Castor: "Strahlengefahr wird unterschätzt"

Wolfgang Ehmke 10.11.2010 15:52 Themen: Atom Militarismus Repression Ökologie
Beim Umladen der zehn Castor- und des einen TN 85- Behälters in Dannenberg von den Bahnwaggons auf die Tieflader wurden an den elf beladenen Straßenfahrzeugen - unter Aufsicht des Gewerbeaufsichtsamts Lüneburg - vom TÜV-Nord Strahlenmessungen vorgenommen. Das niedersächsische Umweltministerium hebt hervor, "dass die zulässigen Grenzwerte der Dosisleistung (Gamma- und Neutronenstrahlung) sicher eingehalten werden".
Für die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) ist diese Information irreführend. Niemand habe behauptet, dass Grenzwerte überschritten wurden", schreibt die BI. Alarmierend sei, dass der genehmigte Grenzwert der Gebinde von 0, 1 Millisievert pro Stunde (!) durchschnittlich zu 70% ausgeschöpft wird. "Das hat mit wirtschaftlicher Optimierung des Transportbehälters, aber nichts mit der laut Strahlenschutzverordnung
vorgeschriebenen Minimierung von Strahlenbelastungen zu tun. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der überwiegende teil dieser Ortsdosisleistung durch Neutronenstrahlung verursacht wird."

Wolfgang Neumann, Diplom-Physiker des Forschungsinstituts intac-Hannover, warnt: "Es ist wissenschaftlich äußerst umstritten, ob die biologische Wirksamkeit dieser Strahlung durch die vorgegebene Berechnungsvorschrift ausreichend berücksichtigt wird. Vor diesem
Hintergrund sind aus Strahlenschutzgründen größere Sicherheitsabstände zwischen Grenzwerten und gemessenen Werten zu fordern."

Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow - Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20
29439 Lüchow

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Ergänzungen

Audio: Bern - Abstimmung über Ausstieg

Radio RaBe 11.11.2010 - 08:23
„Die Stadt Bern soll in Zukunft ohne Strom aus Kernkraftwerken auskommen und voll auf erneuerbare Energien setzen“, fordern die Initianten der Energiewende Bern. Im Prinzip verfolgt die Stadt Bern schon heute dieses Ziel – so steht es in der Gemeindeverordnung. Trotzdem wurde eine Initiative eingereicht. Diese fordert, dass die Strategie nun auch konsequent bei den Städtischen Elektrizitätswerken, der EWB, verfolgt wird. Die Berner Stimmbevölkerung stimmt am 28. November darüber ab. Zur Debatte steht auch ein Gegenvorschlag.

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strahlenbelastung in dahlenburg

castor-nix-da 11.11.2010 - 09:14
in dahlenburg hat der castor 5 meter entfernt von einem wohnhaus gestanden. mit stacheldraht abgesichert die ganze nacht.
die zulässige höchstdosis für menschen, die dort schlafen, wurde definitiv überschritten. laut info-radio sind die menschen deswegen auch über nacht woanders geblieben.

so siehts aus, der polizei (auf deren "rücken" ja angeblich alles ausgetragen wird) ist es scheißegal wenn sie wohnhäuser vergiften!
der polizei ist es auch scheißegal, wenn sie menschen verletzen!
sie sind keinen deut besser, als die scheiß politiker von links bis rechts!

(schon interessant, dass den grünen inzwischen der rücken der polizisten wichtiger ist als die köpfe der demonstranten. zeigt wie weit weg die bewegungs-partei von der bewegung mittlerweile ist. 30 stunden lang auf demonstrantenköpfe schlagen ist aber auch sowas von anstrengend, da tun die mir richtig leid...)

Greenpeace-Pressemitteilung

rowdy 12.11.2010 - 21:03
Presseerklärung vom 8. November 2010 Polizei verhindert Strahlenmessung des Castorzuges durch Atomexperten vonGreenpeaceBesorgte Anlieger haben Umweltorganisation um Unterstützung gebeten Dannenberg, 8.11.2010 - Einsatzkräfte der Polizei hindern zurzeitMitglieder von Greenpeace massiv daran im niedersächsischen Dahlenburg eineStrahlenmessung des Castorzuges vorzunehmen. Anwohner des BahnhofsDahlenburg hatten zuvor die unabhängige Umweltorganisation gebeten, ausihrem Haus heraus die Strahlung der Castorbehälter zu messen. Der Zug mitelf Castoren steht seit 20.03 Uhr nur zehn Meter entfernt von ihrem Haus. Die Anwohner hatten Greenpeace telefonisch darum gebeten, dieStrahlungsbelastung in ihrem Haus zu messen. Ein Team um den Kernphysikerund Greenpeace-Atomexperten Heinz Smital fuhr deshalb mit den notwendigenempfindlichen Messgeräten von Dannenberg nach Dahlenburg. Dort wurde ihnender Durchgang zum Haus nicht nur verweigert, er wurde von der Polizei auchmit körperlicher Gewalt verhindert. "Mit der von uns vorgesehenen Strahlenmessung im Haus der besorgtenAnwohnerin könnte man entscheiden, ob Bewohner das Haus ausgesundheitlichen Gründen verlassen müssten oder nicht", sagt Heinz Smital.