[B] Kraftvolle Silvio-Meier-Demonstration
Am 20. November 2010 beteiligten sich mehr als 3.500 Antifaschist_innen an der alljährlichen Silvio-Meier-Demonstration in Berlin. Unter dem Motto „Kampf den Nazis! Kampf dem Staat! Gemeinsam für eine Gesellschaft ohne Rassismus und Unterdrückung!“ zog die Demonstration entschlossen durch Friedrichshain. Jedes Jahr findet in Berlin rund um den 21. November eine Demonstration in Gedenken an den im Jahr 1992 von Faschisten ermordeten Silvio Meier statt. Entlang der Route kam es immer wieder zu feurigen Solidaritätskundgebungen auf den Dächern. Inhaltlich richtet sich die diesjährige Demonstration gegen den zunehmenden rassistischen Konsens in der deutschen Gesellschaft, den staatlichen Rassismus und die Nazistrukturen in Berlin.
Die Demo begann traditionell am U-Bahnhof Samariterstraße. Bereits hier führten Aktivist_innen eine Dachaktion durch. Diese startete um 16 Uhr und zog lautstark durch die Mainzer Straße, vorbei an den 1990 geräumten Hausprojekten. Im Friedrichshainer Südkiez wurde immer wieder Feuerwerk entlang der Route auf Dächern gezündet und Transparente entrollt. Die Demonstration thematisierte hier den Rassismus der Mehrheitsgesellschaft. Nachts kommt es hier regelmäßig zu rassistischen Pöbeleien und Übergriffen durch das Party-Publikum. Die Polizei hatte offensichtlich Angst, dass sich die Wut über die Aufwertung des Kiez und die Verdrängung durch steigende Mieten in direkten Aktionen entlädt. Sie hatte die gesamte Simon-Dach-Straße mit Wannen zugeparkt.
Als die Demo durch die Gubenerstraße lief, wurde auf die Zwangsarbeiter_innenlager hingewiesen, die sich zur NS-Zeit dort befanden. Kraftvoll zog die Demonstration zur Polizeiwache in der Wedekindstraße. Hier wurde am Beispiel eines Übergriffs auf dieser Wache rassistische Polizeigewalt thematisiert. Im Vorfeld hatte die Berliner Polizei per Auflage verboten an der Wache vorbei zu gehen. Entsprechend hatte sie die Straße mit Wannen zugeparkt, einen Flutlichtscheinwerfer aufgebaut und kurzzeitig eingesetzt.
In der Grünbergerstraße 4 kam die Demonstration an dem rechtsoffenen Metalladen „Metal and Hell's Store“ vorbei. Im Vorfeld wurde dieser von engagierten Antifaschist_innen farblich verschönert. Auf der Warschauer Straße angekommen nutze die Teilnehmer_innen spontan beide Fahrbahnen und zog entschlossen zum Thor Steinar-Laden Tromsö. Eine besondere Dynamik bekam die Demo in der Rigaer Straße. Auf Höhe des Dorfplatz und den beiden bedrohten Hausprojekten Liebig14 und Rigaer94 wurde sie erneut durch ein großes Feuerwerk von zwei Hausdächern begrüßt. Gleichzeitig entzündeten die vorderen Reihen Bengalos. Die gesamte Rigaer Straße wurde in ein buntes Farbenmeer getaucht.
In der Schreinerstraße wurde die Demonstration auf Höhe der Samariterstraße vorzeitig aufgelöst. Immer wieder hatten Teilnehmer_innen beobachtet, dass die Polizei gezielt einzelne Personen fotografiert hat und sich auf Festnahmen am Endplatz vorbereitet. Um das Polizeikonzept zu durchkreuzen, wurde sich spontan für ein früheres und selbstbestimmtes Ende entschieden. Unmittelbar nach der Auflösung zogen unzählige Demonstrant_innen in die Samariterstraße und Rigaer Straße. Nachdem sich die Polizist_innen auf die neue Situation eingestellt hatten, sperrten sie die Frankfurter Alle ab und hinderten die Teilnehmer_innen an der Abreise. Dabei kam es zu etlichen Übergriffen und einigen Festnahmen.
