CASTOR: Eindrucksvolle Nacht auf den Schienen

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen 08.11.2010 10:44 Themen: Atom Repression Ökologie
Guten Morgen,

der Castor-Zug hat um 9.30 Uhr den Verladekran in Dannenberg erreicht - mit mehr als 25 Stunden Verspätung !!

Die Hälfte dieser Zeit musste der Castor bei Dahlenburg - zwischen Lüneburg und Dannenberg - eingezäunt mit Nato-Draht die ganze Nacht über parken, weil bis zu 5000 Menschen bei Harlingen auf einer Strecke von rund 2 km die Gleise besetzt hielten. Nach Verhandlungen zwischen Polizei, Demonstranten und Kirchenvertretern sicherte die Polizei eine friedliche Räumung durch Wegtragen zu, auch Personalien wurden wohl nicht genommen. Dafür wurden die Weggetragenen auf ein Feld in eine Wagenburg aus Polizeifahrzeugen gesperrt und dort bis zur Durchfahrt des Castor auf der Wiese festgesetzt. Die Polizei hat nun alle freigelassen.
Aber die Stimmung war bestens, denn die Räumung dauerte bis 7 Uhr morgens und wir steuern auf den längsten Castor-Transport aller Zeiten zu. Vor dem Zwischenlager haben 1500 Menschen auf der Straße übernachtet. Aktuell gibt es bereits eine neue Blockade in Splietau. Nach derzeitigem Stand ist mit dem Straßentransport am Abend zu rechnen - es ist also noch genug Zeit ins Wendland zu fahren und die erschöpften Demonstranten zu unterstützen (nicht nur die Polizei ist müde).

Im Rückblick scheint es ein wenig so, als wenn sich die Polizei so intensiv auf die mehreren Tausend "Schotterer" gestürzt hat, dass sie die Etablierung der großen Sitzblockade bei Harlingen nicht verhindern konnte. Auch die Bauern haben durch ihre Blockaden den Polizeinachschub stark behindert.

Insgesamt ist die Vielzahl an Aktionen zwischen Frankreich und dem Wendland beeindruckend. Der Atomausstieg und die geplante Endlagerung im Wendland treiben Zehntausende auf die Straße. Überall gab es wesentlich mehr Widerstand als jemals zuvor. Allein die Großdemo am Samstag und die Schienenblockade in Süddeutschland am Samstag waren beeindruckende Auftaktveranstaltungen.

Wir fragen Frau Merkel und die Energiekonzerne: Wie lange wollen Sie Ihre Atompolitk noch gegen den Widerstand der Bevölkerung durchprügeln? Gorleben ist politisch nicht durchsetzbar - die Menschen wollen den Atomausstieg und keine Laufzeitverlängerungen.

Dafür werden wir weiter kämpfen - nehmen wir den Schwung mit zurück nach NRW, um in Ahaus, Gronau, Duisburg und Jülich mit frischem Schwung für die Stilllegung der Atomanlagen und den Stopp aller Atomtransporte auf die Straße zu gehen. Dazu brauchen wir jetzt erst Recht das Engagement von euch allen, damit der Atomausstieg Realität wird.

Aktuelle Castor-Infos weiter auf www.sofa-ms.de sowie www.castorticker.de und www.taz.de.

Atomfeindliche Grüße
SOFA Münster, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
(www.sofa-ms.de, www.urantransport.de, www.kein-castor-nach-ahaus.de)
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Ergänzungen

bilanz Castor Schottern

ergänzer 08.11.2010 - 12:36

Quelle taz-ticker

12.10 Uhr: 16 Brüche, 3 Gehirnerschütterungen

Castor Schottern zieht auf einer Pressekonferenz Bilanz der Verletzten in ihren Reihen: Es habe mehr als 950 Augenverletzungen durch Pfefferspray, Tränen- und CS-Gas gegeben, sagte Sprecher Christoph Kleine am Mittag. Zudem 16 Brüche, 29 Kopfplatzwunden, drei Gehirnerschütterungen. Zwei Schotterer mussten den Angaben zufolge ins Krankenhaus. (taz)

Terror und Bürgerkrieg für den Mob

Der Leichen-Schotterer 08.11.2010 - 13:00
Terror und Bürgerkrieg gegen den Springer-Volksmob!!!

