[B] Unangemeldete Demonstration nach Anschlag
Nach dem vermutlich von Neonazis begangenen Brandanschlag auf den linken Infoladen M99 in Berlin-Kreuzberg demonstrierten Antifaschist_innen gestern abend spontan durch Kreuzberg 36.
Bei dem Brandanschlag in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurden die Auslagen vor dem Geschäft in der Manteuffelstraße 99 angezündet, die Flammen griffen schnell auf das Wohnhaus über und zerstörten mehrere Fensterscheiben. Nur durch Glück und die schnelle Anwesenheit der Feuerwehr konnte Schlimmeres verhindert werden. Die Täter, vermutlich berliner Neonazis, gefährdeten somit in hohem Grad Menschenleben. Glücklicherweise ist die direkt über dem Infoladen gelegene Wohnung derzeit unbewohnt, was sie nun auch erst einmal bleiben wird.
Desweiteren wurde der nahe gelegene Antifashop "Red Stuff" (Waldemarstr. 110) mit Naziparolen ("NS" und Keltenkreuz) beschmiert und es wurde mal wieder versucht, das Schloss zu verkleben. Auch in Neukölln waren Nazis unterwegs: hier malten sie Morddrohungen an die Hauswand einer Privatperson, die vor Gericht als Zeuge gegen einen Nazi ausgesagt hatte.
[Fotos vom M99: http://xlurl.de/fiPFIP & http://xlurl.de/g4x971
Presse: Morgenpost ( http://xlurl.de/Cg7G5V & http://xlurl.de/MH7lgm), Tagesspiegel ( http://xlurl.de/ydrJu3), Zeit ( http://xlurl.de/i9G8L9), taz ( http://xlurl.de/2uBGdr), Indymedia ( http://xlurl.de/6HQ351)]
Bereits am Dienstag gab es Stress beim M99: Beamte des LKA durchsuchten den Laden und drei weitere Geschäfte (OH21 in der Oranienstraße und die Schwarze-Risse-Buchläden) mit fadenscheinigen Begründungen (siehe: http://www.unzensiert-lesen.de/).
Als Reaktion sowohl auf die Naziangriffe, als auch auf die Durchsuchungen am Dienstag demonstrierten gestern Abend ca. 400 Antifaschist_innen spontan und unangemeldet durch Kreuzberg: Gegen Neonaziterror und für die Verteidigung linker Strukturen gegen Nazis und den Staat. Mit Feuerwerk und lauten Sprechchören ging es vom Heinrichplatz über Oranien- und Skalitzerstraße zum Lausitzer Platz. Hier wurde ein Polizeiwagen angegriffen, anschließend ging es zum M99. Dort gelang es der restlos überforderten Polizei zwar die Demonstration auseinanderzutreiben, diese musste dann aber weitgehend tatenlos mit ansehen, wie sich in der darauffolgenden Stunde immer weitere Spontandemonstrationen formierten, die quer durch Kreuzberg 36 zogen und vereinzelt Barrikaden errichteten. In der Naunynstraße gelang es der Polizei irgendwann knapp hundert Menschen zu kesseln. Zu Sachbeschädigungen bei Unbeteiligten kam es nicht, Anwohner_innen reagierten, nachdem ihnen Anlass und Thematik der Demonstration mitgeteilt wurde fast ausnahmslos positiv. Nach zwei Stunden kehrte wieder Ruhe in Kreuzberg ein.
Mehr Fotos der Spontandemonstration finden sich auf http://xlurl.de/keOot3 & http://xlurl.de/l7Tc83 .
Desweiteren wurde der nahe gelegene Antifashop "Red Stuff" (Waldemarstr. 110) mit Naziparolen ("NS" und Keltenkreuz) beschmiert und es wurde mal wieder versucht, das Schloss zu verkleben. Auch in Neukölln waren Nazis unterwegs: hier malten sie Morddrohungen an die Hauswand einer Privatperson, die vor Gericht als Zeuge gegen einen Nazi ausgesagt hatte.
[Fotos vom M99: http://xlurl.de/fiPFIP & http://xlurl.de/g4x971
Presse: Morgenpost ( http://xlurl.de/Cg7G5V & http://xlurl.de/MH7lgm), Tagesspiegel ( http://xlurl.de/ydrJu3), Zeit ( http://xlurl.de/i9G8L9), taz ( http://xlurl.de/2uBGdr), Indymedia ( http://xlurl.de/6HQ351)]
Bereits am Dienstag gab es Stress beim M99: Beamte des LKA durchsuchten den Laden und drei weitere Geschäfte (OH21 in der Oranienstraße und die Schwarze-Risse-Buchläden) mit fadenscheinigen Begründungen (siehe: http://www.unzensiert-lesen.de/).
