Darmstadt: CASTOR gestoppt & Burschis gestört

Rote Hilfe Darmstadt 07.11.2010 00:00 Themen: Antifa Atom
Am 06.11.2010 haben in Darmstadt zwei Demonstrationen stattgefunden:
*Um 17Uhr begann am Luisenplatz eine Demonstration gegen die Teilnehmer
des Jahreskongresses der deutschen Burschenschaften in Frankfurt, die nach
der offiziellen Veranstaltung abends in der Darmstädter Orangerie feiern
wollten. An der Demonstration haben etwa 200 AntifaschistInnen
teilgenommen, die bis zur Orangerie vordringen konnten und dort von
Absperrgittern und Polizeikräften aufgehalten wurden. Die anschließende
Kundgebung wurde um ca. 22Uhr von der Anmelderin offiziell aufgelöst. Es
gab keine Festnahmen. In der Nacht vor der Demo wurde der
Veranstaltungsort in der Orangerie von Unbekannten teilweise entglast und
mit Parolen besprüht.
 http://antifadarmstadt.blogsport.de/

*Ab ca. 16Uhr haben sich am Hauptbahnhof und am Bahnhof des Stadtteils
Kranichstein AktivistInnen versammelt, um dort den Castortransport zu
stoppen oder zumindest seine Weiterfahrt zu behindern. Es waren drei
Hundertschaften vor Ort, die ab 21Uhr von weiteren Kräften unterstützt
wurden, um das weitläufige Bahngelände abzuschirmen und somit die
Durchfahrt des Zuges zu gewährleisten. Um 21:25Uhr wurde der
Castortransport durch direkte Aktionen an den Schienen gestoppt. An den
Blockadeaktionen und den Kungebungen in Darmstadt haben sich etwa 400
AktivistInnen beteiligt. Die Polizei hat während der gesamten Dauer der
Aktion zahlreiche Platzverweise ausgesprochen, 13 AktivistInnen wurden
wegen "gefährlichen Eingriffs in den Schienenverkehr" vorläufig
festgenommen, nach der Personalienfeststellung aber wieder freigelassen.
 http://www.castorticker.de/
 http://www.castor2010.de/

Wir suchen weitere Personen, die am 06.11. bei der An- oder Abreise oder
den Demonstrationen selbst festgenommen und/oder durch Polizeigewalt
verletzt wurden oder Zeuge/in von Festnahmen und/oder polizeilichen
Übergriffen wurden mit der Bitte, sich an den Ermittlungsauschuß zu
wenden.

Der massive Polizeieinsatz dieses Tages reiht sich ein in die harte
repressive Strategie der Darmstädter Polizei-, Ordnungs- und
Justizbehörden in diesem Jahr. Zu nennen sind hier vor allem
Hausdurchsuchungen gegen 10 AntifaschistInnen wegen einer
Auseinandersetzung mit Nazis, Ermittlungsverfahren gegen organisierte
Erwerbslose wegen einer Aktion gegen die FDP Darmstadt und insgesamt 43
Festnahmen von AktivistInnen nach Hausbesetzungen. Wie wir bereits mit
weiteren politischen Gruppen (u.a. DIE LINKE, BUND, attac, Asta der FH) in
einem offenen Brief vom 04.11.2010 an die Verantwortlichen der Stadt
festgestellt haben, wird der Umbau vom Rechtsstaat zum präventiven
Sicherheitsstaat immer offener und dementsprechend aggressiver gegen alle
Widerstände vorangetrieben. Die Aufgabe der Roten Hilfe besteht darin,
Aktivitäten gegen diese gesellschafts-politischen Entwicklungen zu
beobachten, zu begleiten und linke AktivistInnen zu unterstützen, die vom
Staat und seinen Repressionsbehörden in ihrer politischen Arbeit behindert
oder verfolgt werden.

Die Rote Hilfe Darmstadt hat die Aktionen und Kundgebungen heute von 16:00
- 23:00 mit dem Rechtshilfetelefon begleitet und stand den Festgenommenen
mit Beratung zur Seite. Wir werden alle von Repression betroffenen
AktivistInnen finanziell und juristisch unterstützen. Daher rufen wir an
dieser Stelle zu Spenden für die Betroffenen auf:

Sparkasse Darmstadt
BLZ 508 501 50
Konto 11 00 33 54

EA der Roten Hilfe Darmstadt

Landgraf-Philipps-Anlage 32
64283 Darmstadt
06151 - 39 19 791
 darmstadt@rote-hilfe.de
www.rote-hilfe.de
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Ergänzungen

ingrid

koschmidder 07.11.2010 - 10:00
Hey Leute,

es war auch noch eine größere gruppe von leuten von der kundgebung aus zu einem spaziergang in den wald verschwunden, die polizei hat das wahrgenommen ist den spazierganz gefolg und hat nach und nach einige leute festgesetzt und die personalien aufgenommen.
daraufhin trennte sich der rest der gruppe in 2 teile, ein teil blieb verschwunden und der andere teil machte sich vermeindlich auf den (wieder von der polizei eskortierten) heimweg, bogen aber wieder auf einen feldweg richtung wald ab, dieses hin und her mit der polizei ging wohl eine ganze weile bis sie sich ein erneutes mal aufgeteil haben und eine gruppe in den wald ist, dort hatte die polizei bereits die brücke übder das gleis besetzt also versuchte die waldgruppe an der polizei undbemerkt vorbeizu kommen und dahinter am gleis an sich aufmerksam zu machen mit dem gedanken, dass wenn leute HINTER der polizei am gleis sind der CASTOR nicht rollen wird solang die leute unbeaufsichtigt ans gleis könnten, diese leute wurden auch kurzzeitig von der polizei mit einem strahler angeleuchtet, somit haben sie die aktivisten auf jeden fall wahrgenommen, ZEITGLEICH wurde die polizei am kranichsteiner bahnhof darauf hingewiesen, dass sich im wald noch leute am gleis befinden würden, dies wurde allerdings von der dortigen polizei dementiert, sodass 10 minuten nach der 'gleis aktion' der CASTOR wieder rollte und das mit einer ziemlich hohen geschwindigkeit und unter dem aspekt, dass die polizei 1. den tod von menschen, die evtl. sich hätten aufs gleis setzen können UND 2. ein beschädigen des zuges durch gleismanipulationen MUTWILLIG in kauf genommen!

.:.

Schotter-Unterstützer 07.11.2010 - 12:05
Laut ZDF wurden gleich mehrere Polizeiketten durchbrochen. Knapp 2000-3000 Menschen beteiligten sich an dieser Aktion, darunter knapp 500 Autonome.

Die Bullen setzten laut Twitter MASSIV Pfefferspray, Schlagstöcke und Wasserwerfer ein. Zudem wurde ein Panzer-Räumfahrzeug in Brand gesetzt. Bisher knapp 30 Verletzte, ca. 5 davon schwer.

Passage in Darmstadt-Kranichstein

tom 07.11.2010 - 12:46
Passage in Darmstadt-Kranichstein http://www.youtube.com/watch?v=GdElVJiV9J4

Audio: Castor vorbei

Radio Darmstadt 10.11.2010 - 19:20
Sprechchor der Anti Atom Demonstranten in Darmstadt während der Castorzug vorbeifährt.

Klick:  http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=37103

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Verzerrte Wahrnehmung? — Rennkuckuck

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