschleuster Spitzel des Landeskriminalamts Baden-Württemberg enttarnt. Der Deckname des Polizeispitzels lautete "Simon Brenner". Sein Klarname ist Simon B.. Seiner Legende nach kam "Brenner" aus Bad Säckingen. In Wirklichkeit kommt B. aus Radolfzell am Bodensee.

Bullen, Narren, Spießbürger

Der fiktive Vater des politisch interessierten Studenten "Simon Brenner" heißt "Franz" und wohnt in Bad Säckingen am südlichen Rand Baden-Württembergs. Der Vater des Polizisten Simon B. heißt ebenfalls Franz und wohnt im Süden Baden-Württembergs. Der reale Franz lebt in Radolfzell und arbeitet in Konstanz. Bei der Polizeidirektion. Vater B. ist gewerkschaftlich organisiert in der "Deutschen Polizeigewerkschaft", ist Mitglied des Pfarrausschusses St. Meinrad und "Fähnrich" der 1933 gegründeten Narrengarde der Narrenzunft "Narrizella Ratoldi".

Auch Simons Bruder Benjamin "Bennie" B. ist bei der Polizei. Der Polizeiobermeister ist im gleichen Narrenverein wie der Vater organisiert, spielt Schlagzeug in der Radolfzeller Blasmusikkapelle und im Orchester der "Gemeindejugend Mühlhausen, Ehingen & Aach".

Simon B. selbst ist im Turnverein aktiv. Als "Turngauverantwortlicher" beim "40. Internationalen Jugendzeltlager der Badischen Turnerjugend in Breisach" im August 2008 nahm er Anmeldungen unter seiner Heimatadresse entgegen. Kein Zweifel: Familie Bromma ist im Radolfzeller Vereinsleben fest verwurzelt.

Eine Legende nah am Leben

Noch im Januar 2010 - während er bereits als "Simon Brenner" in Heidelberg auf Wohnungssuche ging - wurde Simon B. bei der Hauptversammlung des "Hegau-Bodensee-Turngau" im "Wein- und Kulturzentrum des Meersburger Winzervereins" als "Jugendwart" gewählt. Auf der "Turngau"-Homepage wird er immer noch als "Jugendwart (kommissarisch)" geführt, allerdings unter der Adresse der Bereitschaftspolizei Böblingen.

Ende 2006 erhielt B. seinen Gesellenbrief und eine Auszeichnung im Bereich "Metall". Wie aus den gehackten Mails von "Simon Brenner" hervorgeht, gab er bei einer "Selbstauskunft für Mietinteressenten" während seiner Wohnungssuche in Heidelberg an, eine "Ausbildung zum Industriemechaniker" gemacht zu haben. Gegenüber Heidelberger Linken behauptete er, im Betrieb seines Vaters Schlosser gelernt zu haben.

"Simon Brenner" fuhr gerne mit dem Fahrrad von seiner außerhalb Heidelbergs liegenden Wohnung in die Stadt. Simon B. nahm 2008 für seine Polizeidirektion an einem Fahrradrennen in Kirchzarten teil. Laut Personalausweis wurde "Brenner" am 13.04.1986 geboren, B. gab bei seiner Anmeldung in Kirchzarten als Geburtsjahr 1985 an. "Simon Brenner" benutzte die Yahoo-Mailadresse  simonbrenner@ymail.com,

Wunderbar ist die Gabe, die Lüge spitz zu kriegen

Nach seiner Ausbildung bei der 5. Bereitschaftspolizeiabteilung in Böblingen wechselte B. 2009 ins Polizeirevier Überlingen in der Mühlenstraße 16. Beim LKA absolvierte er nach eigenen Angaben eine mehrmonatige "Spezialausbildung" zum Spitzel und begann Ende 2009 die Identität "Simon Brenner" aufzubauen. Ab Anfang April 2010 infiltrierte Bromma aktiv die linke Szene in Heidelberg. Neben regelmäßigen Berichten für die LKA-Abteilung "I540 Verdeckte Ermittlungen", die er nach eigenen Angaben alle zwei Wochen in Stuttgart verfasste, hielt er auch Kontakt zum Heidelberger Staatsschutz. Seine Kontaktbeamten beim Heidelberger Dezernat 14 waren Michael S. (49 Jahre) und Volker S. (46 Jahre).

