[B] Aktivisten ketten sich an Coca-Cola Truck

Himpel 19.12.2010 22:41 Themen: Globalisierung Weltweit Ökologie
Aktivisten haben sich bei der Coca-Cola Weihnachtstour 2010 an einen der Coca-Cola Trucks angekettet.
Die Aktivisten haben mit ihrer Aktion auf den Großkonzern und seine natur- und menschenfeindlichen Methoden aufmerksam gemacht. Hinter der glitzernden Fasade der Weihnachtstrucks steht Ausbeutung der Natur und der Menschen hauptsächlich in der 3ten Welt, Kinderarbeit und unverwantwortlicher Umgang mit Pestiziden und Grundwasser. Die Herstellung eines Liters Coca-Cola verbraucht 9 Liter Wasser. Der global Player, welcher sich den Weihnachtsmann als Maskotchen vorne ran stellt um schon Kinder an die legale Marketingdroge zu locken schreckt auch nicht vor Mord zurück um seine Profitgier umzusetzen.
Als Ablenkungsmanöver kam ein kleines Spendenpflaster von 250.000,- Euro zugunsten von BILD hilft e.V. ''Ein Herz für Kinder'' um die Großzügigkeit gerade zum Fest der Liebe zu zeigen.

Die zwei angeketteten Aktivisten schafften es den Coca-Cola Weihnachtskonvoi eine halbe Stunde aufzuhalten. Ein paar weitere Aktivisten machten durch Flyer verteilen von killercoke.org und das Schreien lauter Parolen auf den Zweck der Aktion aufmerksam, was bei den Passanten nachdenklich entgegen genommen wurde und es zu Diskussionen und Sympathien kam.

Die zwei Aktivisten ketteten sich in einer günstigen Situation an den Lkw-Seitenschutz. Die Polizei konnte sie nicht mit einem Bolzenschneider lösen, da sie die Hände in Plastikrohre steckten. Die Polizei schraubte den Lkw-Seitenschutz ab, womit die angeketten Aktivisten vom LKW gelöst waren. Einer der Angeketteten konnte kurz darauf flüchten, was die Polizei ziemlich irritierte.

 http://killercoke.org

Fotos und Video kommen nach.
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Ergänzungen

Sand im Getriebe

H20junkie 20.12.2010 - 14:53
Die Aktion ist goldrichtig! Coca Cola ist ein skrupelloser Konzern, der braune Scheiße zu Gold macht und darüber hinaus eine Säule der kapitalistisch-imperialistischen Weltordnung ist. Jede Aktion, die am sauberen Heile-Welt-Image der "Coke" kratzt, lohnt sich. Darauf aufmerksam machen, dass der Griff ins Supermarktregal eben doch eine politische Entscheidung ist: Nehme ich die Marke des globalen Mega-Konzerns oder die Brause eines regionalen Getränkeherstellers?

Coca Cola ist ein Symbol, und hat als Konzern so viel Dreck am Stecken wie andere globale Konzerne. Nur nur, dass sie mit geschickten Werbekampagnen ein völlig überteuertes, überzuckertes und ungesundes Getränk zum Lebensstil machen. Als Limonadenhersteller Nr. 1 auf dem Weltmarkt wollen sie dennoch weiter expandieren und arbeiten mit anderen Konzernen wie Nestle an der Privatisierung des Trinkwassers. ("Unser größter Konkurrent ist Leitungswasser", sagte einmal erstaunlich offener Coca Cola-Manager.) Sie entnehmen in dürregefährdeten Gebieten so viel Grundwasser zur Limonadenherstellung, dass örtliche Brunnen trocken fallen. Und so weiter.

Wer hier die Aktion nicht versteht, scheint nicht besonders gut informiert zu sein. Googelt einfach mal z.B. nach "coca cola boykott".

@ jaja

RedZack 20.12.2010 - 21:41
"Es gibt kein richtiges Konsumverhalten im falschen Wirtschaftssystem!!"

