Athener Flughafen blockiertgegen Müllhalde

Keratea Soli 02.01.2011 16:14 Themen: Globalisierung Repression Soziale Kämpfe Weltweit Ökologie
In Keratea soll eine offene Müllkippe für den Großraum Athen errichtet werden, welche von der EU subventioniert wird. Wochenlang gibt es nun massive Auseinandersetzungen zwischen Anwohner_innen die die Müllkippe nicht haben wollen und der griechischen Riotpolizei. Mit mehreren Tag und Nacht besetzten – un von Anwohner_innen militant verteidigten Blockaden wurden die Baumaßnahmen blockiert. Der Widerstand war so massiv dass die Regierung die Pläne offiziell fallen ließ. Nur: Weitergebaut wird trotzdem. Denn die Subventionen der EU gibt es nur wenn weitergebaut wird.

Ebenfalls in der Region – 10 km entfert von Keratea befindet sich der Großflughafen Athens. Als dieser gerrichtet wurde gab es ebenfalls bereits heftige Auseinandersetzungen in der Region. Nun blockierten Menschen aus dem Widerstand gegen die Müllkippe die Zufahrtsstraßen zum Flughafen.

Ein Video der Blockade gibt es hier:  http://www.occupiedlondon.org/blog/2010/12/27/459-keratea-residents-symbolically-block-athens-international-airport/
In Keratea soll eine offene Müllkippe für den Großraum Athen errichtet werden, welche von der EU subventioniert wird. Wochenlang gibt es nun massive Auseinandersetzungen zwischen Anwohner_innen die die Müllkippe nicht haben wollen und der griechischen Riotpolizei. Mit mehreren Tag und Nacht besetzten – un von Anwohner_innen militant verteidigten Blockaden wurden die Baumaßnahmen blockiert. Der Widerstand war so massiv dass die Regierung die Pläne offiziell fallen ließ. Nur: Weitergebaut wird trotzdem. Denn die Subventionen der EU gibt es nur wenn weitergebaut wird.

Ebenfalls in der Region – 10 km entfert von Keratea befindet sich der Großflughafen Athens. Als dieser gerrichtet wurde gab es ebenfalls bereits heftige Auseinandersetzungen in der Region. Nun blockierten Menschen aus dem Widerstand gegen die Müllkippe die Zufahrtsstraßen zum Flughafen.

Ein Video der Blockade gibt es hier:  http://www.occupiedlondon.org/blog/2010/12/27/459-keratea-residents-symbolically-block-athens-international-airport/
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Ergänzungen

fehlende infos

jan 03.01.2011 - 12:37
in dem artikel fehlen einige wichtige infos über die anlage und den grund für den protest. bei derartigen protesten (grade bei fragen der müllentsorgung) steht oft die sorge um den preis/wert des eigenen grundstückes im vordergrund und nicht die um die umwelt. insbesondere da die protestierer (wie im fall keratea auch) den eigenen müll einfach in der nächste erdspalte bzw. schmalen schlucht verschwinden lassen, nach dem motto was nicht zu sehen ist richtet auch keinen schaden an.

googel hat mir diesen link geschenkt:

 http://www.athensnews.gr/old_issue/13243/16387

kurz zusammengefasst:

1. der baugrund ist archaeologisch wertvoll, aber das trifft wohl auf jedes grundstück im mittelmeerraum zu.

2. auf oder am baugrund ist ein fließgewässer und die gegend wurd grade erst aufgeforstet.

3. die, ebenfalls geplanten, recycling-anlagen sollen erst wesentlich später als die deponie errichtet/in betrieb genommen werden.

3. die deponie soll 15% des athener müll aufnehmen bzw verarbeiten. das sind ca. 328.500 tonnen pro jahr (in athen fallen etwa 6000 tonnen pro tag an). die geplante verteilung sieht wie folgt aus: 127.000 t/a direkt in die deponie, 72.500 t/a zum recycling, 40.000 t/a organisches material in die kompostierung und 127.000 t/a in ein (ebenfalls geplantes aber noch nicht genemigtes) waste-processing plant (meine vermutung: energetische nutzung, also verbrennung).

4. der athener müll landet gegenwärtig zum größten teil in illegalen abladeplätzen und diese sollen geschlossen werden.

5. der kerateatische müll landet zur zeit ebenfalls auf illegalen abladeplätzen.

der bedarf ist also deutlich vorhanden, frag- bzw. protestwürdig sind ortwahl und das dahinterstehende entsorgungskonzept.

@Jan, falsch gegoogelt?

banana 03.01.2011 - 22:22
Beliebte Regierungspropaganda!

Papandreous Bruder ist der Bauherr!

In Wirklichkeit besteht der Widerstand in Keratea seit Jahrzehnten und reiht sich ein in die militanten Kämpfe in Korfu und in Grammatiko.
Hier die "fehlenden" Hintergründe und eine Chronik des Kampfes:
 http://linksunten.indymedia.org/de/node/31031
 http://de.indymedia.org/2010/12/296633.shtml

@banana

jan 05.01.2011 - 15:22
wie ich schon erwähnt hatte, mir fehlten die hintergrundinfos zu dem protest. als ing. für wasser- und umwelttechnik interessiert mich das thema und als linker die proteste. also hab ich googel gefragt, daher der link zur athen news (oder wie das blatt auch immer hieß).

ich hab die genannten zahlen kurz gegengerechnet und das stimmte so. wenn die basiszahlen, z. b. müllanfall pro tag in athen, falsch sind, stimmt natürlich die rechnung auch nicht. aber das kann ich von hier aus schlecht überprüfen. illegale müllabladeplätze hab ich in dland, schweden, frankreich, usa und italien "bewundern" dürfen und sie sind in jedem fall ein problem, dass dringend angegangen werden muss. aus meiner sicht ist selbst eine schlecht betriebene deponie ein fortschritt, da der kram dann wenigstens an einer bekannten position zentral gelagert wird. so kann später (nach erarbeitung eines nachhaltigen konzeptes) leichter gegengesteuert werden. in brasilien gibt es einige sehr gute beispiele für die gelungene umwandlung sehr schlechter deponien.

die stichhaltigen argumente gegen die deponie an dieser stelle: fließgewässer, aufforstungsgebiet und archaeologischer wert, wurden auch im artikel genannt. von korruption war allerdings nicht die rede, aber diese ist in der baubranche und dem müllgewerbe allgegenwärtig. und da stimme ich dir und den protestierenden zu: jede form der korruption muss angeklagt und bekämpft werden.

da der soziale konflikt in diesem fall eher abstrakt (metropole vs. hinterland) und nicht konkret (rassismus, ausbeutung/unterdrückung im betrieb/familie) ist, finde ich es sinnlos meine solidarität mit den kämpfenden zu erklären. wäre es ein lokaler konflikt "vor meiner haustür" wäre ich vielleicht teil der protestbewegung. so bleibt mir nur zu sagen, ich hoffe die proteste führen zu einer konstruktiven und nachhaltigen lösung.