"Simon Brenner" nutzte Bankkonten bei der Postbank Stuttgart mit der Kontonummer 460730700 und bei der Volksbank Rhein-Wehra mit der Kontonummer 43458302. Seinen Heidelberger "Genossinnen und Genossen" gab er die Handynummer (0151) 20727114, mit der er auch mit seinen Führungsbeamten beim LKA Kontakt hielt. Eine weitere Nummer von "Simon Brenner" war (0160) 6543994. Er bewarb sich bei verschiedenen Wohnungen, die alle ein Stück außerhalb Heidelbergs lagen, obwohl er mit seinem Spesen-Budget auch ein Zimmer im Stadtzentrum hätte finanzieren können: "Preislich liegt meine "Schmerzgrenze" bei ca. 500 € pro Monat (Kaltmiete)".

"Simon Brenners" Legende weist viele Ähnlichkeiten mit seinem realen Leben auf. Aus Sicht der Bullen macht das Sinn. Weder der Spitzel noch Freunde können sich so leicht verplappern, eine Zufallsbegegnung eines alten Bekannten endet wegen der Ähnlichkeit des Namens nicht gleich mit der Enttarnung und der Spitzel kann auf den vertrauten Klang des Namens reagieren. Durch Überschneidungen von Biographie, Heimatregion, Kenntnissen und Hobbys der realen und fiktiven Person muss der Spitzel sich nicht zu sehr verstellen. Und eine Bullenfamilie ist der beste Garant für loyales Schweigen.


Alle Bilder und Infos gibts hier:  http://linksunten.indymedia.org/de/node/31404
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Ergänzungen

Artikel im ND

ND-LeserIn 03.01.2011 - 23:10

@1,2,3 04.01.2011 - 13:46

ich 04.01.2011 - 16:48
"Auf welcher Rechtsgrundlage würde eine solche Unkenntlichmachung verlangt werden? Wäre nett, wenn es dazu mal ne Ansage gäbe."

allgemeines persönlichkeitsrecht-> daraus abgeleitet: recht auf informationelle selbstbestimmung, recht am eigenen namen, eigentlich auch noch recht am eigen bild konkretisiert im kunsturhebergesetz

kurz gesagt: solange du kein promi bist, kannst du selbst bestimmen, wer wo was üer dich öffentlich berichtet. deswegen würde bei indymedia auch nur noch die hälfte der artikel stehenbleiben, wenn die nasen das auf die kette kriegen würden. tun sie aber offenbar nicht.

kopiertvonlinksuntenkommt

tar 04.01.2011 - 17:15
klandestinkonspirativ
unmoderiert
Verfasst von: anonym. Verfasst am: Di, 04.01.2011 - 16:59.

Ein durch die Zeiten ausserordentlich erfolgreich erprobter Schutz vor Spitzeln ist die aus der Mode gekommene Konspirativität. Bestimmte Aktionsformen und Diskussionen darüber haben bei offenen Treffen wozu auch Camps zählen nichts verloren. Ebensowenig haben Bettgenoss_innen automatisch in den internen Kreis verloren, über den Hebel Sex gelangten die allermeisten langzeit Undercoveragenten in die anvisierten internen Kreise.Es ist einfach dumm zu denken alle in der Szene herumspringenden Menschen haben dasselbe im Sinn und befürworten dieselben Methoden.

