(B) antirassistische Demo

enfants d'immigrés 19.12.2010 20:44 Themen: Antirassismus Soziale Kämpfe
Demo gegen Rassismus, Wohlstandschauvinismus und Kapitalismus.
Für Bewegungsfreiheit und soziale Rechte für ALLE Menschen.
Koloniale Privilegien abschaffen!


Am 18.12.10, versammelten sich ca. 300 Leute am Kollwitzplatz, um zusammen durch Prenzlauer Berg zum Weihnachtsmarkt vorm Roten Rathaus zu ziehen. Wir wollten das letzte Einkaufswochenende vor Weihnachten dazu nutzen, den Blick auf die untragbaren Ungerechtigkeiten in dieser Welt zu lenken. Denn während sich die Europäer_innen das Recht heraus nahmen, in alle Teile der Welt einzufallen und sie zu kolonisieren, die Ressourcen auszurauben und Menschen zu versklaven, wird der Zugang zur „Insel des Wohlstands“ verwehrt und der Reichtum für sich behalten.

Deshalb gingen wir auf die Straße. Die Sambaband sorgte für gute Stimmung, zwischendrin gab es passende Musik vom Lauti und natürlich wurden auch Parolen gerufen.
An die Passant_innen wurden verschiedene Flugblätter zum Inhalt der Demo und praktische Anleitungen zu antirassistischem Handeln, wie Antira-Einkauf in Henningsdorf und Mobi für den anstehenden Oury Jalloh Prozess verteilt.
Es gab Redebeiträge über die Profiteur_innen des Rassismus, die an Lagern wie z.B. der Motardstraße in Berlin kräftig mitverdienen, darüber wie Rassismus und Kapitalismus zusammenhängen, zum alltäglichen Rassismus in der Gesellschaft – und in Prenzlauer Berg (Übergriff Lychener Straße, Café „Ein Sonntag im August“), zum Mord an Oury Jalloh, der sich im Januar zum 6. Mal jährt, zur Anti-Knast-Demo am 31.12.10 von Grünau bis Moabit, zu Empowerment Emancipation und zur Integrationshetze, die seit Sarrazin wieder einmal Aufwind bekommen hat.
Vor dem Café Morgenrot machten wir einen kurzen Stop, um uns mit leckererm Früchtepunsch vom Kollektiv ein bißchen aufzuwärmen und Redebeiträgen zu lauschen. Die Bulle_tte_n waren friedlich und versteckten sich vor der Kälte in ihren Panzern.


no border. no nation. no capitalism.

“All through history classes we were studying “Western civilization “, and that meant that all else were uncivilized. One of the biggest lies that Western society could have done was to name itself Western civilization. European kids who read that today never recognize that they`re being told that they are superior to everybody else because they have produced civilization. It has been the rationalization for Western „civilization“ as it moves across the world and stealing and plundering and raping everybody in its path. Their one rationalization is that the rest of the world is uncivilized and they are in factcivilized. And they are un-civil-ized. Western “civilization” has been, as a matter of fact, most barbaric.”
Stokely Carmichael

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Ergänzungen

gute demo

marx-B 19.12.2010 - 23:43
erstaunlich war es, dass trotz eisiger kälte rund 300 leute zur demo gekommen waren. auf der "weihnachtsterror" demo aufm kudamm waren es lediglich 30 leute.

die stimmung auf der demo war recht entspannt. sie zog vom p-berger kollwitzplatz über die kastanie nach mitte. die bullen hielten sich weitgehend zurück und stresste lediglich den strassenverkehr.

insgesamt eine ruhige, aber wichtige demo.

hier noch paar bilder vom fotografen pm_c:
 http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/sets/72157625626323202/

Antira-Tage

resistance 19.12.2010 - 23:45
Am Freitag, fand im Rahmen der Antira-Tage auch eine Soliparty mit offenem Infoladen, Workshops, Theater, Filmen, Vokü, Cocktails und Konzert im Hausprojekt Scherer8 in Wedding statt.

