Grundeinkommens-Demo am 6.11. in Berlin

EVOLUTION 05.11.2010 22:38 Themen: Kultur Netactivism Soziale Kämpfe
Überall nur Grundeinkommen. Während viele Sonnnenabeter am Wochenende ins Wendland fahren und der Atomlobby ihre Meinung sagen, wird es in Berlin die erste Großdemonstration zum Bedingungslosen Grundeinkommen geben.Ein ganzes Wochenende lang gibt es ein buntes Programm, das hier kurz vorgestellt werden soll.

Grundeinkommens-Demo am 6 November


Überall nur Grundeinkommen. Während viele Sonnnenabeter am Wochenende ins Wendland fahren und der Atomlobby ihre Meinung sagen, wird es in Berlin die erste Großdemonstration zum Bedingungslosen Grundeinkommen geben.

Ein ganzes Wochenende lang gibt es ein buntes Programm, das hier kurz vorgestellt werden soll. Es war Mitte Dezember 2008, als Susanne Wiest über die Plattform des Bundestages für Online-Petitionen, sog. e-Petition, eine Petition zur Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens für jeden Menschen von 1.500€ einreichte. Und es war das erste mal, dass eine e-Petition die nötige Unterstützerzahl von 50.000 Unterschriften schaffte. Bei Zeichungsschluss standen 52.973 Unterzeichner auf dem Zähler.

Die dann folgenden Medienauftritte sind bekannt. Die Tagesmutter aus Greifswald, die lange mit ihren Kindern in einem Zirkuswagen gelebt hat und so garnicht in die eine oder andere Schublade passt stand plötzlich in der Öffentlichkeit. Eine vielfältige Bewegung ist entstanden, während Berlin lange schlief sind in Hamburg und München die hochburgen der BGE-Befürworter. Vorläufiger Höhepunkt war das Festival "Gespräche Über Morgen" mit mehreren Tausend Besuchern im Oktober 2010 im Hamburger Theater Kampnagel.

Hamburger Netzwerk Grundeinkommen
BGE Festival Hamburg

Auch das Mobivideo der "Gespräche Über Morgen" zeigt: Hier entsteht eine Graswurzelbewegung aus verschiedensten gesellschaftlichen Gruppen.

Gespräche Über Morgen - Mobivideo

In Berlin wurde vor 99 Tagen die Kampagne "Unternimm-das-Jetzt" von Bürgerinitiativen und der Partei "Die Violetten" ins Leben gerufen. Das Ziel: Ein Zeichen setzen und die erste Massendemonstration für ein Bedingungsloses Grund auf die Beine zustellen - 2 Tage vor der wohl historischen "Zwangsanhörung" im Bundestag. Kampagnenseiten:

Demo Kampagnenseite
Unternimm-das Jetzt Kampagnenseite
BGE Festival Berlin

Mit Bussen reisen Aktivisten aus Hamburg und vielen anderen Städten an - und man darf gespannt sein wieviele wir sind. Um 12 Uhr beginnt die Demonstration am brandenburger Tor und führt einmal durch das Regierungsviertel - bis in den Abend gibt es ein Bühnenprogramm.

Schon die Wagenanmeldung lässt Spannung erwarten, so beteiligt sich die Piratenpartei Berlin mit einem Großaufgebot - diese hat erst vor wenigen Tagen das Bedingungslose Grundeinkommen in ihr Grundsatzprogramm aufgenommen.

Piratenpartei Mobivideo
Piratenpartei BGE Abstimmung

Mitte November findet der Bundesparteitag der Piraten statt - hier wird fest mit der Aufnahme des BGE in das Bundesparteiprogramm gerechnet. Während sich traditionelle aktivistische Gruppen aus dem Linken Spektrum zurückhalten bekommt die Bewegung Unterstützung von Erwerbslosengruppen, vielen Künstlern, Kreativen, Bloggern und Medienschaffenden.

So gibt es ein buntes Bühnenprogramm mit Musik, Beiträgen, Ständen, Volxküchen und Mitmachaktionen. Dr Motto legt auf, Scherbe Kontra Bass spielen, das Drugstore ist mit einem Wagen dabei. Künstler wie Saetchmo, Die Kleingeldprinzessin, John Banse, Joachim Witt, Hans Söllner, Die Sterne oder Götz Widmann unterstützen die Kampagne. Letzterer hat wohl den bislang schönsten Track zum Grundeinkommen geschrieben:

Das BGE wird in allen Parteien diskutiert und - wenig überraschend - von den Neoliberalen bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet. Richtig brodeln tut es hingegen bei der Grünen Jugend und bei Solid, welche mit eigenem Block teilnehmen.