Als Reaktion sowohl auf die Naziangriffe, als auch auf die Durchsuchungen am Dienstag demonstrierten gestern Abend ca. 400 Antifaschist_innen spontan und unangemeldet durch Kreuzberg: Gegen Neonaziterror und für die Verteidigung linker Strukturen gegen Nazis und den Staat. Mit Feuerwerk und lauten Sprechchören ging es vom Heinrichplatz über Oranien- und Skalitzerstraße zum Lausitzer Platz. Hier wurde ein Polizeiwagen angegriffen, anschließend ging es zum M99. Dort gelang es der restlos überforderten Polizei zwar die Demonstration auseinanderzutreiben, diese musste dann aber weitgehend tatenlos mit ansehen, wie sich in der darauffolgenden Stunde immer weitere Spontandemonstrationen formierten, die quer durch Kreuzberg 36 zogen und vereinzelt Barrikaden errichteten. In der Naunynstraße gelang es der Polizei irgendwann knapp hundert Menschen zu kesseln. Zu Sachbeschädigungen bei Unbeteiligten kam es nicht, Anwohner_innen reagierten, nachdem ihnen Anlass und Thematik der Demonstration mitgeteilt wurde fast ausnahmslos positiv. Nach zwei Stunden kehrte wieder Ruhe in Kreuzberg ein.
Mehr Fotos der Spontandemonstration finden sich auf http://xlurl.de/keOot3 & http://xlurl.de/l7Tc83 .
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Langer Tag gegen Nazis 13.11.
Der letzte "Lange Tag gegen Nazis": http://de.indymedia.org/2010/03/276420.shtml
Aktuelle Infos und das Programm erhaltet ihr in Kürze unter: http://www.neukölln-gegen-nazis.de - Mitmachen und vielfältige Beteiligung ist ausdrücklich erwünscht!
Wenn noch weitere Personen/Läden/Projekte von Nazis besucht wurden, könnt ihr euch unter keinortfuernazis[at]riseup.net melden.
Ziele der Kampagne "Kein Ort für Nazis" sind die Sensibilisierung der Anwohner_innen für die zunehmenden Naziproblematik in Neukölln/Kreuzberg, die Entwicklung wirksamer Gegenstrategien und die solidarische Vernetzung aller betroffenen Einrichtungen.
Bericht im morgigen Tagesspiegel
Krasse Hetze bei Springer
Interessant aber die Bemerkung, daß sich ein paar Yuppies gestört gefühlt haben: "Am Mittwochabend gegen 20 Uhr hatten Anwohner des Heinrichplatzes die Polizei gerufen, weil sich dort Angehörige der linken Szene zusammenrotteten. ..."
illegale Spontis - diese schon.
Daher sind die Bilder wirklich nicht so der Bringer.
Spontandemos
Ein Beispiel: Arthur sieht, er wohnt im Erdgeschoss, wie vor seinem Fenster eine grosse Gruppe Neonazis einen Menschen auf Grund seiner Hautfarbe verprügeln. Etwa 50 Anwohner und Anwohnerinnen, die in der Nähe stehen, können die Angreifenden verjagen sind aber so wütend, dass sie sich spontan versammeln. Arthur ist auch wütend, greift sich seine Antifa-Fahne und springt mit einem Satz aus seinem Fenster. Arthur und die anderen gehen sofot auf die Strasse und rufen Sprechchöre.
Bei diesem Beispiel muss nichts angemeldet werden, auch keine "Eilversammlung", und Arthur darf auch ganz legal seine Flagge mitführen. Arthur und ein paar andere werden bei dieser friedlichen Spontandemonstration aber in Gewahrsam genommen und die festnehmenden Polizisten sagen, dass das ja keine Spontandemonstration war, da Arthur ja eine Flagge mitgeführt hat und die Demo also vorbereitet wurde. Und jetzt kommt das Ungewöhnliche: "Anna und Arthur halten nicht das Maul!", denn alles lässt sich ohne Kosten aufklären. Arthur zeigt seinen Ausweis vor und sagt, dass er gleich da, wo der Neonaziübergriff stattfand, wohnt und alles live mitangesehen hatte und spontan seine Flagge ergriff und sich mit anderen versammelt hat. Wenn die anderen das bestätigen, dann kann sich die Situation gleich vor Ort auflösen.
