Wi: Demo gg. hessischen Unternehmertag

rose 27.10.2010 15:41 Themen: Antifa Bildung Soziale Kämpfe
Knapp 300 Leute beteiligten sich gestern Abend an der Demonstration gegen den hessischen Unternehmertag in Wiesbaden. Organisiert von sozialrevolutionären und antinationalem Krisenbündnis Frankfurt und der Wiesbadener Jugendantifa, zog eine ausdruckstarke Demo durch die Wiesbadener Innenstadt und zum Ort des hessischen Unternehmertages, dem Kurhaus.
Die Stimmung war gut, entsprechend des offenen Konzepts der Demo fand eine für linksradikale Veranstaltungen bemerkenswerte Aussenwirkung statt. Neben Parolen und vielen Redebeiträgen wurden auch eine Menge Flyer verteilt; verschönert wurde der Abend durch etwas Leuchtspur und abgerundet duch Rangeleien an den Absperrungen (die auch kurz aufbekommen wurden...) am Kurhaus. Dass die Demo mit nur bis zu 300 Teilnehmer_innen nicht so gut besucht war wie die letzte Demo des Bündnisses ( http://de.indymedia.org/2010/05/280093.shtml), ist angesichts der Zeit - Dienstagsabends - und des Orts - es gab in Wi. jenseits von Naziaufmärschen lange keine eigenständige linksradikale Demo mehr - kein Misserfolg, so eine Sprecherin des Bündnisses, Dörthe Stein. "Und bestimmt werden es im nächsten Jahr mehr - wir machen das nämlich wieder!"

So wurde der hessische Unternehmertag mit Ministerpräsident, "gute Laune Jazz" und unter dem Motto "Mit Energie für Deutschlands Zukunft" als gute Gelegenheit aufgegriffen, in der Krise eine Kritik an den herrschenden Verhältnissen zu formulieren, die fundamental ist und nicht an dem Verhalten von einzelnen Banken oder Politikern stehen bleibt. "Die Lohnarbeit hat die Krise verursacht", heisst es dementsprechend im Aufruf. Der findet sich hier:  http://krise.blogsport.de/2010/09/27/demo-gegen-den-hessischen-unternehmertag-2010/




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Hier die Pressemitteilung:


Wiesbaden: Über 300 Menschen protestieren gegen hessische Unternehmertag/ Rangeleien mit der Polizei

Über 300 Menschen haben am gestrigen Dienstagabend unter dem Motto „Gegen Leistungsterror, Lohnarbeit und Standortkonkurrenz – Die Krise heißt Kapitalismus!“ gegen den hessischen Unternehmertag demonstriert. Während drinnen Volker Bouffier und Vertreter des Verbandes hessischer Unternehmer (VhU) den Aufschwung der Profite feierten und zugleich die Menschen auf weitere Einsparungen und Kürzungen einstimmten, zogen die Demonstranten unter Parolen wie „Alles für Alle – und zwar Umsonst!“, „Sozialabbau im ganzen Land - unsere Antwort Widerstand!“ oder „Gegen das Konstrukt von Volk, Nation und Rasse – für uns gibt’s nur eins – Klasse gegen Klasse!“ vom Wiesbadener Hauptbahnhof zum Kurhaus.

Dörthe Stein, eine Sprecherin des Bündnisses linker Gruppen, dass zu der Demonstration aufgerufen hatte, erklärte dazu: „Der Aufschwung des Standortes Deutschland ist kein Aufschwung für die meisten Menschen. Er ist erkauft mit einem immer schnellere Rennen, Rackern und Rasen für den Profit von wenigen, mit Niedriglohn und Arbeitszwang sowie mit einer erbarmungslosen Konkurrenz gegen andere Standorte weltweit. Das beim Unternehmertag zelebrierte Bündnis von Staat, Wirtschaft, Medien und DGB-Gewerkschaften ist ein Bündnis gegen das schöne Leben“.

Als die Demonstration am Kurhaus, das von einem Großaufgebot der Polizei mit Gittern und Hunden gesichert wurde, ankam versuchte ein Teil der DemonstrantInnen seinen Protest direkt in den Unternehmertag zu tragen und räumte einige Sperrgitter zur Seite. Nur mit einer eilig hinzugezogen Verstärkung der Polizei konnte der Sturm aufs Buffet hier verhindert werden. Dabei kam es immer wieder zu Rangeleien, mehrere DemonstrantInnen erhielten Platzverweise. Nach dem Ende der Demonstration am Hauptbahnhof wurden zudem einige DemonstrantInnen, wegen des Vorwurfs angeblich „Leuchtspurmunition“ auf das Kurhaus abgeschossen zu haben, kontrolliert.

In mehreren Redebeiträgen wurde die Rolle des VHU bei der Forcierung von Marktzwängen in Bildungs-, Arbeitsmarkt-, Einwanderungs- Umwelt- und Energiepolitik kritisiert. Stein dazu: „Entscheidend ist nicht so seur, dass die Politik des VhU miese Klientelpolitik ist, das könnte schließlich jeder, der es wissen will, längst wissen. Wichtig ist vielmehr, dass seine menschenfeindliche Politik sich in allen Bereichen der Gesellschaft durchsetzt, weil der technologische Fortschritt die Stellung von Lohnabhängigen zunehmend schwächt. Wer diese absurde Situation, in der eigentlich immer weniger (Lohn-)Arbeit nötig ist, dadurch das Leben der meisten Menschen jedoch immer prekärer wird, nicht will, der muss den Kapitalismus überwinden.“ Dafür sei der selbstorganisierte Widerstand gegen Sparparkt und Atomtransporte ein erster Schritt.


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Infos gibt es hier:  http://krise.blogsport.de/ und hier:  http://frankfurt.umsganze.de/
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Ergänzungen

Pöbel meets Elite!

von FAU 27.10.2010 - 18:41
siehe auch den Artikel auf der Seite der anarcho-syndikalistischen FAU-IAA:

zum Thema Arbeit...

finder 27.10.2010 - 21:45
... gibt es hier einen interessanten, netten und kurzen flyer:  http://issuu.com/umsganze/docs/ug_gutearbeit_www

weiter gehts

alf 28.10.2010 - 05:34
in berlin am 26.november vor dem bundestag
 http://www.youtube.com/watch?v=oPPyJg0hpQM&feature=player_embedded

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Schön — egal...

300... — was lernen wir daraus?

300... — nicht wichtig

pöbeleien? — nö

Gegen Lohnarbeit, Toll. — Lohnabhängiger

@lohnabhängiger — antifa

@ rose — .

Kritsche Solidarität — Vegananarchist

@ i330 blabla... — nicht wichtig

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egal — egal

Mangelnde Offenheit — Enttaeuscht