[NBG]: Kundgebung³

AAB NBG 12.12.2010 17:41 Themen: Antifa Antirassismus Repression
In der vergangen Woche gab es drei Kundgebung Nürnberg. Am Montag fand eine Kundgebung in Gedenken an Alexandros statt. Dienstag wurde der Festakt der Deutschen Bahn kritisch begleitet und am Donnerstag eine Protestkundgebung für die von Abschiebung bedrohte 18 jährige Leyla abgehalten.
Kundgebung am 6.12. in Gedenken an Alexandros Grigoropoulos.

Am Montag hielt das Bündnis der Betroffenen von Polizeigewalt eine Kundgebung vor der Polizeiwache Mitte am Jakobsplatz ab. Anlass war der zweite Jahrestag der Ermordung des 15 jährigen Alexandros Grigoropoulos durch Bullen in Athen. Doch nicht nur ihm sollte gedacht werden, auch allen anderen Opfern von Polizeigewalt. Eine (unvollständige) Chronik der von Bullen ermordeten Menschen wurde verlesen und eine Ausstellung aufgestellt, die neben dieser Chronik auch noch die Funktion der Bullen innerhalb des Kapitalismus beleuchtete. Die Reaktion der Passant_innen waren durchweg positiv. Es konnte eine Vielzahl von Flugblättern verteilt werden und die meisten drückten ihre Solidarität mit den Kundgebungsveranstalter_innen aus. Die Cops hielten sich an diesem Tag für bayrische Verhältnisse sehr zurück und stressten lediglich wegen der Lautstärke der Musik mehrmals rum. Das Fazit: Der Hass auf Polizeikräfte scheint tatsächlich ein Phänomen zu sein, dass sich auch in Nürnberg durch beinahe alle Bevölkerungsschichten und Altersklassen zieht.


Kundgebung am 7.12 gegen das 175. Bahnjubiläum und im Gedenken an die Deportierten der Reichsbahn.

Am Dienstag veranstaltete das Antifaschistische Aktionsbündnis Nürnberg (AAB) eine Kundgebung vor dem K4 (Ex-Komm). Thematisiert wurde der Umgang der DB-AG mit ihrer eigenen Firmenhistorie, sprich mit den Deportationen der Reichsbahn. Ein Flugblatt, das an Passant_Innen verteilt wurde klärte über den Umgang der DB mit den Überlebenden der Shoah und des Porajmos auf (das verteilte Flugblatt dokumentieren wir im Anhang). Erschreckend für die Kundgebungsteilehmer_innen waren die teilweise unverschämten Reaktionen vieler Passant_innen, die sich wohl bei ihren vorweihnachtlichen Einkäufen gestört fühlten. Mehrfach wurden Äußerungen wie „Langsam reichts doch mit den Schuldgefühlen“ oder „Irgendwann muss doch mal gut sein“ getätigt. Hier zeigt sich wie weit die widerliche Schlussstrichmentalität sich bereits in den Köpfen vieler Bürger festgesetzt hat. Doch wen wundert so ein Verhalten noch, angesichts der Tatsache, dass die Stadt Nürnberg im Vorfeld der Demonstration des „Zugs der Erinnerungen e.V.“ ihre Demonstrationsroute nicht genehmigen wollte. Die Veranstalter_innen, die Gerechtigkeit für die Opfer der DR fordern, mussten sich die Route vor Gericht einklagen.
Nichtsdestotrotz wertet das AAB die Kundgebung vom Dienstag als Erfolg, da am Tag des großen Bahnjubiläums noch einmal eine Vielzahl von Flugblättern verteilt werden konnte und die Rolle der DB-AG kritisiert und in das öffentliche Licht gezogen wurde. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an die Kundgebungsteilnehmer_innen, die aus dem Umland anreisten.


Kundgebung am 9.12. des Bündnis Bleiberecht für Leyla

Am Donnerstag versammelten sich ca. 40 Unterstützer_innen der Kampagne „Bleiberecht für Leyla“ vor dem Nürnberger Rathaus. An diesem Tag sollte die Abschiebung der 18-jährigen Kurdin im Rathaus thematisiert werden. Die Unterstützer_innen verteilten einen offenen Brief, der an den Oberbürgermeister Maly adressiert war, um eindeutig klar zu machen, dass Leyla nicht abgeschoben wird. Der jungen Kurdin werden diverse „Vergehen“ zur Last gelegt, die allesamt keinerlei strafrechtlich relevanten Sachverhalte darstellen. So soll sie im Alter von 14 Jahren eine kriminalisierte Parole gerufen haben und an einem Transparent mit angeblich verbotenem Inhalt gestanden haben.
Sollte dieses Vorgehen der Ausländerbehörde Schule machen, besteht eine reelle Gefahr für viele junge Kurd_innen in die Türkei abgeschoben zu werden.
Solidarisiert euch mit Leyla, informiert euch über kommende Aktionen auf  http://bleiberecht-fuer-leyla.de
Auf der Internetseite könnt ihr auch ein Protestfax herunterladen, das an die Nürnberger Ausländerbehörde adressiert ist.
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Ergänzungen

Chronik von Polizeimorden

killedbycops 13.12.2010 - 11:48
Eine (unvollständige) Chronik von Polizeimorden findet sich hier:  http://killedbycops.blogsport.de/
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