In Berlin wird das aber kaum funktionieren, da von allen Seiten Eskalation zu erwarten ist und die meisten nur heimlich mit der Polizei reden (per Anwält, Anwältin oder selbst im Gerichtsaal).
Hier noch die rechtlichen Bestimmungen:
http://www.gesetze-im-internet.de/versammlg/__14.html (Anmeldepflicht)
(Genehmigt werden muss übrigens nichts, da Genehmigungen ein Verbot voraussetzen.)
"Eine Ausnahme hiervon gilt nach Rechtsprechung des Bundesverfassungsgericht für sogenannte „Spontan-Demonstrationen“. Unter Spontanversammlungen versteht man Versammlungen, die sich aus aktuellem Anlass ohne vorherige Organisation bilden. In verfassungskonformer Auslegung des § 14 Abs. 1 VersG besteht für diese Versammlungen keine Anmeldepflicht, da es zum einen keinen „Leiter“ iSv. § 14 Abs. 2 VersG gibt, zum anderen das Grundrecht aus Art. 8 Abs. 1 GG für Spontanversammlungen sonst leerliefe (BVerfGE 69, 315, 350 f. – Brokdorf). Daher ist auch eine Versammlungsauflösung wegen fehlender Anmeldung (§ 15 Abs. 2 VersG) bei Spontanversammlungen ermessensfehlerhaft."
Die Regelungen über unechte Spontandemonstrationen (Eilversammlungen, also Versammlungen, die angemeldet werden können, aber dies nicht innerhalb von 48 Stunden) und echte Spontandemonstrationen ("Blitzversammlungen", Versammlungen die nicht angemeldet werden können und bei denen es keinen Leiter oder keine Leiterin gibt) sind keine Gesetze sondern Gesetzesauslegungen. Die Repressionsorgane kennen aber diese Gesetzesauslegungen. Auf ihren Weiterbildungen können auch sie Gesetzeskommentare und Dokumentationen über die aktuelle Rechtssprechung kaufen. Wie auch Gesetze stehen aber auch die Gesetzesauslegungen nicht fest und können geändert werden.
Dass die Versammlungsbehörde sich mit Gesetzeskommentaren und akturelle Rechtssprechung auskennt, dafür habe ich einen beleg. Einfache Hundertschaftspolizisten sind aber oft unzureichend geschult und haben auch noch veraltete, selbstbezahlte und unkommentierte Gesetzesbücher - wenn überhaupt. Auch dafür habe ich einen Beleg.
Paar Ergänzungen noch zum Anschlag
http://www.neues-deutschland.de/artikel/182907.naziterror-im-linken-kiez.html
Einer der Nachbarn, der kurz vor 3 nach Hause kam hat das Feuer zuerst entdeckt und konnte die Bewohner des Hauses aus dem Bett klingeln und mit ersten Löschversuchen die Ausbreitung des Feuers verlangsamen. Unter Umständen wurden dadurch Menschenleben gerettet, die Feuerwehrleute bestätigten vor Ort, daß es tatsächlich eine Sache 1, 2 Minuten war, die entscheidend war.
Den bisher besten und ausführlichsten Artikel gibts in der taz: http://www.taz.de/1/berlin/artikel/1/brandstifter-im-revolutionsladen
Am Tag nach dem Anschlag pilgerten viele Leute aus dem Kiez zum Laden um sich selbst ein Bild zu machen und dem Besitzer Beistand auszudrücken.
RBB lügt und zeigt falsche Fotos
Für mehr dazu: http://www.bildblog.de/23929/symbol-randale-im-berliner-schanzenviertel/
Der Polizeibericht dazu:
Polizeieinsatz gegen unangemeldeten Aufzug
Friedrichshain-Kreuzberg
# 3418
47 Personen hat die Polizei gestern Abend in Kreuzberg nach einer unfriedlichen demonstrativen Aktion wegen Verdachts des Landfriedensbruchs und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz überprüft. Kurz nach 20 Uhr hatten sich etwa 150 zum Teil vermummte Angehörige der linken Szene ohne Anmeldung am Heinrichplatz versammelt und ein Transparent ausgerollt. Ferner brannten sie Feuerwerkskörper ab und zündeten auf ihrem Weg durch die Skalitzer Straße in Richtung Schlesisches Tor den Inhalt eines Baucontainers an. Die brennende Pappe wurde von der Feuerwehr schnell gelöscht.