Seht her:


TERROR:
h*tp://www.bild.de/BILD/politik/2010/11/08/castor-transport-nach-gorleben/behaelter-werden-umgeladen-jetzt-droht-strassen-terror.html

BÜRGERKRIEG:
h*tp://www.bild.de/BILD/politik/2010/11/08/castor-transport-gewalt/im-wendland-ist-buergerkrieg.html

Videobericht Schottern

Leftvision 08.11.2010 - 16:12

Drohnen gegen Castorgegner

Anti-Atom 08.11.2010 - 20:30
MO 20:03 Wendland

Polizei gibt den Einsatz von ferngesteuerten Überwachungsdrohnen mit Kameras zu.

Audio:Rückblick auf die Blockade Widersetzen

Radio Dreyeckland 09.11.2010 - 16:32
Mit Hilfe des Archivs von "Radio Freies Wendland" habe ich einen 6:25 min Beitrag im Rückblick auf die Blockade vom vergangenem Sonntag.

Klick:  http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=37153

Audio: Interview mit Blockierer von Harlingen

Radio Dreyeckland 09.11.2010 - 16:34
In Harlingen blockierten gestern Nacht am 7. November tausende die Schienen. Um ein Uhr begann die Räumung durch die Polizei. Danach wurden die Geräumten die ganze Nacht bis um 8 Uhr unter freiem Himmel festgehalten. Heute Morgen führte Meike mit einem von ihnen ein kurzes Interview und er berichtete seine Erlebnisse.

Klick:  http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=37149

Neue Stufe der Polizeigewalt beim Castor

Neue Stufe der Polizeigewalt beim Castor 09.11.2010 - 16:59

Friedliche Räumung der Schienen?

Eine Geräumte 10.11.2010 - 17:07
Die meisten Bullen weigerten sich, die Menschen tatsächlich wegzutragen, spätestens außer Reichweite der Kameras, meist aber direkt. Sie zwangen mich unter Androhung von Gewalt, aufzustehen und mitzukommen, viele hatten wie ich wohl einfach keine Lust, sich zeigen zu lassen, dass sie ihre Polizeigriffe auch beherrschen und Schmerzen zufügen können. Bei einigen haben sie es aber getan. Insofern kann aus meiner Sicht nicht von einer gewaltfreien Räumung bei Harlingen gesprochen werden.

Die Stimmung war zwar relativ gut, auch in der Wagenburg aus Wannen, Räumpanzer und Wasserwerfern, aber gefroren haben alle. Die Decken reichten nicht annährend um die Kälte abzuhalten, oben auf dem Gleis war es wärmer gewesen, mit Feuern und ohne Wind. Das Angebot der Bullen, Personalien gegen Transport nach Lüchow (also Wärme) war eine fiese Erpressung. Vielleicht wird ein Verfahren zeigen, dass die Maßnahme rechtswidrig war - kümmern wird es die Bullen kaum.
Als es hell wurde, fand dann in der Gesa noch eine Demo statt, Anlass war mehr die Kälte und der Drang sich zu bewegen - immer im Kreis herum: "Lasst uns gehn, den Castor stehn", die Bullen wurden gleich nervös, als es auf den einzig möglichen Ausgang zuging und verstärkten ihre Ketten dort. Irgendwer hatte ein Schild gebastelt: "Gefangene der BRD". Als der Castor vorbeifuhr, richteten sie vier Wasserwerfer auf die völlig unterkühlten Gefangenen.

Seelsorger_innen, Demo-Sanis und Vokü waren richtig toll und versorgten uns auch in der GeSa. Vielen Dank auch an die Samba-Gruppe, die die ganze Nacht zur Bewegung gegen die Kälte half und die Wendländer_innen die uns mit Essen versorgten und natürlich an die Bauern mit den Treckern, die den Polizeinachschub sehr effektiv verhinderten. Jedenfalls hatten wir wohl eine bessere Versorgung als die Bullen!

Wir werden wiederkommen - Atomkraft stoppen!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Krieg gegen die Bürger — Bild hat das falsch verstanden

Hurra! — ergänzender

@ ergänzender — fragend_er