BLN: Über 1500 auf Antifa-Demo/Polizeigewalt

Antifa 02.11.2010 21:50 Themen: Antifa
Über 1500 Menschen versammelten sich heute nach 19 Uhr am U-BHF Kottbusser Tor in Berlin-Kreuzberg zu einer antifaschistischen Demonstration. Anlass für die Protestaktion war ein Brandanschlag von Nazis gegen den Kreuzberger "Gemischtwarenladen mit Revolutionsbedarf - M99" in der Nacht vom 26. auf den 27.Oktober 2010 und eine vorausgegangene Polizeirazzia gegen den Laden und andere linke Buch- und Infoläden am 26. Oktober durch das LKA. Sie waren auf der Suche nach der linken Zeitschrift "Interim" und Materialen der Kampagne "Castor Schottern". Bei den Brandanschlag der Nazis wurde der Tot von Menschen billigend in Kauf genommen. Die Wohnung über dem Laden in der Kreuzberger Manteufelstrasse 99 ist unbewohnbar und es ist nur einem Zufall zu verdanken, dass sich zum Zeitpunkt des Anschlages (ca 3 Uhr Nachts) niemand im Laden aufhielt. Desweiteren beschmierten die Nazis den nahe gelegenen Antifa-Laden "Red Stuff" mit Keltenkreuzen und "NS"-Graffitis und versuchten das Türschloss durch Kleber unbrauchbar zu machen. Auch die Wohnung eines antifaschistischen Gewerkschaftsmitglieds in Neukölln wurde von den Nazis mit Graffitis "markiert". Ein weiterer Anlass für den Protest war ein rassistischer Mord in Leipzig letztes Wochenende.
Die Aktionen in der Nacht vom 26./27.Oktober war nicht die erste Serie von Nazianschlägen in den als "migrantisch" und "links" geltenden Stadtteilen Kreuzberg und Neukölln. Im Januar und März dieses Jahres war es zu ähnlichen Serien von Anschlägen gekommen, die den (mittlerweile aufgelösten) Freien Nationalisten Mitte und den "Autonomen Nationalisten Berlin" zugerechnet werden. Die dem Brandanschlag vorausgegangene Razzia der Berliner Polizei zeigt die gemeinsamen Feindbilder von Staat, Bullen und Nazis: eine kämpferische antifaschistische und antikapitalistische Bewegung, die sich nicht nur gegen Nazis engagiert, sondern auch die gesellschaftlichen Grundlagen von Rassismus und Faschismus angreift: die auf Konkurzenz und Lohnarbeit basierende bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft in der Leute wie Sarrazin, Merkel und Seehofer als geistige Brandstifter und Stichwortgeber für den Neonazi-Mob fungieren.

