Kiel: Gerecht geht GANZ anders!

Die Unzufriedenen 19.11.2010 22:20 Themen: Soziale Kämpfe
Am 18.11. sind laut Mainstream-Medien bis zu 10.000 Menschen im Rahmen der DGB-Demonstration "Gerecht geht anders" gegen die verschiedenen unsozialen Maßnahmen der Regierungen in Bund und Land in Kiel auf die Straße gegangen. Aus den Diskussionen über die Beteiligung linker & linksradikaler Gruppen an den großen Alibi-Veranstaltungen des DGB in Kiel ist die Initiative entstanden, am 18.11. unter dem Motto "Gerecht geht GANZ anders!" mit einer eigenen Vorab-Demo aus dem Stadtteil Gaarden zur DGB-Demo in die Innenstadt zu gehen und sich dann als Gerecht geht GANZ anders!-Block an der großen Demo zu beteiligen, natürlich nicht ohne ausreichend Kritik am umfassenden, beschissenen Ganzen und der Rolle des DGB im Sozialstaat zu formulieren.
Trotz schwieriger Uhrzeit (Donnerstag, 14 Uhr) war die Beteiligung an der Demo von Gaarden in die Innenstadt mit ca. 130-140 Menschen sehr positiv. Nach anfänglichen (und leider auch anhaltenden) Schwierigkeiten mit dem Lautsprecher-Bollerwagen bewegte sich die Demonstration kurz durch Gaarden, um sich dann auf den uneinladenden Weg auf's Kieler Westufer zu machen. In Gaarden hielt die Stadtteilinitiative Gaarden einen Redebeitrag über und gegen die bescheuerten Pläne der Stadt, das Freibad Katzheide und andere kommunale Schwimmbäder zu schliessen und stattdessen ein sog. Zentralbad zu bauen. Weiterhin wurde auf anstehende und beschlossene Angriffe auf die BewohnerInnen des Stadtteils in Form von Vertreibungen und drohenden Mieterhöhungen eingegangen, die vom Redner der Stadtteilini in Bezug zu einer geplanten "Aufwertung" bzw. Gentrifizierung Gaardens gesetzt wurden.

Auf einer Zwischenkundgebung am Hauptbahnhof wiesen zwei RednerInnen auf die Umbenennung des Vorplatzes hin, der einen Bezug auf die revolutionären Matrosen von 1918 bekommt, welches allerdings von der so gar nicht revolutionären Stadtverwaltung eher aus einer marketing-technischen Motivation als aus der positiven Bezugnahme auf revolutionäre Aufstände rührt. Weiterhin gab es dort auch einen Redebeitrag vom Libertären Laden aus Gaarden.

Die Demo bewegte sich dann weiter zum Exerzierplatz, dem Auftaktort der DGB-Demo. Als diese los ging, reihte sich der Gerecht geht GANZ anders!-Block dort ein und es wurde immer wieder durch den Aufruf und mehrere RednerInnen (u.a. der FAU) Kritik am DGB und den mitlaufenden Parteien (v.a. Grüne und SPD) formuliert und zu einer eigenen, selbstorganisierten kämpferischen Praxis angesichts der massiven Angriffe auf uns alle aufgerufen. An dem Block beteiligten sich weiterhin etwa 150 Menschen (nicht immer ganz einfach innerhalb der riesigen Menschenmasse zu überblicken) und es wurden drum herum viele Flugblätter mit dem abgeänderten Aufruftext verteilt, welche sehr positiv von den anderen DemonstrantInnen aufgenommen wurden. Nach einer optischen, pyrotechnischen Einlage wurde der Block auf dem Weg zum Landeshaus von einem Polizeispalier begleitet.

Das Landeshaus wurde dann auch massiv von der Staatsmacht geschützt. Drinnen tagte der Landtag, während draußen der Haupteingang mit zahlreichen "Kürzungspaketen" effektiv dicht gemacht wurde, woraufhin der CDU-Abgeordnete Werner Kalinka sagte, es sollte über die Wiedereinführung einer Bannmeile nachgedacht werden, das Parlament dürfe in keiner Weise unter Druck gesetzt werden. Schön zu hören, worüber sich die PolitikerInnen so ihre Sorgen machen...

