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Berlin: Einladung zur AVV am 13.2.2010

Autonome Vollversammlung (AVV Berlin) 12.12.2010 03:34
Wir laden euch hiermit zur nächsten Autonomen Vollversammlung (AVV) in Berlin ein. Die Autonome Vollversammlung soll eine Diskussionsplattform für unerfahrene und erfahrene Leute, die Anregegungen und Anschluss an autonome Politik finden wollen oder sich weiterhin mit Leuten aus anderen Zusammenhängen austauschen wollen, bieten. Die Themen sollen diesmal die Analyse von Polizeistrategien und Aktionen dagegen, die Nachbereitung der Silvio-Meier-Demonstration und die Fragestellung "Wie erreichen wir die Masse?" sein. Eigene Themen können zur AVV wie immer mitgebracht und dort diskutiert werden. Die Autonome Vollversammlung findet diesmal im New Yorck 59 (Bethanien) statt. Wie gewohnt am 13. im Monat (diesmal der 13. Dezember 2010) ab 19 Uhr 30.
1. Polizeitaktik – Analyse und Gegenmassnahmen in Theorie und Praxis

Für diesen Diskussionspunkt wurde ein kleiner Text vorbereitet, den ihr hier findet:  http://avvberlin.blogsport.de/2010/11/23/vorbereitungstext-zur-avv-november-und-dezember-2010-auszug - Wir orientieren uns am "Polizeibericht Berlin 2009" der "Autonomen Gruppen", wollen weiteres Wissen über die Repressionsorgane sammeln und für alle nutzbar machen. Bringt bitte selbstständig pro Person ein Exemplar des "Polizeibericht Berlin 2009" mit! Einen Auszug gibt es hier:  http://de.indymedia.org/2010/04/279534.shtml - Die geamte Papierversion bekommt ihr noch in einigen Berliner Infoläden.

Konkret vorgeschlagen wurde z.B., dass sich Gruppen organisieren, die geziehlt Demonstrationen und Aktionen beobachten und jegliche Information zu der Repression vor Ort notieren. Ebenso kamen uns Ideen über verdeckte Videoaufzeichnung von Repression. Aber auch das Organisieren von dezentralen, nicht etablierten und doch kontinuierlich und vertrauensvoll arbeitenden Antirepressionsgruppen kann ein Ergebnis unserer Diskussion werden. Letztendlich geht es auch um die Frage, wie wir Antirepressionsarbeit zu dem Selbstverständnis aller Aktiven machen.

2. Wie erreichen wir die Masse?

In letzter Zeit wurde aus einigen selbsternannten emanzipatorischen bzw. autonomen Spektren Bündnisse mit rassistischen und sexistischen Gruppen bzw. Personen eingegangen. Ob die abschiebende Partei bei der Demonstration oder der mackernde Rapper beim Antirepressionskonzert, für mehr Qualität in der Arbeit und mehr Masse sorgte das nicht. Und wäre es so, wollten wir unsere Grundsätze über Board werfem, damit wir mehr sind?

Welche Mittel wurden in der Vermassung unserer Proteste vernachlässigt? Warum hat die Soliparty mit dem Besäufnis mehr Anzihungskraft als das Verteilen von Flugblätter vor Bahnhöfen, Betrieben, Schulen und Ämter? Welche Schlichtungsmöglichkeiten stehen unserer Organisation zur Verfügung, sollten wir bemerken, dass die von uns "angeworbenen" Menschen sehr verschieden von uns sind? Wie können wir komplexe Sachverhalte in einfache, für alle verständliche Sprache transformieren? Eine Sprache, die zeitgemäss und klassenlos ist.

3. Nachbereitung der Silvio-Meier-Demonstration

Für einigen Diskussionsstoff hat die diesjährige Silvio-Meier-Demonstration gesorgt, bei der in den ersten Reihen nur Frauen liefen und laufen sollten. Der Aufruf zu einem Frauenblock bzw. einer ersten Reihe war gut, da er Kommunikation provozierte und Widersprüche in unserer antisexistischen Arbeit und in unserer gegenwärtigen sexistischen Realität aufzeigte. Doch auch hier konnten alle auf eine offene Nachbereitung lange warten. Wir wünschen uns darum verschiedene Menschen aus der Vorbereitung der Silvio-Meier-Demonstration in der Autonomen Vollversammlung, um mit uns gemeinsam die Demonstration nachzubereiten und das antisexistische Engagement nicht bei einem kurzen Aufschrei zu belassen. Siehe:  http://www.antifa-berlin.de/silvio-meier10/ju_interview-macker.html

Doch nicht nur Sexismus war das Thema der Demonstration. Auch Neonazis und der Repressionsapparat sind Probleme, die in der Demonstration thematisiert wurden. Wie weit hat sich die Demonstration auf die Organisierung antifaschistischer Arbeit ausgewirkt? Oder war die Demonstration nur ein netter Spaziergang mit Feuerwerk, um Menschen für die nächste Party kennenzulernen? Was vermittelte die Demonstration und was bewirkte sie konkret?