Aufgerufen zur Demonstration hatte das Netzwerk "Siempre Antifacista", die Antifaschistische Linke Berlin (ALB) und die Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin (ARAB). Kurz nach 19 Uhr versammelten sich mehrere hundert Menschen am Kottbusser Tor. Die Masse wuchs bis kurz vor 20 Uhr auf über 1000 an. Die Polizei war mit mehreren Hundertschaften präsent und agierte von Beginn der Versammlung äußerst repressiv. Nachdem aus dem Lautsprecherwagen die Demo begrüsst und auf über den Anlass des Protestes informiert wurde, begann die Demo mit einem Redebeitrag des Netzwerkes "Siempre Antifacista", der den Naziangriff am letzten Mittwoch in einen Kontext mit einer europaweit immer brutaler agierenden Nazibewegung stellte und zu einem Antifa-Kongress Mitte November in Berlin einlud. Nach dem Beitrag wollte die Demonstration lautstark, kämpferisch und begleitet von guter Musik losziehen. Schon nach wenigen Metern stoppten Riot-Cops der Berliner Prügelhundertschaften den Demo-Zug wegen dem Abrennen von Bengalos und angeblichen "Flaschen und Böllerwürfen" auf die Polizei. Nach einigen ansgespannten Minuten, in denen nicht klar war, ob die Demo überhaupt losziehen würde oder gleich zu Beginn von der Berliner Polizei auseinandergeprügelt werden sollte, liess die Bullen die Demonstration doch losziehen. Begleitet durch laute Parolen wie "Alerta Antifacista" und mit Transparenten wie "Gegen Anti-Antifa auf allen Ebenen!" zog die mittlerweile auf 1500 Menschen angewachsene Demo durch die Adalbert- und Oranienstraße. In einem Redebeitrag informierte die Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin (ARAB) und das Kurdistan-Solidaritätskomitee über türkische faschistische Strukturen der sogenannten "Grauen Wölfe" in Kreuzberg und klärten die anwesenden Antifas über die Ideologie und die Gefahr die von diesen faschistischen Schlägergruppen nicht nur für Kurden ausgeht. Außerdem wiesen sie drauf hin, dass die "Grauen Wölfe" von der CDU lange Zeit finanziell unterstützt wurden und das sich eines ihrer Zentren in der Oranienstraße gleich links neben dem linken Club "SO36" befindet. Von dort aus gehen auch oft Angriffe von "Bozkurt"-Anhängern gegen Kurden, Queers, Schwule und Linke aus. Danach wurde vor dem linken und feministischen Buchladen Oh21 einer Erklärung der Berliner Buch- und Infoläden zu den Razzien und der Kriminalisierung in den letzten Monaten verlesen. Lautstark und von einem massiven - und immer aggressiver auftretenden - Polizeiaufgebot begleitet. Vor dem angegriffenen M99 gab es eine Zwischenkundgebung, wo der Betreiber des Ladens, H.G., von dem Angriff berichtet und die Naziangriffe in einen Zusammenhang mit den polizeilichen Angriffen auf den Laden (seit seiner Gründung 52 mal durchsucht - Deutschlandrekord!) und bedankte sich für die erfahrene Solidarität. Dann zog die Demo weiter am Antifa-Versand-Laden "Red Stuff" vorbei, der an jenem Abend ebenfalls von Nazis angegangen worden war. Zu diesem Zeitpunkt begann die Polizei immer mehr Greiftrupps, die sich bisher in den Seitenstraßen "versteckt" hielten, zur Demo hinzuziehen. Die Stimmung wurde aggressiver. Es wurde deutlich, dass die Polizei sich vorbereitete, die Demospitze anzugreifen. Auf der Wiener Straße war es dann soweit. Dutzende Bullen stürmten in die ersten Reihen der Demo, sprühten massiv mit Pfefferspray herum, verprügelten die Demonstranten und verteilen Schläge in Kopfhöhe. Mehrere Leute wurden dabei verletzt und verhaftet. Wegen der massiven Polizeiangriffe entschied die Demoleitung, die Demo abzubrechen, da nicht mehr für die Sicherheit der Teilnehmer gesorgt werden konnte. Daraufhin wurde die Demo vom Lautsprecherwagen für beendet erklärte. Die Teilnehmer verteilten sich im Anschluss auf der Wiener Straße, wo es immer wieder zu willkürlichen Festnahmen und Prügelorgien der Berliner Polizei kam. Ergänzungen, wie es dann weiterging, sind erwünscht.

Viel Kraft und Grüße an die Verletzten und Verhafteten Genoss_Innen.
Auf zur Silvio-Meier-Demo am 20. November!
Alerta Antifacista!
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Ergänzungen

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--- 03.11.2010 - 11:01

aha

nein. 03.11.2010 - 11:14
"..und es ist nur einem Zufall zu verdanken das sich zum Zeitpunkt des Anschlages (ca 3 Uhr Nachts) niemand im Laden aufhielt."

Wow! Wahnsinnig gut recherchiert!
Du warst gestern auf der Demo? Dann solltest du spätestens nach HG´s Beitrag wissen dass sich sehr wohl jemand in dem Laden befand!
Deine Aussage sollte lauten:
..und es ist nur verdammt großem Glück zu verdanken dass durch den Anschlag kein Menschenleben ausgelöscht wurde.

Außenwirkung

Schreihals 03.11.2010 - 12:05
Über den Ausdruck einer solchen Demo lässt sich natürlich immer wieder streiten und es lassen sich gute Argumente für die diversen Positionen finden. So stimmt es sicher, dass eine etwas buntere Demo dafür gesorgt hätte, dass sich gerade in Kreuzberg mehr Menschen dem Aufzug anschließen. Andererseits liegt es natürlich auch an einem doppelten Bullenspalier, dass sich nicht jeder traut dort einzureihen. Und bei so einem Anlass mag es sicher auch gerechtfertigt sein kämpferischer aufzutreten, was für Viele gleichbedeutend mit dem Anziehen ihrer schwarzen Antifa-Parade-Uniform ist.

