Fürth: Erneuter Naziangriff

Erst vor wenigen Wochen erhob die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth Anklage wegen Totschlags gegen der FNS-Kader Peter Rausch. Der 24-jährige Fürther hatte Ende April einen 17-jährigen Antifaschisten in der Nürnberger U-Bahn angegriffen, woraufhin dieser mehrere Tage im Koma lag (wir berichteten). Schon damals wurde von zahlreichen antifaschistischen Organisationen auf die Gewalttätigkeit des FNS und seines Umfelds hingewiesen. Das FNS kann aufgrund seiner Mitglieder und Strukturen als Nachfolgeorganisation der "Fränkischen Aktionsfront" (FAF) angesehen werden, die 2004 aufgrund ihrer Wesensverwandschaft zum Nationalsozialismus verboten wurde.

Seit rund einem Jahr kommt es in Fürth immer wieder zu Übergriffen auf antifaschistische Menschen. Ausgangspunkt der Angriffe waren meist verschiedene Gaststätten in der Fürther Innenstadt, deren Wirte sich trotz Wissens über die Gesinnung ihrer Gäste nicht von ihnen distanzierten. In diesem Zusammenhang fielen vorallem die Kneipen "Treffpunkt", "Schilderhaus" und "Königsstüberl II" immer wieder auf. In letzter Zeit treffen sich die FaschistInnen vermehrt in der Kneipe "Kleines Versteck" am Grünen Markt, aus der auch diesmal die Angreifer kamen.

"Dieser erneute Übergriff durch Neonazis reiht sich ein in eine Serie von neonazistischer Gewalt in Fürth, die dem Freien Netz Süd zuzurechnen ist.", so eine Sprecherin der Antifaschistischen Linke Fürth (ALF). "Wir werden die Aktivitäten der FaschistInnen auch weiterhin beobachten und dokumentieren und nazistischen Aktionen jeder Art entschieden entgegentreten."