Im ersten Vortrag zur europäischen Grenzsicherungsagentur Frontex ging es darum, wie der Europäische Rat, das Europaparlament und die Regierungen der einzelnen Mitgliedstaaten eine Agentur (mit mehr als 75 Mio € im Jahr 2008) finanzieren, die mit Risikoanalysen nach Migrationsschwerpunkten sucht, um dort Operationen zu initialisieren und zu planen, die dann wiederum von den jeweiligen Staaten mit Ausnahme der Rapid Intervention Troups (Rabits) durchgeführt werden. So haben zum Beispiel die Operationen zur Sicherung der Seegrenzen die Folge, dass jährlich Tausende von Menschen ertrinken - nicht mehr nur im Mittelmeer, sondern auch, weil nach Frontexeinsätzen Fluchtrouten mehr oder weniger abgeschnitten sind, auf offener See, irgendwo vor den Küsten von Senegal, Mauretanien, Marrokko und den Kanaren. Dabei ist es für die EU sehr bequem, die Verantwortung und Schuld an Menschenrechtsverletzungen wie eine schlechte Kartoffel an Frontex weiterreichen zu können, die sie wiederum den jeweiligen durchführenden Staaten in die Schuhe schieben kann. Wobei darauf verwiesen wurde, dass die Kritik an Menschenrechtsverletzungen ein Staatsbürgerschaftsrecht akzeptiert, das sich auf die Souveränität eines Nationalstaats gründet, der seine Untertanen schützen soll, aber eben auch nur die seinen.

Nach einer kurzen Pause wurde ein Film über Zwangssterilisation an Romafrauen in der Slowakei gezeigt, wobei zuvor darauf verwiesen wurde, dass das Konstrukt "Roma" sehr verschiedene Gruppen von Menschen zwischen Fremd- und Selbstzuschreibung einschließt. Die im Film dokumentierten Zwangssterilisationen wurden beispielsweise an Gruppen von Roma begangen, die von der Slowakei aus Tschechien als billige Arbeitskräfte angeworben wurden. Wobei der Großteil der Roma aus Tschechien während dem Nationalsozialismus ermordet wurde. Danach stellte Amaro Drom die Kampagne "Alle bleiben!" vor, die ein Bleiberecht für Roma in Deutschland durchsetzen will, da aktuell nach einem Rückübernahmeabkommen mit der kosovarischen Regierung 14.000 Menschen, Roma und Ashkali, in den nächsten Jahren abgeschoben werden sollen.

Anschließend berichteten 2 Vertreter_innen von Women in Exile über ihre Arbeit und welchen Problemen Kinder und Frauen als dreifach Diskriminierte in Heimen ausgesetzt sind. Dabei ist gerade auch die medizinische Versorgung ein gravierendes Problem. So müssen sie oft zu mehreren Ärzt_innen gehen, bevor sie - wenn überhaupt - behandelt werden. Und was soll Frau mangels alternativer Beratungsmöglichkeiten tun, wenn die Gynokolog_in dazu rät, den Uterus zu entfernen? Auch bei sexualisierter Gewalt werden Flüchtlingsfrauen alleine gelassen und der Täter bleibt Nachbar. Um gegen die insbesondere für Frauen und Kinder schwierige Lebenssituation in Lagern anzukämpfen, haben sie die Kampagne "Kein Lager für Frauen" ins Leben gerufen.

Nach den Workshops spielte Konny, Conexion Musical, Lucia Vargas und Punkrock MC. Die spontan aufgesprungene Lucia rappte mit viel Energie über die politische Situation in Kolumbien, wo z.B. von der kolumbianischen Regierung Berge mit Phosphaten vergiftet werden, um die Kokapflanzen im Kampf gegen Drogenanbau und FARC zu zerstören, was bei der Bevölkerung schwere Hautleiden verursacht.


Oury Jalloh das war Mord!