Unsinn. Natürlich gibt es Firmen, die gewisse ethische, ökologische und soziale Standards einhalten, und andere, die eben diese völlig missachten. Die Unterscheidungslinie muss zwar nicht zwangsläufig zwischen "globalem Konzern" und "regionalem Unternehmen" verlaufen, tut sie aber immerhin nicht selten - und im Falle "Coke" auf jeden Fall!

Es gibt sehr wohl "richtiges" und "falsches" Konsumverhalten! Man kann zwar nicht immer wissen, welche Firma öko- und sozialbewusst produziert. Aber zumindest kann man wissen, welche Konzerne das definitiv NICHT tun - und deren Produkte systematisch meiden und boykottieren. Für einen regionalen Anbieter spricht da z.B., dass man sich bei diesem viel leichter "vor Ort" ein genaues und realitätsgetreues Bild davon machen kann, unter welchen Bedingungen er produziert, als bei einem Weltkonzern, der auf dem einen Kontinent vielleicht ein sauberes Image hat, und auf dem anderen gerade eben Gewerkschafter abschlachten lässt, oder die letzten Trinkwasservorräte der einheimischen Bevölkerung vernichtet...

gefundener flyer von der aktion

test 20.12.2010 - 23:47
Hier ist ein Scan von dem auf der Coca Cola Weihnachtstour 2010 Info-Flyer:

Politische Zensur?

name 21.12.2010 - 12:32
Sach mal kann es eigentlich sein, dass Indymedia zensiert, sobald das Wort Antideutsch in einem Kommentar vorkommt, und eine einigermaßen inhaltliche Kritik darin steht, währenddessen, anderes rumgesülze stehen bleibt?
Langsam hege ich den starken Verdacht, dass die Indymods politisch zensieren.
Schon klar dass dieser Kommentar nicht lange stehen bleiben wird, dass unterlegt dann aber bloß die These.
de.indymedia ist am Ende.


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zur Info: Sowas wird deshalb gelöscht, weil augenscheinlich 90% der an AntiImp/AntiD-Konflikten interessierten Indy-UserInnen nicht fähig sind, tatsächlich inhaltlich darüber zu diskutieren, sondern sich gegenseitig auf infantile Weise runtermachen. Das hat erstens überhaupt keine Relevanz für irgendeine Art von emanzipatorischer Politik und nervt den Rest der UserInnen.
Zweitens können wir als Mods da aus Kapazitätsgründen und weil wir schlicht keinen Bock haben, immer wieder dieselben hirnentleerten Sprüche lesen zu müssen, die uns vom modden inhaltlich wertvoller Beiträge abhalten, das kaum differenziert moderieren.
Also wird eher mal gelöscht, als das 10000ste mal den allseits bekannten Argumenten der Für- und Gegenseite ein Forum zu bieten, gespickt mit den anscheinend unvermeidlichen Beleidigungen unter der Gürtellinie. Dass es soweit gekommen ist, liegt nicht an indy, sondern an Teilen der linken Szene in der BRD. Wir haben nach all den Jahren kein Bock mehr, dieser selbstbezogenen Szene-Debatte hier Raum zu bieten.

@ wayne

. 21.12.2010 - 19:01
hallo deutscher horst. schönes amerikanisches pseudonym, toll. hast du lange für getüftelt genau wie für den auswurf der verkürzten kapitalismuskritik, oder? genau das ist unsere heutige linke hier in doofland. zur rechtfertigung des eigenen konsumverhaltens und der ungewilltheit dieses zu bremsen wird alles und jedem verkürzte kapitalismuskritik vorgejault. so bleibt alles schön beim alten, man kann mit ruhigem gewissen die coca cola schlürfen, bei mc-doof fressen und klamotten made in bangladesh tragen, ihr seit die wegweiser in eine bessere zukunft, jawoll!

 http://kanalb.org/edition.php?play_id=62&modul=Edition&clipId=62

kill killercoke!

siehe auch - video 1

tvgugger 21.12.2010 - 20:43
Störung der Coca-Cola Truck Weihnachtstour 2010 in Berlin

RBB aktuell vom 19.12.2010

 http://www.youtube.com/watch?v=QJ2K_9e7Sfs

weiterer Flyer

flyerei 21.12.2010 - 23:47
auch dieses wurde - in leider sehr geringen Auflage - verteilt.
Nicht weniger aussagekräftig als der Text...