In ersten kurzen Gesprächen äußerten sich einige TeilnehmerInnen und OrganisatorInnen des Gerecht geht GANZ anders!-Block zufrieden über TeilnehmerInnenzahl und Außenwirkung. Es war eine weitere Steigerung der Beteiligung linker und linksradikaler Gruppen an den (leider immer noch viel zu harmlosen) Sozialprotesten und macht Mut für weitere Aktionen. Auch darauf, dass Gaarden als Ausgangspunkt für eine eigene Demonstration gewählt wurde, gab es viele postive Reaktionen.

Aufruf "Gerecht geht GANZ anders!":  http://www.altemeierei.de/tiki-read_article.php?articleId=1489

KN-Online:  http://www.kn-online.de/schleswig_holstein/landespolitik/205454-Hitzige-Proteste-in-Kiel-Landeshaus-mit-Umzugskartons-versperrt.html
SHZ:  http://www.shz.de/nachrichten/top-thema/article//demonstranten-auf-der-spur-des-geldes.html
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Ergänzungen

Schöne Sache das

(muss ausgefüllt werden) 19.11.2010 - 23:16
Auch, dass Ihr scheinbar im Stadtteil schon soweit verankert seid, dass auch Leute, die keine rotschwarzen Flaggen und Pyros mit sich führen, mit Euch zusammen Politik machen wollen.

Vielleicht würde das aber mit einem etwas anderen Außenbild (bei gleichbleibender Programmatik!) sogar noch erfolgsversprechender werden. Sollte man mal diskutieren. Stichwort: Kreatives und niedrigschwelliges Auftreten, keine geschlossenen Blöcke, mäglichst wenig aus dem aktuellen Northface-Katalog usw.




lebensgefährliche polizei

gaardi 20.11.2010 - 00:48
Was man nicht unerwähnt lassen sollte ist die Tatsache, dass es keine Verkehrspolizei gab, die die Demoroute von Gaarden zum Exer absicherte. Das bedeutete, dass Autos ab und zu in die Demo reinfuhren. Es fuhren lediglich einige Mannschaftswagen vorne und hinten - ganz offensichtlich nur mit der Order einzugreifen. Bei den großen Kreuzungen ist es daher nur der Umsicht der Auto- LKW- und Busfahrer zu verdanken, dass es bei dieser angemeldeten Demo keine Verletzten gab. Das wurde vond er Polizeileitung sehenden Auges in Kauf genommen (oder gewünscht?). Und das habe ich in der Form in Kiel bisher noch nicht erlebt.

steter tropfen hölt den stein

kiel rebelde 20.11.2010 - 11:00
... total gut dass dieses demo-& blockkonzept aus den erfahrungen mit der dgb-demo im september entwickelt wurde (da war es so:  http://de.indymedia.org/2010/09/289531.shtml ) jetzt dran bleiben und aus dieser temporären initiative einen schlagkräftigen zusammenhang für eine sozialrevolutionäre (vorabend?-) 1. mai demo in kiel schmieden- am besten gleich in gaarden (scheiß aufs westufer!)

redebeiträge der fau

fau kiel 20.11.2010 - 11:07
hier mal die beiden redebeiträge der fau kiel; während der erste über die kungeleien zwischen dgb und arbeitgeberverband zur abschaffung der koalitionsfreiheit ja noch über den lauti laufen konnte, ging der zweite zum thema leiharbeit ja leider im gequietsche des ersatz-megaphons etwas unter... hier nochmal beide zum nachlesen (übrigens war der aufgezeichnete redebeitrag vom libertären laden aus gaarden spitzenklasse! ohne die übliche welterklärende rhetorik, individuell und doch auf die allgemeinheit übertragbar, mehrere perspektiven... respekt!)