Wichtig! 20.12.2010 - 17:03
Infos um Oury Jalloh

07.01.11 - 13 Uhr Bahnhof Dessau
Demo an Oury Jalloh's 6. Todestag

08.01.11 - 13 Uhr Demo Magdeburg

12.01.11 - 9 Uhr Beginn der Revision - Magdeburg Oberlandesgericht



Prozessauftakt im Fall Oury Jalloh am Landgericht Magdeburg

12. Januar 2011 / 9:30 Uhr /Magdeburg/Saal A 23
weitere Termine:
Freitag, 14. Januar 2011, 9.30 Uhr, Saal A 23,
Freitag, 21. Januar 2011, 9.30 Uhr, Saal A 23,
Freitag, 4. Februar 2011, 9.30 Uhr, Saal A 23,
Donnerstag, 10. Februar 2011, 9.30 Uhr, Saal A 23,
Freitag, 11. Februar 2011, 9.30 Uhr, Saal A 23,
Donnerstag, 3. März 2011, 9.30 Uhr, Saal A 23,
Freitag, 4. März 2011, 9.30 Uhr, Saal A 23,
Donnerstag, 10. März 2011, 9.30 Uhr, Saal A 23,
Freitag, 11. März 2011, 9.30 Uhr, Saal A 23,
Donnerstag, 31. März 2011, 9.30 Uhr, Saal A 23,
Freitag, 1. April 2011, 9.30 Uhr, Saal A 23,
Donnerstag, 7. April 2011, 9.30 Uhr, Saal A 23,
Freitag, 8. April 2011, 9.30 Uhr, Saal A 23,
Donnerstag, 14. April 2011, 9.30 Uhr, Saal A 23,
Freitag, 15. April 2011, 9.30 Uhr, Saal A 23,
Donnerstag, 28. April 2011, 9.30 Uhr, Saal A 23,
Donnerstag, 5. Mai 2011, 9.30 Uhr, Saal A 23,
Donnerstag, 12. Mai 2011, 9.30 Uhr, Saal A 23,
Donnerstag, 19. Mai 2011, 9.30 Uhr, Saal A 23,
Donnerstag, 26. Mai 2011, 9.30 Uhr, Saal A 23,

Festlegeungen des Landgerichtes:

1.Im Sitzungssaal werden 25 Plätze für Medienvertreter reserviert. Darüber hinaus werden im Rahmen der Möglichkeiten Bild- und Tonjournalisten akkreditiert. Die Akkreditierung ist nach Sitzungsbeginn nicht mehr übertragbar.

2.Während der Sitzung wird die Anwesenheit von 10 Justizwachtmeistern im Sitzungssaal sowie die Anwesenheit von weiteren 10 Justizwachtmeistern auf den jeweiligen Warteflächen vor dem Sitzungssaal angeordnet.

3.Der Zugang zum Sitzungssaal wird nur akkreditierten Medienvertretern sowie Zuhörern im Rahmen der zur Verfügung stehenden Sitzplätze gewährt. Hierzu werden Einlasskarten vor dem Sitzungssaal ausgegeben, die beim Verlassen des Sitzungssaales wieder abgegeben werden müssen.

4.Es ist untersagt, Hieb-, Stich- und Schusswaffen sowie Transparente und Flaschen in den Sitzungssaal mitzunehmen.

5.Es ist – ausgenommen die akkreditierten Medienvertreter – untersagt, Handys in den Sitzungssaal mitzunehmen.

6.Der Zugang zum Sitzungssaal erfolgt durch zwei Kontrollstellen. Eine Kontrollstelle ist den akkreditierten Medienvertretern sowie den Prozessbeteiligen (Gericht, Staatsanwaltschaft, Protokollführer, Angeklagter, Verteidiger, Nebenkläger, Nebenklägervertreter, Zeugen sowie Angehörige des Zeugenschutzes) vorbehalten. Der Zugang zum Sitzungssaal wird nur gestattet, wenn zuvor eine Durchsuchung hinsichtlich mitgeführter Gegenstände wie Hieb-, Stich- und Schusswaffen sowie Transparenten und Flaschen durchgeführt worden ist. Soweit es sich um weibliche Personen handelt, hat die Kontrolle durch eine weibliche Beamtin zu erfolgen. Ausgenommen von der Kontrolle sind die Prozessbeteiligten.

7.Die Justizwachtmeister sind befugt, eine Identitätsfeststellung durch Ausweiskontrollen durchzuführen.

8.Soweit eine Person sich weigert, Gegenstände herauszugeben, die Durchsuchung zu gestatten oder sich auszuweisen, ist eine Teilnahme an der Sitzung ausgeschlossen.

Video Anti-Weihnachtsdemo 2010 Berlin

Nichtarbeit 28.12.2010 - 17:40

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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parolen — jaja

WeihnachtsTERROR-Demo — Marx-Anarcho

Gut gemeint — Roland Ionas Bialke