Bitte einen Lehrstuhl für Friedenspolitik!

Wieland von Hodenberg, Bremer Montagsdemo 24.11.2010 01:18 Themen: Bildung Militarismus
Die Universität Bremen steht schon lange im Verdacht, Gelder in erheblichem Umfang von der Bremer Rüstungsindustrie einzuheimsen. Besonders tut sich da die Firma OHB, die zivile wie militärisch zu nutzende Satelliten produziert, hervor. Möglicherweise wird dann auch schon mal der eine oder andere Professor geschmiert.
In einer Pressemitteilung kritisiert das Bremer Friedensforum nun die Einflussnahme von OHB auf die Universität. Es sei zu befürchten, so Sprecher Hartmut Drewes, daß die Unabhängigkeit von Wissenschaft und Lehre immer mehr verloren gehe. Erst jetzt habe das Unternehmer-Ehepaar Christa und Manfred Fuchs der Uni vertraglich zugesichert, daß es für zehn Jahre eine entsprechende Professur finanzieren würde. Es sei nicht das erste Mal, daß Unternehmen Lehrstühle an der Universität einrichteten.

Das Bremer Friedensforum, so Drewes weiter, halte die jüngste Stiftung für besonders problematisch, da das Unternehmen durch die Rüstungsproduktion seinen Aufstieg genommen habe und dem Geschäft im Militärbereich eine zunehmend große Bedeutung zumesse. Dies gelte nicht nur für das in Afghanistan eingesetzte SAR-Lupe-Programm, sondern auch für das Galileo-Satellitenprogramm. Das Bremer Friedensforum wirft der Bremer Universität damit vor, sich leichtfertig durch Geschenke an Bremer Rüstungsunternehmen der Militarisierung ausliefert zu haben.

Die Bremer Montagsdemo schließt sich der Kritik und dem Protest an und schlägt der Bremer Universität vor, daß sie statt Raumfahrt-Militärtechnik-Lehrstühle so bald wie möglich einen Lehrstuhl für Rüstungskonversion und Friedenspolitik einrichten möge.

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Ergänzungen

Schlußbemerkung zum Artikel

Wieland von Hodenberg 24.11.2010 - 07:37
Der vollständige Wortlaut der PE ist unter  http://www.bremerfriedensforum.de nachzulesen