Über die Sinnigkeit der gerufenen Parolen lässt sich allerdings nur schwer so differenziert streiten, denn mir fällt kein Argument dafür ein, warum der Großteil der Parolen auf griechisch ("Batsi irgendwas Wofoni") und italienisch ("siamu tutti antifascisti") und spanisch ("alerta antifascista") gerufen wurde. Selbst ich, der in der Demo gelaufen ist und wusste, worum es geht, habe keine Ahnung was das überhaupt bedeuten soll.

Wären die Parolen auf der Demo in Kreuzberg wenigstens auf türkisch oder arabisch gerufen worden, hätte das vielleicht noch etwas Sinn gemacht, obwohl ja eigentlich fast alle "Türken" und "Araber" dort auch deutsch verstehen. Aber die Touristen-Saison ist jetzt vorbei und die Italiener und Spanien sind mit ihren Easyjet Flügen wieder nach Hause geflogen. Warum also diese Angeberei?

Video

Cole 03.11.2010 - 12:24
Hier ein Video vom Start der Demo. Etwas unscharf, damit man keine Gesichter erkennt.

 http://www.youtube.com/watch?v=KqM1Sd3nUxU

...

... 03.11.2010 - 12:25
Alles in allem fasst der Artikel das Geschehen ganz gut zusammen. Etwas überrascht war ich, da an keiner Stelle Vorkontrollen sichtbar waren. Kann natürlich sein, dass es vereinzelt welche gab, aber nicht wie sonst, wo jeder, der zur Demo will, sich durchsuchen lassen muss. Allerdings muss ich sagen, gabs auch einige Schwachpunkte unsererseits. Am Anfang wurde (schwer zu übersehen) ein Bengalo abgebrannt. Daraufhin stellte sich eine lose Reihe Cops vor die erste Reihe, es wurde ein wenig gedrückt und geschoben. Wäre die Demo dort "entschlossener" vorgegangen, wäre es wohl möglich gewesen, da wegzukommen, zudem es möglich war, seitlich dran vorbeizugehen. Wäre diese Möglichkeit genutzt worden, hätte es wohl eine große Masse im Rücken der Cops gegeben, sowas mögen die gar nicht... Erst nach einer ganzen Weile mit Schieben und Drücken kam dann Verstärkung durch die 23. Ehu. Da war dann Feierabend und die Demo auf das Wohlwollen der Cops angewiesen. Es gab immer wieder kleine Gerangel im vorderen Bereich, die Cops provozierten, wollten das ganze eskalieren lassen. Gerade vor diesem Hintergrund kann ich dann nicht verstehen, wie man sehenden Auges in die Kreuzung Lausitzer/Wiener Straße reinlaufen konnte. Von der Demo aus Rechts standen unzählige Wannen und mindestens 1 Greiftrupp. Auf der Linken Seite war ebenfalls mindestens ein Greiftrupp. Vor der Demo standen 2 Wannen und machten die eigentliche Route dicht. Als die Spitze dann an den Trupps vorbei war, sind die halt einfach von beiden Seiten innerhalb kürzester Zeit durch die Demo durchgerockt. An der Stelle hätte man einfach nicht in die Kreuzung laufen dürfen, sondern hätte gewartet, umgedreht, die Teilnehmer vor dieser Falle gewarnt oder sonst was gemacht, aber doch nicht einfach wie ein Schwein zur Schlachtbank schreiten. Das war echt Schade, da fehlte es offensichtlich an Möglichkeiten, spontan zu reagieren und die Taktik zu ändern.

Langer Tag gegen Nazis in Berlin-Neukölln

Isa 03.11.2010 - 12:30
Wiederholt gibt es Naziangriffe auf linke Projekte in Kreuzberg und Neukölln. Zuletzt am 27. Oktober 2010. Wir lassen uns nicht einschüchtern und stehen weiter zusammen, sind solidarisch und antifaschistisch. In diesem Sinne sticht der grüne Kaktus wieder zu – am 13. November 2010 findet der 2. Lange Tag gegen Nazis satt.

Insgesamt finden 20 Veranstaltungen in 13 verschiedenen Locations statt. Ausgerichtet und organisiert wird der Tag von der Kampagne „Kein Ort für Nazis“, die von verschiedensten Neuköllner Gruppen, Kollektiven und Vereinen getragen wird. Alle Termine findet ihr unter  http://neukölln-gegen-nazis.de

Nächste Runde: 20.11.

ausgefüllt 03.11.2010 - 12:47
Staat, Repression, Pressehetze, Naziterror...
Gegen Anti-Antifa auf allen Ebenen!