Die Polizei, die zunächst mit einer Einsatzhundertschaft am Ort erschienen war, wollte den Aufzug stoppen und Verbindung zu den Veranstaltern aufnehmen. Die Beamten wurden aber sofort mit Steinen und Flaschen beworfen und beleidigt. Dann wichen die Aufzugsteilnehmer in kleineren Gruppen in die Nebenstraßen aus. Die Beamten folgten den Gruppen, wurden dabei erneut massiv mit Flaschen und Steinen beworfen. In der Naunynstraße stoppten die Beamten schließlich eine Gruppe von 47 Personen. Bis auf einen 27-Jährigen, gegen den bereits wegen Landfriedensbruchs, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und gefährlicher Körperverletzung ein Haftbefehl vorlag, wurden alle nach der Personalienfeststellung entlassen. Während dieser Maßnahme hatte sich die Lage in den umliegenden Straßen beruhigt.
Demo gegen Nazis und Repression
2.11.: Kottbusser Tor (Kreuzberg), 19.00 Uhr
In der Nacht zum 27.10.2010 verübten Neonazis einen Brandanschlag auf den linken Infoladen M99 in Berlin-Kreuzberg. Zudem sprühten sie Nazisymbole an den benachbarten Laden Red Stuff und die Wohnung eines Antifas. Derartige Anschläge gehen einher mit medialer Hetze und staatlicher Repression gegen linke Strukturen.
Noch am Tag zuvor fanden in Berlin wieder Hausdurchsuchungen in linken Buchläden statt. Seit Monaten diffamieren Politiker und Medien linke Gruppen und Projekte in der Hauptstadt. Neonazis nehmen diese Stammtischpropaganda zum Anlass, um gewalttätig gegen Linke zu agieren. Wie wenig Wert sie dabei menschlichem Leben bemessen, zeigt der Mord an dem 19 jähigen Iraker Kamal K. der am 24. Oktober von dem Neonazi Daniel K. in Leipzig erstochen wurde . Auch die Brandanschläge auf Wohnhäuser wie jetzt in Kreuzberg oder vor wenigen Wochen in Dresden reihen sich in diese Kontinuität ein.
Organisiert euch jetzt! Gegen Anti-Antifa auf allen Ebenen!
Kommt zur Demo:
2.11.2010 - 19.00 Uhr - Kottbusser Tor
http://stressfaktor.squat.net/
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Festnahmen --> EA! — Afa
wieso — durch
Perspektive: Bessere Antifa-Arbeit — No Borders
waren doch garnich — so viel
@ wiso durch ? — Idiot !
Vermisstmeldung! — Vermisser
Ergänzung — whisky cola
Richtig ! — Nordost
@Vermisser — antifa
BTW: Url-Shorter — üöü
Super Aktion — Daniel Ziemski
@nicht-berliner — berliner
@ whiskey-cola — hast recht
keine inhaltliche ergänzung — anton h
falscher kiez — unwichtig
Nicht egal — egal
...und Bialke war nicht eingeladen :( — ACAB Presseticker
Solidarische Grüße aus der Roten Flora — an M99
@egal — antifa hieß mal angriff
@nicht-berliner @unwichtig usw — lächerlichseidihr
@berliner — Antifa Leipzig
haltet den dieb! — antifa x
Die faschistische Gefahr — Zeitzeuge
@hast recht 28.10.2010 - 14:15 — Jugendantifa
Es gab mindestens vier Spontis — SATAN
@SATAN^ — .
"Spontandemonstrationen sind nie legal" — Ergänzer
Liebe Neonazis, — New Kids
berlin muss uns gehören! — schwarz/rotes berlin
@ Jugendantifa — egal
@ hast recht — egal
Aktion gegen Jobcenter Neukölln — Begeisterter Anwohner
Warum schützt die Polizei solche Demos? — Weg damit!
Ergänzung — xp
@Berliner (nicht alle, nur der Poster) — realistischer Randberliner
Zivis — Verräter
@verräter — berlin nazifrei
Nazisticker in Kreuzberg — abc
Schuhe — schuhverkäufer
@Nazisticker in Kreuzberg — Provinzler
ns style — mag arthur nicht
@mag arthur nicht 29.10.2010 - 17:57 — xvx
...ja, genau.... — OLDTIMER AFA HOOL
alle ausm Kaff kriegen meh ruff die Reihe — berlina
das... — Gnu
@ Bistro — Mr_T