rede gegen die geplante abschaffung der koalitionsfreiheit

Mit gutem Grund hat das Bundesarbeitsgericht im Juni dieses Jahres die
Entscheidung getroffen, die zuvor eingeführte Tarifeinheit wieder
abzuschaffen. Stattdessen gilt nun weiterhin das durch das
Tarifvertragsgesetz geregelte Günstigkeitsprinzip. Dieses besagt, dass im
Fall verschiedener Tarifabschlüsse aufgrund heterogener Organisierung in
den Betrieben diejenige Regelung gilt, die für die Beschäftigten am besten
ist. Auf Grundlage dieser Regelung haben Belegschaften die Möglichkeit,
aus eigenem Antrieb gegen Tarifvereinbarungen der Betriebsrats- und
Gewerkschaftsspitzen, in denen sie ihre Interessen nicht gewahrt sehen,
vorzugehen.
Gegen diese Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts stellt sich jetzt nicht
nur, wie zu erwarten war, der Arbeitgeberverband, sondern auch der DGB.
In einer gemeinsamen Stellungnahme – und alleine das ist schon bezeichnend
- erklärten BDA und DGB:
„Die Tarifeinheit verhindert [...] eine Vervielfachung kollektiver
Konflikte. “
Übersetzt heißt das: Der DGB, dem das Wort Streik immer mehr zum Fremdwort
wird, nimmt jeden Arbeitskampf als Bedrohung wahr.

Diese Aussagen lassen auf eine größere Nähe zu Arbeitgeberverbänden wie
dem BDI als zur eigenen Basis schließen. Eben jener Basis, die tagtäglich
nach einer Besserung der Arbeits- und Lebensbedingungen sucht und die ihre
Belange, ihre Kämpfe und ihre alltäglichen Arbeitskonflikte durch die
Anbiederung der DGB Funktionäre an den politischen Gegner ad absurdum
geführt sehen.
Es zeigt sich, dass die Mitglieder der Gewerkschaften selbst nur noch als
Drohkulisse in einem politischen Ränkespiel missbraucht werden.

Durch die Forderung nach Wiedereinführung der Tarifeinheit versucht der
DGB seine Vormachtstellung in den Betrieben gegenüber Sparten- und
kleinen, radikalen Gewerkschaften, wie der unseren, der FAU, zu
verteidigen und einen Alleinvertretungsanspruch bezüglich
Tarifverhandlungen und -abschlüsse in der Öffentlichkeit zu etablieren und
zu festigen. Der Zwang zur Tarifeinheit innerhalb der Betriebe ist ein
Zwang, den der DGB allen ArbeitnehmerInnen aufdiktieren will und so Teile
der Beschäftigten von der Mitbestimmung und Artikulation eigener
Vorstellungen ausschließt.
Dagegen wächst der Widerstand. Nicht nur bei der FAU sondern auch bei
Spartengewerkschaften und großen Teilen von ver.di. Das lässt hoffen. Und
es zeigt, wie die Harmoniesucht des DGB - die nicht zu verwechseln ist mit
dem gmeinsamen Kampf der Gewerkschaften - genau das Gegenteil bewirkt.

Darum auch von uns:
„Gerecht geht GANZ anders!“

Keine Kungeleien mit Bossen am runden Tisch!
Keine Hilferufe an die Politik, weil man Angst vor Streiks hat!
Wir brauchen eine Einigkeit darin, wo der Gegner steht. Aber wir brauchen
keine authoritäre Vereinheitlichung der Ziele unserer eigenen Kämpfe!
Die Arbeitgeber wissen ganz genau was sie wollen. Und der DGB verortet
sich nicht weit davon entfernt. Unser Gegenentwurf ist es, uneingeschränkt
auf der Seite der Beschäftigten zu stehen und nicht mit den Arbeitgebern
zu kollaborieren!
Was wir täglich erleben, prägt unseren Willen zum Widerstand und eint uns
im Kampf um eine bessere Zukunft - denn Gerecht geht wirklich GANZ anders!



und hier noch die rede zur leiharbeit

Vor zwei Jahren, so schreibt es die damalige polit-elite heute in ihren
memoiren, schaute die welt "in einen abgrund". damit ist natürlich in
erster linie die welt der herrschenden gemeint: all die schönen fantasie
konstrukte an den finanzmärkten - etwa handel mit schuldpapieren oder mit
immobilien, die keiner bezahlen konnte - krachten in sich zusammen. und
plötzlich offenbarte sich, in welch krisenhafte entwicklung die globale
wirtschaftsordnung schon lange getreten war: ohne die künstlich erzeugten
milliarden des finanzmarktes wird es in der zeit der entfesselten
überproduktion verdammt schwierig, überhaupt noch irgendetwas zu
finanzieren. es ist die absurdität dieser gesellschaft: armut und krise
werden durch ein "zu viel" an gesellschaftlichem reichtum hervorgerufen.