Demo: Samstag | 20. November 2010 | 15 Uhr | U-Bhf. Samariter Str.

Naziangriffe am 26./27.10.2010

Kein Ort für Nazis! 03.11.2010 - 13:19
In der Nacht von Dienstag 26.10. auf Mittwoch 27.10.2010 kam es neben dem Brandanschlag auf den linken Infoladen M99 zu weiteren Angriffen und Morddrohungen durch Neonazis in Kreuzberg und Neukölln:

- Morddrohungen bei zwei Privatpersonen (Neukölln + Kreuzberg)
- das Vereinsheim in der Friedelstraße zum wiederholten Male beschmiert
und die Schlösser verklebt (Neukölln)
- Jugendclub Blueberry, der einen „Kein Ort für Nazis“-Wimpel im Schaukasten hatte, wurde beschmiert (Neukölln)
- Antifa-Infoladen „Red Stuff“ mit NS-Parolen beschmiert (Kreuzberg)
- ein Anwältinnenbüro wurde beschmiert und die Klingelanlage zerstört (Kreuzberg)

Umso mehr Grund für den Langen Tag gegen Nazis am 13.11.2010 mobil zu machen!

Video vom Start der Demo

Cole 03.11.2010 - 13:38
Das Video zeigt in etwa die Größe der Demo, die ich aufgrund der kruzen Mobilisierungszeit recht beeindruckend finde. Es ist leicht unscharf, damit man die Gesichter nicht erkennt.

 http://www.youtube.com/watch?v=KqM1Sd3nUxU

Der grüne Kaktus sticht wieder zu

Kein Ort für Nazis! 03.11.2010 - 14:33
In der Nacht von Dienstag 26.10. auf Mittwoch 27.10.2010 kam es neben
dem Brandanschlag auf den linken Infoladen M99 zu weiteren Angriffen und
Morddrohungen durch Neonazis in Kreuzberg und Neukölln:

- Morddrohungen bei zwei Privatpersonen (Neukölln + Kreuzberg)
- das Vereinsheim in der Friedelstraße zum wiederholten Male beschmiert
und die Schlösser verklebt (Neukölln)
- Jugendclub Blueberry, der einen „Kein Ort für Nazis“-Wimpel im
Schaukasten hatte, wurde beschmiert (Neukölln)
- Antifa-Infoladen „Red Stuff“ mit NS-Parolen beschmiert (Kreuzberg)
- ein Anwältinnenbüro wurde beschmiert und die Klingelanlage zerstört (Kreuzberg)

Umso mehr Grund für den Langen Tag gegen Nazis am 13.11.2010 mobil zu machen!

Beitrag der Rigaer 94

die spinnen die bullen die schweine 03.11.2010 - 14:57
Nachdem die Bullen uns frecherweise quasi ins Wort gefallen sind, an dieser Stelle noch mal der Redebeitrag der Rigaer 94, den wir aufgrund der Angriffe und der anschließenden Auflösung der Demo nicht mehr halten konnten:


Hallo Demo und wie gewohnt, ein herzliches „Verpisst euch“ euch an die Zivischweine!!

Wir, die Rigaer94, grüßen die, die so richtig sauer sind – denn wir sind es! Seit Monaten laufen die Bullen in unsere Locations, ob sie nun mitten in der Nacht das XB aufflexen oder zum x-ten mal ihre Nasen in unsere Läden reinstecken und fröhlich vor sich her razzen. Und ebenso laufen Nazis seit Monaten durch unsere Kieze und attackieren unsere Infrastruktur. Die Bullen bereiten ein willkommenes Klima für die Faschos, indem sie unsere Strukturen permanent kriminalisieren und mit der Presse weiter ihre Hetzjagd gegen die radikale Linke vorantreibt – die Faschos wähnen sich dann als die vollstreckende Hand der konservativen Schlacke. Diese Demo ist demnach nicht nur wichtig, sie war schon längst überfällig!

Angriffe sind ein Ärgernis, doch sie haben auch das Potential, uns zusammenzuführen und zu stärken. Nutzen wir also die Angriffe, wandeln Wut in Widerstand, bleiben respektlos gegenüber Staat und offensiv gegenüber Nazis!