Eine weiteres Problem, und zwar die menschenfeindliche Gewalt, die in dem Umfeld der Demonstration gefördert wurde und aus "der linken Szene kommt", wurde nicht thematisiert. Warum nicht? Warum wurden auch hier nicht die Widersprüche benannt und die Fakten auf den Tisch gelegt. (Dieses Problem, u.a. die mehrfache versuchte Tötung von Menschen aus Berliner linke Projekte bzw. aus deren Umfeld heraus, kann wahrscheinlich nicht auf dieser AVV thematisiert werden. Jedoch kann davon ausgegangen werden, dass ein entsprechender Text bald auf Indymedia und in der Interim veröffentlicht wird, der dann als Diskussionsgrundlage dienen kann.)

4. Termine und Aktuelles

Für Termine in Berlin ist es ganz sinnvoll in den Stessfaktor - siehe:  http://www.stressfaktor.squat.net - zu schauen. Trotzdem macht es auch oft Sinn einen Termin persönlich übermittelt zu bekommen und sich kurz darüber auszutauschen. Darum wird auch in dieser AVV Platz dafür gefunden. Daneben können auch andere, aktuelle Themen eingebracht werden.

Sonstige Themen könnt ihr gerne mitbringen. Diskutiert mit uns, was euch bewegt!

Also nicht vergessen:

Die nächste Autonome Vollversammlung findet am 13. Dezember 2010 im New Yorck 59 (Bethanien) ab 19.30 Uhr statt! Das New Yorck 59 ist in der Nähe des U-Bahnhofes Kottbusser Tor (U1/U8). Ihr müsst die Adalbertstrasse runtergehen und Ecke Waldemarstrasse könnt ihr schon das Bethanien sehen. Die genaue Adresse lautet Mariannenplatz 2A in 10997 Berlin-Kreuzberg .
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Ergänzungen

Überschrift bitte ändern

AVV 12.12.2010 - 03:42
@ Mods

Könnt ihr bitte den 13.12.2010 alsrichtiges Datum in die Überschrift einfügen?

Ganz sicher Ausschluss

Mr. Bockwinkel 12.12.2010 - 16:30
Na ganz sicher ist diese Einladung nicht für alle da, was auch Standart in "der Linken" ist. Nimm Dir die WBA-Kampagneneckpunkte: Auch dort heisst es, dass "Sexisten und Nazis" in der Kampagne nichts zu suchen haben. Antifagruppen werden nicht mit Neonazis ihre Plena abhalten - doch oft findet sich in dem Antifaspektrum ein Sexismus. Die Frage ist dann erstmal: "Arbeite ich mit einen Sexisten zusammen, weil er gute Antifaarbeit macht?" Aber auch woanders stellt sich z.B. die Frage: "Arbeite ich mit rassistischen Arbeitern und Arbeiterinnen zusammen, weil sie der gleichen Klasse angehören und ausgebäutet werden oder keine ausreichende Bildung erhalten?"

Du hast Dich wahrscheinlich dafür entschieden. Was dabei rauskam, war beim Blockwartkonzert in der Köpi oder beim Massivkonzert in Neukölln zu sehen. Und oft sehen und hören wir nicht alles, da viele, auch Betroffene, einfach abgeschreckt werden und sprachlos fernbleiben. Ich sehe auch, dass alle Menschen zum Problem und somit auch zur Lösung gehören. Aber ich agiere nicht mit DIESEN Menschen, wenn ich nicht eine entsprechende emanzipatorische Hegemonie aufgebaut habe.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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selbsternannt? — aua

@Mr.Blockwinkel — Zeitgeist

@ entnervt — Mr. Bockwinkel

NA WAT DENN? — STILL <3 BLOCKwart

Transformation der Sprache? — Luther Blissett