Einmal mehr konnten wir das Gedenken an unseren Genossen Silvio Meier antifaschistisch besetzen, ihm aktuelle Bezüge geben und es politisch füllen. Gemeinsam haben wir mit der diesjährigen Silvio-Meier-Demonstration ein entschlossenes Zeichen gegen staatlichen Rassismus und Naziterror gesetzt. Die alte Parole „Nazis morden, der Staat schiebt ab!“ stimmt nach wie vor. Dafür müssen wir nicht weit schauen: Der „rot-rote“ Senat ist Teil der bundesweiten Abschiebepraxis. Wir sind daher überzeugt, dass der Kampf gegen Nazis und gegen den Staat verbunden werden muss. Dabei können wir langfristig nur erfolgreich sein, wenn wir ihn gemeinsam führen: mit allen von Nazis und staatlichem Rassismus verfolgten und bedrohten Menschen in Deutschland – mit Migrant_innen-Organisationen, jüdischen Gemeinden, Vereinigungen von Sinti und Roma, Schwulen und Lesben; mit antirassistischen Gruppen, fortschrittlichen Arbeiter_innen und Gewerkschafter_innen, Arbeitsloseninitiativen, Student_innen, Schüler_innen... mit Euch!
Als die Demo durch die Gubenerstraße lief, wurde auf die Zwangsarbeiter_innenlager hingewiesen, die sich zur NS-Zeit dort befanden. Kraftvoll zog die Demonstration zur Polizeiwache in der Wedekindstraße. Hier wurde am Beispiel eines Übergriffs auf dieser Wache rassistische Polizeigewalt thematisiert. Im Vorfeld hatte die Berliner Polizei per Auflage verboten an der Wache vorbei zu gehen. Entsprechend hatte sie die Straße mit Wannen zugeparkt, einen Flutlichtscheinwerfer aufgebaut und kurzzeitig eingesetzt.
In der Grünbergerstraße 4 kam die Demonstration an dem rechtsoffenen Metalladen „Metal and Hell's Store“ vorbei. Im Vorfeld wurde dieser von engagierten Antifaschist_innen farblich verschönert. Auf der Warschauer Straße angekommen nutze die Teilnehmer_innen spontan beide Fahrbahnen und zog entschlossen zum Thor Steinar-Laden Tromsö. Eine besondere Dynamik bekam die Demo in der Rigaer Straße. Auf Höhe des Dorfplatz und den beiden bedrohten Hausprojekten Liebig14 und Rigaer94 wurde sie erneut durch ein großes Feuerwerk von zwei Hausdächern begrüßt. Gleichzeitig entzündeten die vorderen Reihen Bengalos. Die gesamte Rigaer Straße wurde in ein buntes Farbenmeer getaucht.
In der Schreinerstraße wurde die Demonstration auf Höhe der Samariterstraße vorzeitig aufgelöst. Immer wieder hatten Teilnehmer_innen beobachtet, dass die Polizei gezielt einzelne Personen fotografiert hat und sich auf Festnahmen am Endplatz vorbereitet. Um das Polizeikonzept zu durchkreuzen, wurde sich spontan für ein früheres und selbstbestimmtes Ende entschieden. Unmittelbar nach der Auflösung zogen unzählige Demonstrant_innen in die Samariterstraße und Rigaer Straße. Nachdem sich die Polizist_innen auf die neue Situation eingestellt hatten, sperrten sie die Frankfurter Alle ab und hinderten die Teilnehmer_innen an der Abreise. Dabei kam es zu etlichen Übergriffen und einigen Festnahmen.
