Polizeigewalt beim Castortransport

Gemeinsame Erklärung 07.11.2010 22:40 Themen: Atom Repression Ökologie
Castortransport nach Gorleben 2010
Gemeinsame Erklärung von Initiativen und Verbänden gegenüber der
Polizeieinsatzleitung

Minütlich erreichen uns Nachrichten von gewalttätigen Polizeieinsätzen an
der Bahnstrecke Lüneburg - Dannenberg gegen friedliche Demonstranten.
Dabei werden laut Augenzeugenberichten Wasserwerfer, Gasgranaten,
Pfefferspray, Reiterstaffeln und Schlagstöcke eingesetzt.
Wir fordern die Gesamteinsatzleitung der Polizei, namentlich Herrn Friedrich
Niehörster, auf, den Auftrag, den Castor-Transport in das Zwischenlager
Gorleben zu eskortieren, an die Bundesregierung zurück zu geben.
Allein die Menge der Demonstranten lässt den Einsatz von
verhältnismäßigen und damit rechtsstaatlich legitimierten Einsatzmitteln der
Polizei nicht mehr zu, wenn die Polizei an ihrem Auftrag festhält.
Das in der Verfassung garantierte Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit
muss von der polizeilichen Exekutive höher bewertet werden als die
wirtschaftlichen Interessen von vier Atomkonzernen.

Der gesellschaftliche Konflikt um die Nutzung der Atomenergie muss
politisch gelöst werden. Dieser Konflikt darf weder auf dem Rücken der
protestierenden Bevölkerung noch auf dem Rücken der eingesetzten
Polizeibeamten ausgetragen werden.

Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Bäuerliche Notgemeinschaft
Greenpeace e.V. + x-1000 mal quer + .ausgestrahlt
AG Schacht Konrad +Widerstandsnest Mützingen + ContrAtom + Robin
Wood e.V.

Kontakt:
Mathias Edler 0151 - 180 53 404 Greenpeace e.V.
Wolfgang Ehmke BI Lüchow-Dannenberg e.V. 0170 510 56 06
Dirk Seifert, Robin Wood e.V. 0176 48 11 84 42
Nachtrag

Mit Nachdruck wendet sich die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-
Dannenberg (BI) gegen die medial weit verbreitete Unterstellung, ein
Räumfahrzeug der Polizei sei heute früh im Wald bei Hitzacker
"angezündet" worden. Einem Filmbeitrag des NDR
() und Fotodokumenten könne man nur
entnehmen, wie ein kleiner Flammenherd auf dem Dach des gepanzerten
Fahrzeuges erlischt.

"Leider werden keine Bilder des harten Polizeieinsatzes
gegen die friedfertigen Demonstranten gezeigt, die im Wald- außerhalb der
Demo-Verbots-Zone - mit Gas beschossen wurden.

"Uns beunruhigt die Vorstellung, dass die Polizei trotz der Erfahrungen bei Stuttgart 21 jedes Maß im Einsatz vergisst", ergänzte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.



Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow - Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20
29439 Lüchow

Büro: Tel: 05841-4684 Fax: -3197
 buero@bi-luechow-dannenberg.de
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Ergänzungen

Video: Polizeigewalt beim Castor

schottern 07.11.2010 - 23:12
Die Polizei redet von einer "neuen Stufe der Gewalt".

Und sie hat recht.

Allerdings geht von ihr die Gewalt aus und von einer Gesellschaft, die auf Ausbeutung, Unterdrückung und die Zersörung unserer Lebensgrundlagen beruht:
 http://www.youtube.com/watch?v=1jhCVH2rtXQ&t=142

Auf ins Wendland!

Video: Polizei greift mit Gasgranten an

schottern 07.11.2010 - 23:55
In dem Video von ist der flächige Einsatz von Gas gegen Demonstrant_Innen zu sehen:

 http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,727706,00.html

Erlaubte Waffen?

Arbeiter von Wien 09.11.2010 - 04:17
Sagt mal, sind diese "Totschläger" bei euch als Waffen der Polizei erlaubt? Wäre schön wenn wer genauere Infos dazu hätte, oder das wer recherchieren kann.


 http://www.flickr.com/photos/boeseraltermannberlin/5158290151/#/photos/boeseraltermannberlin/5158290151/lightbox/

Die Totschläger sind vom CRS aus Frankreich

Pariser Kommunard 09.11.2010 - 06:02
Arbeiter von Wien: Das sind die Knüppel vom CRS. In Frankreich sind solche Totschläger übliche Polizeiwaffen. Und die französischen Büttel bringen ihr eigenes Spielzeug mit.

Nochmal zu den Totschlägern:

Arbeiter von Wien 09.11.2010 - 07:45
Daß die Staatsgewalt in Frankreich diese Waffen gerne nutzt ist ja bekannt. Nur hat auf diesem Foto der deutsche Kiwara daneben ebenfalls einen Totschläger in der Hand. Ich denke kaum, daß das ein genehmigtes "internationales Waffen-Austausch und Testprogramm im Felde" ist, ...
Und selbst die CRS Einheiten die diese Tage um Dannenberg eingesetzt werden, sollten doch nach deutschem Recht dort agieren, oder?

Die Dinger heißen Totschläger, da fast die komplette Aufprallenergie auf die kleine Kugel am Ende konzentriert wird (da der Rest elastisch ist), und bei "richtiger" Anwendung, die Teile Köpfe spalten können.