Sehen wir uns? 6. November 12-19 Uhr Brandenburger Tor

Grundeinkommens-Festival am 7. November


Am Sonntag findet ganztägig in den komplett angemieteten Sophiensaelen das offene und kostenlose Grundeinkommensfestival statt. Viele bekannte Köpfe der Bewegung geben Vorträge oder leiten Diskussionsrunden, es gibt zahlreiche Filme zu sehen und weitere Kulturhäppchen.

Weitere Informationen zum Festival am Tag nach der Demo finden sich hier:

BGE Festival Berlin Programm
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Ergänzungen

Klassenkampf und Grundeinkommen geht nicht

Arbeiter 06.11.2010 - 03:54
Bedingungsloses Grundeinkommen

Weg aus der Lohnarbeit?

Jürgen Roth, Neue Internationale 115, November 2006

Die Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen für alle ohne Arbeitszwang und Bedürftigkeitsprüfung (BGE) findet zunehmendes Interesse - sowohl in den Medien wie den sozialen Bewegungen. Götz Werner, Inhaber der Drogeriekette dm, und Prof. Dr. Thomas Straubhaar, Leiter des von der IHK Hamburg mitfinanzierten Hamburger Weltwirtschaftsinstituts HWWI, dürfen sich ausführlich über ihr Projekt auslassen.

BildungsbürgerInnen wie Sascha Liebermann und die Gruppe „Freiheit statt Vollbeschäftigung“ locken das Kapital mit Versprechen, dass das BGE seine Beschäftigten ansporne, motiviert und freiwillig dessen Rendite zu steigern. Thüringens Ministerpräsident Althaus (CDU) und die FDP setzen sich für das Bürgergeld ein; Katja Kipping (L.PDS) favorisiert einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,60 Euro in Verbindung mit einem Grundeinkommen.

VertreterInnen des „Runden Tischs der Erwerbslosen- und Sozialhilfeorganisationen“ und das „Netzwerk Grundeinkommen“ konnten die Forderung im Aufruf zur bundesweiten Demonstration am 3.6.06 in Berlin teilweise unterbringen. Dieser verlangt quasi als Übergangsforderung zum BGE für alle im ersten Schritt die Erhöhung des ALG II für alle Erwerbslosen auf 500 Euro plus Wohnkosten. Der Arbeitskreis von ATTAC „Genug für alle“ unterstützt die Forderung nach einem BGE; sein Mitglied Werner Rätz sitzt auch im „Netzwerk Grundeinkommen“.

Auch viele Erwerbslosengruppen haben das BGE als Forderung aufgenommen. Sie hoffen vor allem auf eine ökonomische Verbesserung und wollen mit dem Grundeinkommen den erniedrigenden Verhältnissen der Arbeitslosigkeit im kapitalistischen System entgehen.

WEITERLESEN:

 http://www.arbeitermacht.de/ni/ni115/grundeinkommen.htm

bge-veranstaltung in kassel

charles 06.11.2010 - 10:48
bei einer veranstaltung in kassel versuchte sich der götz-werner-fan boes, der eigens als "hartz-4-empfänger mit auto" aus berlin angereist war, mit frauenfeindlichen sprüchen und abrotze über linkspartei und Die chinesen, denen "wir es zeigen werden" stimmung zu machen.
fragen wurden rethorisch abgebügelt, anscheinend um ökonomische und politische schwächen des modells zu überdecken.so kam es, daß der raum sich nach und nach leerte.
er hatte klackateure dabei und machte aber eindruck bei grün-christlich bis esoterisch angehauchten träumer-mentalitätInnen.
mein eindruck: große verarsche um kapazitäten zu binden und realistischere ansätze zu schwächen.
mit anderen worten wäre anarchie genauso schnell eingeführt wie dieses bge-modell, das ausdrücklich nicht den kapitalismus abschaffen will.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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nichtss Neuess auss Deutsschland — bitte versteck mich

ACHTUNG — STARK

@ARAB — KEIN

Hallsches TOr — Zeitgeist