[AZ Köln] Kein Burgfrieden mit der Sparkasse

Nachdem bereits im Juli die Stromversorgung des Autonomen Zentrum (AZ) Köln auf Anweisung der Sparkasse gekappt wurde, folgte Anfang Oktober noch die Unterbrechung der Wasserleitung – und dass obwohl die Besetzer_innen mit einem Gesprächsangebot an die Sparkasse herangetreten sind. Insgesamt setzt die Sparkasse, nachdem sie mit einem direkten Versuch der Räumung abblitzte, nun auf kalten Krieg und mittelalterliche Belagerungsmethoden. So wurde nicht nur die Versorgung des AZ unterbrochen, sondern zusätzlich patrouilliert ein von der Sparkasse angeheuerter privater Sicherheitsdienst zur Abschreckung von Besucher_innen vor dem Haus.

Doch diese Maßnahmen zeigen wenig Erfolg und das AZ läuft trotzdem auf Hochtouren weiter. Für Dezember sind mehr Veranstaltungen angekündigt als jemals zuvor – oder zumindest seit den ersten Wochen der Besetzung nicht mehr. Die mangelnde Versorgung mit Strom und Wasser wird derzeit mittels Eigenversogung durch Generatoren und durch gesammeltes Regenwasser kompensiert.

Dennoch ärgern sich die Besetzer_innen darüber, dass die Sparkasse ihr großzügiges Gesprächsangebot mit dem Abstellen des Wassers beantwortet. Offensichtlich spekulieren die Verantwortlichen in Stadt und Sparkasse darauf, die Besetzung so auszuhungern und zur Aufgabe des Hauses zu zwingen. Da diese Strategie nicht aufgeht, besteht weiterhin die Gefahr einer Räumung noch bevor das Haus im Frühjahr 2011 auf Anweisung der EU-Kommission an die Stadt zwangsverkauft wird. Auch von Seiten der Stadt und der Politik gibt es seit dies feststeht keinerlei Bemühungen, so dass auch hier der Verdacht besteht, dass man sich der Besetzer_innen noch vor der unfreiwilligen Übernahme des Hauses entledigen will.

Doch da haben die Besetzer_innen etwas dagegen. Darum wird es Zeit, der mittelalterlichen Belagerungspolitik eine adäquate Antwort zu verpassen. Es gilt den Verantwortlichen bei Sparkasse und Stadt vorzuführen, was passiert, wenn weiterhin auf mittelalterliche Belagerung gesetzt wird.

Deswegen wird es am 18. Dezember zur Inszenierung eines deftigen Gegenschlags kommen:
„Den Raubritter_innen der Sparkasse spektakulär vor die Hütte kacken!“

Das Autonome Zentrum Köln lädt ein zu einem mittelalterlichen Spektakel am Samstag, den 18. Dezember pünktlich (!) um 15 Uhr vor der Sparkassenzentrale am Kölner Rudolfplatz.