Wenn die Spitzel nur oberflächliches erfahren ist das nicht dramatisch, ihnen über Diskussionsbeiträge weiteren Einblick zu geben lässt sich vermeiden. Mensch muss nicht öffentlich bekennen wie weit er hinsichtlich Militanz geht. Auf diese Weise liefern wir der Gegenseite die Mosaiksteine auf die es letztendlich ankommt das gilt auch für Distanzierungen mit Gruppennamen wie es mg und auch die raz betreiben. Es nützt der Gegenseite oder es schreibt die Gegenseite, wie die "drei von der Muppetshow in der unseligen, weil lediglich der Gegenseite nutzende Miltitanzdebatte ab 91, dieser fact ist keinesfalls zu unterschätzen, das Anschläge und Gruppen vom VS oder Staatsschutz persönlich sind, soweit die Anmerkungen eines Graubartes, der seine Erfahrungen weitergeben möchte. Zu empfehlen auch die neueren Fälle aus England, Österreich und historische andere Fälle zdazu u studieren.


Persönlichkeitsrechte

Lausbub 04.01.2011 - 19:37
Keine Ahnung warum Indy das gekürzt hat. Das Argument der Persönlichkeitsrechte (Recht auf informationelle Selbstbestimmung und Kunsturhebergesetz) ist zumindest rechtlich schwer haltbar, da es sich hier um eine Person des Zeitgeschehens handelt. Sehr wohl hat die Öffentlichkeit ein berechtigtes Interesse daran zu wissen, wer warum wen ausspitzelt, ganz davon abgesehen, ob es die breite Öffentlichkeit interessiert. Genauso ist es mit dem Recht am eigenen Bild. Es handelt sich hier nicht um irgendwelche Bullen die am Rand einer Demo stehen und die Versammlung "absichern" (wobei es selbst hier mehr als umstritten ist, ob das Kunsturhebergesetz greift). Und selsbt wenn, hätte man doch erstmal das Verlangen auf Löschung abwarten können (Vielleicht kam ja so ein Schreiben bei Indy an).

War das nicht der Fall kann man nur noch politisch argumentieren und sagen, dass man die Persönlichkeitsrechte (nicht im juristischen, sondern im politischen Sinne) anderer uneingeschränkt akzeptiert, weil man nicht zur Bestie werden will, die man bekämpft. Muss jedeR selsbt entscheiden, wie er oder sie dazu steht. ICh finde es politisch mehr als unglücklich und zudem sehr unsolidarisch einem Spitzel auch nur das kleinste Recht auf Privatssphäre zu geben, der andere selbst im privaten Teil ihres Lebens ausspioniert hat. Ob das von den einschlägigen Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichtes gedeckt ist, sei einmal dahingestellt.

Auf Linksunten steht noch der Klarname. Tut mir leid liebes Indy, hier baut ihr in meinen Augen (auch juristischen) Bockmist!

Ihr x

... 04.01.2011 - 22:55
Sogar die junge Welt hat mehr Mut als ihr x:
 http://www.jungewelt.de/2011/01-05/016.php


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Modedit: Und das nächste mal ist vielleicht auch eine Verlinkung mit dem Klarnamen möglich ohne das gleich zur Fäkalsprache gegriffen werden muss...

@Mods

SIMON B. 05.01.2011 - 09:03
KÖNNT IHR EUCH BITTE EINMAL ZU DER ZENSUR UND DEREN GRÜNDE ÄUßERN????

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Bekanntermaßen sind so genannte "Outings" auf de.indymedia.org nicht so gerne gesehen. Mögliche rechtliche Bedenken ist dabei nur eine Dimension, die dafür ausschlaggebend ist. Auf linksunten wird diesbezüglich eine andere Politik gefahren. Dies ist auch einer der Gründe ist, warum wir seit einiger Zeit getrennte Wege gehen.

Ein Mod

Selbstzensur

K. Ritiker 06.01.2011 - 00:03
Liebe ZensorInnen,

eurer vorauseilender Gehorsam in Form einer leichgemachten Selbstzensur betrübt mich zutiefst. Damit fördert ihr weder den emanzipatorischen Umgang mit Informationen noch werden durch solche abschreckenden Beispiele MedienkonsumentInnen wie von euch gewünscht zu MedienmacherInnen. Der konkrete Fall ist nämlich differenzierter als die üblichen "Outings" zu betrachten, gerade auch, weil das LKA bzw. die Landesregierung zu den (auch in den abhängigen Medien transportierten) Vorwürfen beharrlich schweigen.

