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WIEN: Wagenplätze schlagen zurück

WagenbewohnerIn 14.11.2010 02:32
Treibstoff zu Sprengstoff
We`re not gonna take it… anymore
WAGENPLÄTZE SCHLAGEN ZURÜCK
Vom 3. Dezember bis zum 6. Dezember 2010

Trotz zahlreicher Aktionen, Verhandlungen, Besetzungen und über hundert Wagenplätzen im deutschsprachigen Raum, ist Wagenleben noch immer nicht akzeptiert. Wagenburgen werden weiterhin kriminalisiert und vertrieben, Wägen werden beschlagnahmt und
WagenbewohnerInnen mit horrenden Geldstrafen belegt. Dies zeigen Repression gegen Wagenburgen in Bielefeld, Berlin, Freiburg und
Hamburg, sowie Platzräumungen in München oder Wien.

In Österreich, speziell in Wien, wo Wagenplätze ein eher neues Phänomen sind, ist die Situation der drei Wagenplätze in diesem Herbst
eskaliert. Die Wagentruppe Treibstoff wurde am 21.10.2010 nach der 9. Platzbesetzung von einer Hundertschaft Bullen geräumt und
steht seither ohne ihre Wägen da. Auslösesumme bisher ca. 15 000 Euro.

Dem Wagenplatz Hafenstraße drohte am 28. Oktober die Räumung. Einziger Ausweg – Umzug auf den legalisierten Wagenplatz der
Gruppe AKWLobau im ehemaligen Naturschutzgebiet. Dieser Wagenplatz hat sich auf Verträge mit der Stadt Wien geeinigt. Er dient nun
in der politischen Debatte als Totschlagargument:die Stadt habe ja in Wien Wagenleben ermöglicht.
Die Umstände des verpachteten Geländes aber grenzen an Zynismus: Zwei Monate nach dem Umzug auf das drei Jahre befristete
Gelände eröffnete die Stadt Wien um den Wagenplatz herum eine dreijährige von langer Hand geplante 24 Stunden Baustelle.

Vier Jahre Wagenleben in Wien gipfeln in extremer Repression, unendlicher Verarsche, Kriminalisierung und Vertreibung. Wien ist ein
Beispiel dafür wie vielseitig Wagenleben sein kann. Es ist aber auch ein Beispiel dafür wie vielfältig die Repression dagegen ist. So
unterschiedlich unsere Motivationen und Ziele im Wagen
zu leben auch sind, so vielfältig ist auch unsere WUT und unsere MOTIVATION zum Widerstand.

Aus diesem Grund laden wir alle WagenbewohnerInnen, alle HausbesetzerInnen, alle emanzipatorischen Kräfte, alle linksradikalen
Gruppen, alle gewaltbereiten PazifistInnen, alle Motivierten nach Wien ein, um gemeinsam dieser Stadt zu zeigen wie unsere
WUT GEGEN IHRE REPRESSION aussieht. Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen über die Wiener Stadt- und die österreichischen
Landesgrenzen hinaus.
Wir werden zeigen dass diese Repression uns nur stärker macht.
Wir werden zeigen wie vielfältig Wagenleben und unser Widerstand sein kann.

Wir fordern die kostenlose Rückgabe aller abgeschleppten Fahrzeuge, sowie einen Zwischennutzungsplatz für die Wagentruppe
Treibstoff!
Wir fordern die konstruktive Auseinandersetzung mit den Wagenplätzen Hafenstraße und AKWLobau!
Wir fordern eine Änderung des Baurechts -
Wagen sind keine Bauten und Wagenplätze keine Neubaugebiete.
Wir fordern die Abschaffung des § 37 SPG “Auflösung von Besetzungen” und die Legalisierung der Besetzung inklusive Erwerb eines
unbefristeten Nutzungsrechts für nicht komerzielle Projekte auf langfristig ungenutzten Grundstücken und Häusern.
Wir fordern die unbedingte Umsetzung der Zwischennutzung auf Prekariatsbasis für alle kurzfristig leerstehenden und unbenutzten
Grundstücke und Häuser.

Wir fordern die Entkriminalisierung des Wagenlebens in Österreich und überall!

GEGEN VERTREIBUNG UND KRIMINALISIERUNG!
FÜR MEHR WAGENLEBEN IN WIEN UND ÜBERALL!
DARUM AUF NACH WIEN DEN ADVENT VERSAUN!!!!!
Vom 3. Dezember bis zum 6. Dezember 2010!!
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Ergänzungen