Randale in Kreuzberg

Index 16.12.2010 14:36 Themen: Soziale Kämpfe
Gestern Abend kam es nach einem Konzert von Slime im SO36 zu Krawallen. Die bisherigen Berichte sind unterschiedlich.
Der Sicherheitsexperte der CDU, Robbin Juhnke, hat soeben eine aufrüttelnde Pressemitteilung verschickt, in der wieder einmal mehr Polizei gefordert wird. In seinen Augen gibt es rechtsfreie Räume in Berlin. Seine Erklärung  http://www.robbin-juhnke.de/index.php?ka=1&ska=1&idx=26538

Auf einem Blog werden die Ereignisse etwas differenzierter dargestellt  http://revolte.blogsport.eu/
Nach dem Konzert von Slime waren gestern zunächst Sprechchöre wie "Ganz Berlin hasst die Polizei!" in der O-strasse zu vernehmen. Danach gings los.
Heute spielt Slime nochmal im SO.
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Ergänzungen

Riot nach Punkkonzert?

Hats ja lang nicht mehr gegeben! 16.12.2010 - 18:18
Und keine Festnahmen? Jedenfalls schreibt die Polizeipresse nur davon, Ermittlungen aufgenommen zu haben.



Ausschreitungen nach Konzert - Scheiben zerstört, Polizisten angegriffen
Friedrichshain-Kreuzberg

# 3994
Im Anschluss an eine Musikveranstaltung ist es in der vergangenen Nacht in Kreuzberg zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei war seit 20 Uhr 45 mit etwa 30 Einsatzkräften vor Ort und hatte kurz nach Mitternacht rund 90 Beamte im Einsatz.
Nach dem Ende eines Konzerts in der Oranienstraße schlugen vermummte Unbekannte kurz vor Mitternacht die Schaufensterscheiben von zwei Autohäusern und eines Restaurants ein. Kurz zuvor waren Zivilpolizisten in ihrem Fahrzeug von abströmenden Konzertbesuchern mit Eisklumpen beworfen worden. Auch die Windschutz- und Seitenscheibe eines in der Oranienstraße geparkten „Nissan“ wurde mit einem Pflasterstein eingeschlagen. Aus einer etwa 100-köpfigen Gruppe in der Oranienstraße schleuderten mehrere Personen Flaschen und Steine gegen Polizisten einer Einsatzhundertschaft, beschädigten deren Einsatzfahrzeuge und versperrten mit Gegenständen die Fahrbahn der Oranienstraße.
Ein in der Mariannenstraße gelegenes Autohaus wurde an der Schaufensterfront durch Steinbewurf stark beschädigt, der gläserne Eingangsbereich mit einem Verkehrsschild zerstört und ein pyrotechnischer Gegenstand in die Verkaufsräume geschleudert, wodurch im Inneren Sachschaden durch Verrußung entstand. In der Skalitzer Straße zerstörten Unbekannte eine Scheibe des dortigen Autohauses. Die Randalierer beschädigten zudem den Geldautomaten eines Bankhauses in der Oranienstraße.
Gegen 1 Uhr 15 schlug in der Mariannenstraße ein Glasgeschoss in das hinter einem Polizeibeamten der Einsatzhundertschaft der Direktion 4 stehende Polizeifahrzeug. Als er sich duckte, durchschlug ein zweites Geschoss die Seitenscheibe des Wagens. Im Fahrzeug fanden die Beamten danach einen gläsernen Gegenstand, der sichergestellt wurde.
Gegen 1 Uhr 45 hatten sich schließlich die letzten noch anwesenden Personen aus dem Bereich um die Oranien-, die Mariannenstraße und den Heinrichplatz entfernt. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt hat die Ermittlungen wegen schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung übernommen.

Ergänzung

Roland Ionas Bialke 16.12.2010 - 19:01
In den letzten Jahren werden bei solchen Vorfällen immer öfter DNS-Proben von geworfenen Gegenständen genommen. DNS haftet zum Beispiel auf Handschuhe und überträgt sich von diesen auf den geworfenen Gegenstand.

Was ich von zerstörten Polizeiautos und angegriffener Polizei in ziviler Kleidung halte, will ich jetzt nicht erwähnen. Aber bei dem Pyro im Autohaus gibt es von meiner Seite schon bedenken. Ich kenne die Gegend nicht so gut, aber es wirkt so, als ob neben dem Autohaus ein Wohnhaus liegt. Wenn dem so ist, dann war der Angriff auf das Autohaus mit Feuer mehr als dumm: Er wäre dann unverantwortlich! Wie schnell so ein kleiner Pyro zu einen riesigen Brand wird, könnt Ihr hier sehen:  http://www.youtube.com/watch?v=H-odfxnO4pE&feature=player_embedded (Hooligans in Athen greifen dort mit Pyros und Steinen einen Bus anderer Fussballfans an!)

Zu den Fotos:

Es ist wahrscheinlich, dass der verlinkte Fotograf als Zeuge geladen wird. Viel wichtiger ist es aber, auch bei dunklen Bildern die Gesichter zu verfremden. Bei einem kann ich so filtern, dass das halbe Gesicht erkennbar wird. Da anscheinend Leute kontrolliert wurden und Banken Kameras haben, und es woanders in der Gegend auch Kameras gibt, wird der eine oder die andere auch identifiziert werden können.