wie zu erwarten, wird als schluss aus dieser problematik nicht etwa die
wirtschaftsodrnung an die soziale realität der menschen angepasst;
stattdessen befinden sich weltweit die arbeitsmärkte und sozialsysteme in
einem extremen wandel, damit auch im zeichen der überproduktion der profit
der herrschenden gesichert wird.

denn dies ist das tatsächliche gesicht jenes "aufschwungs", von dem die
medien berichten und über den politik und wirtschaft in deutschland
jubeln. Lohnsteigerungen sind vielen Beschäftigten längst ein Fremdwort;
viel mehr sind ihnen in der "Krise" Weihnachtsgeld, Urlaubstage und vieles
mehr genommen worden. Doch vor allem ist die Unsicherheit zu einem
prägendem Merkmal von Arbeit in Gesellschaft geworden: je nach
produktionszyklus, je nach gewinnmarge können beschäftigungsverhältnisse
ohne weiteres aufgelöst und dann unter schlechteren bedingungen
fortgesetzt werden. so genannte "rationalisierungsmaßnahmen" führen durch
das zusammenlegen von schichten und tätigkeiten vielerorts zu
überarbeitung; doch selbst um die schlechtesten jobs muss beständig
gebangt werden. wer sich im bereich der zeit- und leiharbeit bewegt, ist
der unternehmenswillkür schutzlos ausgeliefert. die menschen sind genauso
jederzeit einsetzbar wie erpressbar: für jede stelle halten die
leiharbeitsfirmen schon jemand neues in der warteschleife. in der
leiharbeit müssen die beschäftigten ebenso doppelt gewinn für das leihende
wie das verleihende unternehmen erwirtschaften, wie auch kontrolle und
fremdbestimmung über sie verdoppelt werden.

und so ist es auch in erster linie der bereich der leih- und zeitarbeit
sowie der minijobs, der nun in der nachfolge der "krise" einen boom
erfährt. bricht die nachfrage mal ein, so können die bosse jederzeit
"flexibel" sein und ohne weiteres ihre belegschaften austauschen oder
reduzieren. in der schönen neuen welt der ausbeutung sind, so das kalkül,
arbeitskämpfe dann auch kaum zu befürchten - denn "unsichere
beschäftigungsverhältnisse" bedeuten in erster linie rechtslosigkeit
gegenüber den bossen.

wir empfinden diesen zustand als unausstehlich. die menschen werden durch
leih- und zeitarbeit von betrieb zu betrieb gehetzt und gegen einander
ausgespielt. sie konkurrieren in ihren beschäftigungsverhältnissen darum,
wer dem unternehmen mehr gewinn beschert; kolleginnen und kollegen werden
durch outsourcing und umstrukturierung auseinadergerissen und finden sich
in einem kampf "alle gegen alle" wieder. leiharbeitsfirmen sprießen an
allen ecken und enden wie pilze aus dem boden, und heizen diesen wettlauf
nach unten immer weiter an. ob in der pflege, der gastronomie, reinigung
oder der produktion, überall gilt: alle betroffenen sind jederzeit
ersetzbar, und stehen dieser situation schutzlos gegenüber.

die beseitigung dieser verhältnisse, die beseitigung der zeit- und
leiharbeit ist eine wichtige vorraussetzung dafür, dem allgemeinen
wahnsinn in der arbeitswelt wieder etwas entgegen setzten zu können.
erpressungen durch jobcenter, leiharbeitsfirma und arbeitsplatz sind nicht
hinnehmbar und verlangen eine entschiedene antwort. doch diese ist vom
dgb, der zu rot-grünen regierungszeiten der neuregelung des
arbeitnehmerüberlassungsgesetzes zustimmte und damit den weg für leih-und
zeitarbeit frei machte, nicht zu erwarten. aber dass wir diesen
bürokratischen apparat der sonntagsreden und schönwetterpolitik nicht
brauchen, hat der dgb ohnehin schon längst selbst unter beweis gestellt.
die fau wird weiterhin dafür kämpfen, dass leiharbeit endlich abgeschafft
wird, und wird all diejenigen unterstützen, die es mit ihrem kampf für
bessere bedingungen in der arbeitswelt ernst meinen. auf dass wir den
spieß endlich umdrehen können und die bosse in die defensive drängen!





