"Atomtransport" von Gorleben nach Berlin

Wolfgang Ehmke 24.10.2010 23:55 Themen: Atom Militarismus Repression Ökologie
"Atomtransport" von Gorleben nach Berlin: Castor rollt nach Berlin
Täuschend echter Castor-Transport bricht von Gorleben nach Berlin auf / Demonstranten
schicken "Atommüll zurück an Absender" / Protest gegen den schwarz-
gelben Atom-Deal mit den Atomkonzernen / Demonstration am Montag von der Vattenfall-Zentrale bis zum Bundestag
Gorleben, 24.10.2010. Unter dem Motto "Atommüll: Zurück an Absender"
sind heute Atomkraftgegner mit einer täuschend echten Castor-Attrappe samt 40-
Tonnen-Lastwagen von Gorleben ins Berliner Regierungsviertel
aufgebrochen. Zuvor wurde der Castor vor dem
Brennelemente-Zwischenlager von Demonstranten in
Strahlenschutzanzügen mit Atommüllfässern beladen und mit einem
Demonstrationszug nach Gorleben begleitet. Dabei bewegte sich der Castor
auf der Transportstrecke des für Anfang November geplanten "echten"
Castor-Transports - nur in entgegengesetzter Richtung.
Morgen um 14.00 Uhr werden Atomkraftgegner den Transport von der
Berliner Vattenfall-Zentrale bis zum Bundestag begleiten. Am Nachmittag
berät dort der Umweltausschuss über längere AKW Laufzeiten und die
Absenkung gesetzlicher Hürden, die der Durchsetzung des Salzstocks
Gorleben entgegenstehen. Vor dem Bundestag sollen die rund 70
Atommüllfässer als Symbol für die ungelöste Endlagerfrage zu einem
großen Berg aufgetürmt werden. Mit der Aktion protestieren das
Kampagnennetzwerk Campact, die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-
Dannenberg und die Initiative contrAtom gegen den Atom-Deal mit den
Stromkonzernen. "Der Salzstock Gorleben ist als Atommülllager völlig
ungeeignet. Deshalb beladen wir heute einen "Castor-Transport" randvoll mit
"Atommüll" und schicken ihn zurück an den Absender nach Berlin", sagte
Campact-Geschäftsführer Christoph Bautz. "Dort will die Regierung den
Bundestag diese Woche längere Laufzeiten für Atomkraftwerke beschließen
lassen, wodurch noch einmal tausende Tonnen zusätzlicher Atommüll
entstehen würden - obwohl die Endlagerung nach wie vor völlig
ungeklärt ist."
"Die Standortentscheidung in den Siebzigerjahren war nie geologisch
begründet, Gorleben wurde alternativlos und willkürlich politisch ausgewählt.
Hört sofort damit auf, Atommüll zu produzieren, ihr könnt mit dem
vorhandenen schon jetzt nicht umgehen!" so die Botschaft von Kerstin
Rudek, Vorsitzende der Bürgerinitiative Umweltschutz, an den Deutschen
Bundestag.
"Wir fordern den sofortigen Stopp der gefährlichen Atomenergienutzung. Die
Mehrheit der
Bundesbürger ist gegen den Weiterbetrieb der AKWs - und das wird sich
nach der großen
Demonstration in Berlin am 06. November auch in Dannenberg eindrucksvoll
zeigen", sagte Jan Becker von contrAtom.
Über 143.000 Bürger haben bereits einen Appell von Campact im Internet
unterzeichnet, in dem sie ankündigen, sich in diesem Herbst an den
Protesten gegen den Atomdeal zu beteiligen.
( http://www.atomkraft-abschalten.de).
Pressekontakt:
Christoph Bautz, Campact-Geschäftsführer, mobil 0163 . 59 575 93
Yves Venedey, Pressesprecher Campact,  presse@campact.de, mobil 0151
. 268 468 93
Kerstin Rudek, Vorsitzende BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, mobil
0160 . 15 92 473
Jan Becker, contrAtom, mobil 0160 . 8029185

Bilder:  http://www.publixviewing.de/index.php?cont=show&id=66&n=1
und
 http://www.publixviewing.de/index.php?cont=show&id=67&n=1
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Ergänzungen

Müll ist angekommen!

skjafgK 25.10.2010 - 15:52
Gegen 15.30 Uhr am heutigen Montag wurde der Müll in der Nähe des Reichstages ausgeladen. Die Demo ging von der Vatenfallzentrale los, ingesamt werden es um die 250 Menschen gewesen sein, die den Transport begleiteten.

Das Beste waren die sehr kreativen Sprüche, die in den forderen Reihen entstanden - Danke an den Dichter!)

Hier ein paar, die mensch sich merken sollte:

"Ihr lagert mehr Atommüll ein und wir solln die Chaoten sein?"

"Im Wendland und auch anderswo, Castor stoppen so oder so!"

"Es gibt ein Endlager das ich mag: Bundesttag, Bundestag!"

"Unsre Demo ist der Hit, da laufen sogar Polizisten mit..."

also der Verfasser dieser spontanen Texte kann ja noch ergänzen, ich konnte sie mir auf die Schnelle gar nicht alle merken, auf jedenfall gut, wenn es da mal etwas anderes gitb!

Ansonsten war es eher ein durchmischter Spaziergang von tendenziel bürgerlichen ausschauenden Leuten in den frühen berliner Nachmittagstunden ohne Berufsverkehr, mit ein paar TouristInnen und KonsumistInnen an der Strecke, die glotzten und einigen Medienleuten, die die campact - Aktion in zusammenarbeit mit der BI Umweltschutz Lüchow Dannenberg, wie immer ganz gut mobilisieren konnte, um entsprechende Pressebilder zu bekommen. (Naja - nicht immer ist das dynamisch und manchmal auch peinlich aus der Sicht selbstorganisierter Linker) Die Polizei lies uns nicht auf die Reichstagswiese und auch nicht vors KanzlerInnenamt, so wurde der Müll auf einer Wiese neben letzteres gestellt.

Heute tagt der Umweltausschuss des Bundestages zum Gesetzentwurf der Laufzeitverlängerung... am Donnerstag soll es im Bundestag verabschiedet werden - so mein derzeitiger Stand.

Deshalb noch ein Termin: Do, 28.10. pünktlich um 8.45 Uhr soll der Reichstag mit einer Menschenkette symbolisch geschlossen/ blockiert werden. Wer es in Berlin mal vor dem Arbeits- Studientag oder einem Termin beim Jobcenter aktiv was machen will, sollte da unbedingt hinkommen, ansonsten:

Auf ins Wendland, Castor stoppen, dem Atomstaat in die Suppe spucken! Vom 5. bis 10.11. frei oder krank machen - alle Termine etc. über www.castor2010.de und den dortigen Verlinkungen!!!!

Bericht tagesschau

gefunden 25.10.2010 - 20:08

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...auf ins Wendland! — castor2010