Atom: Kämpferische Ahaus-Demo

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen 12.12.2010 18:22 Themen: Atom Repression Weltweit Ökologie
Die Castoren von Ahaus nach Majak wurden von Atomminister Röttgen "zunächst endgültig" abgesagt, doch der Widerstand im Münsterland ebbt nicht ab: Heute demonstrierten vor dem Atommülllager Ahaus 700 Leute gegen Atommüllexport und Atomtransporte und für den sofortigen Atomausstieg. Die Stimmung war sehr kämpferisch und von der rot-grünen Landesregierung wurden konkrete Stilllegungen von Atomanlagen in NRW gefordert. Viele Demonstranten umrundeten das Atommülllager und zum Schluss fehlten am Atomgleis mehrere Meter Schotter. Natürlich wurde auch zur Solidarität mit den Initiativen im Nordosten aufgerufen, wo diese Woche der Südfrankreich-Castor ansteht.
Wenn Atomminister Röttgen gehofft hatte, den Widerstand durch seine vorläufige Absage an den Atommüllexport nach Russland zu dämpfen, dann hat er sich getäuscht. Mehrere Sonderbusse und eine regional sehr breit gestreute Teilnahme machten deutlich: Die Leute sind von der Atompolitik in diesem Land total angenervt und lassen sich nicht mit Beruhigungspillen abspeisen.

Auf besondere Empörung stieß in Ahaus, dass die rot-grün geführte Polizei für Ahaus bereits Gefangenenkäfige geordert und in der Polizei-Tiefgarage eingelagert hatte. Hinter dem Zwischenlager waren selbst heute noch die Transport-Container für die Majak-Castoren aufgestellt. Die Absage von Röttgen kam also in allerletzter Minute - ein großer Erfolg für den Widerstand.

Die Menschen in Majak hatten diese Woche noch einen zweiten Grund zu verhaltener Freude. Ein Moskauer Gericht hat ihre Klage gegen die russische Regierung zugelassen, um die Atomanlage stilllegen zu lassen und über den verstrahlten Fluss Tetscha einen Sarkophag zu bauen. Wir rufen zur Solidarität mit den Klägern auf und auf der Demo wurden zur Unterstützung Spenden gesammelt. Mehrere Anwohner hatten auch bereits in Deutschland eine Klage gegen die zu erwartende Ausfuhrgenehmigung vorbereitete - ein weiterer Grund, warum Röttgen den Image-Gau fürchtete, wenn er sich zum obersten Atommüllexporteur gemacht hätte.

In mehreren Reden wurde aber auch von der rot-grünen Landesregierung eine konsequente Atomausstiegspolitik gefordert. Dazu gehören die Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau sowie der Atommüllkonditionierungsanlage Duisburg. Außerdem wurde eine Kinderkrebsstudie für alle Atomstandorte sowie ein Moratorium für alle Atomtransporte gefordert. In diesen Punkten kann und muss die Landesregierung endlich in die Pötte kommen.

Und dann "warten" da noch 152 Castoren im Forschungszentrum Jülich auf den Abtransport nach Ahaus. Die Einlagerungsgenehmigung wurde schon 2009 beantragt - alles weitere konnte von uns bis jetzt erfolgreich verhindert werden. Nun hat sich rund um Jülich ein neues Anti-Atom-Bündnis "WestCastor" (www.westcastor.de) gegründet und am 30. Januar findet dort zum Jahresauftakt eine Demo statt. Wir unterstützen die Demo und rufen zur Teilnahme auf.

Das gilt natürlich auch für die Castor-Proteste in Greifswald diese Woche. Die 3600 Leute auf der Demo gestern waren ein starkes Zeichen und ein großer Erfolg für das Anti-Atom-Bündnis NordOst. Doch die Woche ist noch lang und schon geht es um Campräumungen usw. Wir rufen zur Solidarität mit dem Atomwiderstand im Nordosten auf. Aktuelle Infos: www.lubmin-nixda.de, www.contratom.de, www.castorticker.de, www.ausgestrahlt.de

Kein Castor nach nirgendwo - Atomindustrie stilllegen !!

Keine Winterpause für die Atomlobby!
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Ergänzungen

Transport nach Lubmin

Castor fiber 12.12.2010 - 20:43
Hurra und strahlende Grüße nach Ahaus; Das ist ein klares Zeichen an unsere (momentane) Regierung... Die Demo in Greifswald war trotz launigem Wetter und Regenschauern ein großer Erfolg und kann als Auftakt gesehen werden für die vielen dezentralen Aktionen, die es hoffentlich geben wird und die den heißen Herbst abrunden. Kommt also alle zum anstehenden Transport in das Urlaubsland an der Ostsee bzw. das Müllige Zwischenlager bei Lubmin oder wer nicht so weit mehr fahren mag, kann als Streckenposten weitere wichtige Informationen liefern, wo der Transport gerade ist; Möglicher Streckenverlauf:
 http://lubmin-nixda.de/ --> Tag X- Lubmin --> Strecke und Karten
Es Werden jedoch noch viele Menschen benötigt, um das Durchkommen zu erschweren und letztendlich zu verhindern!!!

Fahrplan für Frankreich

castorstop 13.12.2010 - 13:42
Der Castor-Fahrplan für Frankreich ist geleakt:  http://bit.ly/dEf9ul oder unter castorticker.de

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