Die gleiche Solidarität, die wir in den 20 Jahren, in denen unser Hausprojekt existiert, immer wieder erfahren haben, wollen wir nun dem M99 und allen anderen vom Dumpfbackenterror betroffenen Kristallisationspunkten unserer Bewegung zu Teil werden lassen. Aber wir wollen auch noch einmal an uns selbst nachsetzen. Antifaschistischer Selbstschutz heißt im Endeffekt, Angsträume für Nazis und ihre widerliche Ideologie zu schaffen, sie in keinsterweise zu ignorieren, und auch nicht die, die sie tolerieren in Ruhe zu lassen! Wir können uns nicht in unsere Kieze zurückziehen und uns in Sicherheit wähnen, spätestens jetzt sollte das auch allen klar werden! Nazis, die durch Friedrichshain oder auch Kreuzberg laufen, sich offen mit eindeutigen Klamotten zeigen sind keine Seltenheit mehr, und wir können uns auch mal fragen woran das liegt. Die letztliche Antwort darauf sollte aber klar sein – kein Raum für Nazis, Antifa heißt Angriff!

Angriffslustige Grüße
Eure Rigaer94


Bilder

Noktalia 03.11.2010 - 15:09

Bilder

Noktalia 03.11.2010 - 16:11

Fotos

AnwohnerIn 03.11.2010 - 16:29

Die Demo war nicht gut!

dabei 03.11.2010 - 22:02
Da gibt es einfach nichts schön zu reden. Es war ein Fiasko, weniger wegen der Anzahl der Menschen, eher von ihrer Dynamik, von ihrer Außenwirkung etc. her.

1. Wieso machen Leute 10 Meter nach Beginn der Demo, noch unter dem Hochhaus am Kotti Bengalos an und provozieren an dieser Stelle ein mögliches Ende der Demo durch einen unnötigen Bulleneinsatz? Dann war die Stimmung kurzzeitig aufgewühlt und eins folgte dem nächsten, die Bullen behelmen sich, ein paar Leute schmeißen mit Flaschen und die Demo steht 20 Minuten rum...Nichts gegen Bengalos - mal abgesehen davon dass das schon merkwürdig ist, wenn mensch gerade wegen einen Brandanschlag auf der Straße steht - aber grundsätzlich an dieser Stelle zu diesem Zeitpunkt einfach nur Stimmungstötend und die Dynamik von Sprechchören oder ähnlichem erstickend.

Wären wir gut organisiert gewesen und wäre das Ziel eine andere Art Demo zu machen, hätten wir uns an dieser Stelle geschlossen umdrehen und einfach spontan wo anders langgeangen. Aber auch hier: so etwas ist in Berlin derzeit absolut unmöglich, weil die Leute nicht organisiert genug sind und weil es hier auch nur eine normale Demo geben sollte, sich alle darauf eingestellt hatten, nur ein paar Macker an der forderen Front scheinbar nicht...

2. Der Lauti: Redebeiträge während des Laufens und dann auch noch so etwas von trocken und langatmig wie sau, das macht einfach alles Kaputt, was von der Demo selbst kommen könnte. Nach dem dritten oder vierten Anlauf gegen das Gequatsche aus den Boxen anzuprüllen, läuft alles auf Schweigemarsch hinaus...

3. Umgang mit Polizei, mit Verhaftungen etc. - auch hier keine Idee zu sehen, das Heft des Handelns wirklich in die Hand zu nehmen und entweder wirklich engagiert Verhaftungen durch Ketten etc. zu vermeiden und im Zweifel die Rute zu ändern, wenn es nicht weiter geht... ach was rede ich: es war einfach eine schlechte Demo und es kam kaum rüber worum es uns geht und das Ende der ganzen Angelegenheit war dann nur noch peinlich aber konsequent, dass die Demo dann vorzeitig aufgelöst wurde, weil die Bullen praktisch überall hinter uns, zwischen uns und vor uns rumstanden... die Demo war da schon längst aufgelöst, viele gingen, weil ihnen das zu blöde wurde. An diesem Abend hätte es eine gute lautstarke Demo geben können mit Redebeiträgen zu Beginn, an M99 und am Ende ohne Bullenstress und mit mehr Aufmerksamkeit und Anziehungskraft in der Umgebung, aber so... echt verbesserungswürdig.

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