@zeiti

hrrks! 20.11.2010 - 18:38
tja is halt schwierig für ne handvoll leute ohne finanzielle mittel und mediale aufmerksamkeit was zu bewegen. aber welche alternative gibt es denn? michael sommer zu zujubeln in dem wissen, dass der typ im zweifel immer irgendwelche deals mit der politik abschließen wird, an statt tatsächlich mal kämpfe einzuleiten?
wo war der dgb bei der einführung von hartz4? da hat er schön zu großdemos aufgerufen (wie jetzt auch), und als die montags-demos an fahrt gewannen, hat er schön wieder zum abmarsch geblasen. wieso hat er sich an den verhandlungen zum arbeitnehmerüberlassungsgesetz beteiligt, anstatt durch blockadehaltung leiharbeit zu verhindern? überhaupt: wieso hat deutschland eu-weit wohl die niedrigsten lohnstückkosten (und trägt damit-nur mal neben bei- zur erpressbarkeit aller anderen arbeitnehmerInnen in der eu bei)? wieso akzeptiert der dgb das verbot des politischen streiks (was für eine gewerkschaft eigentlich nicht hinnehmbar sein darf)? und und und...
frage mich schon, wie blöd ein mensch sein kann, IMMER NOCH vertrauen in den dgb apparat zu haben. d.h. ja gar nicht, dass es nicht viele kompetente und ehrliche leute in den dgb gewerkschaften gibt. aber unterm strich: schaut euch doch mal die entwicklung der letzten 20 jahre an. was ist aus den ganzen kämpfen geworden? ver.di würgt den streik im einzelhandel gegen den willen der beschäftigten mit einem miesen abschluss ab; die igm fällt den bochumer opel-streikenden in den rücken; der dgb verheizt die ost-deutschen beschäftigten beim kampf um die 35-stunden woche ...
somit ist die linksradikale "gerecht geht GANZ anders" demo am donnerstag eben keine alibi-demo gewesen, sondern eine berechtigte äußerung von kritik an den dgb zug; im gegensatz zur dgb demo war sie inhaltlich konsequent und hinsichtlich ihrer absicht offen und ehrlich- was ich michael sommer ganz einfach mal abspreche. aber wenn's den dgb mitgliedern gefällt, ihm, bsirske und co. schön weiter mitgliedsbeiträge als fettes gehalt in den arsch zu stecken, NUR ZU!

Bericht in Freiem Radio

gaardi 22.11.2010 - 01:33

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 5 Kommentare

Attac

Schurke 20.11.2010 - 09:13
Erwähnenswert fand ich noch die Rede des Attac-Sprechers. Dürfte Sommer nicht gefallen haben;-)

keine ergänzung

rock'n'roll 20.11.2010 - 13:09
hi, konnte leider nicht da sein. könnte wer die vielgelobte rede vom lila posten?

Alibi-Veranstaltungen

Zeiti 20.11.2010 - 16:44
ACh ja der DGB macht Alibiveranstaltungen und was ist diese Demo oder was tut ihr jetzt KONKRET gegen die Probleme die von den Kürzungen betroffen wären und was würde passieren wenn die Kürzungen tatsächlich eingestellt werden würden?


REAKTIONÄRE Alibi-Demo;)!

Aber schicke Bilder! :]

scheiss

deutschland 20.11.2010 - 19:32
herrlich die ganzen modifizierten deutschlandfahnen. sehr gut

Lösung

Zeiti 21.11.2010 - 22:57
Les Deine Antwort später, hab mich gerade selbst vergiftet weil ich ...ach ich sollte keine Geschenke annehmen aber sonst hätt ich frieren müssen...

- es gibt eine alternative/lösung:

herkommen und wie ich zwischen den welten springen und sich dabei koordinieren, austauschen und unterhalten. AUCH und vor allem über telefon und internet. selbst wenn mitgehört wird muss man den behörden keine anliegen geben einen anzugreifen und falls sie es tun kann man seine anliegen politisch definieren so dass ihre angriffe politisch gerechtfertigt werden müssten.

wie ich überall seit jahren sage: sich anonym über internet austauschen ist genauso sinnlos wie in einer bezugsgruppe jemand nachlaufen, - auf einem plenum voller mitläufer und geheimdienstlichen störern sich auszutauschen oder in einem besetzten haus mit jemanden vom cia eine mehrjährige beziehung zu führen und ihm/ihr dabei alles zu verraten! - oder hier in der BRD mit jemanden vom Staatsschutz und oder russischen sowie arabischen Multinationalen Organisationen sich zu verheiraten.