Klebrige Kosumkritik

katz 22.12.2010 - 01:15

exclusives Video von der Aktion

Nichtarbeit 22.12.2010 - 14:11

Aktion von 2008

Hampel 22.12.2010 - 14:20
Der Coca-Cola Weihnachtstruck wurde 2008 auch schon bei seiner Parade gestört.
Indymedia:  http://de.indymedia.org/2008/12/237143.shtml

@wayne

fx 23.12.2010 - 01:54
Verkürzte Kapitalismuskritik my ass, was für ein Stuss! In dem Moment, wo dem pfälzer Apfelsaft-Hersteller die systematische Ermordung von Gewerkschaftlern oder die hunderttausende in ihrer Existenz bedrohende grossflächige Grundwasserabsenkung hachgewiesen wird, ist er natürlich nicht mehr besser, aber bis dahin gilt selbstverständlich die Unschuldsvermutung, was denn sonst? Bei Coca-Cola gibts da leider kaum noch was zu vermuten, solche und andere Verbrechen wurden und werden von lokalen Gruppen/Gewerkschaften/Initiativen z.B. in Kolumbien oder Indien bestens dokumentiert, benutze einfach Google oder Wikipedia, um mehr darüber zu erfahren.

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Gute Aktion!

... 20.12.2010 - 12:20
Die Kommentare hier werden immer armseliger. Was soll falsch daran sein, wenn sich ein paar Menschen bei Minusgraden aufmachen, und diesen Mördern die Weihnachtsparty ein wenig versauen?! Ach, es gibt ja wichtigeres. Zu Hause sitzen und den Internet-Aktivisten raushängen zu lassen zum Beispiel. Auch wenn nur ein Mensch mit dieser Aktion informiert wurde, hat es sich gelohnt.

die Immerwährenden

Hempel 20.12.2010 - 13:48
Es wird sie immer und überall geben, die Menschen die einem sagen was gut und was schlecht für einen ist, die aber selber nie etwas auf die Reihe kriegen. Es gibt eben Schwätzer und Macher. Letztere sind mir lieber. Und wenn es nur gegen den Weihnachtsmann gegangen wäre. Da wird heile Welt gefeiert und ein paar Aktivisten denen es nicht zu blöd ist pfuschen den Blendern ins Handwerk - sehr fein!

Ich bin froh dass es Indymedia gibt, wenn ich die selbe Meldung bei BILD, von der Springerpresse verwurstet, lese. Aber ihre Sensationsgier verbreitet die Aktion noch mehr :)

Indymedia ist ein feiner Wetterbericht, sobald es mieses Wetter gibt, tümmeln sich hier die Trolls. Es soll euch keiner übel nehmen, ihr könnt ja auch nix dafür. Alles nur Wohlstandserscheinungen.

super sache!

mitdenker 20.12.2010 - 14:40
schöne aktion! wer meint, er wisse es besser, soll es besser machen. ich finde es klasse, dass dem coca-cola-werbefeldzug sand ins getriebe gestreut wird. weiter so!

@H2Ojunkie

jaja 20.12.2010 - 16:33
Genau:"Nehme ich die Marke des globalen Mega-Konzerns oder die Brause eines regionalen Getränkeherstellers?" Das beide Produkte zwar nach kapitalistischer Logik produziert wurden und beide nur der Mehrwerterzeugung durch die Ausbeutung der Ware Arbeitskraft sind, übersiehst du aber in deiner Kritik. Aber viel Spaß, wenn du nach "antikapitalistischer" Tour einkaufen gehst, und die heimischen deutschen Produkte vor den fremdländischen Schmutzwaren bevorzugst. Momentmal, das kenne ich aus einer andereren politischen Richtung. Es gibt kein richtiges Konsumverhalten im falschen Wirtschaftssystem!!!

