Spontan-Demo gegen Castor-Transport in Bremen

Nagunja Bradani 15.12.2010 20:16 Themen: Atom
Frei nach dem Motto "Unsere Bullen bleiben hier - und wenn nicht, ist's ihr Pech" fand in Bremen eine Spontan-Demo gegen Atomkraft überhaupt und speziell zum Castor-Transport, der im Moment durch die Lande fährt statt.
Dabei gelang es der Demo erstmalig seit langem wieder in der Vorweihnachtszeit in die von der Bremer Polizei geheiligte Innenstadt zu kommen. Laut, mit Sprechchören und Samba-Band zogen die ca. 70 Demonstrierenden so durch die Obernstraße und den Weihnachtsmarkt. Dabei wurden Flyer an die PassantInnen verteilt und ein kurzer Redebeitrag gehalten. Denn eines ist klar: Auch wenn der Transport Bremen scheinbar weit umfährt, so geht es doch auch bei diesem Transport um ein Atomprogramm, welches auch durch die Bremer Häfen vollzogen wird. Es gibt also genug Grund auch lokal zu handeln.
Gleichzeitig sollte so von denen, die in Bremen geblieben sind, ein Gruß nach Lubmin und die Strecke gehen. Atomtransporte stoppen - immer und überall.

Hier der Text, der per Redebeitrag und Flyer unter die Menschen gebracht wurde:

Atomkraft stilllegen - statt stiller Nacht

Heute fährt ein Castor-Transport mit Atommüll aus sogenannten “Forschungseinrichtungen” zur Einlagerung nach Lubmin nach Greifswald. Trotz des Widerstandes vor Ort und der damaligen Zusage das dortige Zwischenlager nur für Müll aus der ehemaligen DDR zu nutzen, soll nun der hochradioaktive Müll aus dem Forschungszentrum Karlsruhe und GKSS aus Geestacht dort hin gebracht werden. Dies zeigt wieder einmal die Zuverlässigkeit der Verantwortlichen im Bezug auf Atomkraft auch die kleinsten Zusagen zu brechen.
Atomtransporte sind im Moment die Lebensader der Atomindustrie, weil Uran, Brennelemente und der Müll durch die Welt gefahren werden müssen, um die AKWs am laufen zu halten. Es werden im Schnitt fast zwei Mal die Woche Atomtransporte über die Bremer Häfen abgewickelt.
Doch egal wo der Betrieb von Atomkraft marcht krank und tötet Menschen, von den Uranabbaugebieten, bis hin zur Region um das „Versuchsendlager“ AsseII, in dessen Region nun gehäufte Krebsfälle bekannt geworden sind. Nur aus wirtschaftlichen Interessen wird der Tod von Menschen in Kauf genommen.
Deshalb fordern wir:

- Sofortige Entwidmung der Bremer Häfen für Atomtransporte
- Stopp aller Atomtransporte
- Schluss mit der Subventionierung der Atomindustrie
- Die Stilllegung aller Atomanlagen

Wenn unsere Regierungen nicht handeln, wird deutlich, dass wir selbst aktiv werden müssen. Daher gilt:
Atomausstieg bleibt Handarbeit
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Ergänzungen

Bilder

jaja 15.12.2010 - 22:18
Die konsumberauschten Menschen haben die Demo vielfach für sich zum Anlaß genommen, tütentragend über das Thema zu sprechen. "Da kommt jetzt noch mehr von diesem Müll .." oder "Was da jetzt schon wieder alles aus der Asse läuft .."

Hintergrund zum Castor-Transport

Tagesschau 15.12.2010 - 22:40

Bericht

Kuscheltier 16.12.2010 - 13:07
ein weiterer Bericht findet sich auf  http://endofroad.blogsport.de/

Lubmin Castor: cold winter - hot actions

randbild 17.12.2010 - 16:46
Fotostory auf randbild.de
 http://randbild.de/?ID=XCE6QGHV51