Einmal mehr konnten wir das Gedenken an unseren Genossen Silvio Meier antifaschistisch besetzen, ihm aktuelle Bezüge geben und es politisch füllen. Gemeinsam haben wir mit der diesjährigen Silvio-Meier-Demonstration ein entschlossenes Zeichen gegen staatlichen Rassismus und Naziterror gesetzt. Die alte Parole „Nazis morden, der Staat schiebt ab!“ stimmt nach wie vor. Dafür müssen wir nicht weit schauen: Der „rot-rote“ Senat ist Teil der bundesweiten Abschiebepraxis. Wir sind daher überzeugt, dass der Kampf gegen Nazis und gegen den Staat verbunden werden muss. Dabei können wir langfristig nur erfolgreich sein, wenn wir ihn gemeinsam führen: mit allen von Nazis und staatlichem Rassismus verfolgten und bedrohten Menschen in Deutschland – mit Migrant_innen-Organisationen, jüdischen Gemeinden, Vereinigungen von Sinti und Roma, Schwulen und Lesben; mit antirassistischen Gruppen, fortschrittlichen Arbeiter_innen und Gewerkschafter_innen, Arbeitsloseninitiativen, Student_innen, Schüler_innen... mit Euch!
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Fotos auf Flickr zu sehen
Fotos von der Demonstration und den Dachaktionen:
http://www.flickr.com/photos/rassloff/sets/72157625306289895/
Weitere Fotos
http://www.flickr.com/photos/mikaelzellmann/sets/72157625432549704/
weitere bilder
http://www.flickr.com/photos/neukoellnbild/sets/72157625432745546/
(hinweis: der upload erfolgt zug um zug)
Visuelle Eindrücke
Bald mehr auf unserem Blog.
VIDEOS silvio meier demo
http://www.youtube.com/watch?v=pgkKj1Fls1U
http://www.youtube.com/watch?v=vK_z5ydYTkk
http://www.youtube.com/watch?v=uNnJToFGmmM
http://www.youtube.com/watch?v=76mltILAO0U
http://www.youtube.com/watch?v=aSPsxl6O-Ts
http://www.youtube.com/watch?v=hsg9C9TwZi0
F.O. kann sich bei mir melden (eine Festn. betrf.)
27.11. Ab nach Cottbus zur Antifa Demo!
Antifa-Demo in Cottbus: Samstag 27.11.2010 | 14 Uhr
Start: Am Gladhouse (JKZ - Straße der Jugend, 15 min. vom HBF entfernt)
ALLE INFOS: WWW.ANTIFA-COTTBUS.DE
Festnahmen
schreibt bitte Gedächtnisprotokolle und kommt damit in unsere Sprechstunde:
immer dienstags von 20 bis 22 Uhr.
Auf Indymedia sollte hingegen nicht darüber geschrieben werden, aber das wisst ihr ja alle.
Danke, Euer EA
Ermittlungsausschuss Berlin
Gneisenaustraße 2a
10961 Berlin
Telefon:
030/69 22 222
Mail:
ea-berlin[ät]riseup.net –> PGP-Key auf ea-berlin.net
Spendenkonto:
Netzwerk Selbsthilfe E.V.
Kto. 7403887018
BLZ: 100 900 00
Berliner Volksbank
über 3000 antifas bei der sm-demo
am ende löste sich die demo plötzlich und ohne vorwarnung auf. die bullen waren echt verdutzt gewesen, als die menge auf einmal in wegrannte. dabei wurden die bullen gelegentlich mit flaschen und steinen eingedeckt. am ende gab es wohl mehrere festnahmen.
hier gibt es auch noch bilder vom fotografen pm_c:
http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/sets/72157625433298700/
Bericht
noch mehr bilder
http://www.flickr.com/photos/boeseraltermannberlin/sets/72157625433531920/
nummern bei den bullem?
helm- und rückennummer stiimen nicht ganz überein?????
http://www.flickr.com/photos/rassloff/5192741288/in/set-72157625306289895/#/photos/rassloff/5192741288/in/set-72157625306289895/lightbox/
Andere Medien
http://www.bz-berlin.de/bezirk/friedrichshain/demo-zum-todestag-von-silvio-meier-article1041347.html
kleiner etwas versteckter Bericht auf RBB
http://www.rbb-online.de/nachrichten/politik/2010_11/gedenk_demo_in_berlin.html
die anderen Print-Medien brauchen noch etwas.