Die generelle Tendenz Cops aus anderen Staaten mitprügeln zu lassen ist sehr bedenklich. Auch in Wien hatten wir bei der letzten Europameisterschaft rund 1000 eurer Einsatzhundertschaften "ausgeborgt". Und in Gegenden fern von Zuhaue, womöglich noch mit anderer Sprache prügelt es sich doch viel einfacher.

Totschläger??

boeseraltermann 09.11.2010 - 16:17
Mitnichten handelt es sich bei den abgebildeten Schlagstücken um Totschläger.Es handelt sich hierbei um von den meisten Landespolizeien zugelassene Teleskopschlagstöcke.Jedoch werden diese in der Regel nicht von der Polizei ausgegeben,sondern werden von den Beamten selber gekauft.Ein Totschläger ist es erst dann,wenn der obere teil aus einer federnden Einheit besteht,wodurch eine Verstärkung der kinetischen Energie entsteht,wodurch die Schlagkraft Massiv erhört wird.
Ees gibt einiges was bei den einzelnen Landespolizeien erlaubt ist.Unter anderem sind aber eben "Totschläger" genauso wie Quarzsandhandschuhe verboten.

Fotograf Christian Jäger +CRS-Zeugen gesucht

Christian Ströbele 10.11.2010 - 12:55
Hallo,

der Fotograf Christian Jäger (= "Böser Alter Mann"??), der der die französischen CRS'ler fotografierte, möge sich dringend herwenden, um genauere Umstände der fotografierten Situation aufklären zu helfen.
Ebenso bitte weitere Zeugen für Tätigwerden ausländischer Polizisten und Beteiligung der Bundeswehr gegen die Castor-Proteste im Wendland.

Wir recherchieren und dokumentieren diese Aspekte, um die politisch Verantwortlichen damit konfrontieren zu können.
Danke!



Bitte an:
Christian Ströbele
Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag
Platz der Republik
11011 Berlin
Tel. 030-227-71504
Fax 030-227-76804
Mail:  hans-christian.stroebele@bundestag.de
www.stroebele-online.de


Erklärung

Wissender 10.11.2010 - 13:08
Hier handelt es sich nicht um Totschläger. Totschläger sind flexible/bewegliche Waffen, das soll heißen, in der Mitte befindet sich eine Feder oder es ist ein anderes flexibles Material, so dass beim schlagen zusätzliche Bewegungenergie mitwirkt und so den Schlag verstärkt. Diese Waffen sind meines Wissens nach in Deutschland komplett verboten. Das, was man auf diesen Bildern sieht sind sogenannte Teleskopschlagstöcke, die durch ein schnicken ausgefahren werden und ansonsten ganz normale starre Schlagsöcke sind. Einzig haben sie den Vorteil, eingefahren wenig Platz zu brauchen. Zu dieser Tematik lässt sich bei wikipedia bestimmt auch das eine oder andere Wissenswerte finden.
MfG

Schwer verletzte Person

Castor stopp 10.11.2010 - 16:24
Polizei verletzte Aktivist_in schwer. Nachdem die Castoren ins Zwischenlager Gorleben eingefahren waren, wurde ein_e Aktivist_in durch die Polizei schwer verletzt. Die Person hing in 4m Höhe im Baum und wurde durch die Polizei zum Absturz gebracht und andere Polizist_innen traten auf sie ein. Ein Rettungshubschrauber brachte die Person in ein nahegelegenes Krankenhaus, dort wurde ein Wirbelbruch im Brustwirbelbereich festgestellt. Im Verlauf der Proteste im Wendland wurden auch noch andere Menschen von der Polizei schwer verletzt. So wurden zwei Personen von Polizeifahrzeugen an bzw. umgefahren, in Leitstade gab es eine schwere Kopfverletzung durch den Schlag eines Polizeiknüppels und neben den vielen Verletzten der Schotteraktionen durch Schläge und Reizgas wurde eine Person mehrmals tief ins Gleisbett gestossen, so dass sie eine Gehirnerschütterung davon trug und zeitweise nicht ansprechbar war.

Sani-Täter

egal 12.11.2010 - 11:21
Die folgenden Links zeigen deutlich, was von eigenen Sanis der Polizei zu halten ist und wie wichtig es ist, dass uniformierte Sanis, die sich der Bewegung verpflichtet sehen, auch als solche erkennbar sind. Zu sehen ist, dass in der vorliegenden Situation nur der offenbar ohne Polizeikennzeichnung agierende Schläger ein gewalttätiges Vorgehen für notwendig hält, während ansonsten nur eine Kette gebildet wird, um AktivistInnen abzudrängen. Im Spiegelfilm ist zu sehen, dass er bezeichnenderweise ausgerechnet seine Tasche, die vermutlich Verbandsmaterial enthielt, dazu nutzt, ungezielt auf DemonstrantInnen einzudreschen. Auf der Liste der erlaubten Dienstwaffen dürfte diese jedenfalls nicht stehen. Um eine Notwehrsituation, die ggf. alle zur Verfügung stehenden Mittel rechtfertigen würde, handelte es sich offensichtlich nicht.


 http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,727706,00.html

 http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/11/0,3672,8127659,00.html

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 9 Kommentare an

Ergänzung — Castor STOPP

@Alex — egal

Mhmhm — ...

Ungleichzeitigkeit — Roland Ionas Bialke

wow bialke — .....................