Das Mindeste was wir als "MedienkonsumentInnen" von euch ModeratorInnen bzw. ZensorInnen erwarten können, ist eine ausführliche Stellungnahme und Abwägung, warum ihr in diesem Fall die "Persönlichkeitsrechte Dritter", d.h. in diesem Fall die eines enttarnten Spitzels, höher bewertet als das Informationsbedürfnis der Allgemeinheit. Es würde uns freuen, von euch diesbezüglich mehr als nur den Satz "Mögliche rechtliche Bedenken ist dabei nur eine Dimension, die dafür ausschlaggebend ist." zu hören.

Solidarische Grüße,
eure "MedienkonsumentInnen"


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Einzelmeinung:

Du hast Recht, dass dieses Outing sich von den meisten üblichen Outings unterscheidet:

1. Hat dieses Outing eine bundesweite Relevanz

2. Die Informationen erscheinen - aus Sicht des Mods - einigermaßen zuverlässig, da eine Referenz angegeben worden ist

Anderseits haben wir etwas, was Juristen vielleicht als Güterabwägung bezeichnen würden, vorzunehmen.

Das heißt es ist zu prüfen, was dem eventuell entgegensteht.
Ein - dezidiert politischer - Grund ist, dass man sich fragen muss, inwiefern indymedia dadurch an der erwünschten Wirkmächtigkeit verliert. Die Grundidee von Indymedia war / ist es eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen. Wenn indymedia ein gewissen Einfluss erreichen will (so glauben wir bei den Berichten bzgl. des G8 Gipfels, aber auch anhand vieler lokaler Beispiele, erkennen zu können, dass Indymedia als relevanter Player im Diskurs wahrgenommen wird), dann ist es entsprechend wichtig, dass der Kontext in dem ein Artikel veröffentlicht wird, dieses Bild eben unterstützt. Aus diesem Grund bekommen 'Gruppenerklärungen' und 'Termine' eine entsprechende Box.
Das Problem an diesem Artikel ist, dass er eben selbst geeignet erscheint negative Effekte auszulösen. Wenn dort etwa auch die Familie in das Outing miteinbezogen wird, wirklich sehr private Daten preisgegeben werden und zum Abschluss mit Konsequenzen 'gedroht' wird, dann tritt der reine Skandal in den Hintergrund und stattdessen gerät der kämpferische und offensive Charakter in Vordergrund, was den Artikel mehr in Richtung Aufruf bringt.

Außerdem ist zu bedenken, dass zumindest Teile des Artikels rechtlich mehr als bedenklich sind.

Diese Gründe stehen also der unzensierten Veröffentlichung eher entgegen. In diesem Falle bot sich aber ein milderes Mittel. Der Artikel ist bereits im Netz vorhanden. D.h. die Informationen sind für den wirklich Interessierten relativ leicht zugänglich. Der Schaden der durch die Zensur entstanden ist, hält sich somit Grenzen. Gleichzeitig wurden durch den Eingriff der Moderation mögliche negative Effekte (s.o.) minimiert.

In der Gesamtschau halte ich persönlich die entsprechenden Kürzungen für vertretbar. Wir werden im Kollektiv die Frage aber eingehend erörten, allerdings kann dies nicht im gleichen Tempo geschehen wie Entscheidungen zu treffen sind. Jetzt wurde erstmal reagiert. Sollten das Moderationskollektiv zu einer anderen Entscheidungen kommen, werden die Entscheidungen zurückgenommen. Das durch die vergangene Zeit ein Schaden entstanden ist, bleibt dabei zu meinem Bedauern nicht aus. Allerdings ist einfach schwierig ad hoc Entscheidungen im Kollektiv zu fällen, gerade wenn die Gemengenlage so komplex ist.

In der Hoffnung zum Verständnis für die Entscheidung beigetragen zu haben:

Ein Mod

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Watt denn SCHO WIDA ! — Popster

Petze — Petze

Simon B.? — 1,2,3

.... — ....

Zensur — ich