Mir schien die Demo ungefähr so gross wie letztes Jahr zu sein. Ca. 3500-4000.
Aber sehr "kraftvoll" fand ich sie jetzt nicht. sicher, nette Illuminationseinlagen; aber in der Demo waren kaum mehr als 5 Reihen mal in der Lage einen spruch zu rufen, es wurde eh nur die ganze Zeit Alerta und anarchia total skandiert.
Zwei drittel der Demo sagten nix und der Lauti machte fröhliche Musik; wie immer eigentlich.
Ist jetzt alles nicht wirklich schlimm, aber irgendwie auch nicht der abendfüllende Aufreger...von der Aussenwirkung sind Kiez-initiativen wie der Neuköllner "Lange tag gegen nazis" (die mit dem grünen Kaktus) sicher zehnmal sinnvoller und ansprechender, als solche Demos, die eigentlich nur für die eigene Jugendsubkultur relevant sind.
Polizeibericht
Demonstration weitestgehend störungsfrei
Friedrichshain-Kreuzberg
# 3709
Zum Gedenken an den 1992 auf dem U-Bahnhof Samariterstraße getöteten Silvio Meier nahmen gestern nach Veranstalterangaben bis zu dreitausend Personen aus diversen linken Gruppierrungen teil. Von 16 bis 17 Uhr 50 führte ein Aufzug unter dem Motto „Silvio-Meier-Demo – Gemeinsam für eine Gesellschaft ohne Rassismus und Unterdrückung“ vom U-Bahnhof Samariterstraße durch Friedrichshain und zurück zum U-Bahnhof Samariterstraße an der Frankfurter Allee. Während des Aufzuges kam es vereinzelt zum Abbrennen von Pyrotechnik sowie zu einzelnen Sachbeschädigungen an geparkten Fahrzeugen. Nach Beendigung der Demonstration durch den Veranstalter bildeten sich kleine Gruppierungen, aus denen heraus es in der Rigaer Straße zu vereinzelten Stein- und Flaschenwürfen auf Polizeibeamte kam. Die Polizei nahm insgesamt 17 Personen vorläufig fest und leitete Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, versuchter Gefangenenbefreiung, Sachbeschädigung, Körperverletzung, Widerstandes und Landfriedensbruchs ein.Sieben Einsatzkräfte wurden leicht verletzt, alle verblieben im Dienst.
Wann lernt ihr endlich, daß es nich "Südkiez"
Grosse und gute Demo!
Das Lichtspektakel in der Rigaer gegen Ende war ebenfalls beeindruckend. Gegenaktivitäten von Nazis waren in keiner Art und Weise vorhanden und die piefig lächerlichen Plakate und Aktiönchen welche im Vorfeld in Lichtenberg auftauchten hatten wohl eher einen zusätzlichen mobilisierenden Effekt.
la realidad?
Trotzdem ZU VIEL BRAUNER DRECK IN F-HAIN!
Unter anderem gab es einen versuchten Übergriff von 2 Neonazis auf einen Obdachlosen in der S-Bahn Frankfurter Allee, der aber durch entschlossenens Handlen seitens anderer Personen verhindert werden konnte.
Gesichter bitte WIRKLICH unkenntlich machen
Video
weitere fotos
Böller neben der Demo...
@keine_lust_auf_tinnitus
Na wenn das nicht eine solidarische Einstellung ist, die Pluspunkte auserhalb der eigenen kleinen Subkultur bringt. Bitte keinen Druck auf die Ohren in den eigenen Reihen. Den Böller fünf statt nur zwei Meter werfen. Wenn er dann im Kinderwagen auf dem Gehweg landet, triffts wenigstens nicht die eigenen Leute.
weitere Fotos: Silvio Meier Demo 2010
http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/silvio_meier_2010.html
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
@ 36bolle — blabla
@bolle36 — Frauenblock
... — 36bolle
Genosse? — Dein Name
Frage — Fragende
@ "Frauenblock" — blabla
kleine begebenheit am rande... — hans
Demo um einiges größer als letztes Jahr — strike
Gesichter verpixeln?@hans — boeseraltermann