Ich weiß nicht,...wie wäre es erst mal mit: Miteinander AUSSPRECHEN bevor man irgend wo irgend eine Demonstration überhaupt in Erwägung zieht? Dann bleibt halt mal die BRD still, langweilig und es sterben weiterhin Menschen und alles bleibt beim Alten - ABER - glaube mir genau deshalb werden irgendwelche Leute leichtes Opfer von staatlicher Unterdrückung. Die pieksen solange bis Du reagierst. Das bedeutet, die töten solange bis Du wieder das tust was sie wollen - Dich wehren - Dadurch wird das Uhrwerk wieder angetrieben.

Sich nicht provozieren lassen ist schon hart genug. Und dann aussprechen...
Und dann organisieren...
Und dann...aufbauen


Das ist ein langer Weg aber letztendlich viel versprechender als jede dahin geschnuddelte Demo. Würden mehr Leute das mitmachen, sich vernetzen dabei, sich unterhalten darüber, den langsamen Weg in Betracht ziehen und einfach mal ja wie ich schon sagte Internet/Telefon nutzen (wenn sie können) oder formulieren wenn sie es nicht können dass sie das brauchen, - die Zeitfenster nutzen wenn sie es mal nutzen können - ja würden mehr LEute wie ich permanent schreiben könnten sie nicht so einfach ausgeschaltet werden.

WER SCHREIT - DER BLEIBT!


So und dann....wenn das passieren würde könnten wir zuschlagen, wann wir wollen, wie wir wollen - so effektiv dass es keine Demo mehr benötigt. Aber ich sehe ein, dass ist der langweiligere und härtere Weg, denn einfach nur zuschauen während die Welt Spaß hat, wächst, Beziehungen führt, Krieg führt, - das ist alles nicht so einfach. Für niemanden.

Tja und deshalb ist es echt schade dass hier so wenige Menschen sind mit denen man mal gemeinsam im Bett gelegen oder jahrelange Beziehungen geführt hat. Die meisten Geschichten enden halt immer an einem entscheidenen Punkt:

An der Mauer sich selbst zu kritisieren, sich selbst in die Rechnung des Verändern wollens mit einzubeziehen und ganz wichtig zu akzeptieren wass mensch wahrnimmt, - egal wie viele sagen das es gelogen ist, paranoia, einbildung, falsch oder ganz einfach scheisse unbequem weil es einen in lebensgefahr bringt, angst macht, psychisch und körperlich isoliert, kaputt macht oder einfach nicht angenehm ist.

Solidarische Grüße - Danke fürs Antworten und mir wären Face to Face Gespräche echt mal wieder lieber.
FALLS endlich mal akzeptiert wird dass sie eben in drei bestimmten Gebäuden in Berlin nicht stattfinden können und ich deshalb auch in keins der anderen kommen werde und es noch Geschäfte, Menschen, Straßen, Plätze außerhalb der Freiheit gibt, - IM System - In der Gesellschaft - IM Staat - Im Land. Und die Menschen die in diesem großen Knast leben eben schon Probleme haben 2 Stationen mit der Ubahn zu fahren, während andere sich den ganzen Kontinent in der Zeit angeschaut haben.

Ich hoffe also weiterhin dass sich hier bald mal ein vertrautes Gesicht reinschiebt und wir uns gemeinsam überlegen können was gemacht werden kann und was nicht. Ich würds übrigens prickelnd finden wenn ihr in Kiel mal paar andere Sachen thematisieren würdet:

zb. gesellschaftlichen Einfluss von faschistischen Ideologien/Denkweisen nach den 90igern,
zb im Bereich Psychologie und Gesellschaft

zb. Sexueller Missbrauch und psychologische Manipulation der Opfer auf den Umland/Dörfern um Kiel herum,
der bis hin zu Stillschweigen, Taburisierung und Totschweigen anhielt.

zb. dem statistischen nach Kiel ziehen von Leuten und der Fliehbewegung derer die weggezogen sind.

Usw usf.


Aus der Geschichte lernen heißt nicht dass man sie nicht wiederholen darf sondern nur dass man sie selbst weiter schreibt, schreiben will.

Bei der nächsten Demo bitte vorher Bescheid geben. Gründe nach Kiel zu kommen sind immer willkommen!