@jaja du dorfdepp

andenkopffass 20.12.2010 - 18:18
und du übesiehst wohl nicht den "kleinen" qualtitativen unterschied zwischen einem hersteller der wegen mir seine arbeiter schlecht bezahlt (ja ich weis im kapitalismus ist jede bezahlung schlecht) und einem konzern der für vertreibungen und morde direkt (!) verantwotlich ist... aber jaja, ist ja alles das gleiche...

ich könnt kotzen

@die beiden über mir

jaja 20.12.2010 - 23:43
Aha, und die Ressourcen die zur Fertigung des Endprodukts nötig sind, kommen natürlich auch aus dem kapitalistischen Zauberland in dem die Arbeiter "gut" bezahlt werden. Also heißt es folglich die "guten" heimischen Produkte zu konsumieren, die aus Ressourcen aus der sogenannten Dritten Welt ausgebautet wurden, und anschließend von Arbeitern in Deutschland zum Endprodukt gefertigt wurden, ist also besser als die direkten "ausbeuter" Produkte zu konsumieren? Die Logik dahinter ist mir leider nicht plausibel. Solange Kapitalismus herrscht und die Produktion nur auf Mehrwert ausgelegt ist anstatt auf die Bedürfnisse der Menschen, kann es keine "fairen" und "sozialen" Produkte geben. Die derzeit sich selbstnennden "Fairtraid" Produkte nennen sich nach kapitalistischen Maßstäben "fair". Solche sollten keine Maßstäbe für Linksradikale Maßstäde sein.

Blabla, Lappen!

Wayne 21.12.2010 - 14:51
Also ich sehe hier nur verkürtze Kapitalismuskritik.
Regionale Getränkehersteller sind 'besser'? (also weniger kapitalistisch?!)
Supi, dann können wir ja gleich die Klassenwidersprüche in einer Volksgemeinschaft lösen.
Ohne scheiß, die Aktivisten haben anscheinend genauso viel Ahnung vom Kapitalismus wie beispielsweise Freie Kameradschaften.

@jaja : haut weg all den scheiss--??

syndi 23.12.2010 - 15:01
.. und die arbeiterInnen und arbeiter, die für bessere arbeitsbedingungen - und sicherheitsbedingungen usw. kämpfen (zum teil unter lebensgefahr), sind nicht zu unterstützen, weil sie nur für eine bessere ausbeutung kämpfen, usw. --- was bist du? student?-- der sich nicht gegen die studiengebühren organisiert, weil doch sowieso die ganze monentane bildung ein zurechtstutzen auf die herrschaftliche ausbeutung und unterdrückung ist (und du deine rolle da schon gefunden hast?) --- seltsam, daß ich dich weder bei den fabrik, gefängniskämpfen oder auch "nur" beim bildungsstreik gesehen habe - abher, hast recht, aber sowas wie dich koennen wir gerne verzichten -- die errungenen freiheiten kriegst du von uns geschenkt

LITER WASSER

jutard a. n. 23.12.2010 - 21:42
was soll das argument, dass ein liter cola neun liter zum herstellen benötigt?
die tatsache, dass schlecht recherchiert wird, macht es immer schwieriger auf indymedia artikel zu finden, die einen selbstkritischen leser intellektuell ansprechen.
kurz eine suchmaschine benutzt und man findet heraus, dass eine tasse tee etwa 30 liter, ein glas bier etwa 75 liter und ein glas rotwein etwa 120 liter verbraucht...
nicht zu toppen wäre kaffee, wo zur herstellung eines kilos 21.000 liter benötigt werden.
darf man sich demnächst auf aktionen gegen die teekampagne oder den handel mit kaffee aus chiapas einstellen? ich hoffe nicht! =)

nicht nur dieser satz in dem artikel lässt ihn einfach billig erscheinen und muntert mich nicht dazu auf, diesen artikel meinen freunden oder bekannten zum lesen zu kopieren... schade!

Hats geklappt?

Zeitgeist 25.12.2010 - 05:00
Und ne Coke abbekommen? :]